Jahr: 2023

mühsam

Der 9. November 2023. Ein Gerd Dirk schreibt mir ein(e) Email. »Ich dachte dass Sie vielleicht an der Domain unproblematiisch.de interessiert sind.« (Anm.: Die unkorrekte Schreibweise – also das zweite i, nicht der fehlende Beistrich vorm dass – ist ausnahmesweise dem Verfasser anzukreiden, auf dass kein Anklikkunglükk geschehe, welches bei derartigen Nachrichten erfahrungsgemäß, wie es heißt, stets dräut.)

Jetzt weiß ich nicht recht, wie ich weiterschreiben soll. Jeden Tag einen pointierten Text liefern zu müssen, das ist manchesmal nämlich schon recht ein Tschåch, ich sag’s Ihnen. Aber was heißt denn da müssen? Hab’ ich mir’s doch selber eingebrockt, es hat mir in echt keiner angeschafft, und ich bekomme ja auch keinen Cent dafür, das wäre ja noch schöner.

Dem Gerd schreibe ich deswegen aber noch lange nicht zurück. Derweil einmal.

(Wer fürs tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, sei hiermit dazu herzlich ermuntert. Meine Kontonummer findet sich im Impressum.)

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[WSW] =
UNGAR

Hüähnchen

Hühner lagen am Grill, da ging Schrebergartenhaus in Flammen auf
kurier.at

»Soda, mir waratns«, täten sie wohl gesagt haben, die Hendln, wäre die Grillerei in Oberösterreich geplant gewesen. Da sich das ganze jedoch im Tiroler Unterland zuzutragen anhub, ist ihnen wohl eher ein »Mander, s’ischt Zeit!« zuzuschreiben. Frauen sind, wie stets heute, mitgemeint, selbst und insbesondere in Tirol. Dass deswegen aber eine Gartenhütte derart trotzig reagieren musste, ist wenig einsichtig. Merke: Zumeist zieht Trotz selbstschädigende Wirkungen nach sich.

Generell gilt: Nicht in die Flamme, erst auf die Glut, so nur gelingt das Grillen gut!

Das Rechte

Machen Sie Ihr linkes Ohr frei

Loriot, Liebe im Büro

Der Knecht des Hohepriesters, dem Petrus ein Ohr abhieb, hieß Malchus.

Im ländlichen Oberösterreich gibt es, an harten Frosttagen, den Brauch des Ohrwaschlbrockens. Bei der Militärmusik haben wir einen Flötisten aus Vorchdorf gehabt (Pfarrl hat er geheißen, alle haben aber daPfoal gesagt), der war ein nachgerade idealer Ohrwaschlbrockkandidat, so scharlachrote Ohrwaschln wie der hatte, und im Alter dann wachsen sie ja auf noch größer heran, als einziges (die Nase ausgenommen).

Ende Jänner 1985 haben wir eine Angelobung gespielt, da war es derart kalt, dass nur die Trommler und die Trompeter spielen mussten, ihre ventillosen Signale, denn mehr hätte den Instrumenten Schaden zugefügt, im Freien, bei derana Ködn. Keiner hat gekickst, obwohl ihre Lippen am Mundstück gepickt haben, wird erzählt. Wir anderen sind dabei gestanden, in Formation, und wir haben gefroren, frage nicht.

Ohrwaschlrübeln ist unter Herangewachsenen auch sehr beliebt, das geht immer und bedarf keiner speziellen thermischen Umstände.

Im Winter ist es im Büro meist wärmer.

Freitag, 3. Mai 2024, 18:00

Fels am Wagram, Weingut Wimmer-Czerny
WeinKult 23

Das hat Markus Lidauer bereits 2012 photographiert: Was für eine Kontinuität!

Alle Jahre wieder, heuer zum dreiundzwanzigsten Mal!


Armin Thurnher, Elogen & Elegien
Mieze Medusa
Markus Köhle, Spoken Word

Rina Kaçinari, Violoncello
Sascha Lackner
, Kontrabass
Christoph Cech
, Wurlitzer, Schlagzeug
Bertl Mütter, Posaune; Conférence

Hans Czerny, Winzer

Der WeinKult 23 ereignet sich im 24er-Jahr, und bekanntlich ist 23 eine Primzahl: Dieses Fest sollen wir dringend teilen, am Podium zu siebt. Fangen wir mit der (lediglich die äußere Form betreffend) unterschiedlich zeitgemäßen lyrischen Wortdreifaltigkeit an. Armin Thurnher (ja, der! – wir dürfen ihn getrost einen Doyen des österreichischen Journalismus nennen), als ich ihm vorschlug, seine Beiträge mit ›Betrachtungen‹ zu apostrophieren, meinte, freundlich-lapidar »vielleicht wird’s auch was Poetisches (bei Czernin erscheinen demnächst meine gesammelten Elogen und Elegien…)«. Auf andere Weise lyrisch, jedoch mit Thurnhers zunehmend altersweiser Unverblümtheit in größter Sympathie agieren Mieze Medusa und Markus Köhle, diese unermüdlichen Mentor:inn:en, wenn es gilt, junge Menschen (ältere auch) zu ermuntern, auszusprechen, was nun einmal auszusprechen ist: Spoken Word! Da werden sich wohl auch spontan zündende Interaktionen mit der Musik-Combo ergeben…

Diese konstituiert sich bekanntlich jedes Jahr erst beim Eintreffen der Geladenen, stets ist es das ›Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande‹ (um es mit Beethovens ›Pastorale‹ zu sagen): Bei der vehementen Präsenz Rina Kaçinaris am Cello bewegen sich aller Mundwinkel sogleich unwillkürlich nach oben, man nennt es Lächeln – wenn einem nicht der Mund offensteht vor so viel stupender Musikalität! Sie tritt in Dialog mit unserem mittlerweile wohlvertrauten Freund Sascha Lackner (Kontrabass, er ist bereits zum achten Mal dabei), Christoph Cech (an Wurlitzer samt Schlagzeug, sein 21. WeinKult) und unserem Hofintendanten Bertl Mütter.

Im Mittelpunkt steht der Wein1 und all die anderen Köstlichkeiten vom Hofe der Czernys2, fast möchte man sagen: Mit so einer Unterlage sind die künstlerischen Höhenflüge, die unser p.t. publico erwarten darf, kein Kunststück mehr. Am wichtigsten aber sind die persönlichen Begegnungen, zu denen es beim WeinKult quasi barrierefrei kommt, die gemeinsame Freude, dass die warme Jahrezeit so fein beginnt. Wie heiß es wird, wird sich weisen…

Vonseiten der Intendanz steht dem Symposion nun also nichts mehr im Wege.

Markus Lidauer hat 2012 auch das photographiert.

(Der WeinKult ist ja nachgerade das ideale Symposion: Zuerst gibt’s einmal was zu trinken. Dann wird gespielt, daraufhin wird gegessen und getrunken, dann gespielt, woraufhin getrunken und gegessen wird, daraufhin spielen und lesen die Künstler:innen wieder und unmittelbar darauf gibt’s was Gutes zu essen, und zu trinken ist auch noch genug da und so weiter: Wir achteln uns hinauf, alle sind wir illuminiert, aber keine:r angesoffen, und das nennt man angewandte Trinkkultur.)

Der Rote Veltliner – nicht nur von Gault & Millau prämiert!

Herzlich willkommen!

länger

Kurz-Chef Peter Thiel will ewig leben
derstandard.at

Damit er merke, was er sich damit einhandelte, verurteile man ihn dazu, dass sich sein – reichlich unbedachter – Wunsch erfülle, gna-den-los. Eh nur für kurz. Der Schrecken soll ihm eine Leere sein. Ob’s ihn läuterte?

Alles auf ewig für Kurz. Unschuldiges Kind, darauf zu plädieren, wird’s das spielen?

Samstag, 11. Mai 2024, 14:00

St. Johann im Pongau, kultur:plattform
Ort des Gedenkens – Eröffnung
Mieze Medusa und Markus Köhle, Spoken Word
Bertl Mütter, Posaune

Im Rahmen dieser Eröffnungsveranstaltung wird das temporäre Kunstprojekt Was geht zuhause vor von Tatiana Lecomte präsentiert. Es greift zentrale Forschungen der Projektgruppe auf und initiiert damit auf zweierlei Weise eine Auseinandersetzung mit der Geschichte: Ein Jahr lang erscheinen in den Pongauer Nachrichten monatlich Beilagen, die wie Rezeptkarten zum Sammeln gestaltet sind und auf irritierende Weise mit dem Unterstützungswiderstand von Theresia und Alois Buder für den Kriegsdienstverweigerer Karl Rupitsch verknüpft werden. Darüber hinaus wird die Künstlerin markante Zeichen im Stadtraum setzen, die in die Un/Sichtbarkeit nationalsozialistischer Hinterlassenschaft intervenieren.

Nach der auch künstlerisch sehr gelungenen Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung in Salzburg im April 2023 ist es das zweite Mal, dass uns Albert Lichtblau gebeten hat, uns dem monströsen Thema ›Verfolgung und Widerstand‹ zu widmen. (Ob ›umrahmend‹ oder künstlerisch gestaltend, sei dahingestellt.)

Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Orte des Gedenkens.

trainereffektiv

»Das Thema, nach vorne konkret zu werden, verfolgt uns schon die gesamte Saison«
Einschätzung (zur Lage), Christian Ilzer (Sturm Graz)

Es gilt, immer nach hinten unverbindlich zu bleiben. Dem wollen wir hinterher sein, hänschenkleinfrohgemut.

zu

November und kein Nebel in Wien
orfon

Es geht uns gut, denn es gibt immer was zum Raunzen, und sei es, nicht übers Wetter – ähm – wettern zu können.

Im Oberösterreich hingegen wird nur gesudert. Auch da geht’s uns gut. Sowas von, und wir merken’s garnimmer.

Samstag, 18. Mai 2024, 10:30

Steyr, Stadtpfarrhof, im Garten
Literaturtage Steyr
Matinée: »Brucknerbriefing«
Briefe von, an & über Anton Bruckner1
Bertl Mütter, Lesung mit Posaune

Hier schuf Dr. Anton Bruckner in den Ferienmonaten der Jahre 1886-1894 seine letzten großen Werke.
Seinem Ehrenmitgliede: Der M.G.V. »Kränzchen«

Gedenktafel am Stadtpfarrhof Steyr (1908)

Zweimal Anton Bruckner, sog. Bischofszimmer, Stadtpfarrhof, Steyr, 21.12.2023

Ich habe die Gesamtausgabe der Bruckner-Briefe (2 Bände, wissenschaftlich ediert) daheim und kann dir gerne anbieten, ein kulinarisches Programm zusammenzustellen und vorzutragen (lesend, dazwischen Bruckner entwendetes spielend). Einen extragroß aufgezoomten Steyr-Schwerpunkt mit dem Material zu machen, das sollten wir nicht bedienen; dennoch sind natürlich gewisse Steyr-Bezüge zu servieren, weil es sind da schon einige Gustostückerl unter Bruckners Briefen.
Bertl Mütter an Karin Fleischanderl, um Leopoldi 2023

Bürokratisch correctes Fasten à la A. Bruckner

(…) ich glaube, die Bruckner-Briefe beziehen ihren Reiz, eine merkwürdige unfreiwillige literarische Qualität und eine gewisse Komik durch die bürokratische Auflistung des Alltäglichen. Darauf sollten wir abheben.
Karin Fleischanderl an Bertl Mütter, um Leopoldi 2023

1522 abgebrannt, 1548 wiederaufgebaut: Pfarrhof, samt Garten (links). Foto: Martin Kučera.

