mütterlog

Flanierbereich des Wahrnehmens. Verführung zum geradewegs Umseckdenken, der metaolympischen Disziplin des gepflegten brainjump. Nicht für Jedermann.1


Gabelung

Mann in Wien-Meidling bei Streit mit Messer lebensgefährlich verletzt
derstandard.at

host nix bemeagt?

des messa do 

hod se alanech 

gaunz fon söwa

griad

fon köla bis zun doch

ka mendsch ka kozz 

ka maus en haus 

und des farfluachte messa 

hod se gaunz fon söwa 

griad
do schdimmd wos ned!

do is wos zwischn uns! 

do is wos unguaz

zwischn dia r und mia..
ar messa kaun se do 

ned so alanech

gaunz fon söwa rian!

(…)
h.c. artmann, wos unguaz

Was lernen wir daraus: Streite nie (NIE!) mit einem Messer.

Anders gesagt: Meidling darf nicht Bradnsee werden.

Vermeidling.

________________
[WSW] =
KEUCH

Bieger

Nager helfen Bäumen weniger als gedacht
orfon

Und da reden wir noch garnicht von unseren Bibern. Was denken die sich eigentlich dabei? … Was sagen Sie, Biber sind doch auch Nager, sagen Sie!? – Na sehen Sie, da haben wir’s!

Und (triumphierend) da reden wir noch garnicht von den Capybaras: Jetzt haben wir sie aber endgültig, finden Sie nicht auch!?

Weiterhin gilt: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr.

(Merken, dringend: Aufbäumen.)

Bientestinal

Ich esse Kunsthonig lieber als den echten, weil mir die Herstellung des Honigs durch den Bienendarm unappetitlich ist.
Gustav Mahler

Inwieweit Honig aus Kunstdarm kulinar-ästhetisch bienensaitlingdurchströmtem überlegen sei, das hat der liebe Gustav nicht näher ausgeführt.

Wir können uns schlechterdings nicht vorstellen, mit Mahler je per Du gewesen zu sein vermocht zu haben. Ob das je irgendwer war? (Toscanini – sicher nicht, nicht einmal Bruno Walter!) Kafka war ja auch mit seinem Vater fast per Sie, und meine Oma mit ihrer Frau Mutter sowieso, ich habe es persönlich erlebt. Selber habe ich ja Du zur Großmutter sagen dürfen, und der Onkl Franzi war Imker und hat mit der Burgerl auf sie aufgepasst, sechsundneunzig ist sie geworden, bis zum 1. Mai 1976, ich bald darauf elf. Seither hole ich auf und versuche, mich auch gesund zu ernähren.

Über eine allfällige diätetische Bekömmlichkeit von Honig gehen die Meinungen auseinander.

Ohrenpetersiliker

Seine blühenden Kantilenen sind immer noch hörbar von Berg und Schönberg informiert. (…) Nichts und niemand hätte ihn daran gehindert, (…), kecke, in Zwölftonschritten hüpfende Paraphrasen auf Chet Baker und Bob Zieff [erg.:](zu spielen).
Ronald Pohl, derstandard.at

Sie sind ein Kenner

Loriot, Anstandsunterricht

Huii, Berg, Schön-berg, Zwölf-ton-schrit-te: Al-ler-hand! bzw. Sap-per-lot!, da hat der Herr Rezensionist aber ganz genau zugehorcht, und wahrlich brilliant muss er hören. Insbesondere Schönbergs autoprophetische Vision, die Spatzen würden dereinst seine Melodien von den Dächern pfeifen, hat er hiermit, wenn auch mit (weitaus!) größerem Hirn versehen, eingelöst. Was für eine Hörbegabung! In der Branche sagt man über so einen Erhörer, er verfüge über ›Million Dollar Ears‹. Herr Pohl möge doch bitte auch noch Tonmeister werden, die Welt wird es Ihm danken.

Je-doch – STOPP! – : Bitte, was soll dieses unsägliche Geschwafel bar aller Fakten? Will sich Herr Pohl zur nüchternen Mießgang dazuschreiben? (Damit wüchse sich dieses Altbubenduo zu einem regelrechten All-Star-Trio aus.)

Da beschreibt der Rezensent einen legendenumwölkten Jazzaltmeister als Zentralfigur eines improvisierenden Kollektivs – was er (ich war dabei und habe es selbst gehört!) aber nicht war und garnicht sein sollte noch wollte: Er spielte einfach das, was er immer spielt, wenn er so dahinspielt; was er auf Nachfrage übrigens stets gern (und liebenswürdig uneitel) bestätigt. Herr Pohl hätte ja, ganz einfach, nachfragen können, anstatt das zu schreiben, was man immer so dahin- und daherschreibt, wenn man gscheitlerisch über Koglmann (wen sonst) schreibt. Immerhin aber hätten wir es beim Standard mit einem Anspruch darauf erhebenden sog. Qualitätsmedium zu tun: Bitte fangt doch ganz bei den Basics an, glaubwürdig zu erscheinen. Wie es aussieht, könnten wir euch nämlich noch brauchen, dringend – wenngleich der höchste Dringlichkeits- und Befürchtungsgrad derweil aufgeschoben, aber leider sicher nicht aufgehoben sein dürfte.

Zwölftonschritte lassen sich übrigens auch ganz einfach als das, was sie sind, benennen: Oktaven. Klingt halt weniger fachverschwurbelt, ist aber richtig so; wenngleich kaum ein (kein!) Blechbläser (und keine -in) in derartig weiten Tonsprüngen hüpfend paraphrasieren wird. Der Chetgott aber hat’s auch nicht getan, ich weiß es.

Noch einmal also: Die Basics, auf denen wollen wir aufbauen. Wir brauchen Standards. Ohne Wunschpetersilie in den Ohren oder rosarote Anhimmelbrillen, wo es garnicht nötig ist; nein, generell. Einfach good old fact based journalism. Thank you.

Can you hear me?

(I don’t think so.)

Grinsekatze 0.1

Tithonos, für den Eos, die Göttin der Morgenröte, bei Zeus ewiges Leben erbettelt hat und dabei auf die Co-Bitte um den Erhalt der Jugend vergessen hat, der genervte Zeus jedoch nicht. Muss jetzt auch schon gut zweieinhalb-, dreitausend Jahrln am Buckl haben der Alte Tithergreis, denke ich mir beim Lesen der Anmerkungen zur Ilias (XI, 2). Es verlief aber ganz speziell: Tithonos wurde älter und älter (und älter etc.), ist folgerichtig geschrumpft und geschrumpft (und geschrumpft etc.), sodass zuletzt nur noch seine keifende schrille Stimme übriggeblieben ist – und er so zur Zikade wurde.

Wenn du heute die Ilias herausgeben willst, musst du ordentlich Triggerwarnungen setzen, ganze Triggerbibliotheken, gegen die Zumutungen der Antike. Das Schicksal des Tithonos aber ist das allerentsetzlichste.

Dann sind da noch die Zumutungen der Gegenwart. Darüber später.

Katzenaugen

Teleskop soll ältestes Licht des Universums einfangen
orfon

Dann soll es es aber bitte – so alt, runzelig, funzelig, beinah schwarz es auch sein mag (vermutlich sehr) – nimmermehr hergeben!

Ist es in so einem Kammerl, in das man so ein Licht einsperrt, jetzt gleißend hell oderaber zappenduster? Am besten wir geben eine (tunlichst schwarze) Katze dazu hinein, und wenn wir dann schauen, wissen wir’s. Zumindest – undaber nicht mehr alswie – die Umstände beim Betrachten kennen wir dann, die Katze aber, sie lebe! Hoch!

Abgestumpft

Schriftzug ersetzt: Bewegung bei Kaufhausrohbau Lamarr
orfon

Benko, kumm ausse!
Passantenaufforderung, Wien, Mariahilferstaße

Leider nein, da steht nur STUMPF, und in keiner Tempo zumindest suggerierenden Kursivschrift: Es hätte also der : in obiger Schlagzeile ausgelassen werden können.

Manch einem wünschte man das Ungespitztindenbodengestecktwerden, aber eh nur metaphorisch.

(Rohrohrzucker, auch so ein schönes Wort. Es ist doch zum Lamarrischwerden, und Auszuckern könnte man.

Aufhängen

Haus des Meeres warnt vor invasiven Würmern
orfon

Ist in einer Sache der Wurm drin, wird daraus nichts mehr. Bei mehreren wäre gesondert zu deklinieren. (Was ist mehr als nichts, was weniger?)

Unlängst, am 14. Jänner, habe ich in einem sehr guten Restaurant, das wohl, obwohl der Raum ohnehin bereits äußerst üppig dekoriert war, mit seinen Wänden als Galerie für Hobbytalente dienen wollte. Es musste sich um einen schlechterdings unausschlagbaren Freundschaftsdienst gehandelt haben, denn die (gegenständlichen) Bilder waren allerdings entsetzlich schlecht gemalt und wurden von allen in der geschlossenen Tischgesellschaft, in der sich, wie jedes Jahr am 14. Jänner, auch zwei professionelle Maler befanden (ein Emeritus, sein ehemaliger Student) übereinstimmend als unfassbar hässlich taxiert, sodass man sich rasch darauf geeinigt zu haben schien, sie, einem möglichen Gelingen des Abends dienenwollend, besser zu ignorieren; auch Gespräche über Politik und Religion unterblieben daraufhin fast vollständig. Der leider nicht ganz so talentierte Kunstwollende hatte, seines kurz bevorstehenden internationalen Durchbruchs wegen, seine Bilder auf rechts unterhalb hingepickten Zetteln mit englischsprachigen Titeln versehen. Einer lautete »Worms in a Can«, was sich im Zuge der Bildbetrachtung (kürzestnötiger Blick nach links oberhalb des Zetterls) bestätigte.

