Bio (lebendig tätig)

Christof Zachl photographiert Bertl Mütter wie dieser ihn fixiert

Zunächst musst du das widerlegen, wofür man dich hält. Das ist möglich. Dann wirst du versuchen zu zeigen, was du bist: Es wird dir niemals gelingen.
Jules Renard

Du stehst am Bahnsteig und jemand fragt dich ungeniert, was du denn da auf deinem Buckel hast (Gitarre? Gewehr? Golf? – Saxophon?!) und erntest Empörung, wenn du mit einer Gegenfrage antwortest: Alle wollen immer Alles wissen über Einen! Vor allem wollen sie bestätigt bekommen, dass so ein Künstlerleben ganz was besonderes ist, aufregend! Dafür wird unsereins von der Gesellschaft als systemrelevant gehalten. Jedoch!

Der Standpunkt der Kunst und des Lebens ist auch im Künstler selbst ein verschiedener.
Franz Kafka

Von dem was ich herzeigen will, habe ich nichts zu verbergen, alstern1:

Als Kind wollte ich erst Opernsänger, dann Pfarrer werden. Beides bin ich, frohgemut beider Lüste ledig, zu jeweils 100 Prozent geworden. An das – sozial eingebundene – Gesamtkunstwerk glaube ich mehr denn je.

Jetzt: Musik! – Entgegen anderslautenden Behauptungen von fremder Seite lege ich Wert darauf, keinesfalls eine extra-, sondern ausschließlich vagante Musik zu fabricîrn. Da ich zudem nicht im mindesten dazu tauge, ›tollkühn voranzuschreiten‹, auch keine avantgardistische, erst recht keine schräge, da würde mir nämlich, wie beim Autofahren hinten in den Kurven, schlecht, zum Speiben, und was wäre das auch, schräg, sowas hängt doch von der Beschaffenheit des Horizonts des Betrachters ab. Wobei uns unser im Ohr angesiedelter Gleichgewichtssinn durchaus so manchen Streich zu spielen vermag.

Bertl Mütter, photographiert von Stefan Nuetzel

Man muss das selbstverständlich machen, was einem ein Rätsel ist.
Gert Jonke

Dieses rätselhaft Selbstverständliche finden Sie hier, und woanders sicher auch, wenn Sie selber suchen wollen. Glauben Sie aber nicht gleich alles, was sich so schnellschnell finden lässt. Gerne können Sie bei mir nachfragen, persönlich, und der unbedacht-weise Spruch des Greisen gelte lange noch, hoffentlich, nämlich …

Wenn mein Denken in Ordnung ist, bin ich erreichbar.
Frank Stronach, 2016

So woll’n wir es halten.

  1. »Nun denn!«, vgl. auch (frz.): »Alors!«