Der selbst ausgewiesenen Steyrkennern kaum bekannte Garten des Pfarrhofs der gotischen Stadtpfarrkirche Steyr war bis vor kurzem noch eine regelrechte Gstättn, nun aber haben sie ihn hergerichtet. Ich werde mich vor der Mauer postieren, hinter mir Margaretenkapelle und Stadtpfarrkirche, eine gigantische Perspektive. So wird dem interessierten p.t. Publico ein neuer Ort erschlossen, und das gleich neben der Schwechater, wo im Anschlusse ein herzhaftes Mittagessen in commemoratione Antonii Bruckneri eingenommen werden wird.

(Bei Schlechtwetter sind wir in der Margaretenkapelle.)

(dialogus)

Innviertler Jäger traf Kollegen bei Schuss auf Feldhasen
kurier

Kollege (K), links im Bühnenvordergrund, mit einem Jagdgewehr zielend.
Jäger (J), von rechts hinten die Szene betretend.
J: Ja daschauher, Kollege, du dåder!?
K: Goi då schaust, Jäger!
J: Wås måchstn leicht gråd?
K: Gesiagsddoëh, i schias gråd auf an Födhåsn.
J: Jo eh. (Etwas betreten) Naujå, i muas nochand eh wieda weida. Pfiaddigod.
K: Seawas.
(J ab.)
(
Knall.)
Vorhang.

Soweit der Bericht davon, wie einmal ein Innviertler Jäger seinen Kollegen (vermutl. auch Innv.) traf. Merke dabei insbesondere: Ein Jäger ist ein Jäger, auch wenn er nicht schießt; und, das sowieso: Kollege bleibt Kollege, immerdar.

(Nicht auszudenken, welche noch wichtigeren Nachrichten Tag für Tag für derartiges unterbleiben müssen, gilt doch: Unser Raum ist ein begrenzter; derweil noch, und täglich mehr.)

Freitag, 7. Juni 2024, 19:00 & 20:00 / 21:00

Steyr, Margaretenkapelle
Lange Nacht der Kirchen

(1) 19:00 & 20:00 (je ca. 45’)
SAID: »ich, jesus von nazareth«
Bernhard Schmalzel
,
Lesung
Bertl Mütter, Posaune

Ich mag einfach nicht, diesen Jesus von Nazareth auf ein Kruzifix an die Wand zu nageln, wie man einen Schmetterling annagelt. Ich gebe ihm die Kraft, die er ausgestrahlt hat. … Er bringt Unordnung! Solange er am Kreuz hängt, bringt er keine Unordnung. … Er bringt das Gewitter mit. Die Kirchen tun das ja nicht. Sie haben eine Aspirin-Funktion. Sie beruhigen hier und dort. Die Figur des Jesus von Nazareth aber ist anarchisch bis dorthinaus! Denn ich bin gekommen, die Menschen zu erregen, sagt er. Das ist Rebellion pur! Aber gepaart mit diesem legendären Satz: Liebe! Nicht Hass, nicht Rache! Was wollen Sie mehr?
SAID (1947-2021)

(2) 21:00
»Die Posaune wird erschallen, «
Bertl Mütter, Posaune

O Ewigkeit, du Donnerwort. Entreißen wir doch dieses – zumindest Posaunenspielern wohlklingende – Zitat zwischenzeitlich seiner Isolation, vielleicht wird es dann fassbarer:

Seht, ich enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir werden alle verwandelt werden – plötzlich, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird erschallen, die Toten werden als Unverwesliche auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss sich mit Unverweslichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg.
1 Kor 15,51-54

σάλπιγξ (sálpigx) – Posaune; Posaunenschall
gebildet aus: σάλος (sálos) – Woge
Lemma

Starker Tobak, nicht?

Zur Güte: Die Unverweslichkeit will ich – es ist genug – vermittelst möglichst inspiriert in den Raum gesetzter akustischer Wogen (σάλοι) allegorisieren. Wer dafür letztinstanzlich zuständig ist, dies einzuschätzen sei eines jeden Privatsache. (Meinen Instrumentenbauer jedenfalls, den kenne ich persönlich.)

Jetztaber wolln wir das so wuchtig umkleidete Zitat wieder freilassen, und beachten wir diesmal insbesondere das Satzzeichen am Ende:

Die Posaune wird erschallen,

So können wir anfangen,

Dämmerung

Also Alle kann Gott nicht geschaffen haben. Sonst wäre Er ja auf ihrer Seite, also auf allen Seiten zugleich und sorgte für deren Sieg, und das geht ja bitte nicht, nicht einmal Ihm ist das möglich, und das will schon was heißen. Also kann es nur so sein, dass Gott genau jene erschaffen hat, für die Er zuständig ist, also die, die jeweils Ihn sich zu ihrem Nutzen (oder, perfider, aber realistischer, zum Schaden der Anderen) ausgedacht haben: Die Christen hat Gott gemacht, die Muslime verdanken sich Allah, die Juden dem Unaussprechlichen JHWH und so weiter. Subressorts gibt es zahlreiche, sonst wird es ja fad, wenn sich die Familien untereinander allzugut vertragen, das sind aber bitte Interna.

Haben sich herentgegen die Menschen ihre Götter ausgedacht, dann liegt darin begründet, warum sich alle, nach Maßgabe der jeweiligen Zivilisations- und Waffentechnikstufe, dauernd den Schädel einschlagen wollen. Ist es aber so, dass da tatsächlich Götter als Schaffende zugange sind bzw. waren: Bitte macht Euch Euren Scheiß untereinander aus und belangt nicht uns umfassend erschöpfte Menschen damit! Es wäre Allen geholfen, und am Ende hätten sich alle Götter von selbst verobsoletisiert.

Göttinnen? – Bitte, die gebären doch lediglich und sind für Händel nicht qualifiziert!, meinen die Göttergatten.

straffend

Während ich am Mütterlog schreibe (aber nicht diesen Beitrag hier), hopsen gemäß den Anleitungen der am Beckenrand jede Übung so bewundernswert beherrschenden Aquagymnastikanimatricen die alten Menschen mit ihren Schwimmnudeln, zeitlupenartig gedämpft vom Thermalwasser. Dazu erklingt verjüngende Animationsmusik, jaja, Tina war auch Turnerin. Im Anschluss an die gruppalen Aktivitäten stecken sich manche ihre auftriebigen Schaumstoffwürste zwischen die Beine, reiten auf und lachen vergnügt, aber eher mehr nach innen.

Ich schreibe weiter.

überhören

Transportabler Funklautsprecher im Camouflage-Design von JBL, was sich wie Übel liest. Gesehen in einer Auslage in Italien. Jetzt, wozu die Camouflage? Wenn es möglicherweise überlebensentscheidend ist, nicht gesehen zu werden, werde ich doch nicht den Lautsprecher aufdrehen (und ihn dann aufgrund der Tarnung nicht finden, wenn’s pressiert).

Bitte denkt für eure Designs ein bissl wenigstens nach. Ist es aber schick, in Zeiten multipler Kriege, vermeidet bitte dennoch derartige Geschmacklosigkeiten.

Oder gibt es jetzt etwa schon Camouflage-Audios auch? Klänge, die man nicht hört? – Her damit, in die U-Bahn, den Zug, stattet den gesamten öffentlichen Raum aus damit!

Ablaufen

Der Reiher reiht die Glieder.
Der Gliederer gliedert die Reihen.
Reihum.
(sehr) schlichtes Onomatengraphem

Mitgemeint sind selbstredend immer auch sämtliche p.t. Reiherinnen und Gliederinnnen (Gliedererinnen?): Brauchen wir einander doch, wie Pech und Schwefel.

Diese Gedankengänge (genaugenommen handelt es sich um lediglich einen Gedankengang, nur eben ökonomisch ausgewalzt) sind die Frucht einer Joggingrunde, geistig einigermaßen dürftig. Glauben Sie mir also nicht, wenn ich behaupte, zumindest meine halbe Dissertation (wie) im Laufe verfasst zu haben. Zumindest vor gut zehn Jahren war es aber so. Man wird sich also Gedanken machen müssen über ein allfälliges Ablaufen der Berechtigung zum Führen eines einmal erworbenen Doktortitels (o. Ä.).

Donnerstag, 4. Juli 2024, 20:00

Retz, Schloss Gatterburg
Festival Retz – Eröffnungskonzert
Franz Koglmann Quartett
Franz Koglmann, flh, tp
Bertl Mütter, tb
Sandro Miori, saxes, afl
Peter Herbert, b

»›Ein Mord den jeder begeht‹ – Hommage à Heimito von Doderer«

An sich ist der Doderer ja nicht so meins. Dachte ich mir, und hatte ich ja schon drei Versuche hinter mir. ›Die Merowinger‹ sind mir allzu bärbeißig forçiert-witzig, und auf die dämonische Strudlhofstiege habe ich auch nicht so recht steigen wollen. Dann lese ich den ›Mord‹ – und bin fasziniert: Was für ein berückend perfekt (hyper-) konstruiertes Werk, als wär’s von einem Austro-Nabokov! Jetzt bin ich gespannt, wie das der liebe Franz in seinen Kammerjazz überführt. Die Kollegen sind jedenfalls Garant für dichtes, sinnliches Musizieren; worauf ich mich sehr freue!

sensorisch 1A

Skelett aus dem Mittelalter mit Handprothese entdeckt
derstandard.at

Handprothesen können heutzutage taktil schon recht sensibel sein, und man wird sie sicher bald schon so kalibrieren können, dass sie noch mehr spüren als selbst die brailleerprobteste Hand eines Taubblinden. Warum sie aber mit so einer einigermaßen kostspieligen humantechnologischen Extention in der Erde herumstierln müssen, entzieht sich meinem spontanen Verständnis. Als Versicherung würde ich mich da jedenfalls beizeiten zurückziehen, aber mich fragt ja wieder einmal keiner.

Sonntag, 7. Juli 2024, 12:00 – 22:00

Stift Ossiach
Ö1 Kultur-Picknick
Bertl Mütter solo

Der Carinthische Sommer gibt dem Ö1 Kultur-Picknick einen exquisiten Rahmen.

