Agenda

»Dinge, die getan werden müssen.« Bei mir: Was ich tun will, weil ich es tun muss. Öffentlich, damit auch Sie dabeisein können.


Samstag, 16. Dezember 2023, 20:00

Klagenfurt, VENTIL
Kärntner Kulturvogel 2023
Preisverleihung
*

Kärntner Kulturvogel (Urfassung), gestaltet von Gernot Fischer-Kondratovitch

Seit 2017 wird der Kärntner Kulturvogel1 an Menschen vergeben, die sich grotesk unermüdlich in der Schaffung und Verbreitung von Kunst und Kultur engagieren »(…) an jene, die scheint’s einen Vogel haben, weil sie sich so viel für die Kultur im Raum Kärnten/Koroška antun und im Gegenzug sehr wenig bis gar nichts dafür bekommen.«2 Der Preis ist3 undotiert und wird jährlich von Gernot Fischer-Kondratovitch und VADA verliehen.

Organisation und Moderation: Yulia Izmaylova
Überreichung der Preise durch die Stewardessen der ÖVP (Österreichische Vogel PilotInnen), das sind: Erich Pacher und Felix Strasser
Musikalische Begleitung: Franz from Austria
Eine Veranstaltung von VADA.

Seit unserer Jonke-Gasse-Aktion im April 2021 bin ich dem im menschenfreundlichsten Sinn subversiven Verein VADA4 mit der allergrößten Sympathie verbunden. Nun hat mich Yulia Izmaylova gefragt, ob ich zu dieser Veranstaltung kommen kann und ob ich was spielen auch will, Geld haben sie eh keines.

Ehklar komme ich. Dabei werde ich tunlichst darauf achten, dass ich Franz from Austria musikalisch nicht in die Quere komme.

Jetzt – bin ich gespannt
Ernst Jandl

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* Huuuch!
Bei einem5 Blick auf die Veranstalterseite am 1. Dezember muss ich feststellen, dass man mich nicht lediglich zum Spielen eingeladen hat, sondern als einen der Preisträger! Sowas aber auch! Wenn es bei mir um einen Preis geht, dann bedeutet das in aller Regel, dass ich ganz sicher nicht den bekomme, den ich verlange (und der mir zustünde) … ich hab schon so lange keinen Ehrenpreis mehr bekommen, wie geht das denn? Jetzt werd’ ich noch nervøs! Vielleicht können mir ja meine MitlaureatInnen helfen, die da sind (in streng alphabetischer Reihenfolge): Eva Asaad, Tomas Goschat, Sabine Kristof-Kranzelbinder, Christian Salmhofer und Ingrid Türk-Chlapek.

Nun denn: Kommet zuhauf, Psalter und Harfe wacht auf!

Sonntag, 10. März 2024, 19:30

München (D), Vereinsheim
Schwabinger Schaumschläger Show
›Die Lesebühne mit Christoph Theussl und Moses Wolff‹

Christoph Theussl und Moses Wolff erzählen Geschichten aus dem Leben, wie es ist: von Liebe, Sex und Irrsinn, vom Schönen und vom Schlimmen – zum Lachen, zum Träumen und auch mal zum Heulen. Immer sind literarische Gäste dabei, prominente, berühmte und solche, die noch entdeckt werden müssen.
Mission Statement, SchSch

Schwabinger Schaumschläger (Serviervorschlag)

So bin ich denn als ›literarischer Gast‹ geladen, ob prominent, berühmt, noch zu entdecken oder einfach nur dabei, wird sich weisen. Spannend allemal, da ich auf ein Publikum treffen werde, das keinerlei Vorstellung haben kann von dem, was ich mache. Ich auch kaum noch.

Schaumermal
Franz Beckenbauer

(Zur merkwürdigen Gestehung meiner doppelten Münchner Epiphanie siehe den Eintrag zum 11. März 2024.)

Montag, 11. März 2024, 19:30

München (D), Vereinsheim
Blickpunkt Spot – Mixed Show

Die Blickpunkt Spot-Bühne im Vereinsheim ist seit über 15 Jahren ein Ort, an dem Newcomer:innen sich ausprobieren können, Künstler:innen aller Genres neue Nummern testen, an dem man lustig, albern, melancholisch, absurd und großartig sein kann und auch mal scheitern darf.
Mission Statement, Blickpunkt Spot

›Blickpunkt Spot‹ (graphische Visualisierung)

So darf ich denn mal lustig, albern, melancholisch und großartig scheitern. In welcher Reihenfolge, das wird sich weisen.

