Solo

Also ganz aus der Nähe.

Herbert (1965) bzw. Herr Mütter (2011); Rechenaufgabe: Hanns-Seidel-Gymnasium Hösbach (2014)

Wer allein in der Badewanne singt, hört innerlich das ganze Orchester, kein Instrument geht ihm ab; meine Badewanne steht auf der Bühne, ein sehr intimer Vorgang.
BM, vor 2000

Ich spiele solo. Mittlerweile wird mir zugestanden, dass das auch mit der Posaune geht. Nicht nur Klavier, Gitarre oder Akkordeon (meinetwegen Cello) solo vermögen das Publikum zu bannen: Es ist mehr eine Frage der Energie1 als eine der Virtuosität2.

Wenn es ein gewöhnliches Flötenspiel gewesen wäre, würden wir wahrscheinlich bald weiter gegangen sein; denn es ist nichts seltenes, dass man auch noch spät in der Nacht aus irgend einem Hause unserer Stadt Musik hört; aber das Flötenspiel war so sonderbar, dass wir länger stehen blieben. Es war nicht ein ausgezeichnetes Spiel, es war nicht ganz stümperhaft, aber was die Aufmerksamkeit so erregte, war, dass es von allem abwich, was man gewöhnlich Musik nennt, und wie man sie lernt. Es hatte keine uns bekannte Weise zum Gegenstande, wahrscheinlich sprach der Spieler seine eigenen Gedanken aus, und wenn es auch nicht seine eigenen Gedanken waren, so gab er doch jedenfalls so viel hinzu, dass man es als solche betrachten konnte. Was am meisten reizte, war, dass, wenn er einen Gang angenommen und das Ohr verleitet hatte, mit zu gehen, immer etwas anderes kam, als was man erwartete, und das Recht hatte, zu erwarten, so dass man stets von vorne anfangen und mitgehen musste, und endlich in eine Verwirrung geriet, die man beinahe irrsinnig hätte nennen können.
Adalbert Stifter, Turmalin (1853)

Was wir hören?

Wir hören eigentlich keinen Klang als Klang sondern als Sprache, jeden Ton als ein gesprochnes Wort; — sonach führte die bloße Instrumentalmusik eine Art Text mit Vokalmusik bei sich. — Sogar der bloße unorganische bedeutlose Schall gränzt noch an Wortbedeutung.
Jean Paul (1817)

Soistesdoch:

Man muss das machen, was man machen muss, und alles andere ist ja Lüge … und Opportunismus!
Gert Jonke, etwa 2005

In den nachgereihten Menüpunkten finden Sie eine breite Palette recht unterschiedlicher Programme, die ich anbieten kann.


(Ein weiteres – wesentliches – ästhetisches Statement habe ich – Ihnen kann ich’s ja sagen – hier versteckt.)

  1. Was immer das sein mag (bitte schwurbelfrei!).
  2. Worin immer eine solche bestünde.