Musik, Literatur, Tanz, Kunst und gute Stimmung! Das Ö1 Kulturpicknick ist ein Fest für die ganze Familie. Von Kammermusik mit dem RSO bis zu Anna Anderluh und Oska, von neuer Volksmusik mit den Diatonischen Expeditionen bis zum Jazzpianisten Martin Listabarth: die Talenteschmiede des NASOM Programms (des BMEIA) teilt sich die Bühnen im Stift Ossiach mit der Philharmonikerin Lara Kusztrich und ihrer kostbaren Geige (der OeNB), der Aufführung der Kinderoper Gold! und vielen weiteren spannenden Programmen. Musik hören und selbst Klänge erzeugen, über Literatur ins Gespräch kommen, einen Picknick-Korb schnappen und die wunderbare Stimmung am See genießen. Feiern Sie mit!
Carinthischer Sommer

Mein Beitrag: An verschiedenen Orten der Stiftskirche werde ich in mehreren Blöcken mit meiner Posaune je ca. zwanzigminütige aus|cul|ta|tio|nes, Abhorchungen, machen. Nach jeder Etappe gibt es im Verlauf einer Stunde jeweils die Gelegenheit zu kurzen Privatissima im alten Chorgebetsraum über der Sakristei, ein Einblick in meine Klangwerkstatt jenseits redundanter Fragen zu Virtuosität und Technik – die aber auch gern beantwortet werden werden, kurz, denn es gibt wesentlicheres.

Ich freue mich besonders, dass dieser ungeheuer originelle und geistreiche Posaunist auch bei unserem Ö1 Kultur-Picknick am 7. Juli dabei sein und mit seinen Auscultationes die Stiftskirche Ossiach erlauschen, abklopfen und akustisch ergründen wird.
Aussendung, Nadja Kayali

Na, und wie da erst ich mich freuen darf!

(Detailprogramm erscheint im Juni.)

Gewissheit

Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen.

Mt 18,3

Die alten Leute. Das Abschiednehmen auf Raten. Beim zweiten mütterlichen Elternteil (diesfalls dem weiblichen – ich muss spezifizieren, habe/hatte ich doch ausschließlich solcherartige) bin ich schon etwas routinierter. Dennoch, aus ebenjenem Stall kommend, bin ich alles andere als durch Distanz geschützt. Es ist eine große Übung in Humor, wenn er auch meist erst hintenrum, nicht in der situativ gestellten Aufgabe gelingt, und wär’s in der Schule, in die wir allesamt lebenslänglich gehen, ich würde mir ein genügend geben, eine Note, die mich früher in meinem Ehrgeiz tief getroffen hätte; heute denke ich mir: Hee, genügend, nimm’s wie es der Begriff besagt.

Die Mutter war immer die Situationen analytisch angehende Person, hatte stets letztlich haltende Erklärungen für Vorgänge und Phänomene jedweder Art, inklusive dem Gespenst unterm Bett. Von dieser kausalen Weltsicht hat sie sich nun nach und nach (vermutlich längstschon) zurückgezogen. Zunehmend geht sie nun ausschließlich von ihrem persönlichen Erleben aus, von in schlaflosen Nächten zusammengereimten Erklärungen, wie nur etwas sein kann und kommen konnte, musste. So verfällt sie, von außen (wie außen? – s.o.) betrachtet, zunehmend einem immer pureren Radikalen Konstruktivismus: Die Welt ist so, wie wir sie uns zurechterklären, sie kann gar nicht anders sein.

(Aber so ist sie doch, die Welt, und in ihrem Zentrum ein riesiges Schwarzes Loch mit Namen: ICH!)

Ein Beispiel (wenn’s denn ein Spiel wäre!): Der beständige Fortschritt der Technik hat uns das Rufhilfearmband beschert, und glücklicherweise legt es die Mama auch geflissentlich an, sie weiß, dass es sie, die allein lebt, in prekären Situationen (die Teppiche werden beharrlich nicht weggeräumt, ein verständlicher Akt der Selbstbehauptung wider die Ausschaltung von Stolperfallen) retten kann: Ist sie hingefallen oder geht es ihr sonst nicht gut, so, dass sie nicht zum Telefon könnte (in solchen Fällen wäre das Handy zu kompliziert, sie ignoriert es generell und hat es nur zum Abheben, das, verwirrend genug, ein druckloses Wischdrücken ist), kann sie den roten Auslöser drücken, woraufhin recht zügig ein Anruf von der Rettung kommt, ob es ihr nicht gut gehe oder eh alles okay sei. Was für eine segensreiche Erfindung! Nun kommt es seit einiger Zeit immer häufiger vor, dass sie von der Rettung »aus heiterem Himmel«, angerufen wird, ob es ihr eh gut gehe, zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten, aber glücklicherweise nur, wenn sie ohnehin auf ist, selbst nachts, auf wunderliche Weise, immer nur dann, wenn sie grad aufs Klo geht, sie wird also nie aufgeweckt von diesen Kontrollanrufen. Da ist dieser – eh sehr freundliche, da kann man garnichts sagen – Funkleitsprecher beim Roten Kreuz, der sich insbesondere ihrer annimmt, dem ist wahrscheinlich fad, so mitten in der Nacht. Sie sagt dann immer, dass eh alles in Ordnung ist mit ihr, denkt sich, das ist aber lieb, dass sich der nach mir erkundigt, dann kann sie aber zwei Stunden oder mehr nicht einschlafen und muss stattdessen, wie das die alten Leute nun einmal so tun, studieren; irgendwann muss sie dann doch eingeschlafen sein, sonst wäre sie nicht am Morgen, nicht so recht ausgeruht, doch aufgewacht.

Mehrmals habe ich versucht ihr nahezubringen, dass sie wohl unabsichtlich (aber, unter uns: Wer weiß!?) die Rufhilfe aktiviert haben muss, was sie jedoch, wie zu erwarten, beharrlich bestreitet. Ich gebe auf. Ich will sie doch nicht belehren, und sie soll ihr Gesicht wahren können, auch vor mir, der über ihre beschleunigt zunehmenden Defizite am detailliertesten bescheid weiß.

Um ihr nicht mit meinen Vermutungen Unrecht zu tun (bei mir! – was nützte es, ihr das weiterzuspielen?), rufe ich in der Rufhilfe-Leitstelle des oberösterreichischen Roten Kreuzes an, die sollten jede Interaktion protokolliert haben. Haben sie. Und kennen das. Was soll man machen. (Punkt, kein Fragezeichen.)

Als Kinder, wenn wir »Schön ist es auf der Welt zu sein, sagt die Biene zu dem Stachelschwein« aus vollem Hals mitgesungen haben, wir konnten uns die Situation lebhaft vorstellen, dass sie genauso geschieht, gerade jetzt (das Lied steht im Präsens, von dem wir damals auch noch keine Ahnung – aber das vollinhaltliche Wissen! – hatten); keiner hat infrage gestellt, ob denn eine Biene und ein Stachelschwein miteinander reden können, was deren (je unterschiedlicher) Begriff von Schönheit sei, von Welt, von Du und Ich.

Kinder wissen, wie die Welt ist. Wir werden, umgekehrt, wieder so, keine Bange, und es ist keine Glaubensfrage!

Samstag, 13. Juli 2024, 14:00 – 16:00 (4-5 Turnusse)

Graz, Helmut List Halle (Start)
Fahrradkonzert
Eine Musikreise durch Graz mit dem Fahrrad in fünf Stationen
1. Halt: Tennenmälzerei (Reininghaus)

Bertl Mütter (*1965)
Ohrenbrauen, für Hopfenposaune und Malztuba1
(Auftragswerk der Styriarte 2024, UA)

Bertl Mütter, Posaune
Anna Guggenberger, Tuba

Alte Tennenmälzerei Eggenberg (2007) © E.mil.mil – Wikimedia

»Gleichgültig, ob Händel oder Robert Stolz, Mozart oder Bertl Mütter: Musik dringt direkt zum Herzen und macht jeden Widerstand zwecklos.«

… schreiben die Leute von der Styriarte doch tatsächlich als einleitendes Statement ihres programmatischen Appetizers zum Festival 2024!, Motto: »Die Macht der Musik«. Wie ich das gelesen habe, musste ich erst einmal kräftig durchatmen: Ich meine, die haben doch ganz andere künstlerische Kaliber in ihrem Portfolio, publikumsziehendere zumal! Und kam doch erst gerade ein paar Wochen davor die Anfrage herein:

Bei unseren Fahrradkonzerten planen wir auch in diesem Jahr wieder ein Uraufführungsprojekt, dieses Mal bei unserem Stopp in der Tennenmälzerei in Eggenberg. Das Gebäude aus dem Jahr 1888, heute denkmalgeschützt, war ursprünglich eine Stätte zur Malzherstellung. Heute steht sie inmitten des neuen Stadtteils Reininghaus (Smart City Reininghaus) und soll dort irgendwann zu einem kulturellen und sozialen Zentrum für die Menschen vor Ort werden. Wir würden an diesem Spielort gerne ein Programm haben, das sich mit diesem Ort auseinandersetzt und das Thema Malz & Bier musikalisch aufgreift – wie immer das geht. Interessiert dich der Ort und würdest du Inspiration für ein solches Programm finden? (…) Hast du Lust und Zeit, am Samstag 13. Juli 2024 in der Tennenmelzerei zu spielen und dir ein Stück zum Thema (passend natürlich auch zu unserem Festivalthema »Die Macht der Musik«) auszudenken? Es geht dieses Mal um ein 20’ Programm, wobei du bei der Gestaltung dieses ganz frei bist. (…) Von der Besetzung her würden wir eher an ein Duo denken – beispielsweise Posaune und Tuba. Gefällt dir die Idee? Bitte auch mitbedenken, dass das Programm bis zu fünfmal zu spielen ist. Wir starten um 14:00 in der Helmut List Halle und radeln zum 1. Stopp in der Mälzerei.
Anfrageemail, Styriarte

Dauer: ca. 3,5 Stunden
Strecke: ca. 9 km

Gefahren wird in einer Gruppe. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

inflationär

Sterben in Wien wird wieder teurer
derstandard.at

Wir haben es mit einer verkürzten Aussage zu tun, ums Allerheiligenfest herum spitzt der Standard (wie auch andere Medien) gerne augenzwinkernd in Richtung »Tod als Wiener Weltkulturerbe« zu. Nicht der Tod, der das Leben kostet (das ist aber heutzutage eh nicht mehr so viel wert), ist gemeint, sondern die Kosten einer Trauerfeier, und die sind, wie wir erfahren, da nun ja die COVID-Pandemie vorbei sei, tatsächlich gestiegen, und zwar gleich ums doppelte, aber so ist es ja doch überhaupt: Je älter wir werden, umso wertvoller das Leben.

Je-doch!: Begräbnisse zu COVID-Zeiten waren halb so teuer, jetzt, zurück wieder, kosten sie gleich viel, oder, wenn man so will, sie sind halb so billig. Die befristete Aktion ist zuende, was ja Alles einmal sein wird. Üben wir uns also in Gelassenheit.

So könnte man es auch sehen. Wem’s gegeben ist. (Fragen Sie meine Mutter, in Oberösterreich.)

Sonntag, 14. – Samstag, 20. Juli 2024

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir gastfreundlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!


AnSPIELEN: Sonntag, 14. Juli 2024, 10:00. Wer will, kann bereits am Samstagnachmittag ihre/seine persönlichen Sachen in unseren SPIELraum im Musilinstitut stellen.


Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir auch 2024 unsere legendäre, nunmehr ZWANZIGSTE GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügige Gastfreundschaft!

Hakenhase

Historischer Fund in künftiger Supermarktfiliale
orfon

Haben sie unterm Palais Ephrussi ein Einkaufswagerl aus der Bernsteinzeit gefunden? Wird also die Geschichte neu geschrieben werden müssen?