Das Haus des Meeres ist ein in einem gigantischen, ursprünglich für einen völlig anderen Zweck errichteten, undurchdringlichen Betonhochbunker untergebrachtes Aquarium mit lebenden Tieren, von denen man manche mit tückisch auf Angelhaken gespießten Würmern anzulocken pflegt, aber nicht dort, hier werden sie aufs wohlwollendste gefüttert.

Als Kind hat einen die unfassbare Geschicklichkeit beeindruckt, die Menschen aufgebracht haben mussten, um detailliertest ausgeführte Segelschiffmodelle, wohl mit Pinzette und ähnlichem Operationsbesteck, in Flaschen unterzubringen. Stadtmodelle, idealisierte, wären auch ein dafür geeignetes Sujet, wenn es sich dabei auch um eine weniger nautische Thematik handelte.

Nachdem er zuvor u.a. einen Wurm erschlagen hatte, landete, am Ziel seiner Rheinfahrt, Siegfried bei der Gibichungenhalle an, und Gunther samt Hagen warteten sein. Dieser Hof befand sich, gemäß Überlieferung, in Worms.

Separatist

Abgetrennter Daumen war schwerer Betrug
orfon

Damit wäre es wohl mit dem so reimbeliebten Pflaumenschütteln, zumindest einseitig, vorbei.

Wie schwer wiegt eigentlich so ein Daumen, ein abgeschüttelter?

Für mich ist das Alles nichts, denn ich scheitere ja bereits beim Nasenhaareausreißen, und die lassen sich allerdings gar nicht versichern.

Den Verurteilten erwartet eine milde Strafe, denn er habe, so die Richterin, »außer keinen Daumen mehr, von der Sache nichts«, und das hat sie allerdings schon sehr schön gesagt.

Abgeigen

Musikstars kündigen sich für Trumps Amtseinführung an
orfon

Weil es bekanntermaßen so ist, dass neben Ihm kein anderer die Erste Trompete (trumpet) oder überhaupt irgendein lautes Blechtrumm ansetzen darf, müssen sich die armen, ja: bemitleidenswerten Musikstars, die Leute vom Dorf etwa (Village People), selber ankündigen, und, das auch noch, vermutlich auf eigene Kosten. Man wird für sie gerne Spenden sammeln, sind ja alles nette Kerle.

Einmal hat Oscar Klein, ein damals berühmter (und, solange kein Mikrophon oder keine Kamera auf ihn gerichtet war, berüchtigt übellauniger, nachgerade alphakranker) Trompeter, den meine Oststeirische Spaßdixielandband – was für ein Coup!, und das Orpheum in Graz war bitte voll! – als Stargast eingeladen hatte, nach einem von mir (beträchtlich) länger als von ihm ausgehaltenen Finalton anerkennend mit dem Zeigefinger den Applaus auf mich lenkend gedeutet. Hinterher, in der Garderobe, hat er sowas von abgeteufelt, man kann sich das gar nicht vorstellen, einem Oscar Klein stiehlt man nicht die Show und so, aber nicht mir gegenüber, sondern beim Bandleader, mir hat er ins Gesicht geschmeichelt. Was für ein Glück für ihn, dass ihm der Trump erspart geblieben ist.

Es ist besser, jemandem Glück zu wünschen anstatt ihn, was oftmals vielzueinfach wäre, zu verteufeln.

Eminent erhebend

In Schweden leben aktuell 230 Frauen, die Emerentia als Vorname tragen, bei 10 von ihnen handelt es sich um den Rufnamen. Ihr durchschnittliches Alter beträgt 29,2 Jahre.
Wikipedia (erhoben im Dezember 2024)

Würde ich vier Cousinen haben, wögen sie 312 Kilo.
Loriot, Deutsch für Ausländer

Eremiten, aber auch herkömmliche Mönche wählen sich oftmals einen neuen Namen, zumeist wird er ihnen in ihrem Stammkloster beim Ordenseintritt zugewiesen. In Fulda etwa brauchen sie immer einen Bonifatius, in Melk einen Koloman, in Klosterneuburg einen Leopold und so weiter. Wohl gibt es in St. Lambrecht aktuell einen Benedikt, aber keinen Lambert. Nur die ganz sturen behalten sich ihren Taufnamen, aber ob das ein Vorteil ist und für wen?

Ähnliches (wenn auch nicht dasselbe) gilt für die Frauen (die geistlichen).

Wuschwunsch

Abfahrer hoffen in Gröden auf Umschwung
orfon

Extra Gardena nulla spes
Verdikt

Es ginge um den Schwung, und dann aber hieße es gleiten, ihr Gladiatoren, gleiten!

Putzteufel

Im Werbefernsehen erfahren wir die bestürzende Tatsache (zumindest wird sie als eine solche dargestellt), dass WC-Bürsten in Island nicht üblich sind.

Ich liebe das Werbefernsehen. Es ist das letzte Refugium einer nicht durch immer wieder von Werbung unterbrochenen Heilen Fernsehwelt. Im Werbefernsehen wirkt selbst die flachste Multi-HDR-Flunder wohnzimmerkastltief.

Gleich ruf ich an. Nicht zum Bestellen jetzt, aber mich interessiert doch einigermaßen wie das wirklich zu verstehen ist mit den Isländern, diesen versauten Isländern (gener. masc.).

Vorerst nur soviel: Man verreist nicht mit einer Klobürste. Tut-man-nicht.

Erstbester

Kardinal vertritt Papst bei Aschermittwoch-Feier
orfon

Sind ja auch schon wieder ein paar Jahre her, dass es einen zweiten Papst im Talon gegeben hätte (bereits von Silvester auf Neujahr verging seinerzeit ein Jahr), also müssen wir uns (bzw., correcte, die, sich) mit einem niederrangigeren Subalternisten zufrieden geben. Aber in der Fastenzeit woll’n wir ohnehin uns im Unsbescheiden üben. (Wer – Fangfrage, wir sind ja in der Fastenzeit – holt eigentlich dem Papst seine Wurschtsemmel?)

Ich kenne einen Trompeter, der ist zu Silvester geboren. Persönlich. Ein fast papstberühmter.

Silvester war ja selber auch so ein Papst.

Cisistor

Weiter Stromabschaltungen in Transnistrien
orfon

Nun ist Transistorentransittransposition allerdings dringlichst vonnöten. Wird es je wieder so richtig knisternd spannend, wie es einmal war?

War es eh nicht. Aber jetzt.

Ausfechten

Escape-Room zu Strauss-Jahr eröffnet
orfon

Ein Escape-Room wird eröffnet, indem man ihn verschließt (von innen? von außen?), und dann aber heißt’s: Strauss herauß!

In Ramingdorf stehen ja welche auf der Weide.

Jetzt, wie?

Aufschnitt

Er schneidet die tausendmal erprobten Grimassen eines Nestroy-Philosophen, der sich als Kartoffelkäfer verkleidet hat
Ronald Pohl, derstandard.at

Zu den grundhandwerklichen Tugenden der Theaterinszenierungskunst gehört die Zeitversetzung.

Johann Nepomuk Eduard Ambrosius Nestroy wurde 1801 in Wien geboren und starb 1862 in Graz. Fünfzehn Jahre danach, 1877, erreichte der Kartoffelkäfer den europäischen Kontinent.

Ein Grimasse, die nicht geschnitten wird, kann keine authentische sein. Und eine, die überhaupt gar nicht geschnitten werden kann (aus zeitlich-konsekutiven Gründen etwa), nicht einmal das.

Ein Engerling ist kein Wurm, und ein solcherner ist allerdings drin in der Josefstadt.

Alles ist Nichts in diesen Tagen, und oft nicht einmal das.

Wer weiß?

Schwarz sorgt gleich für neuen Schwung
orfon

Wir hätten gern das aschgrau
Ödipussi

Früher wurde ja auf der Aschenbahn noch um die Wette gelaufen, mochte der Beste gewinnen!

Anthrazit oder schwarz, who cares? Indes, ist eine Mietwohnung schwarz ausgemalt, so muss sie beim Auszug in ihren quasiweißen Urzustand zurückversetzt werden. Manche/r Teenager im Alter, in dem jede Farbe erlaubt ist, solange sie schwarz ist, hat deswegen zeitlebens vermieden umzuziehen.

Nein, Scherz. Könnte aber schon sein, wer weiß?


Auf den Februar ist nun folgsam der März gefolgt. Bitte folgen auch Sie, will heißen:

👉  ¡STUPS!  👈

Ziehen Sie doch bitteschön Ihre Spendierhosen an und spendieren Sie nur so drauf los! Ich mache das hier nämlich täglich, das ist eine nicht (kei-nes-fal-ls!) zu unterschätzende artistische Serviceleistung sonder Art!
Meine Kontonummer zur dorthinigen Anweisung nach oben hin offener Geldbeträge findet sich weiterhin und immerdar im Impressum.
DANKE!