Jetzt: Zur Gestehung.

Ende September 2023 war ich bei einer Großkünstlerischen Geburtstagsfeier (allerlei Großkünstler in der Festmeute) als persönliches Einlagengeschenk in einem sehr feinen Lokal, das auch als Quasiwohnzimmer eines demnächst wieder ziehenden Welttheaterdirektors fungiert. Ich habe dort getan, wofür man mich einlud, also fröhlich und besinnlich (es war der Fünfundachtziger eines legendären Großintendanten) getrötet. Das hat wiederum Julia von Miller begeistert: Ich müsse un-be-dingt in ihrem Salon in München spielen, »zahlen können wir nichts.« – »Da bin ich aber richtig«, dachte ich mir, gab ihr meine Karte – und sogleich legte sich tiefes Vergessen über die Sache: Kenne ich doch die oftmals überwältigend explosive Begeisterung, wenn man eine genug große Gruppe von Menschen des Schauspiel- und Bühnengewerbes verblüfft. Dann kommen sie her und klopfen dir Superlative auf – oftmals eher: in – die Schultern; weniger, weil sie erfassen, was du da tust, sondern mehr, weil sie für toll bis großartig gefunden werden wollen (oder müssen), als je einzige erkannt zu haben, dass du »aber wirklich, ich kenn’ mich da nämlich echt aus!« Spitze! bist.

Dann hat sich Julia jedoch tatsächlich gemeldet. Nun spiele ich also in München, und es gibt nichts zu verlieren, herentgegen mit meiner sich explosiv expandierenden Popularität unmittelbar zu rechnen sein wird:

Schaumermal
Franz Beckenbauer

Freitag, 3. Mai 2024, 18:00

Fels am Wagram, Weingut Wimmer-Czerny
WeinKult 23

Das hat Markus Lidauer bereits 2012 photographiert: Was für eine Kontinuität!

Alle Jahre wieder, heuer zum dreiundzwanzigsten Mal!


Armin Thurnher, Elogen & Elegien
Mieze Medusa
Markus Köhle, Spoken Word

Rina Kaçinari, Violoncello
Sascha Lackner
, Kontrabass
Christoph Cech
, Wurlitzer, Schlagzeug
Bertl Mütter, Posaune; Conférence

Hans Czerny, Winzer

Der WeinKult 23 ereignet sich im 24er-Jahr, und bekanntlich ist 23 eine Primzahl: Dieses Fest sollen wir dringend teilen, am Podium zu siebt. Fangen wir mit der (lediglich die äußere Form betreffend) unterschiedlich zeitgemäßen lyrischen Wortdreifaltigkeit an. Armin Thurnher (ja, der! – wir dürfen ihn getrost einen Doyen des österreichischen Journalismus nennen), als ich ihm vorschlug, seine Beiträge mit ›Betrachtungen‹ zu apostrophieren, meinte, freundlich-lapidar »vielleicht wird’s auch was Poetisches (bei Czernin erscheinen demnächst meine gesammelten Elogen und Elegien…)«. Auf andere Weise lyrisch, jedoch mit Thurnhers zunehmend altersweiser Unverblümtheit in größter Sympathie agieren Mieze Medusa und Markus Köhle, diese unermüdlichen Mentor:inn:en, wenn es gilt, junge Menschen (ältere auch) zu ermuntern, auszusprechen, was nun einmal auszusprechen ist: Spoken Word! Da werden sich wohl auch spontan zündende Interaktionen mit der Musik-Combo ergeben…

Diese konstituiert sich bekanntlich jedes Jahr erst beim Eintreffen der Geladenen, stets ist es das ›Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande‹ (um es mit Beethovens ›Pastorale‹ zu sagen): Bei der vehementen Präsenz Rina Kaçinaris am Cello bewegen sich aller Mundwinkel sogleich unwillkürlich nach oben, man nennt es Lächeln – wenn einem nicht der Mund offensteht vor so viel stupender Musikalität! Sie tritt in Dialog mit unserem mittlerweile wohlvertrauten Freund Sascha Lackner (Kontrabass, er ist bereits zum achten Mal dabei), Christoph Cech (an Wurlitzer samt Schlagzeug, sein 21. WeinKult) und unserem Hofintendanten Bertl Mütter.

