We’ll meet again
As sung by Johnny Cash
Der Traum mit den Spandackeln, lackiert sind sie wie Peking-Enten, gut zwei Dutzend gegrillte liegen zu meinen Füßen, ein Trumm davon, einen Hinterlauf wohl, habe ich in der Hand, habe kurz daran genagt und versuche nun, es unbemerkt loszuwerden, mir gegenüber aber steht, als Spandackelstandler, aber das kann doch nicht sein, noch dazu am Brunnenmarkt!, Otto Kolleritsch, der Bruder von Fredi/Alfred K., dem legendären Grazer Literaturmentor, Otto war quasi der Dauerrektor meiner Musikhochschule und seinerseits Mentor schräger Vögel, wie auch ich einer war, ihm verdanke ich etwa den Grazer Musikförderungspreis 1989 (zwölf Jahre vor mir hat ihn Georg Friedrich Haas bekommen), ich versuche, ihm die völlige Verpeiltheit des Studiengangs zur Erlangung des Künstlerischen Doktorats (Dr. artium) an der nunmehrigen Kunstuniversität Graz darzulegen, indessen er befindet, dass allerdings meine Dissertation belanglos und von dürftiger Qualität gewesen sei, in Wirklichkeit hat er sie damals begeistert akklamiert!, was mich nun doch einigermaßen verstört, denn nie habe ich ihn je zynisch oder sarkastisch erlebt und dann das!, also tue ich was ich tun kann und wache auf, rätsle dem derart sodbrennenden Tagesrest nach.
Der senile oder schlecht beratene Handke (wer aber beratete einen Handke?, wem liehe Er sein Ohr?, von wem ließe Er sich wohlmeinend Beratendes einflüstern, dass Er es weise und welthellsichtig befolgte?), Handke hat bei der demutsvollen Entgegennahme seines wahlkampfintegrierten Großen Goldenen Steirischen Kulturehrenzeichens (oder whatever, jedenfalls das höchstmögliche, und was ginge auch weniger für einen Handke wie Ihn) durch den Edwin-aus-Muttertag-Impersonator Christopher Drexler (wer war das noch schnell?) dem Fredi Kolleritsch seine Verneigungsreverenz erwiesen, immerhin ein ein kleinwenig sympathischer Zug, was das Kraut aber beiweitem nicht fett macht, lesen wir doch lieber Saša Stanišić und folgen seiner nicht minder subtilen Poetik, das erfreut das Herz ehrlich, nicht nur im Abgleich mit heuchlerischen Schulterklopfern.
Fragen Sie mich nicht, was ich denken muss, wenn ich seit jenem Traum einen Dackel sehe, und sei’s der Wackeldackel im Fond eines Kleinwagens. Merken wir uns: Die Nacht vom 22. auf den 23. November 2024 war’s, zum Morgen hin, wie meist bei solchen Träumen. Der derart angebrochene Tag bringt eine Tote im Thermalbad des Medical Hotels, und er bringt Carabinieri (nicht: Carbonari) ins Haus, auf dem Weg zur spätnachmittäglichen Warmwasserentspannung passiere ich unabsichtlich den offenbar kurz zuvor zugedeckten Leichnam, und entgegen alle Erwartungen erscheint beim Abendessen Hercule Poirot nicht, Alle haben sie ein Motiv außer mir, aber ich bin sowieso verdächtig, grundverdächtig, was denn sonst, da nützet alle wasserdichteste Alibievidenz nichts, wenn ich auch Dackeln grundsätzlich wohlwollend gegenüberstehe.
Zeichen, Zeichen, wir sind von Zeichen umgeben, in Kalifornien hat es den dritten Doomsday-Fish angespült, und was wir nicht alles mitschleppnetzen, ein Leben lang.
________________
[WSW] = PARKE