A-wos wüüsd!?

Oberösterreich plant Dialektkurse für Asylwerber
derstandard.at

Ummi, åwi, auffi und, am wichtigsten: Außßi.

Nach Deutschland etwa.

Ho-ho!

Der Korbflechter war ein Zugpferd beim Garstner Advent
Bildunterschrift, nachrichten.at

Magnetischer Nordpol wandert weiter in Richtung Russland
derstandard.at

Ho hoho ho ho ho hoho ho ho hoho hohoho…
Hundemund, Loriot

Damit war ja nun echt zu rechnen: Wir werden nicht nur unter- sondern auch überwandert. Es zieht uns in eine Richtung, in die wir gar nicht wollen, und das längst schon: Nicht nur Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.

Auskommen

Bitcoin bietet mir (ein paar Anderen vermutlich auch) ein ›passives Einkommen‹ an, ich solle mir das doch bitte dringend überlegen.

Nach ›Minuswachstum‹ und ›freisetzen‹ jetzt also das passive Grundeinkommen. Für alle Arbeitnehmer, und wer war noch einmal der Geber?

Ab sofort besteht die Zukunft aus lauter rosa Blüten, auf immer und ewig. Die Knospen und Früchte gehören den Baumeigentümern.

Faule Sache.

Bad Pritt

Betrug: Falscher Brad Pitt zockte 49-Jährige aus Baden ab
kurier.at

Aus onomatopoetisch-technischen Gründen kann es sich bei der betropezten Badnerin nur um eine Britta, eine echte Britta, handeln.

Wir brauchen (noch) mehr echte Herzkönige. Für Heiratsanträge und, viel mehr, für Scheidungsspendenaufrufe.

Wie oder wann

Selenskyj: Mit Trump wird Krieg ›früher‹ enden
orfon

Wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören
Orakelwahrspruch

Oftmals ist ›früher‹ nicht gleichbedeutend mit ›besser‹, steht zu befürchten.

Unpersönliche Miteilung

Bitte nehmen Sie alle persönlichen Gegenstände mit
Zugaussteigermahnung, westbahn

Viele Züge enden in Salzburg. Die unpersönlichen Gegenstände bleiben zurück, mit unbestimmtem Verbleib.

Viele Züge wenden in Salzburg. Etliche unpersönliche Gegenstände eilen mit zurück nach Wien, und außerdem füllen sich die Doppelstockwaggons mit neuen, höchstpersönlichen Gegenständen und Menschen.

Dem Unpersönlichen ist beständiges Pendeln wesensmäßig eingeschrieben. Wolln wir hoffen, die Pendelbewegung kommt irgendwann an ihren toten Punkt (muss ja!); dann kann es weiter gehen.

(Als persönlichsten unpersönlichen Gegenstand dürfen wir uns den Nothammer vorstellen.)

A ge

Van der Bellen lobte Kunasek als Landeshauptmann an
orfon

Wie lobt man jemanden korrekt an? Ist das die Vorstufe von anhimmeln?

»Ich lobe!«, wäre das also die neue Initialformel, die künftig bei der hinfort »Anlobung« zu nennenden Vereidigung unserer Rekruten, auf dem Heldenplatz etwa, zu verwenden sein wird? Anlobung, das ist ja wirklich viel patriotischer.

›Patriotisch‹, wie war noch einmal das ident auslautende Eigenwort?

Irgendwas ist da gehörig angebraten. Oder wird.

Sprache erzeugt Realität.

Inaspirant

Hayböck fehlt Hauch zu Überraschung
orfon

kau meinen hauch
ernst jandl, ein gleiches

Über allen Gipfeln ist Ruh’. Irgendwanneinmal, aber zweifellos zweifellos; wenn es dann noch Gipfel (Wipfel, Zipfel, … whatever!) gibt zum Darüberruh’n oder hayböckelnd Drüberadlern.

Wer jemanden überraschen will, bedient sich oftmals eines jäh zum Zerplatzen gebrachten Mohnflesserlsackerls. Auch der Akutausruf »Tscha!« oder »Ha!« (zusätzlich oder, in Ermangelung eines MFS, separat) hat sich bewährt. Fehlt jedoch der Aspirant, so wird ein bloßes Rest-»a!« nicht ganz genügen, jemanden zum plötzlichen endogen erregten Adrenalinausstoß zu bewegen, und darum geht’s ja, sonst macht doch die ganz G’schicht keinen Spaß, und den woll’n wir doch schließlich Alle verstehen, Sie etwa nicht?

Überbelegt

Merkwürdiges Reziprozitätsempfinden bei der Meldung, dass nach dem Umsturz in Syrien nun die Gefängnisse zugesperrt würden. Aber wenn sie offen waren, dann kann es sich doch eben um keine Gefängnisse handeln: Es ist ein fortdauerndes Himmelundhöllespiel. Aber ernst.

Wie ich einmal, knapp vor Weihnachten, an der Justizanstalt Stein vorbeigekommen bin, ist mir ein Schild aufgefallen, auf dem stand »Ausfahrt freihalten« – nicht etwa »Einfahrt freihalten« oder so. Das muss ein Komplize organisiert haben. Das Wesen des Gefängnisses besteht ja nicht im Einbruch, wenngleich es ein probater Weg ist um hineinzugelangen, über den Umweg des Erwischtwerdens und nach einer rechtskräftigen Verurteilung, also unfreiwillig, denn wer will schon ins Gefängnis, außer er arbeitet dort, bei der Justizwache etwa, keinesfalls als Sacklpicker, und bereits seit 1959 schon ist im Kittchen sowieso kein Zimmer mehr frei.

[Anm.: Mit dem Mütterlog Vertrauten ist geläufig, dass ich mich mit Vorliebe auf die (scheinbaren oder tatsächlichen) Widersprüche und Ungenauigkeiten der Sprache stürze, oftmals kann derartigem Widersinn ein beträchtlicher Zynismus innewohnen. Dessen will ich mich hier keinesfalls bedienen, sei’s gesagt für die, die’s brauchen: Man will ja nicht gekenzelt werden von all den rezenten selbstgerechten EifererInnen, die da Draußen sind, und die immer zweifellos wissen, wie Alles richtig geht, ohne je selber dafür einstehen zu müssen.]

Ausgekocht

Gericht: Schlägerei zwischen Köchen kein Arbeitsunfall
orfon

Köche, das lernen wir somit, können sich nicht nur mit Gerichten beschäftigen, es geht auch umgekehrt.

Weiters kann es auch passieren, dass man als Restaurantgast einen Arbeitsunfall vorgesetzt bekommt. Ob das dann wirklich so ist, müssten wiederum die Gerichte klären.

So gehen wir beständig im Kreis.

Seinerzeit, als es noch state-of-the-art war, sind wir selbstverständlich von der Mutter mit dem Kochlöffel gezüchtigt worden, eh nur, wenn es nötig war, und es hat uns nicht geschadet. Wenn ganz Arges zu vergelten war, dann geschah das mit dem – pathetischeren, aber weniger schmerzeffektiven – weidenen Teppichpracker. Einmal ist er ihr abgebrochen (der starre Holzlöffel, nicht der elastische Pracker), was aber nicht als Arbeitsunfall zu bezeichnen gewesen wäre, da ja Hausfrau und Erziehungspflichtige kein wirklicher Beruf ist, und es hat auch keiner geklagt. Gewimmert, ja, das schon; aber es hat uns nicht geschadet, damals, hat es geheißen, und wir haben immer gewusst, warum, entlang dieser Erkenntnisgrenze ist die Frage ›gesunde‹ oder ›schädliche‹ Watschn verlaufen, was Erziehung war und was Gewalt: Wir haben es doch selber so gewollt.

Hört hört!

Bereits Einzeller, Fruchtfliegen und Tauben treffen Entscheidungen
Wissenschaftsmeldung, Radio Österreich 1

Einzeller halt mehr so Ja-Nein.

Für Fliegen, das wissen wir seit der Biene Maja (der kurzsichtige Walter), dürfte wohl auch die Wahl der jeweiligen Raycharlesbrille mit auf dem Programm stehen.

Bei den Tauben lohnt es sich dann wirklich, genauer hinzuschauen.

Überrunderholt

Polizeistreife mit 171 km/h überholt
orfon

(1) Wer hätte bitte kein Verständnis, wenn einem, der unendlich lang hinter einem quälend langsam dahinschleichenden Freiefahrtverunmöglicher nachzukkeln muss, schlussendlich die Hutschnur überschallknallschnalzend reißt.

Oder

(2) Wozu bitte muss eine Polizeistreife mit 171 km/h unterwegs sein? Jedenfalls tolle Motorleistung des Überholenden, da noch eins draufzusetzen. Mit weiland meinem Clio hätte ich das nie geschafft.

Wo wohl mein Clio jetzt weilt? – Wolln wir hoffen, dass er von seinem Nachbesitzer gründlich überholt worden ist.

Meinen sie

In der Süddeutschen glossolaliert Verena Mayer unter der reichlich klischeehaften Überschrift »Oaschpfeiferl und Eitrige« darüber, dass die Wiener Würstelstände Teil des immateriellen Weltkulturerbes wurden.

Über sowas schreiben die Deutschen (selbst die Süddeutschen) aber gern. Österreich, Sehnsuchtsundsichdarübererhebland, ähnlich wie Italien, aber mit dem Vorteil, dass man sich bei der Sprache leichter tut.