Muss sie immer. Und, schon demnächst, schon wieder.

Samstag, 16. Dezember 2023

Klagenfurt, VENTIL
Kärntner Kulturvogel 2023
Preisverleihung

Kärntner Kulturvogel (Urfassung), gestaltet von Gernot Fischer-Kondratovitch

Seit 2017 wird der Kärntner Kulturvogel1 an Menschen vergeben, die sich grotesk unermüdlich in der Schaffung und Verbreitung von Kunst und Kultur engagieren »(…) an jene, die scheint’s einen Vogel haben, weil sie sich so viel für die Kultur im Raum Kärnten/Koroška antun und im Gegenzug sehr wenig bis gar nichts dafür bekommen.«2 Der Preis ist3 undotiert und wird jährlich von Gernot Fischer-Kondratovitch und VADA verliehen.

Organisation und Moderation: Yulia Izmaylova
Überreichung der Preise durch die Stewardessen der ÖVP (Österreichische Vogel PilotInnen), das sind: Erich Pacher und Felix Strasser
Musikalische Begleitung: Franz from Austria
Eine Veranstaltung von VADA.

v.l.n.r.: Die Trophäe – Hostess Felicitas – Der Preisträger – Hostess Erika

Seit unserer Jonke-Gasse-Aktion im April 2021 bin ich dem im menschenfreundlichsten Sinn subversiven Verein VADA4 mit der allergrößten Sympathie verbunden. Nun hat mich Yulia Izmaylova gefragt, ob ich zu dieser Veranstaltung kommen kann und ob ich was spielen auch will, Geld haben sie eh keines.

Ehklar komme ich. Dabei werde ich tunlichst darauf achten, dass ich Franz from Austria musikalisch nicht in die Quere komme: Meine Aufgabe wird wohl nur sein können, die nahe am Brodeln sich befindliche Stimmung stimmig herunterzukühlen in Wintersphären, wo ja u.a. Schuberts Krähe west. Merke: Der Eichelhäher ist, wie die Krähe, ein Rabenvogel (Corvidae).

Jetzt – bin ich gespannt
Ernst Jandl

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Huuuch!
Bei einem5 Blick auf die Veranstalterseite Anfang Dezember musste ich feststellen, dass man mich nicht lediglich zum Spielen eingeladen hatte, sondern als einen der Preisträger! Sowas aber auch! Wenn es bei mir um einen Preis geht, dann bedeutet das in aller Regel, dass ich ganz sicher nicht den bekomme, den ich verlange (und der mir zustünde) … ich hab schon so lange keinen Ehrenpreis mehr bekommen, wie geht das denn? Da ward ich doch glatt nervøs! Indes, gemeinsam mit meinen MitlaureatInnen – die da sind (in streng alphabetischer Reihenfolge): Eva Asaad, Tomas Goschat, Sabine Kristof-Kranzelbinder6, Christian Salmhofer und Ingrid Türk-Chlapek – und unter charmanter Guidance durch die liebenswürdige Moderatorin Yulia Izmaylova, flankiert von den beiden umwerfenden Host- und Stewardessen der ÖVP ist ein recht runder Abend gelungen: So eine charmante Veranstaltung, ungeheuer liebevoll, wie buchstäblich Alles im VADAVENTILUNIVERSUM! Das ist die wahre Ehre, da einfach Teil davon sein zu dürfen! Im Publikum zudem etliche mir langjährig liebe Menschen; und wer angekündigt hatte, diesmal aber ganz sicher zu kommen, hat gar nicht wirklich gefehlt: Heuchelfreie Freude im VENTIL!

Tunschuh

Fit wie ein Turnschuh: Fürstin Charlène setzt auf besondere Ernährung
kurier

iis wås gscheids!
Trainerrat

Genau besehen wäre ein Schischuh nichts alswie ein spezifischer Turnschuh. Flossen hingegen wird man schwerlich nur die Wesenhaftigkeit von Schuhen zusprechen können.

Wenngleich es in diesem Müttermedium wenig üblich ist, muss ich für diesmal persönlich werden, klingt mir doch – als getreuer Verfolger der so wesentlichen Nachrichten im Kurier – das Schicksal jener tieftraurigen Schwimmerin aus Südafrika als beständiger Tinnitus in meinem Ohr: Ich setze auf gewöhnliche Ernährung, darf also ein gewöhnliches Leben führen. Ich fahre, wie mir scheint, übrigens recht gut damit. Oder ist’s umgekehrt?

Im übrigen ist es einem jedem selbst zu überlassen, was einem gewöhnlich ist. Als Posaunist (mit euphonischem Einstieg) trinke ich selbstredend stets aus einem Horn. Sektflöten? – kommen mir keine ins Haus. So bleibe auch ich stets fit wie ein Mundstück.

kreizhimmifixnuamoi

Gema wird eingereicht!
Auftrittsangebotsannahmeanreiz, Bayern

Na dann, dann muss ich ja spielen bei euch, einem derartigen Angebot ist schlicht nicht zu widerstehen, dazu noch sage und schreibe 40 (in Worten: vierzich!) Euro Aufwandsentschädigung! Gage? Honorar (honorierendes) gar!? Gibt’s keines, wo denkst du denn hin!

Wollt ihr nicht noch weitere Boni anbieten? Sagen wir: Bühne mit Licht und Mikrophon. Eben und bündig verlegte Bretter, an bestimmten Stellen ächz- und manchmal sogar knirschfrei!?

Irgendjemand ist da sehr sehr clever, indes sich die Weltbedeutungsbretter biegen, dass es nur so kracht.

Ok, ich mach’s. Weil ich mir das anschauen muss, und zu verlieren habe ich weniger als: Nichts.

Bald bin ich berühmt, undaberdann!

verzogen

Paviane füttern nur kooperative Artgenossen
orfon

Kleinkindern, wenn sie gefüttert werden sollen und aber den Mund beharrlich zusammenpressen, neinnein ich will keinen Spinat!, presst man denen etwa den Löffel gewaltsam zwischen die Lippen ohne Rücksicht auf die zahnenden Zähne?

So Affen sind ja, wir wissen es längst, nicht blöd. Halbaffen?

Was machen Zähne eigentlich sonst noch alswie zahnen?

Uns hat es seinerzeit ja auch nicht geschadet, oder nicht?

erstaunlich

Vögel können ultraviolettes Licht sehen
Erstaunliche tierische Leistung

Nun, sie wissen es aber nicht.

Was nicht alles wir nicht wissen, und sind dennoch derart arrogant?

Das Buch, das diese Erkenntnis transportiert, so lernen wir, wurde von einem Herrn Vogel ins Deutsche übertragen: Über eine allfällige Befangenheit des Übersetzers, was etwa er meine, sehen (und verstehen) zu können, wäre dringend zu reden.

Samstag, 20. Juli 2024, 19:00

Klagenfurt, Villa For Forest
SPIELEN! – DIE 20. GALANACHT DER IMPROVISATION
Bertl Mütte
r & Die Actuelle Capelle (DAC)

DAC 2023 vlnr: Tobisch-Woitsch-Hättich-Hoppe-Schranz-Melach-Lorber-Schürz-Greiner-Sattlegger-Berger. Tormann: B.M.

Jetzt haben wir schon wieder eine volle Woche gespielt. Das ist ganz schön — und ganz schön anstrengend! Unsere Methode ist nämlich nichts als das kollektive Erfinden von Klang. So kommen wir auf zuverlässige Antworten auf alle ungestellten Fragen dieser Welt (unter dem geht’s nicht). Frohgemut absichtslos hört sich jede Fragenstellerei ohnehin von selbst auf, was für ein Glück, und nicht zuletzt deshalb kommen wir ja jedes Jahr in dieses Exil der Heiterkeit.

Die 20. Galanacht der Improvisation bietet lauterste Poetische Acte in Artmannscher und ganz sicher auch Jonkescher Manier — sie taugt jedenfalls als wirkliche Anwendung Musilschen Möglichkeitssinns.

Weitere ausschmückende Epitheta werden rechtzeitig hier veröffentlicht

DAC 2023 (2024: tba)
Erich Berger
E-Bass
Boris Greiner Trompete
Edgar Hättich Violine
Maria Alraune Hoppe Kalimba … Querflöte1
Markus Lorber enhanced E-Guitar
Anna Melach Blockflöten Kalimba Psalter
Bertl Mütter2 Posaune
Werner Sattlegger Gitarre mit Stahlsaiten
Cornelia Schranz Violoncello
Verena Schürz Altsaxophon
Karin Tobisch Hackbrett Rebab
Evelin Woitsch Prima Donna 

Wir danken allen Menschen, bei denen wir zu Gast sein dürfen, im Musilhaus, Künstlerhaus, in der Villa For Forest. Wer kommt, wird herzlich beapplaudiert.

Bertl Mütter & Die Actuelle Capelle

portabel

Schmuck und Bargeld sind leicht zu transportieren und deshalb bei Einbrechern beliebt
didaktische Bildunterschrift (wahlweise: Anreizinformation), orfon

Noch einfacher geht es bargeldlos, Bitcoins etwa sind sehr beliebt, gerne verbunden mit der Androhung der Veröffentlichung prekärer persönlichster Bild- und Videomaterialien.

Da sind wir heute ja schon ordentlich weit.

Sonntag, 21. Juli 2024, 11:00

Gerlitzen Alpe
Carinthischer Sommer
»Klangwandern auf der Gerlitzen (mit 360° Panorama)«

Nina Polaschegg, Wanderführerin, Kontrabass
DAC – Die Actuelle Capelle
Bertl Mütter, Posaune

Die Radio-Moderatorin, Bergwanderführerin und Kontrabassistin Nina Polaschegg lädt dazu ein, Neue Musik in wunderschöner Natur auf der Gerlitzen Alpe zu entdecken. Bertl Mütter, der große Posauenindividualist, begleitet sie dabei.
Carinthischer Sommer

Hee, und Die Actuelle Capelle ist bitte auch dabei! Was für ein Debut!

Weitere Informationen gibt es ab Mai 2024. Da wissen wir nämlich selber auch etwas genauer, wie sich die G’schicht abspielen wird.

erSUVt

Dämmrung will die Flügel spreiten,

Schaurig rühren sich die Bäume,

Wolken zieh’n wie schwere Träume –

Was will dieses Grau´n bedeuten?



Hast ein Reh du lieb vor andern,

Laß es nicht alleine grasen,

Jäger zieh’n im Wald’ und blasen,

Stimmen hin und wider wandern.

Joseph von Eichendorff, Zwielicht

Wenn Dämmerung einfällt (einbricht) oder aber, was eher frühmorgens geschieht, der Tag beginnt, die Dämmerung also ausbricht, was sie, beides, insbesondere in diesen Zeiten häufig, oftmals hinterrücks, tut, kann es vorkommen, dass, aber nur, wenn du mit dem Auto im Ländlichen unterwegs bist, ein panisches Reh vor dir passieren will und du es mit der Motorhaube touchierst, dass es einen Tuscher macht (an Duscha, sagt man im Oberösterreich), unter die Reifen gerät, und du hast es aber eilig, Montag ist, du musst zum Bahnhof, man erwartet dich in der Hauptstadt, wichtige Meetings, auch mit hohen, ja höchsten (allerhöchsten) Funktionsträgern. Es nützt alles nichts, dir ist zwar nichts passiert, das Reh aber ist hin, ein ordentlicher Bock, du musst alles melden, Polizei, Jagdleiter, und ein Zug nach dem anderen fährt dir davon, aber so ist es halt nun einmal.