Meinen sie.

Liberales Aufgebot

Buschmann soll neuer FDP-Generalsekretär werden
Agenturmeldung

Sowas ist denn auch nur in Deutschland möglich: Eine derartig ethnische, ja nachgerade internationalistische Offenheit bei der vormaligen österreichischen Schwesterpartei wäre schlechterdings undenkbar und führte wohl zu heldenplatzplatzenmachenden Empörungsspaziergängen. Übrigens listet der Duden das Wort »Buschmann« als »veraltet, heute diskriminierend«, und das hat schon sein Rechtes.

Rastend

Premierensieg für Schweizerin Rast
orfon

Fühlst in der Brust erst deinen Wurm
Mit heißer Glut sich regen
Wilhelm Müller, Rast

Entgegen der im Wettkampf vollbrachten Leistung, die von allen kürzeste Verweildauer im talwärtigen Kippstangenparcours verbracht zu haben, kann die Frage, wie nun der Schweizerin Namensvokal aussprachemäßig adäquat zu gestalten sei, für als bis auf weiteres zweifelsfrei entschieden betrachtet werden: mit rasender Länge.

Aber vermutlich sprechen sie das ›Rast‹ in der Schweiz noch ganz anders aus, so mit einem guttural abgedunkelten å, wobei, um die Färbung korrekt anzudeuten, das Ringerl über dem a eine zirka exakt maximal 270° große Kreisandeutung zu sein hätte.

Keep cool

Passagiere auf Antarktis-Kreuzfahrt in Hungerstreik getreten
orfon

Näher erläuternd heißt es: »Passagierinnen und Passagiere einer Luxuskreuzfahrt in die Antarktis sind in einen Hungerstreik getreten, nachdem ihr ›Urlaub ihres Lebens‹ wegen eines Motorschadens abgebrochen werden musste.«

Wir sind da ganz bei den Luxuspassagierinnen und Luxuspassagieren: Kaum etwas bringt eine schadhafte technische Vorrichtung so effizient dazu, wieder zu funktionieren, wie qualifizierter Trotz.

Wenigstens dürfte es keine Probleme mit allfällig verderbenden Lebensmitteln geben, nicht auszudenken, führte die Reise durch tropische Gefilde.

Auf Schiene

Die Realisierung des Projekts verlief harzig
Projektrealisierungsverlaufsqualitative Charakterisierung (Schweiz)

Es handelte sich wohl vor allem um einen Holzbau.

Dabei war doch das österreichische Pech immer das beste.

Früher – heimelige Wohlgeruchserinnerung – waren die Eisenbahnschwellen pechgebeizt, das geht heutzutage nicht mehr. Ich wollte immer ›Schwölen‹ schreiben, und vermutlich wäre das auch zutreffender.

Bleibt die Frage: Woran erkennt man gutes Pech?

Toxisch positiv

Die Natur schafft wunderbare Kunstwerke
Bildunterschrift, Whatsapp-Statusmeldung

Einspruch, werte Emporempowermentradschlägerin!

So schön uns erscheinen mag, was die Natur (wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) so hervorbringen mag: Erst durch die menschliche Betrachtung wird es zum Kunstwerk zurechtgedeutet. Die Natur selbst (iterum: wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) hat keinerlei Gestaltungswillen, erst recht kein Kunstwollen. Sowas ist einzigundallein dem Menschen (m/d/w/xyz) vorbehalten, und das schmälert eben nicht, was von der Natur uns erkennbar daherkommt, ästhetisch ansprechend finden zu dürfen (oder auch nicht). Nur, lassen wir die Kirche im Dorf: Die Natur kann nicht einmal nichts dafür, der Nacktmull ist ihr gleichwurscht alswie der Sibirische Tiger, und mir gefallen auch Pilzkolonien, die sich einen Baumstamm emporwinden, manchmal, und dieses ›manchmal‹ eröffnet sogleich ein neues ästhetisches Diskursfeld, dazu aber ein andermal mehr.

Brandalt

Burgenland: Brand in alter Dampflok
orfon

Solange es in ihr nicht brennt, kann sie doch keine Dampflok sein.

Im Burgenland lässt sich so manches nur schwer verstehen, für Außenstehende, und das sind die meisten, fast Alle.

Wir brauchen neue Dampfloks, so welche mit Solarmodulen.

(Wie teilt man Dampflok eigentlich ab, gerecht?)

Mehrerere

Fische plaudern erst nach Sonnenuntergang
orfon

Davor sind sie stumm wie ein Fisch. Und danach auch.

Einzelne (alleinstehende/allein stehende) Fische? Reden wie ein Wasserfall; sie könnten es zumindest, aber mit wem halt?

Unzusammenhängend

Treviso, Hotel Continental, Frühstückssalon, Continental Breakfast, was sonst, aber warum hängen an den Wänden Stiche mit englischen Jagdszenen, Steeple Chase?

Die vermutlich freundliche Frühstückskellnerin schielt derart, dass ihr Kopf wie in einem unsichtbaren Gestell windschief eingezwungen erscheint, sodass es einem unhöflich vorkommen müsste, auch nur irgendwo in ihre Richtung zu blicken. Der Caffè ist ortsadäquat tipptopp, das Tiramisurrogat jedoch höhnt der Stadt seiner Creazione.

So vieles, nicht nur Sternbilder, hat ohne betrachtend-deutendes Zutun doch nichts miteinander zu tun.

Ziel

Hirscher drosselt Tempo in Comebacksaison
orfon

Bitte so wird das ganz sicher nichts: Um zu gewinnen (»als erster durchs Ziel gehen«), gilt es, schneller zu sein, schneller als alle anderen!

Ein Hirscher sollte das doch wissen. Ich habe ihn einmal am Rathausplatz gesehen, so, wie ich jetzt vor Ihnen stehe. Ich hätte ihn mir größer vorgestellt, aber ein Schifahrer muss ja nicht Basketballer werden können – meistens werden sie nachher Rallyefahrer, -piloten!, und dann fahren sie nach Dakar, was aber längst schon zur bloßen Zielortmetapher verkommen ist.

Mimesis?

Camouflage, militärisches Tarnmuster, aber wer glaubte denn wirklich allen Ernstes, es würde ausschließlich zwischen Platanen ums im Dasein Übrigbleiben gekämpft?

Dann gibt es noch die geistige Mimesis, herentgegen Gscheidstellen noch kaum einem gelungen ist.

Einigermaßen exoterrestrisch

ESO zoomt 160.000 Lichtjahre ins All
orfon

Wird wohl noch ein Zeitl dauern, bis dann alles scharfgestellt ist.

Insgesamt erscheint das Alles schon auch recht esoterisch.

Gewährleistung, die

Skisprung-Frauen heben mit viel Aufwind ab
orfon

Bitte, was ist eine Skisprung-Frau? Welchen Aufwand muss man betreiben, eine zu werden? Eine zu bekommen? Wo bekommt man die?

Skier mit Sprung muss man zurückgeben. Das sollte wirklich kein Aufwand sein.

Leberreissuppe

Forscher entwickeln spezielles Futter für Bodensee-Fisch
orfon

Entgegen spontan aufkommenden Gedanken wird ihm (bzw. ihnen) nichts bodenständiges serviert, ganz im Gegenteil, Korkfutter, sodass die Fischscheiße (was für ein schönhässliches Wort!) obenauf schwimmt und abgeschöpft werden kann. Was sie daraus dann machen, das wollen wir uns bitte (jetzt, hier) nicht vorstellen müssen.

Mikolo

Mikl-Leitner will Nikolo & Co. in Bildungsplan aufnehmen
orfon

Und Schokonikolo kommt uns keiner ins Haus, sonst stellen wir die Balkanrute ins Fenster, weil: Kulturgut.

Unsere Kultur ist sowieso die bessere, verstanden!?

Heute ist schon wieder Lichtmeß, auch so ein Fest Unserer Kultur, und alle Niederösterreicher*innen wissen über den Gehalt dieses Festes umfassend bescheid, selbst die deutschtreu Iranischstämmigen.

In Persien sind alle Arier. Was singen so Arier eigentlich, zum Nikolo?

Lasst uns froh & munter sein!

Nachruf

Nach Rückruf: Coca-Cola wird zu Biogas
orfon

Nichts Neues: Was haben wir doch gerülpst in der Unterstufe, vor allem in der Zweiten, und der Hofagerhart und der Käferrenä waren die mit Abstand besten. Keiner hätte sich damals denken können, dass der vom Cola schon aufgschwabte Hofagerhart es in wenigen Jahren bereits vom David Carradine quer über die Schulbänke kungfuhüpfend Nacheifernden bis zum einschlägigen Staatsmeister mid da Haundkantn bringen würde; und dass der Käferrenä kein Ballesterer, sondern schlussendlich Autohändler werden würde, Fiat, Ford und so, fast wie der in Fargo. Mittlerweile verkauft er auch strombetriebene Autos, beinahe lautlos sind die im Betrieb, ohne allen röhrenden Spruch.

Beim Hofer gibt es jetzt auch das echte Cola, längst schon, und andere Energiegetränke, von denen hat man damals noch überhaupt gar keine Ahnung haben können, nicht einmal die geringste.


Wie gehet es doch dahin, schon wieder ist ein Monat um, was bedingt: Der nächste Stupser steht an.
Alstern: Wer fürs tägliche Erscheinen des Mütterlogs – indertat eine kreative Fleißaufgabe sonder Art! – was spendieren möchte, sei hiermit aufs herzlichste dazu ermuntert. Meine Kontonummer für die dorthinige Anweisung nach oben hin offener Geldbeträge findet sich weiterhin und immerdar im Impressum.
DANKE.

Edwinade

Steirische ÖVP steht hinter Drexler
orfon

Et tu, Brute?
Cæsar zugeschrieben

Da wussten es Alle: Jetzt wird es wirklich brenzlig für ihn.

Hinter weiland Gaius Julius Cæsar sind seinerzeit zumindest siebzehn gestanden, vermutlich angestanden. Er selber aber wenigstens nicht. Das gibt es nämlich auch. Zumeist sogar ist es so, und die Würfel (es sind immer zumindest zwei) sind lange vorher gefallen.

»Wir stehen geschlossen hinter dir!«, offizielle Ankündigung unmittelbar bevorstehenden Vollzugs einer Hacklinskreuzigung.

Kompensation

Flughafen Wien: Neues Lärmschutzprogramm für Anrainer
orfon

Sie hören noch von mir!
nachbarschaftlicher Gruß

Im Herbst und eigentlich das ganze Jahr über haben sich längst die zurecht so beliebten Laubbläser als tadellos geeignet bewährt, gilt es, durch neumoderne sogenannte ›technologische Verbesserungen‹ dezibelreduzierte Objekte (sie seien beweglich wie Fahr- und Flugzeuge oder mehroderminder standorttreu wie Pressluftkompressoren) schallmäßig zu kompensieren. Gerade die Besiedler jener flächenfraßoptimierend genutzten Eigenheimparzellen im Land um den Wiener Flughafen dürften idealtypisch taugliche Endnutzer für derartige Geräte abgeben, gehört es doch zum guten Ton, dass jeder sich seine eigenen Heimundgartenwerkgeräte und -fahrgeschäfte besorgt, sonst könnte ja der Nachbar auf die Idee kommen, man könne sich derartiges nicht leisten, wo kämen wir denn da hin, allerhöchstens, nebenan, auf die Malediven oder nach Mallorka: Alstern, es wird doch sowas, was wir hoffen wollen, bald schon auch von Dyson geben, Dyson, Inventor of Noise.

Mit einem wohlausgeklügelten, redundanten Einsatzzeitraster gilt fortdauernd: Wir hören voneinander. In Permanenz.

Augenbedarf

Königin Camilla muss wegen Infektion weiter aussetzen
orfon

Passierst du den Start, erhältst du 200 Schilling
Das Kaufmännische Talent

Diese Karte befreit dich aus dem Arrest. Hebe diese Karte gut auf, du wirst sie brauchen können.
Das Kaufmännische Talent

Wer einen Sechser hat, darf zurück ins Spiel und kommt noch einmal dran. Dafür aber brauchst du zuerst einmal einen Würfel, Würfel!, ein Köönigreich für einen Würfel!

Eleganza papale

Papst-Schuh auf Klosterdachboden in Vorarlberg entdeckt
orfon

Sic et non
Petrus Abaelardus

Der eigentliche Schuhpapst war ja bekanntermaßen Benedikt XVI, obwohl man das bei einem Deutschen ja eher nicht bis selten erwarten würde.

Tex Rubinowitz hat einst den Sockenpapst gezeichnet, wie er ihn, ein Donnerstag sei’s gewesen, segnete. Der S. hat aber reichlich selbstgestrickt ausgeschaut, was ja an sich stimmig ist bei einer derartigen Thematik.

Krawattltenöre wiederum sind ihrerseits am Aussterben, und ist ja das Leben auch längst schon nicht mehr so lebenswert, Freunde, wie es Fritz Wunderlich, der nie selber einer wurde, einst glaubwürdig behauptet hat, es sei es; ist es aber, doch.

Zurück auf unseren Dachboden. Es ist ein alter Hut: Schuhe, seien sie auch solche von Jägern, Fischern oder aber auch Sammlern, pflegen zumeist paarweise aufzutreten. Und ausgetreten zu werden. Waren vermutlich auch nicht alle Päpste Nichtraucher, so können wir uns einen von ihnen jedenfalls kaum mit einer Zigarette im Mundwinkel vorstellen. Allerhöchstens Roncalli, aber mit einer Toscano. Und einen Pius, aber welchen, den Elf- oder den Zwölfender?

So und anders: Es gehet immmer weiter. Und man bleibt, was nicht das schlechteste ist, ein Zweifelnder.

Supperpetuum

Suppen sind ein Dauerbrenner
derstandard.at

Unsere Energieprobleme dürften hiermit gelöst sein, global.

Wer aber kennt heute noch die gute alte (guade oide) Einbrennsuppm?

Tranquillo

Die Gerüchteküche brodelt
pseudojournalistische Floskel

Wer nie sein Brod mit Thränen as
Schubertlied, auf Goethe

Topffavorit
küchenkategorische Wahlvokabel

Wenn Küchen brodeln, na dann muss doch was dran sein!

Im Oberösterreich kann man aber auch, einfach so, brodeln (sprich: broln, bro-ln), ganz allein, vorzugsweise, wenn man ein Kind ist, ein etwas selbstvergessenes Kind, und die andern wollen weiter.

Gezielt brodeln aber tut niemand. Wie gesagt: selbstvergessen.

Broln, das muss mehr mit dem Drehen von Brotteigkügelchen zu tun haben.

Anderswo, in der Gerüchteküche, kann es indes – ähnliches (nicht aber gleiches) hatten wir bereits – ordentlich brodeln. Man könnte dann etwa zurückdrehen – oder aber auf die stärkste Stufe schalten, Deckel ab!, Alles verdampft, der Topfboden wellt sich, sodass bald schon die ganze Küche nur so brodelt, und gespannt warten wir auf das Eintreffen der Feuerwehr.

(Gerüchteküche, das ist doch bitte nichts anderes als ein billiger assonatorischer Opportunismus.)

Zeichen

We’ll meet again
As sung by Johnny Cash

Der Traum mit den Spandackeln, lackiert sind sie wie Peking-Enten, gut zwei Dutzend gegrillte liegen zu meinen Füßen, ein Trumm davon, einen Hinterlauf wohl, habe ich in der Hand, habe kurz daran genagt und versuche nun, es unbemerkt loszuwerden, mir gegenüber aber steht, als Spandackelstandler, aber das kann doch nicht sein, noch dazu am Brunnenmarkt!, Otto Kolleritsch, der Bruder von Fredi/Alfred K., dem legendären Grazer Literaturmentor, Otto war quasi der Dauerrektor meiner Musikhochschule und seinerseits Mentor schräger Vögel, wie auch ich einer war, ihm verdanke ich etwa den Grazer Musikförderungspreis 1989 (zwölf Jahre vor mir hat ihn Georg Friedrich Haas bekommen), ich versuche, ihm die völlige Verpeiltheit des Studiengangs zur Erlangung des Künstlerischen Doktorats (Dr. artium) an der nunmehrigen Kunstuniversität Graz darzulegen, indessen er befindet, dass allerdings meine Dissertation belanglos und von dürftiger Qualität gewesen sei, in Wirklichkeit hat er sie damals begeistert akklamiert!, was mich nun doch einigermaßen verstört, denn nie habe ich ihn je zynisch oder sarkastisch erlebt und dann das!, also tue ich was ich tun kann und wache auf, rätsle dem derart sodbrennenden Tagesrest nach.

Der senile oder schlecht beratene Handke (wer aber beratete einen Handke?, wem liehe Er sein Ohr?, von wem ließe Er sich wohlmeinend Beratendes einflüstern, dass Er es weise und welthellsichtig befolgte?), Handke hat bei der demutsvollen Entgegennahme seines wahlkampfintegrierten Großen Goldenen Steirischen Kulturehrenzeichens (oder whatever, jedenfalls das höchstmögliche, und was ginge auch weniger für einen Handke wie Ihn) durch den Edwin-aus-Muttertag-Impersonator Christopher Drexler (wer war das noch schnell?) dem Fredi Kolleritsch seine Verneigungsreverenz erwiesen, immerhin ein ein kleinwenig sympathischer Zug, was das Kraut aber beiweitem nicht fett macht, lesen wir doch lieber Saša Stanišić und folgen seiner nicht minder subtilen Poetik, das erfreut das Herz ehrlich, nicht nur im Abgleich mit heuchlerischen Schulterklopfern.

Fragen Sie mich nicht, was ich denken muss, wenn ich seit jenem Traum einen Dackel sehe, und sei’s der Wackeldackel im Fond eines Kleinwagens. Merken wir uns: Die Nacht vom 22. auf den 23. November 2024 war’s, zum Morgen hin, wie meist bei solchen Träumen. Der derart angebrochene Tag bringt eine Tote im Thermalbad des Medical Hotels, und er bringt Carabinieri (nicht: Carbonari) ins Haus, auf dem Weg zur spätnachmittäglichen Warmwasserentspannung passiere ich unabsichtlich den offenbar kurz zuvor zugedeckten Leichnam, und entgegen alle Erwartungen erscheint beim Abendessen Hercule Poirot nicht, Alle haben sie ein Motiv außer mir, aber ich bin sowieso verdächtig, grundverdächtig, was denn sonst, da nützet alle wasserdichteste Alibievidenz nichts, wenn ich auch Dackeln grundsätzlich wohlwollend gegenüberstehe.