Recht rasch stellt sich heraus, dass du ein für einen hochrangigen Politiker (ein hohes Viech, gemunkelt wird gar von einem Minister!) vorgesehenes Reh erlegt hast. Mit welchem Auto der wohl gekommen wäre? Morgen- oder Abenddämmerung?

abgedimmt

Polizei warnt vor Dämmerungseinbrüchen
orfon

Immer wieder gut, diese elegante Schlagzeile, die sehr gerne zum Ende der Sommerzeit, spätestens aber, wenn der Advent, außen nasskalt, innen feuchtwarm einherwankt, hinausgeht, wie man sagt.

Ich erinnere mich etlicher Fahrten nach Graz, wo wir bei der Lichten in den Gleinalmtunnel eingefahren sind, um am Scheitelpunkt auf der Übelbacher Seite ins Finstere bergab zu rasen: Kein Licht am Ende des Tunnels. Drinnen aber, nicht zu verwechseln, Gegenverkehr, und der kann oftmals arg blenden.

So wird es sein.

geschwisterlich

In den früheren Alterssitz von Benedikt XVI., dem Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten, sollen nach unbestätigten Angaben zum Jahresende argentinische Benediktinerinnen aus Buenos Aires einziehen.
orfon

Her mit den kleinen Engländerinnen
Pubertätsfilm, 1975

Wieder einmal vibriert der Vatikan: Gärtner sollte man sein!

Der spätere Alterssitz von Benedikt XVI ist bekanntlich bis auf weiteres belegt, und den trauernden Frauen erschien der Auferstandene als Gärtner, wie ja auch der Bischof im Diskreten Charme der Bourgeoisie (1972, er spielt vor allem im Hochsommer) eine Anstellung als ein ebensolchiger sucht – und bekommt.

Argentinien, silvesterliches Mittsommerland, bis Patagonien und darunter hinaus.

Umzug

Von Zug getöteter Bär dient nun als Lehrmittel
orfon

Dienen, dienen
Kundry (Richard Wagner, Parsifal, 3. Akt)

(1. Akt)
Der Bär geht um!

(2. Akt)
Der Zug fährt den Bären um.

(3. Akt)
Nachdem man es zuvor aus mit ausladenden Fachdiskussionen einhergehenden Standortbestimmungsgründen einer Dokaplatte lediglich aufgebunden hatte, wurde das Bärenpräparat schlussendlich einem stilisierten Stück Fels fix aufmontiert, und hielt so Einzug in der Jägerausbildungsstätte des Landes.

Nun kann er endlich dienen, der Bär.

Bärendienst.

Au Backe

Grüner Mandatar tritt nach Übergriff zurück
kurier.at

Gewalt geht bitte gar nicht. Dann aber gar noch zurücktreten, das ist doch bitte letzt-klas-sig!

Wie wirs in Religion gelernt haben: Die andere Backe hinhalten. Ob Arsch oder Gesicht, sei – für diesmal – einerlei.

spannend

Das lokale Streichtrio umrahmt den Festakt in der Heimatstadt. Die drei Damen würden sicherlich gute Figur im Orchester machen, wo sie aufs trefflichste mithülfen, einen wohligen Sfumatoklang hervorzubringen, der sich minimal ungleichem Vibrato und geringfügig unterschiedlicher Intonation verdankt. Hier aber sind sie lediglich zu dritt, blutt (wie der Schweizer sagt), und wieder einmal erfahren wir, wie außerordentlich schwierig es ist, Kammermusik so aufzuführen, dass du gespannt zuhören und dich zugleich entspannt dem Klang hingeben kannst. Sind wir doch gewohnt, dergleichen im Radio zu hören oder, metropol, in hochrangigen Konzerten zu genießen. Das eine Stück ist der ersten Violine zu hoch, das andere dem Cello zu schnell, und insgesamt wollen die Terzen nicht ausreichend sauber zu Herzen gehen. Die restlichen Piècen wären gefällig (schlimm genug), müsstest du dich als Zuhörer nicht beständig winden, im Gefühl, die Intonation vielleicht doch noch dieses kleine Aizerl korrigieren zu können, und wär’s nur für dich allein; das aber geht genauso wenig, wie wenn du mit dem Fahrrad auf der Landstraße zu nah ans Bankett kommst, dich, erstarrend, unwillkürlich versteifst und abbremsen musst bis zum Stillstand, anstatt einfach entspannt gegenzulenken, ist ja ganz einfach oder nicht?

überreifrig

Haben Sie schon Reifen gewechselt?
   O Ja

   O Nein
Frage des Tages, kurier.at

Welch wahrlich wuchtig-wuchtende Frage, wie ergreifend!

Ich jedoch plädiere auf Datenschutz und gebe keine Auskunft. Bitte, das ist mein gutes Recht!

Körbchengeld

Danke, i schau nur
Kundenreplik (Detailhandel)

Kim Kardashian macht nun auch Unterwäsche für Männer
derstandard.at

Asso, zum Anziehen!

»Die Größen«, so erfahren wir weiter, »reichen von extra klein bis 5X.«

Na dann. Da schaut für alle was dabei heraus.

niedergeschlagen

Erstrundenschlager
Vorberichtsüberschrift (Tennis)

Von der apostrophierten Zuversicht bleibt am End’ oftmals nichts alswie der Erstrundenschläger.

Beim Tennis ist ein jeder ein Schläger.

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten1 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare2 Momente, darf ich versichern.
(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)


Und sonst3 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten – eine Heidenarbeit, können Sie mir glauben; künstlerische4 Projekte5 mit Studierenden unserer6 Musikuniversitäten; Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Liebesdienste und Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich7 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’8Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!9 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. So ein Glück!10

Psssuhuuut!

Waldkäuze sind unheimlich heimlich
Radio Österreich 1, Vom Leben der Natur

Woher die kluge Ornithologin das weiß? Sie hat es uns nicht verraten.

Wollungen

Mann wollte während Flug-Reise Motoren der Maschine ausschalten
kurier.at

Lasst ihn doch, das Wollen! Wollen soll man bitte immer dürfen!

Spontan fällt mir allein zum Fliegen ein: Auf den Tragflächen (einer; die auf der Seite, wohin ich vom Sitzplatz aus schauen kann) spazieren. In einer leeren Reihe mit Beinfreiheit sitzen. Mit Messer und Gabel was Feines essen, dazu bester Wein, alles gratis. Stille (auch was den allgemeinen Fluglärm betrifft) in der Kabine. Klimaunschädlichkeit.

Gut, die letzte Wunschidee habe ich mir ein bisschen herausgepresst, weil es sich so gehört heute, und natürlich wäre es ein sinnvoller Wunsch, aber so viel, was wir uns wünschen können sollten, spielt es halt nun einmal nicht so einfach, da nützte selbst das Ausschalten der Motoren leider nur wenig.

woher?

»… ins Weltall jetzt: …«
Ummoderation, Radiojournal (hinterer Teil)

Where do we go…?
Hair

… aber da sind wir doch schon, oder nicht!?

(Und dann, wohin geht’s?)

) Weiter (

E.G.G.

… und sofern es einen Himmel gibt, gibt es diese Musik.
Radioabmoderation (Mozart, K387/3)

Albert Hosp beherrscht die Engführung Größter Gedanken: Uneitle Virtuosität (die wahrhaftige kann immer nur eine schlichte sein) kann gelingen!

Daran lässt sich glauben.

kompleziert

Von den zahlreichen Unterwasserruinen Italiens seien bisher erst Bruchteile erfasst, berichtet der Reporter in seinem Radiobeitrag. Bruchteile von Ruinen, und das dreidimensional, das ist doch schon allerhand und wohl das Wesentliche.

Baut mir bittschön keine Ruinen auf, das ruiniert sie!

(Ob es ebensoviele Hobbyarchäologen wie, sagen wir, Fußballtrainer gibt? Die kennen sich immer am besten aus.)

aufgepasst!

die fahne horch!
Ernst Jandl

Binnen kürzester Zeit war der Fahndung nach der Fahnenfrevlerin, die sich die zuständige, hochkompetente Fahnenfrevlerinnenbehörde unverzüglich nach dem Fahnenfrevel auf die Fahnen geheftet hatte, ihre Zielflagge beschieden. Wie es überhaupt zu einem Startschuss kommen hatte können müssen, diese Frage wurde zunächst nach hinten gereiht, aber ab sofort wird aufgepasst, sowas von aufgepasst, Haftelmacher nichts dagegen (um es mit Wolf Haas zu sagen).

absaufen

»Elon Musk – Die Biographie«
vom Autor des Weltbestsellers »Steve Jobs«
Buchumschlagargument, Buchumschlag

Spieglein, Spieglein an der Wand (…)
Narzissenfrageeinleitungsformel (hier um 90° gedreht)

Tausche zehn Jobs gegen einen Musk, diese Relation ist bitte nicht zu unterbieten, sonst wird er grantig, der MuskEl, und macht uns noch mehr Ixe für noch weniger Us vor.

Biographien von Lebenden eignet größte Peinlichkeit und Prekarität.

Armes Würschtelon.

Musikkk!

gültig vaküt

Wie melden Sie sich in der Arbeit krank?
derstandard.at (»Karriereforum«)

Ein WiFi-Kurs wäre wohl das mindeste, den es jedenfalls einzurichten gälte.

Sodbrennen

Höhere Geldstrafen stoßen F1-Piloten sauer auf
orfon

»Es gibt so viele Probleme in der Welt und so viel Armut, wie kann ein Weltverband dann sechsstellige und siebenstellige Geldstrafen erfinden?«
George Russell, Fahrervertreter

Welche Verkehrsstrafen gibt es denn für Formel-1-Piloten? Falschparken? Schnellfahren? – Wird wohl Blinken vergessen sein.

(Dem Russellschen Insspielbringen von Problemen und Armut in der Welt muss fast schon so etwas wie niedliche Frivolität attestiert werden.)

Ohrenzeugnis

Von an Schnaps kannst höchstens die halbe Flaschn trinken. Den Rest muasst sauffn.
C. L. Att., u.a. Flaschenetikettenmaler

Ich habe es tatsächlich persönlich gehört, in kleiner Runde.

An den Rest kann ich mich nicht erinnern.

machtlos

… weu i bin ned gschminkt und schau trotzdem so aus …
Von maschek Clown Habakuk in den Mund gelegte Letzte Worte (»Keine Macht den Drogen«)

Im Radio kündigen sie einen Beitrag »Schminken gegen biometrische Überwachung« an.

Ich kann leider nicht.

Bammel

Hebammenmangel: Braunau reduziert Entbindungen
orfon

Wiejetzt? Ob das gelingen mag?

Oderaber: Hätten’s das dort doch früher gemacht, am End’ wär’ der Welt Ärgstes erspart geblieben.