Zeichen, Zeichen, wir sind von Zeichen umgeben, in Kalifornien hat es den dritten Doomsday-Fish angespült, und was wir nicht alles mitschleppnetzen, ein Leben lang.

Neunzig

Mein Vater wäre heute neunzig. Heute wäre mein Vater neunzig. Ich habe ihn im Kindergarten geliebt, und dann wieder, mit vertauschten Rollen, im hohen Alter. Hat da Manso, der Kindergartenschäferhund, auch längst schon nicht mehr gelebt, hat er sich doch an ihn noch erinnert, neben wenigem, kürzer zurückliegendem.

Ich auch.

Ausgenommen Napoleon

Rod Stewart deutet Ende großer Welttourneen an
orfon

Das ist meine kleine Welt
Waterloo & Robinson

Für kleinere Menschen ist selbst die kleinste Welt ein kleinwenig größer.

Ich selbst war ja fast schon überall; aber nicht mehr lange.

Kraube

Die 83-Jährige bekommt eine Haube verliehen, was ihrer Küche die Krone aufsetzt
gastronomische Frohbotschaft, orfon

Eine Haubenkrone, das wär’s! Wär’s das, wirklich?

Wie kocht man eine Haube? Gibt’s in Vietnam Hauben? Brauchen die dort sowas?

Es ist kaum zu glauben.

Ich bin ja mehr so der Hutträger; ungekrönt republikanischer Gesinnung und -sittung.

Uneben

Wanderin stolperte über Abdrücke aus der Zeit vor den Dinosauriern
derstandard.at

Öha!, täten wir da im Oberösterreich ausrufen, und wie kann man bitte nur über etwas drüberfallen, das schon so lange vor einem daliegt? (Vor: Frage nach dem Ort / Frage nach der Zeit.)

Wann und wo aber stolpern wir nicht eh Alle?

Na eben.

Schüssig

EINFACHE SPRACHE
Wie Donald Trump angelobt wird
orfon

Manchesmal steht die Antwort oberhalb der Fragestellung.

Die Kürzestform einer Kriegserklärung ist der Schuss.

 

Mammutzwerge?

Wir stehen vor einer großen Mammutaufgabe, sagt der Regierungsverhandler im morgendlichen Radiogespräch, und dass uns gute Feen nichts nützen werden. Alle haben sich seit langem schon den Kopf zerbrochen, und jetzt haben wir den Salat.

Nach den zwischen je zwei Menschen zu platzierenden allzuunsäglichen fucking Babyelefanten könnten nun, in einem gigantischen Rückschritt, Zwergmammuts zum Maskottchen mutieren. Wie groß bzw. klein sollten diese nun sein? Ab wann gülte ein Mammut als ehnichtsoriesig? Ich vermute: ab inetwa Tapirgröße.

In der Eiszeit waren jedoch auch Tapire beträchtlich größer. Verglichen dazu sind die heutigen Taschentapire. Maximal.

Trilobitenquadcopteroid

Neue Flugsaurierart entdeckt
orfon

So viel wartet im Sediment aufs Entdecktwerden, es ist ein passives Warten, Harren im Starren: Schauen wir doch mehr noch nach oben, da krebst so Etliches herum, selbst Altes, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen.

Von innen

Christbaum auf dem Wiener Rathausplatz leuchtet
orfon

Nur echt mit dem Stephansdom
Manner mag man eben

Die Glühbirnen erst, undzwar derart, dass man das rathausplätzliche Strahlen von Stamm, Ästen und Zweigen beinahe kaum mehr sieht, lediglich die knallhart recherchierenden Leute von orfon, vielleicht haben die extra lichtempfindliche Brillen, dass die das sehen, in jedem Fall ist’s ein Wunder, und weltweit machen sie es nach, versuchen sie es nachzumachen, es wird ihnen nicht gelingen, einzigundallein der Christbaum auf dem Wiener Rathausplatz leuchtet, so von innen.

Abgeduselt

Modewelt ertrinkt in Bordeaux 
orfon

Nobel geht die Welt zugrunde.

Das mit den Lemmingen ward ja längst als metaphorisch entmystifiziert.

Nobel geht die Welt zugrunde.

Stürmisch zeitgemäß

Schuttstrom: Schweizer Bergdorf Brienz geräumt
orfon

Schuttstrom steht da, zweifellos Schuttstrom, tatsächlich Schuttstrom, nichts anderes alswie Schuttstrom.

Woll’n wir hoffen, Alle bleiben von Allem, Strömen wie Stürmen, verschoont.

Es wird aber, dawiedort, nichts genützt haben. Scheiß Schwerkraft.

Schade

Wimpernschlag fehlt Flock zu Auftaktsieg im Skeleton
orfon

Nur im Vakuum fallen Flocken wimpernschlagflink erdkernwärts.

Dass Skelette über keine Wimpern mehr verfügen, darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden.

Das wird kein tauglicher Text mehr.

Oftmals wird die Niederlage bereits in ihrem Auftakt offenbar.

Ohrwurm

Insider: Scholz hat mit Putin telefoniert
orfon

Wir haben es längst geahnt: Da sind so kleine Mandln drin, im Telefonhörer, und die hören alles mit. Dass die das dann – an den Bestbieter? – ausplaudern: Wen wundert’s. (Punkt.)

Bitte, bezahlt sie besser! Wir möchten nicht Alles wissen müssen.

Zehn Gebote

Sotheby’s versteigert Zehn Gebote auf Marmorplatte
orfon

Es müssen exakt zehn Gebote ein.

Dann wird zugeschlagen.

Exklusiv

Britischer Zaubereiverband sucht ausgeschlossene Frau
orfon

Herbei, herbei!
Goethe: Faust, Der Tragödie Zweiter Teil

Eingeschlossene, Abgeschlossene gar, sind scheints einfacher in einen als angemessen normal zu bezeichnenden Zustand überzuführen: Allerhand und – Applaus!

In Wirklichkeit ist das alles eh alles andere als eine Hexerei, und das wissen sie, die britischen Zauberer, längst schon.

En suite

Wiener Linien starten zwischen Karlsplatz und Schottentor U2-Probebetrieb ohne Fahrgäste
derstandard.at

Schaffnerlos
Emblematisches Ambrosalbum

Ist ja logisch: Fahrerlose Züge bedürfen passagierlosen Verkehrs.

Wie bauen wir das weiter aus, probeweise? Und dann erst, wenn wir zu den Aufführungen kommen und in Serie gehen?

Geborgtenheit

Sesselkleber, das ist eine weitum im Land geschätzte verbindliche, nachgerade reparatorische Tätigkeit.

Hutborgen, auch so eine alte solidarische Hilfreichung, insbesondere bei Jägerhüten, wahlweise mit oder ohne Beutebruch (lieber mit).

Hutträger borgen ihre Hüte bekanntlich ähnlich aufdringlich her, wie das Unterhosenträger mit ihren Unterhosen zu machen pflegen. Es ist Ausdruck intimer waidmannsheiliger Verbundenheit, seinen Hut herzuborgen. Wichtig dabei ist, dass das Kleidungsstück (z.B.: der Hut) zuvor gut eingetragen wurde.

Hirschverleih, einen Hirschverleih müsste man aufmachen.

Und das alles zu hundertzehn Prozent felerfrei, immerwährend.

Gewinnsel

Zuckerkonzern Agrana mit enormem Gewinnminus
orfon

Verlustplus, das klänge doch irgendwie lustiger, finden Sie nicht auch? Wäre wohl ein leicht bittersüßliches Verlustplus, das da zu vermelden ist. Chichorée, genau: Ziguri.

Zum Auszucken.

Endgültig

Der Tod berühmter Menschen mit 27 Jahren ist nicht wahrscheinlicher als mit einem anderen Alter. Aber wer mit 27 stirbt, hat größere Chancen, posthum berühmt zu werden.
Wissenschaftliche Erkenntnis (via derstandard.at)

Verpasst, eindrucksvoll verpasst.

Soll mir recht sein. Jetzt kann ich (endlich!) ungeniert berühmt werden, gefahrenminimiert, soistdas, genau.

He hallo Welt (hey hello world!), da-bin-ich! (Lähääängst.)

Muss aber nicht

Will nicht – MUSS!

M

Heute ist der elfte Elfte, es beginnt die sogenannte ›Fünfte Jahreszeit‹, der Fasching. Dafür haben wir schwungvolle Musik im Programm: Man könnte also gute Laune zumindest simulieren.
Morgenanmoderation, Radio Österreich 1 (11. November 2024)

Könnte man, ohja, könnte man.

Muss aber nicht.

Andenkräuter

Katjes Alpaka Cola
+Zitrone+Kirsche
*VEGAN*
Kauundlutschproduktverpackung

Wie jetzt, vegaan? Mit Alpaka-was?, -geschmack?, aber wie?

Am Umschlag ist so ein kindchenschematisches, wie neugierig lächelndes, möglicherweise auch noch feuchtnasiges Wollwesen abgebildet, und wer wird da nicht gleich inwendig »ich will auch so eins haben« ausrufen.