Es nützet nichts. Wärs ein anderer geworden.

wessen? welcher?

Zwei Wochen nach dem Tod einer 60-Jährigen sind wichtige Fragen ungeklärt – deren Antworten dürften nicht vor Jahreswechsel vorliegen.
orfon

Mit den Antworten könnte/dürfte es im ›wessen‹-Fall möglicherweise beträchtlich länger dauern.

Aber was ist denn schon die Zeitspanne bis zu einem Jahreswechsel? (Welchem?)

Hybris

Graz wird neu vermessen
orfon

Ich, ich, ich, ich,… schon nach dem Viertenmal ein sinnloses Wort.
Lars Gustafsson, Der Tod eines Bienenzüchters

Jetzt aber richtig!

Die Vermesser früher, die hatten ja überhaupt keine Ahnung, alles lauter Dodln, nur wir, wir, wir: Wir sind die besten!

not unplugged

Grippale Infekte: Warum jetzt so viele krank sind
kurier.at

Hmm, lassen Sie mich nachdenken. Vielleicht weil sich viele mit grippalen Infekten angesteckt haben?

Wir, wir haben uns ja seinerzeit noch infesziert. Und ist aus einem jeden von uns was geworden, rotzdem.

präventiv

Riesenlawine ausgelöst: 200 Euro Strafe
orfon

Was lernen wir daraus? – Das Auslösen einer derartigen Naturgewalt kostet höchstens ein Schneeballäquivalent (SBÄ, engl SBE), ganz sicher aber keine Lawine. Da wäre es ja fast ziehlführender und jedenfalls billiger, dem Schnee das Lawinisieren einfach zu verbieten. Oder haben sie eh die Lawine verurteilt, und weil es wohl – sie war längst aufgelöst, annihiliert nachgerade – uneinbringbar wäre, diese symbolische Pönale verhängt? Oder fängt uns doch noch jemand die Frau Holle als Urverursacherin ein und zitierte sie vor Gericht?

Irgendwann, wenn alle Polster und Tuchenten ausgebeutelt sind, wird alles schmelzen und, bald darauf schon, geschmolzen sein.

Wie löst man eine Mure aus? Womit? Wie symbolisch wird sowas vergolten?

Hauptsache

Unbekannter trennte in Tirol Hirschen die Köpfe ab
derstandard.at

Die Hirsche waren scheints populär und breit bekannt.

Weiter dann heißt es, im Zentralmedium nun:

Der Täter trennte den toten Hirschen die Köpfe im Zeitraum von 4. Oktober bis Samstag rund 20 Meter oberhalb der Straßenböschung zur Tannheimer Straße (B 199) ab.
orfon

Kleine Kinder, wenn sie flennen und man sie, ihnen Linderung zuzublasen, fragt, wo sie sich denn nun angehaut hätten, deuten grimmigen Blicks mit vorgeschobenem Unterkiefer zumeist korrekt auf die Stelle, wo es passiert ist: dieses arge Eck am Tisch, die vorstehende Lade, welche sie zuvor aufgemacht haben (…). Ähnlich ist es wohl den toten Hirschen ergangen. Oder gibt es bereits Chimären mit Köpfen 20 Meter oberhalb einer Straßenböschung?, beginnend mit 4. Oktober, Hl. Franziskus, Welttierschutztag!

Bei den Kindern, wenn sie einem ihren bösen Schmerzenmacher gewiesen haben, lacht man kurz auf und sagt ihnen dann: »Bis d’ heiratst is ’s guad« oder ähnlich Tröstliches, sie heulen noch einmal heftig auf, und denkt sich »Hauptsach’ xund«. Wichtig, auch um ihnen Rückhalt zu geben, ist es, keinesfalls den Kopf zu verlieren.

ganz ohne Druck

ÖFB-Team reist mit breiter Brust nach Baku
orfon

Männer
– rrichtige Männer –
nehmen Pitralon
und bleiben dabei!
Werbespruchikone

Ohja, auch Männer haben Brüste! Dennoch muss, in woken Zeiten, die Frage nach einer etwaig sich breitmachenden ›sexual Appropriation‹ gestellt werden dürfen. Können die nicht mit, sagen wir: prallen Eiern anreisen? Mit geschwelltem Glied?

Woll’n wir (zum Zeitpunkt der Verfassung dieser Anstellungen, vor Baku) hoffen, dass sie (die Männer vom ÖFB-Team) nicht geschwollen, ins Niedliche zurechtgeschrumpelt oder gar betreten zurückgekommen sein werden.

(Sind breite Brüste flache, präzisierend: flachifizierte? Wer übte1, das zu erreichen, da Druck aus?)

Jetzt jedoch (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, da diese Anstellungen erstmalig offen gelesen werden können), wissen wir alles. Alles.

drin, was draufsteht

Plötzlich viele Waller im Wallersee
orfon

Zwischen Rauschele- und Keutschachersee liegt, etwas versteckt im Wald, jedoch offensichtlich bereits vor der letzten großen Rechtschreibreform entdeckt und benannt, der Baßgeigensee.

Und da reden wir noch gar nicht vom Wolfgang- oder Altauseersee.

Übermacht

Wikingerkönigin Thyra könnte mächtiger gewesen sein als gedacht
derstandard.at

Herentgegen Winzerköniginnen, Narzissenprinzessinnen oder aber auch sämtlichen konstitutionellen Monarchinnen und Monarchen nicht nur dieser Welt im allgemeinen eine stärkere Einflussmacht zugeschrieben wird als es in Wirklichkeit (das hat mit Wirken zu tun) der Fall, der seit Wittgenstein alles, was die Welt ist, ist.

Faschingsprinzenpaare dürfen mir aber bitte keinesfalls unterschätzt werden. Die sind heutzutage in der Übermacht …

… somit können Sie wieder von vorne zu lesen anfangen, das Jahr dreht sich im Kreis, der eine Spirale ist, allenthalben kommen, in diebischer Absicht, riesenhafte Hundehorden in Großküchen, und sie werden das Straußenei aufspüren, es ist noch größer als gedacht.

Geck

Winzer Leo Hillinger: »Ich hab die meisten Neider Mitteleuropas«
kurier.at

Woran man sich so alles aufrichten kann, wenn man, trotz Betonbestemms, eigentlich prekär unsicheren Stands ist.

Ich hab leider keine Neider.

(Was wurde eigentlich aus Toni Mörwald, also neidermäßig?)

auwehauweh

Millionenklage gegen Lead Horizon vom Tisch
orfon

Jetzt raufen sie unterm Tisch weiter. So ein Schienbeintritt, gut appliziert, kann höllisch wehtun.

Man nennt das Vergleich, und Stillschweigen ist sowieso die Mutter aller Porzellankisten.

Freitag, 10. November 2023

Wien, Jesuitenkirche
hörgott
Buchpräsentation Hermann Glettler
Es lasen Gery Keszler, Bernhard Fellinger u.a.
Musik: Bertl Mütter, Posaune

Wenn Hermann mich fragt, spiele ich. So einfach ist das: Ich spiele auch für Götter; sofern hinter ihnen Menschen guten Willens stehen, was für Hermann, soweit ich ihn kenne, jedenfalls zutrifft.

Ich würde ja auch für Friseure spielen: hairgott1 gibt es2 zu Wien, Leoben und Graz; die Salonakustik aber – beides probiert, ein Vergleich. Nämlich: Die Jesuitenkirche zum Klingen zu bringen, das ist allerdings ganz was anderes – und überdies, sammasiehrlich, ein Privileg!

Tief einatmen jetzt!

Abspielmodul in einem österreichischen Landesmuseum (Detail)

Sie sehen: Ich bin voll dabei.

unendgültig

welthellsichtig
Parsifalnirwana

Stieren, wie unterschiedlch dieser Begriff doch aufgefasst werden kann.

Wird es aus dem Englischen, von to stare, (an)starren, kommend gedeutet, so hat man es nicht ganz wörtlich übersetzt (eben nicht aus dem fast ganz was anderes bedeutenden to bull, vorwärts drängen).

Stieren, das macht auch eine gamsige, auf den (hoffentlich nettesten) Stier brünstige Kuh, die schaut dann halt so drein, wie sie eben dreinschaut, leeren Blicks, was den Kühen (Stieren, Ochsen, Kälbern) aber sonst auch sehr oft recht gut gelingt.

Ich habe nirgendwo einen Hinweis darauf finden können, dass eine Bedeutung von stieren das vollfett angesoffen leer vor sich Hinschauen (mit hängender Unterlippe und dranhängendem Trenzerling) sein könne. Das wäre auch würdelos.

Wer ganz bei sich ist, stiert – in der Wahrnehmung der nicht so ganz bei sichen – möglicherweise auch vor sich hin, auf einen imaginären Punkt in einer oftmals recht nahen Unendlichkeit, ca. 40 Zentimeter zwischen den Eigenknien, oder aber, wer weiß, zwei, drei Meter hinter deiner, draußen auf der Terrasse (bei offener Tür).

Die Unendlichkeit ist je nach Sichtweise recht unterschiedlich zu definieren. Fragen Sie etwa einen Augenoptiker oder einen Astronomen, da liegen Welten dazwischen.

Das Stieren ist allen (Kurz-, Weit- und Normalsichtigen) offen: Die endgültige Gleitsichtigkeit.

Alle sind wir gleich.

Angst, tormännisch

Studie: Goalies nehmen ihr Umfeld anders wahr
orfon

Wenn du rund (na gut, eckig) um dich herum nichts alswie Strafraum hast, musst du ja zwangsläufig paranoid werden, oder nicht?

Es ist balles nur ein Spiel. Sowas tut! nicht!! weh!!!

daneben

Morgen im Westen strahlend sonnig, sonst neben der Sonne auch Wolken.
Wetterbericht (Gunda Schuller), Radio Österreich 1

Am Himmel zieh’n die Wolken,
Die Kühe wer’n gemolken

Joesi Prokopetz,
Das Echo von der Höh’

Spätestens beim Deutschen Eck endet der Westen, und ab der Linie Linz-Klagenfurt ostwärts ist sowieso alles noch einmal ganz anders.

Bei den Wetterberichten heutzutage geht kaum mehr was daneben. Außer gewisse Wolken. Ostwolken.

grausamer

Grauammer Vogel des Jahres 2024
orfon

Eine wesentliche Frage bei so Tieren, Pflanzen und Menschen des Jahres ist immer: Und danach? Vorher haben sie es wenigstens, wie das heutzutage so ist, auf eine Longlist und von einer Longlist auf eine Shortlist geschafft, wovon sie  zumeist nicht die mindeste Ahnung hatten, ob zum eigenen Unglück oder Glück, kann nicht so einfach gesagt werden – es ist auch, genau besehen, unerheblich, völlig.

Die Natur evoltiert gleichgültig: plan- und emotionslos, ohne Absicht. Was wir Menschen (Reiher1 allesamt) tun, ist ein zynisches Selektionsspiel, es ist ein grausamer Prozess, und für 2024 hat ihn die Grauammer gewonnen.

Wir gratulieren.

kreuzweise

Heimlich Lehre absolviert:
Schneider ist jetzt Köchin
Kronenzeitung

Was man nicht alles lernen (und lehren) kann!