Jetzt aber: Welcher Art genau ist dieses Alpakakauundlutschprodukt, vegaan zumal? Dafür darf man doch nicht einmal die (so wertvolle) Wolle zum Zwecke des Zerkaus und Verlutschs verwerten, auspressen etwa, nicht einmal mit homöopathischen Methoden, da müssen wir leider schon recht strengstens sein.

Ich weiß es nicht, es erschließt sich mir nicht, dieses Alpakazeug, und dazu noch Cola, das muss doch sehr ungesund sein, insbesondere für Kinder, machen wir einmal den Lebertest.

Wie schmeckt eigentlich eine Alpakasuppe, wie lang muss die köcheln, wie lang im Kelomat (da geht’s schneller), es wird dann aber schon ein Riesenkelomat sein müssen, so ein Alpakakelomat, in den Anden wird sich das kaum jemand leisten können.

Wie also können wir tun?

Das Geheimnis der Suppe liegt in ihrer durch maßvolle Reduktion erzielte Würze.

Zu Kreuze

Nehammer traf Musk und lobt Meinungsfreiheit auf X
orfon

»Zudem lobte Nehammer die Social-Media-Plattform X, die seiner Meinung nach einen wertvollen Beitrag für Rede- und Meinungsfreiheit leiste«, wird weiter berichtet.

Unwürdige Arschkriecherei, das.

Zur selben Zeit hält das Rätselraten um die ›Krankheit X‹ im Kongo an.

(Für heute muss mein Kurztext ohne jeden weiteren ironischen Spin bleiben.)

Eiskalte Spur

Medien: Polizeichef versteckt in Spanien Millionen in Wänden
orfon

Mama kann ich ein Eis?
Quengelfrage

– Millionen was?

Wänden, das könnte eine Ortschaft sein in der Schweiz, vielleicht in der Nähe des Walensees. Was aber machte ein spanischer Polizist (womöglich in Uniform) dortselbst? – Richtig, etwas verstäcken.

Was man alles mit einem Eis kann, im Winter, aber auch sommers, man kann es gar nicht alles aufzählen. Und mit mehreren erst (Eisen).

In Spanien ist es fast immer zu heiß für Eis.

Stimmungsmache

Landtagswahl: Hofer startete Tour durch das Burgenland
orfon

Hofburgenland.

Folgt dann am Doskoziel ein sichgewaschenhabender Stimmenverlust, wird alles rundum zum rumpelstilzen Hüpfburgenland. Ach wie gut, dass niemand weiß, wer rumpelt, wer stilzt, derweil.

Mit einem weiteren Stimmverlust jedoch ist stets zu rechnen im Burgenland. Wir werden noch zu hören bekommen.

Ungeschickt

Warum wird nie über die Generation X geredet?
derstandard.at, Mein Forum (eingerichtet von »User:in ›GenX‹«)

Alle Kreter lügen
Epimenides der Kreter

Ich werde da nie dabeigewesen sein.

Indes, aufwendige Recherche ergibt: Ichselbst gehöre ihrselbst an, bin ich doch von 1965 bis 1980 geboren worden, und nicht nur das.

Immerfort von sich zu reden, schickt sich nicht.

Wir sind, allesamt, durchunddurch paradoxe Existenzen: Darüber sollten wir reden, seit bis zu sechzig Jahren.


Der vertraut-vertrauliche Stupser zum Monats- und Jahresersten: Wer fürs (tatsächlich!) tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, fühle sich hiermit herzlichßt dazu ermuntert. Da zudem heute ein (neues!) Jahr beginnt, sei zusätzlich die freiwillige Entrichtung einer – bei Telekommmunikationsunternehmen ist sie überaus beliebt – jährlichen Servicegebühr als Extrabonus angeregt. Meine Kontonummer findet sich indes immer noch im Impressum.

Ausblasung

Produzenten: Eierversorgung zu Weihnachten gesichert
orfon

Jetzt sind wir gespannt, wie es um die Adventkränze in der Karwoche und über die Ostern hinaus steht. Wir dürfen von einer Beruhigung der Lage ausgehen: Die Nachfrage triggert das Angebot. Oder ist’s umgekehrt?

Alles muss raus.

Eingegrenzt

Zwei Tote in OÖ: Polizeieinsatz im Burgenland
orfon

Ich würds ja auch so machen. Oder Vorarlberg. Kärnten Süd: Rosental, Jauntal. Nur weg halt, weit weit weg (innerhalb gewisser Grenzen).

Kosmisches Fach

Dunkle Materie sammelt sich um Schwarze Löcher und Neutronensterne
derstandard.at

Leute, jetzt wird’s dann wirklich Zeit, dass wir was unternehmen, weil so geht das bitte nicht weiter. Nicht mehr lange. Ist ja, zugegeben, weit weit weg das alles, aber es geht halt alles das auch sehr sehr schnell. Außerdem kann nicht mit gänzlicher Sicherheit garantiert werden, dass sich alle Neutronensterne auch wirklich immer brav neutral verhalten. Wobei dann auch noch, nachgeordnet, die Frage nach einer etwaigen Sanktionierung gestellt werden müsste.

Und irgendwo zwischen All dem wir.

Wirschtln. Alle Samt.

Unfroh

Königin Letizia verließ unter Tränen das Gelände
Korrespondentenmeldung, Radio Österreich 1

La Reina Letizia abandonó el lugar entre lágrimas
Spanisch

Dronning Letizia forlod stedet i tårer
Dänisch

Däninnen lügen manchmal. Meistens aber meinen sie es eh ehrlich, ærlig.

Honestas, todas, und soviel geht heutzutage schon automatisch.

Under Pressure

»Damit der Kelomat nicht explodiert«: Richter fordern mehr Personal von nächster Regierung
derstandard.at

Ach kochen die in ihrem Kammerl? Was denn? Erdäpfel? A gscheide Suppm? Wurscht, mit dem Kelomat kann man alle Speisezubereitungsprozesse eminent beschleunigen. Aber nur in Österreich. Anderswo müssen sie dafür einen Druckkochtopf nehmen, und das gilt auch wieder nur für den deutschsprachigen Raum. Aber anderswo haben sie ja auch ganz andere Rechtssysteme. Und Gerichte.

Thermodynamisch

Feuerbestattungen im Aufwind
orfon

Die Abbildung des Landesstudios Niederösterreich im (zumindest) weltweiten Internet verfügt zumindest die Allerheiligen über über eine eigene Rubrik »TOD«, und das gefällt uns schon einigermaßen.

Erwärmte Luft steigt auf. Niederösterreich kann ja wirklich Wärme brauchen. Dann halt wenigstens so. Gerne aber auch für die Menschen, zu Lebzeiten, und nicht nur die Unsrigen.

Seinesgleichen

In dieser Version haben wir einige Fehler behoben und noch bessere eingebaut.
Upgradeinformation (Serviervorschlag)

Früher war mehr Lametta
zutreffender Weihnachtskommentar

Jedesmal ist es das Gleiche. Es ist jedesmal das Gleiche. Das jedesmal Gleiche ist es.

Aber halt nicht ganz, und die Erinnerung macht uns sowieso immer einen Strich durch die Rechnung. (Meist mehrere.)

Soviel zu Weihnachten diesmal. Wishing you a happy whatever doesn’t offend you.

Dszilinipriet

Tiere konsumieren Alkohol öfter als gedacht
orfon

Nachher kann sich sowieso keiner mehr erinnern. Und dafürkönnen kann keiner etwas.

Versoffene Viecher, alle zusammen, Ochs und Esel. Und die ganze Vögelschar.

Kaum ein Hauch

Häufiger aber dünner: Nebel hat sich verändert
orfon

Das klingt für den Nebel etwas – tut mir leid, es so unverblümt sagen zu müssen – beschissen. Umgekehrt, wie wäre es, hätte der Nebel Verstopfung, undurchdringliche Wattewände, aus Gips gar?

Es ist ein einziges Nebelleben.

Geradezu indirekt

Bild des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße soll fehlerhaft sein
derstandard.at

Dass Schwarze Löcher die nachgerade idealtypischen Weißen Flecke(n) allen menschlichen Wissens repräsentieren, darf/muss (muss/darf) als unbestritten gelten.

Wenn dieses eine berühmte Schwarze Löchlein nun also offenbar lediglich lückenhaft dargestellt ward, hat das irgendwie auch seine höhere Richtigkeit. Schwarzen Löchern soll man sich ohnehin, wie uns immer wieder eingebläut wird (»Don’t try this at home!«), eher nicht (kei-nes-fal-ls!) auf geradem Wege annähern, wenn überhaupt.

Wollen wir uns bei dieser Gelegenheit einmal wieder an Otto M. Zykans »Auszählreim« (1986 zur Neueröffnung der Grazer Oper) erinnern, dessen finales Zitat, wie schon ein anderes Mal (26. Mai 2006, der Tag nach seinem Tod zu Christi Himmelfahrt) hierblogs erwähnt, bekanntermaßen lautet: »Die Lücke, die ihr hinterlassen werdet, wird euch restlos ersetzen.«

Von mir aus kann es von hier aus weitergehen; ganz sicher also nicht lückenlos. Löchrige Löcher aber mögen mir forthin fernbleiben.