Hat jetzt, im Gegenzug und auch, um dem universell gültigen Energieerhaltungsgesetz Rechnung zu tragen, jemand von Köchin auf Schneider umgelernt, gar umlernen müssen? Wie schaut so eine Lehre eigentlich aus?

fluctuat nec mergitur

Die große Bertelsmann Lexikothek
Bestehend aus 35 Bänden
Zustand: Wie neu

VHB: € 230,00
Privatauslage, St. Lambrecht

(Es steht zwar keine Telefonnummer bei dem Inserat, aber mit etwas Glück kann ich gerne den Kontakt herstellen.)

Merke: Oftmals ist der Inhalt bei gedruckten Werken beiweitem dauerhafter als all die aktuellen Realzeitveröffentlichungen mit ihren fluktuierenden Bildschirmblinklichtern.

Stecker raus!

blus

Steirische Bauern buhlen in Brüssel um EU-Millionen
Woche Steiermark (sic!)

Geh bitte, da geht doch noch mehr, alliterationsmäßig! Auf also, nach Bayern, es geht buchstäblich um Billionen!

zugleich

Die Veranstaltungsteilnehmer strömten geordnet in zwei Richtungen ab, jeweils nach Natters und Innsbruck.
orfon

ich und du sein ein nobel preisen
Ernst Jandl, die humanisten

Innsbruck, ewige Welthauptstadt der Quantenphysik. Da wollen wir doch gerne in Kauf nehmen, dass für die Dauer dieses bislang einmaligen Großexperiments der Bahnverkehr für eine kurze Weile, wenn auch um Äonen länger als eine Attosekunde, ruhen musste. Gleich danach konnte auch auf den Schienen wieder nach Herzenslust zügig geströmt werden.

aufrecht horizontal

Start von Rakete mit österreichischer Beteiligung verschoben
orfon

Ich schätze eindeutige Formulierungen, die sich eben nicht beliebig (mit wessen Beteiligung immer) verschieben lassen.

Falsett

Götterdämmerung in Klagenfurt. Zauberhaft. Hagen ist ein Kickl. Halt nicht mit überschnappender Fistelstimme. Ist auch besser so. Viel besser.

Innereien

Wiener Clubs drängen auf Ende der Unserien
orfon

Na gut, einmal noch:

Meinien
Deinien
Seinien/Ihrien/Seinien

Unserien
Euerien
Ihrien

sowie

Meineien
Deineien
Seineien/Ihreien/Seineien

Unsereien
Eureien
Ihreien

Jetzt ist dann aber wirklich Schluss damit!

In gewissen Gegenden Ostdeutschlands stimmen sie das Geschlecht des besitzanzeigenden Fürworts umgekehrt überein: »Der Maria sein Mann.« »Dem Josef ihre Frau.«

scheinbar

Oberösterreich will jetzt ›Hundeführerschein‹
orfon

Ob es ihn denn auch bekommen wird?

Dem kleineren Koalitionspartner der Beharrungspartei ist jetzt das Inhaltliche nicht soo wichtig. Hauptsache Führer steht im Namen, hundelieb war der bekanntlich ja auch, bis in den Tod.

Selber hatte er – was für gewöhnlich wenig beachtet wird – gar keinen Schein. Woraus wir ersehen, was alles an Monströsestem verhindert werden könnte, kontrollierte man nur früh und aufmerksam genug.

alles klar

Aktualisiere jetzt die Vergangenheit, um künftige Verwirrungen schon heute zu vermeiden!
Kommunikationsprogrammupdateanreiz

Confuse-A-Cat LTD
Monty Python’s Flying Circus

Es ist nie zu spät für eine verhunzte Kindheit. Das ist zudem sehr praktisch, hast du damit doch stets deine Generalabsolution für Alles mit dabei. Nichts wie aktualisieren also, und jedwede Verwirrung ist so gut wie vermieden oder eben auch nicht.

… aber hee!, ich will doch verwirrt (haben,) sein (und werden), ohne geht doch bitte gar nicht, wofür wären wir denn dann überhaupt da, auf der Welt, im Weltall und Umgebung und überhaupt?!

Schmutzschutz

Weil der Verletzte nur über die Frontscheibe befreit werden konnte, stieg Schmutz in die Fahrerkabine und deckte den Lenker zum Schutz vor Splittern mit einer Rettungsdecke ab. Anschließend öffneten die Kolleginnen und Kollegen die Frontscheibe mit einer Säbelsäge.
orfon

Wie heißen die Kolleginnen und Kollegen von Schmutz? Dreck & Mist, oder wie jetzt?

Jedenfalls sauber, sauber, dass ihr den Lenker gerettet habt, alle Achtung!

Unlängst hat bei der SPÖ Vorarlberg Genosse Leiter die Führung übernommen, und ein Posaunistenkollege (ein sehr sehr guter) heißt Obmann; wenn er auch über ein mit gutem Humor ausgestattetes Naturell verfügt, so wird er Ihnen insgeheim dankbar sein, wenn Sie ihm keine allzulustigen Fragen über allfällig an ihn herangetragene Leitungsfunktionen in diversen Vereinen stellen.

Die Antwort, vorweg: Ja. (Wasauchsonst?)

(Siehe, i.e.S.1, auch hier.)

locker befangen

smalktaken
korrekt verschriebene Aktivitätsbeschreibung für einen Empfang

49 v. Chr. überschreitet Cæsar den Rubikon
Historisches Präsens

Wir müssen jedoch bitte sparen wo wir nur können, also kürzen wir die leider unerlässliche Sozializing-Einheit noch weiter zusammen: Ab sofort heißt es smalken. Noch kleiner geht es dann aber nimmer, und geschenkt gibt es sowieso gar nichts.

Beim Empfang ist unbedingte Präsens angesagt. Historische!

Nachgestellte Frage (nach dem Nominativ): Wer oder Was empfängt? Wer oder Was wird empfangen? Wissen die Empfangenen um ihre Empfangenheit? Empfängnis?

Nachgestellte Frage (generell): Lassen sich Empfänge verhüten und wenn ja, wie viele?

Woodwut

Robin Hood-Baum in Nordengland illegal gefällt
kurier.at

Dennis Moore, Dennis Moore
Riding through the land
Dennis Moore, Dennis Moore
Without a merry band
He steals from the poor
And gives to the rich
Stupid bitch
Monty Python, Dennis-Moore-Song (4)

Well, so ganz im Rahmen der Legalität soll ja weiland Robin Hood (wer immer er gewesen sein mag, es gibt da ja die wildesten Spekulationen) seinerzeit auch nicht agiert haben. Jedoch – klugscheißerisches Detail – war der nicht eher in Mittelengland, rund um Nottingham, zugange mit seiner Bande?

Sooderso: »Ganz England nimmt Anteil an der Tat.« (Nicht am Opfer, dem Baum, Anm.) Man errichte ein Denkmal. Der Sockel wäre ja schon einmal vorhanden.

Automatem

Wie man Knoblauchatem bändigen kann
derstandard.at

Dafür sollte es wohl den Knoblauchatembändigungsautomaten geben, tief einatmen!

Wenn du nur lang (tief) genug ausatmest, passiert das Einatmen ganz von automatisch.

special interest?

Großes Glück hatte ein Landwirt gestern Abend in Tieschen in der Steiermark. Der 32-Jährige war in einem Silo in die Fräsanlage geraten, die das Maismehl presst.
orfon

(Aus unserer in loser Folge publizierten Tante-Jolesch-Serie »Gott mög’ abhüten von allem, was noch ein Glück ist.«)

Häppchenschnäppchen

Imbiss zu vermieten 

Geschäftsideenumsetzungsversuchsplakat, Steyr

(fig. 1) Steyr a.d.Enns/OÖ, Oktober 2023

Nach Beendigung eines jeden Mietsverhältnisses ist das Mietobjekt in tadellosem Zustande zu retournieren, dabei sind vom Vermieter lediglich Spuren eines gewöhnlichen Gebrauchs zu tolerieren.

Kann man Imbisse auch pachten? Worauf wäre da zu achten?

(fig. b) Klagenfurt a.W./Ktn., 2009 © Johnny Traar

Nachtrag (1): Die wahrhaft Großen Ideen sind, wenn ihre Zeit gekommen ist, im Volke im Schwange. So zeigt es sich auch hier, denn die oben zitierte Imbissvermietidee (fig. a) ist nämlich alles andere als neu, hat doch bereits im Sommer 2009 (zur, Zitat, »Hendl- und Schwammerlzeit«) mein Freund Johnny in Klagenfurt sein Konzept eines Back- und Brathendlverleihs entworfen und dies auch in einem kleinen Aquarell skizziert (fig. b). Somit sollte es auch keine Schwierigkeiten bei der Abklärung allfälliger patentrechtlicher Fragen (Geistiges Eigentum!) geben, die zweifellos bald aufkommen dürften.

Nachtrag (2), in persönlicher Sache: 2009 stand mein Freund Johnny in seinem 66. Jahre. Gemäß dem Verdikt eines anderen Kärntners hub sein Leben also gerade erst an, anzufangen. Es ist wirklich leicht nachzurechnen, dass er seiner Zeit damals um ganze vierzehn Jahre (!) voraus war. Heute nun begeht er (und feiern wir) seinen Achtziger!, sapperlot! und: allerhand! und: ois guade! sowie, zuvörderst: keep on playing!, nicht zuletzt in der DAC (Die Actuelle Capelle), unserer emblematischen (partiellen) sommerlichen Rentnerband!

schlüssig

Parteiausschlüsse schließt er dabei nicht aus

referierte Politikeraussage

Irgendwer ist da gehörig entpört.

Überkommen

Ed Sheeran veröffentlicht ein neues Ed-Sheeran-Album voller Ed-Sheeran-Musik
derstandard.at

We shall overcome
Hymne der Unterdrückten Guten (Wohlfühlmelodie)

Warum die Häme, Herr Fluch (Name d. Red., Anm. d. Verf.)? Ich mach’ das doch, in eigenem Namen, auch, von Zeit zu Zeit (wenn auch mit geringerer Frequenz)!

Weiter schreibt er noch: »Ed Sheeran ist ein Lieber, das ist amtlich. Man kann sich ihn nicht vorstellen, wie er Böses tut, jemandem nicht die Tür aufhält oder auf die Klobrille pinkelt, das würde er nie tun.« – Das trifft auch auf mich zu, vollinhaltlich!

Well, in den Kommentaren taucht der Verdacht auf, der Strubbelbarde sei eine künstlich-intelligente Ausgeborg. Das hat was. Alstern: Wann o wann schreibt (undalso kommt) der Fluch endlich auch über mich?

(brauchen wir)

Kräuterpädagogin (kein Genderbedarf), zunehmend beliebte Neophytin unter den Berufen, prominent präsent etwa im Bildungsradio und, ich vermute, im Bewusstseins-TV.

Gibt es eigentlich noch WIR?

Einpendeln

Hype, das kommt doch von griechisch ὑπέρ (hyper), »über«, in Zusammensetzungen, besonders bei Adjektiven bedeutet es »in übertriebenem Maß«, mehr als richtig, gut, oder normal«.