Schienenheld

Westwärts schweift der Blick
Richard Wagner, Tristan und Isolde

Vormittags im Regionalzug, von Wien hinaus. Ein etwas devastiert wirkender buntgekleideter Mann um die fünfzig fragt den unvermutet erschienenen Schaffner in dringlichem, waggonfüllendem Ton: »Ent-schuldigung, haam Sie meine Mamma gsehn?«, »Ältere Frau«, fügt er zweckdienlich spezifizierend hinzu, und »ach« loriotisiert der Ohrenzeuge bei sich.

Hier im ersten Waggon sei sie nicht, der liebe Fahrgast möge einmal nach hinten gehen, er komme später nach, dann könnten sie gemeinsam suchen, tröstet ihn der Zugbegleiter. Wie ich ihn auf die Situation anrede, meint der Schaffner, dass er den Fahrgast wohl kenne und immer wieder auf seine aktuellen Gschichtln gespannt sei. Heute sei er eh ruhig gewesen. Generell halte er sich an die Maxime, dass, wenn ihm einer seiner Spezialgäste (er habe einige, man kennt sich) eine gute Story auftische, er sich die gerne anhöre. Einfach nur so ohne Geschichte und ohne Ticket einsteigen, das gehe selbst bei ihm aber gaar nicht.

Ob und wo die Mutter gefunden werden konnte (ob sie gar überhaupt noch lebt), ist nicht bekannt und unterliegt dem multiplen Persönlichkeitsschutz.

(Das ist doch eine schöne Geschichte zur winterlichen Sonnwend, nicht wahr?)

Kootzen

Thermovorhänge aus Filz auf Maß
Produktangebot, eigengut.de

Eigengut, bitte, gehts noch biederlicher? Ist aber voll im Trend unserer Zeit. Mit Altruismus ist ja eher kein Staat zu machen, gegenwärtig, und Gegenwart ist immer.

Hauptsache jedenfalls drin bei uns in den Herzen ist’s warm.Still, schweig!, und dass mir ja kein Lichtflinzerl nach draußen dringt.

O du selige verfilzt stille Zeit.

Williges Begehren

Katholische Kirche lehnt Eintritt für Notre-Dame ab
orfon

Probleme mit allzuvielen Eintrittswilligen fängt sich die Katholische Kirche gleich einmal gar keine an. Zumindest in Frankreich. Nicht.

Vielleicht soll man die Leute ja dann zahlen lassen, wenn sie Austritt begehren.

Worauf das noch hinauslaufen wird. (Nein, kein Fragezeichen.)

42, wieder einmal (2)

Amateur entdeckt neue Primzahl mit 41 Millionen Stellen
derstandard.at

Es kann sich nur um einen Amateur handeln, denn ein wahrer Profi würde nie von einer ›neuen‹ Primzahl reden: Es gibt deren sämtliche, unendlich viele, seit vor aller Zeit.

Jetzt sind wir auf die Profis gespannt. 42 Millionen Stellen sollten es jedenfalls sein. Dann ist aber wirklich Schluss.

Die Mathematik ist alles, womit wir zu rechnen haben, und die Welt alles, was fällt, um die Erde etwa.

Brrrr

Infektionsrisiko für Eisbären steigt
orfon

Das melden sie am 24. Oktober, zwei Monate vor Weihnachten, wo der Herbst gerade einmal so recht in die Gänge kommt.

Das wird ein Winter. Wird das ein Winter.

General Verdacht

Der Verdächtigte, so der Cobrakommandant, sei besonders gefährlich und bereits mehrmals in verschiedenen Ländern Europas beamtshandelt worden.

Bitte, wer von uns nicht!? Ich meine: beamtshandelt. Ich sage nur: Grenzübertritt. Zollkontrolle, grüner Durchgang, Halt, stehengeblieben, Meinen Sie mich?, Ja, Sie, Assooo.

Cobras werden, wenn Sie es noch nicht wissen, bekanntermaßen von Pungis, indischen Schalmeien, kommandiert, aber nur zum Schein, was aber eine andere Geschichte ist und wirklich nicht hierher, nach Europa, gehört.

(Amtsbehandelt? Beim/Am Zarzt? Am welchem?)

Ungültig verwählt

Warum haben Sie als Frau die FPÖ gewählt?
derstandard.at, Mein Forum

Hab ich nicht! Schon gar nicht als Frau! Oder muss man jetzt schon auf dem Wahlzettel so ein weiblich-männlich-divers-Kastl auch noch ankreuzern? Kommt das noch? Wo und wie kann man dagegenstimmen? Ahh, ich weiß schon — na wartet nur!

(Dieses Forum – ichbitt’: im Stan-dard! – muss regelrecht explodiert sein.)

((Scheherz.))

Schleppend

Tapire tragen 13 bis 14 Monate
zoologische Gewissheit

Bekanntermaßen ernähren sie sich in dieser Zeit ausschließlich von (rohem!) Topinambur, herentgegen seinerzeit der Tambourmajor Marie den Hals verdreht hat, was ihr letztlich nicht gut bekam, Woyzeck (Wozzeck) in der Folge auch nicht, dem Drama (der Oper) dafür umso mehr.

Wenden wir uns also wieder den Tapiren zu, Tapire sind possierliche Tiere: Wir wollen mit erquicklichen Nachrichten bespaßt werden, und am schönsten wäre das Leben, gestaltete es sich so erfolgreich und umundum erfreulich, wie man das gemeinhin auf/in Instagram so zu veröffentlichen pflegt.

Ich kann mit sowas nicht aufwarten. Irgendwie (und andererseits überhaupt) nicht tragisch.

Im übrigen fühle ich mich ausgezeichnet.

Heuttäglich

1312
Stadelgraffito, Steinhofgründe, Wien (auch gesehen zu Salerno, 2024)

Romanes eunt domus
Protestgraffito (unkorrigiert), Brian Cohen, Jerusalem

Durch die Zuordnung der Ziffern zu den entsprechenden Buchstaben lässt sich ein Code herausfinden, der angeblich beleidigend ist. Indes, 13-12, an »M-L« lässt sich nichts Schlimmes finden.

Neinnein, Sie wissen schon, ich bin natürlich ein Schelm, und »1-3-1-2« entspricht natürlich, in zweiter Ordnung, den Buchstaben »A-C-A-B«: der bekannte, böse & dumme widerdenstachellöckerische Schmähruf juvenil (oder junggeblieben) Machtloser.

Für die Intellektuellen unter den so mutigen Widerdenstachellöckern schlage ich vor, hinfort »ML« als Chiffre dritter Ordnung zu verwenden. Die gaanz Mutigen (oder die Intelligenzbestien) gehen gleich in die vierte Runde und sprayen, most sophisticatedly (mostly sophisticated?), »1050«.

Denen haben wirs aber gegeben!

Denksport

Auch Sport nur am Wochenende hält gesund
orfon

Auch Sport hält nur am Wochenende gesund.
Sport hält am Wochenende auch nur gesund.
Nur am Wochenende hält Sport auch gesund.
Sport auch am Wochenende hält nur gesund.
Gesund hält Sport auch nur am Wochenende.
Am Wochenende gesund hält auch nur Sport.

Jetzt sind Sie am Wort.

Glamdinos

Mit Lippen: T. Rex sah gar nicht so gefährlich aus

orfon

Bußßi Bußßi
Dagobert

Der Drache Dagobert war ursprünglich ja, wie es sich gehört, fürs Horrorfach vorgesehen. Als bei seinem ersten Auftritt die Kinder jedoch in Lachen verfielen, war sein Schicksal besiegelt und er verblieb auf immer im komischen Fach, so geht jedenfalls die Mär. Jetzt also auch T. Rex. Die gleichnamige Glamrockband war ja auch recht eigentlich zum Nichtfürchten, bis auf den Namen, damals halt noch, als man sich vor dem forschungsstandesgemäß (noch) lippenlosen Monster zu fürchen hatte, rückwirkend und lange vor Jurassic Park, aber das ist ja, wie Alles, auch Fiktion.

Janine S., einst Wiener Society-, Botox- und Silikongröße, soll ja auch schon länger in ihrer ganz eigenen Welt wesen; hat aber gar nicht so ungefährlich ausgeschaut.

Öffener

Erleichterung im Ennstal: Losensteiner Hallenbad sperrt wieder auf
nachrichten.at

Der Zeitpunkt der Öffnung bleibt aber weiter offen.
Nachsatz (mit Punkt(.)), nachrichten.at

Wir warten gespannt. Manche ziehen schon einmal das Badezeug unter der Überbekleidung an, zur Sicherheit.

Wann das überregional beliebte Losensteiner Hallenbad (samt Sauna!) dann wieder zusperrt, bleibt offen, offener noch, als die Antwort auf die aktuelle Öffnungsfrage.

Es ist zum Kaumaushalten.

Anti-Blame

Vier Männer sollen in Tirol ihre Kollegin 15 Minuten mit gespreizten Beinen auf OP-Tisch fixiert haben. Der Richter entschied im Zweifel zugunsten der Angeklagten
APA

Die unzweifelhafte Eindeutigkeit der Deutschen Sprache ist immer wieder aufs neue berückend.

(Dass hier eine derart erniedrigende Handlung für ein syntaktisches Beispiel herangezogen wird, sei aber als zweifelhaftes Versagen jedweder redaktionellen Kontrolle aufs entschiedenste gebrandmarkt, was hiermit schlussendlich doch noch geschehen ist.)