Wir brauchen mehr Hypos. Hyperhypos!, gigaschnell!

Tauwetter

Der unbefristete Streik bei dem Tiefkühlproduzenten Ardo Austria Frost ist gestern vorerst unterbrochen worden

orfon

Was bedeutet das aber nun für die Kühlkette?

Papierstau

Bitte denken Sie an unsere Umwelt, bevor Sie diese E-Mail ausdrucken
E-Mail-Postscriptum

Innehalten. An die Umwelt denken. Innig. Dann aber bitte schon weitermachen. So wie bisher. Aber eben achtsam. Achtsam ausdrucken. Wir merken es unmittelbar. Es zeitigt ja wirklich ein ganz ein anderes Ergebnis.

Zwiefacher

Dem Mann wurde auch der zweite Autoschlüssel abgenommen, er wurde mehrfach angezeigt.

orfon

Der Mann, der, wie berichtet wird, durchaus überhaupt gar keinen Führerschein hatte (dafür ausreichend Alkohol intus), weshalb ihm dieser auch nicht einfach abgenommen werden konnte, dürfte dafür gleich über ein paar Paar Autoschlüssel verfügen; verfügt haben. Mehrfach. Und paarweise.

Der Alkohol hat sich dann später auch noch verflüchtigt, rasend langsam, aber immerhin.

Phahrao

Raphael F. heißt mein Zugbegleiter Richtung Graz, Raphael F. – Bitte, der soll sich entscheiden!

Auf dem Weg zurück treffen wir, einander wiedererkennend, abermals aufeinander: Bis jetzt hat sich erkennbar überhaupt nichts getan.

Das nächste Mal sprech’ ich ihn aber an.

Schweinsohren

Aus dem Erfahrungsschatz des reisenden Virtuosen. (Ad: Merchandising)

Vor jedem Auftritt achte stets penibel darauf, keinesfalls deine CDs daheim zu vergessen. Sonst fragen die Leute dann danach, und ach, du musst sie ihnen per Post nachschicken, das aber mühte dich. Jedoch die (wohl naturgesetzliche) Möbiusschleifenregel dazu ist: Sie fragen nur danach, wenn du keine CDs dabei hast; hast du welche dabei, interessiert sich eh kein Schwein dafür – und warum denn auch?

Jetzt: Wie!?

W.A.L.L.

Er erzählte mir seine Geschichte, aber ich gebe sie mit meinen eigenen Worten wieder, da ich sie aus seinen fragmentarischen Schilderungen zusammensetzen und seine Auslassungen durch meine Phantasie ergänzen musste. Ich glaube nicht, daß sie mich in die Irre führte. Von mehreren Wörtern mit fünf Buchstaben schien er mir jeweils drei Buchstaben zu nennen, und ich habe wohl die meisten Wörter richtig erraten.
William Somerset-Maugham

Kundige Leserinnen und Leser des Mütterlog wissen, dass das Linkkürzel WSW bei jedem aktuellen Eintrag für WördlStartWort steht. Es ist ein im Mütterlog implementiertes – wie übrigens auch das Mütterlog selbst! – kostenloses Service. Vermittelst Anklikken besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen (ihnen in aller Regel persönlich nicht bekannten Menschen) das gleiche Anfangswort als Start in dieses so sympathische Rätselspiel zu wählen, bei dem es gilt, ein aus fünf Buchstaben bestehendes Wort zu erraten. Wikipedia meint, Wordle (deutsch: Wördl) sei 2021 entwickelt worden und basiere auf einem ähnlichen, in den (19)80er-Jahren entwickelten Spielprinzip. Weit gefehlt: Wenigstens die Erzählung Ein Mann mit Gewissen1, dem die obige Perikope entstammt, ist erstmals im Juni 1939 im International Magazine erschienen: Wordle avant la lettre.

So ein Rechthaberer, müssen Sie sich nun (vermutlich wieder einmal) beim Lesen meiner Zeilen denken. Nun, am End’ will doch ein jeder sein täglich’ Rätsel lösen, wenigstens eines der wenigen lösbaren der faszinierend vielen der Menschheit. Ist das gleich Rechthaberei? Na, sehen Sie, ich hab’s Ihnen ja gesagt.

effizient

Ministerium und Lehrkräfte verhandeln über Bürokratieabbau
orfon

Eine Kommission hochrangiger Proponenten des Beamtenapparats wird demnächst eingerichtet. Demnächst wird eine Kommission hochrangiger Proponenten des Beamtenapparats eingerichtet, schon bereits demnächst.

Aber dann.

stubenrein

Einmal, ich weiß nicht mehr wann, es muss vor dem Mütterlog gewesen sein, und womöglich hat man gar noch in Schilling gezahlt, ich weiß gerade auch nicht, warum es mir eben, also jetzt, im Moment des Schreibens, einfällt, jaja schon gut, etwas davor, ich musste mich ja erst hierhersetzen, genau, genau hierher, wo ich das eintippe, schreiben nennt man das, immer noch, dabei wäre doch schreiben irgendwie das mit Bleistift (Robert Walser, Handke,…) oder Feder (Füllf.), allerhöchstens mit einem unkontrollierbar patzenden Kugelschreiber, einmal, einmal, da war ich im Müllnerbräu, nicht das erste Mal, das erste Mal waren wir, wie wir mit der Schule zum Theater nach Salzburg gefahren sind, Hamlet, in der Elisabethbühne war etwas faul im Staate Dänemark und der Rest war Schweigen, großgeschrieben, silence, an recht viel mehr kann ich mich nicht erinnern, wir waren zuvor ja Biertrinken im Müllnerbräu, keiner in Salzburg nennt es bei seinem offiziellen Namen Augustinerbräu, eher sagen sie hier noch Bräustüberl, -stüberl, genau, als wäre es irgendsoein Beisl am Eck, Tschecherl (in Wien: Tschocherl, aber wir sind in Salzburg) und nicht ein gigantischer Komplex aus, sehen wir einmal vom Biergarten ab, zumindest, soweit ich zum Micherinnern in der Lage bin, zumindest aus drei riesenhaften Sälen, die riesenhaft laut sind, und je später desto, aber das stört immer weniger, weil, genau, je später desto Bier, außer eben du musst gymnasiastisch aufbrechen ins Kellertheater, Hamlet, hat das eigentlich mit Schinken zu tun, Ham-let, ein Schinkenchen, wie das piglet ja ein Ferkel(chen) ist, der pug aber ist der Mops, das dürfen wir nie vergessen, sind Gemütstiere, heißt es, und ihr Seufzen birgt das Weh der gesamten Menschheit, ziehbrunnenanalog (vgl. Die letzten Tage der Menschheit, auch so ein finales Theaterstück, in dem nicht nur etwas sondern buchstäblich Alles faul ist), und puglet, das wäre denn doch zu verkleinernd, was allerdings herentgegen die Menschheitswehmetapher wuchtiger erscheinen ließe, zurück aber ins Müllnerbräu, diese allerletzte demokratische Gastronomiebastion Salzburgs, denn es müssen sich alle in gleicher Weise (gleichermaßen) mit ihren tönernen Maßkrügen anstellen, und der Preis ist allerdings wohlfeil, wie beim Heurigen, beim echten, und das demokratische hier entspringt aber einer absolutistischen Trägerschaft (Holding), es ist ein mildtätiges kirchliches Institut, das Müllnerbäu, und einmal bin ich dort gewesen und war, einigermaßen unbeabsichtigt, für zehn Sekunden prominent, dann aber bin ich gleich gegangen, denn was mir gelang, war schlichtweg nicht zu toppen.

Dass ich hier einen Punkt mache, halte ich für dramaturgische Brillanz.

Worin aber bestand nun meine müllnerbräuerische Kürzestberühmtheit, wollen Sie wissen, nehme ich an. Sehr schlicht. Da du, nachdem du dir deine persönliche Maß vom Bierschenk füllen hast lassen, deine Speisen selber bei eingemieteten privaten Subgastrounternehmern abholst, brauchst du, und du bekommst sie beim Gebäckstandl, auch deine Bierweckerl, die geben sie dir in so ein kindheitsvertrautes Papiersackerl. Einem atavistischen Drang nachgebend, machst du, was du zeit deiner Kindheit immer getan hast mit deinem Papiergebäcksackerl (ein Mohnweckerlsackerl wars zumeist), am Schluss, wenn du fertig bist, bläst du es auf und – bumm! – zerplatzst du es, am besten am Ohr eines Mitschülers (Schalltrauma, Tinnitus o. dergl. hat es damals noch nicht gegeben). Das habe ich im Müllnerbräu getan, tun müssen, eh etwas verstohlen, man war ja längst kein Schulbub mehr (das – ausgetrunkene – Bier vor dir hat es bewiesen, teilweise). Indes, der Knall war unerwartet sehr laut, regelrecht gekracht hat es in der Trinkhalle, dem Bräustüberl, und auf einmal haben alle (alle!) Leute erst einmal etwas ungläubig hergeschaut (entgegen meiner eigenen Krachwahrnehmung war die Schallquelle also klar ortbar gewesen), dann haben sie sich langsam auch mit dem Oberkörper hergedreht, und nach einer gar nicht so kurzen Zeit, mit spürbarer Verzögerung also, haben sie – das ist bitte wahr! – angefangen zu klatschen, langsam erst, dann heftiger, und hätte ich nicht, völlig baff, mit einer hoffentlich nicht allzu heuchlerischen Demutsgeste meine Augen lächelnd niedergeschlagen, der Beifall wäre zu einem regelrechten Klatschorkan angeschwollen, slow dramatic clapping, wie in einer Hollywoodschmonzette, waren ja etliche amerikanische Touristen im Saal allerdings.

Zeit, aufzubrechen.

(Hingehen wieder einmal, reality checken.)

Bahnland, fahrt’s?

Einige Züge in Rheinland-Pfalz fahren derzeit langsamer
Radionachrichten, Österreich 1

Es ist mit einer baldigen Beschleunigung gleichwie einem baldigen Komplettstopp zu rechnen. Hat ja alles sein Für und Wider.

Welche Meldung wird also die nächste sein? Wir bleiben gespannt gebannt.

ehrlich gesagt

Bürgermeister fürchten Überlastung, wenn Amtsgeheimnis fällt
derstandard.at

Wer kann sich denn wirklich alles merken, was man einmal wem versprochen hat, die Leute wollen ja so unmäßig viel vom einem.

Mittlerweile gibt es in immer mehr Gemeinden Bürgermeisterinnen, die in aller Regel einen super Job machen, wie man sagt.

Rückspiegel

Ikea ruft Spiegel zurück
orfon

(Vermutlich verspiegelt er verkehrt.)

»Suchs!«

Mammutprozess gegen Google startet in Washington
orfon

Streitparteien: Mammut; Google.

Das dürfte dauern. Äonen!

enhanced

Selbst gebackene Kekse brachten Mann in Spital
orfon

Vor gerade einmal weniger als zwanzig Jahren hat sich noch niemand vorstellen können, was so ein modernes Mobiltelephon alles zu leisten imstande sein würde, und heute erscheint es uns als selbstverständlich. Warum also nicht nun auch Kekse?