Im Mittelpunkt steht der Wein1 und all die anderen Köstlichkeiten vom Hofe der Czernys2, fast möchte man sagen: Mit so einer Unterlage sind die künstlerischen Höhenflüge, die unser p.t. publico erwarten darf, kein Kunststück mehr. Am wichtigsten aber sind die persönlichen Begegnungen, zu denen es beim WeinKult quasi barrierefrei kommt, die gemeinsame Freude, dass die warme Jahrezeit so fein beginnt. Wie heiß es wird, wird sich weisen…

Vonseiten der Intendanz steht dem Symposion nun also nichts mehr im Wege.

Markus Lidauer hat 2012 auch das photographiert.

(Der WeinKult ist ja nachgerade das ideale Symposion: Zuerst gibt’s einmal was zu trinken. Dann wird gespielt, daraufhin wird gegessen und getrunken, dann gespielt, woraufhin getrunken und gegessen wird, daraufhin spielen und lesen die Künstler:innen wieder und unmittelbar darauf gibt’s was Gutes zu essen, und zu trinken ist auch noch genug da und so weiter: Wir achteln uns hinauf, alle sind wir illuminiert, aber keine:r angesoffen, und das nennt man angewandte Trinkkultur.)

Der Rote Veltliner – nicht nur von Gault & Millau prämiert!

Herzlich willkommen!

Samstag, 13. Juli 2024, 14:00 – 16:00 (4-5 Turnusse)

Graz, Helmut List Halle (Start)
Fahrradkonzert
Eine Musikreise durch Graz mit dem Fahrrad in fünf Stationen
1. Halt: Tennenmälzerei (Reininghaus)

Bertl Mütter (*1965)
Ohrenbrauen, für Hopfenposaune und Malztuba1
(Auftragswerk der Styriarte 2024, UA)

Bertl Mütter, Posaune
N. N., Tuba

Alte Tennenmälzerei Eggenberg (2007) © E.mil.mil – Wikimedia

»Gleichgültig, ob Händel oder Robert Stolz, Mozart oder Bertl Mütter: Musik dringt direkt zum Herzen und macht jeden Widerstand zwecklos.«

… schreiben die Leute von der Styriarte doch tatsächlich als einleitendes Statement ihres programmatischen Appetizers zum Festival 2024!, Motto: »Die Macht der Musik«. Wie ich das gelesen habe, musste ich erst einmal kräftig durchatmen: Ich meine, die haben doch ganz andere künstlerische Kaliber in ihrem Portfolio, publikumsziehendere zumal! Und kam doch erst gerade ein paar Wochen davor die Anfrage herein:

Bei unseren Fahrradkonzerten planen wir auch in diesem Jahr wieder ein Uraufführungsprojekt, dieses Mal bei unserem Stopp in der Tennenmälzerei in Eggenberg. Das Gebäude aus dem Jahr 1888, heute denkmalgeschützt, war ursprünglich eine Stätte zur Malzherstellung. Heute steht sie inmitten des neuen Stadtteils Reininghaus (Smart City Reininghaus) und soll dort irgendwann zu einem kulturellen und sozialen Zentrum für die Menschen vor Ort werden. Wir würden an diesem Spielort gerne ein Programm haben, das sich mit diesem Ort auseinandersetzt und das Thema Malz & Bier musikalisch aufgreift – wie immer das geht. Interessiert dich der Ort und würdest du Inspiration für ein solches Programm finden? (…) Hast du Lust und Zeit, am Samstag 13. Juli 2024 in der Tennenmelzerei zu spielen und dir ein Stück zum Thema (passend natürlich auch zu unserem Festivalthema »Die Macht der Musik«) auszudenken? Es geht dieses Mal um ein 20’ Programm, wobei du bei der Gestaltung dieses ganz frei bist. (…) Von der Besetzung her würden wir eher an ein Duo denken – beispielsweise Posaune und Tuba. Gefällt dir die Idee? Bitte auch mitbedenken, dass das Programm bis zu fünfmal zu spielen ist. Wir starten um 14:00 in der Helmut List Halle und radeln zum 1. Stopp in der Mälzerei.
Anfrageemail, Styriarte

  • Start: Helmut List Halle
    Flötenduos von Ludwig van Beethoven u. a.
    Maria Beatrice Cantelli & Sandra Stini, Flöte 
  • 1. Halt: Tennenmälzerei (Reininghaus)
    Bertl Mütter: Ohrenbrauen, für Hopfenposaune und Malztuba (Auftragswerk der Styriarte 2024, UA)
    Bertl Mütter, Posaune & N. N., Tuba
  • 2. Halt: Minoritenhof
    Michael Gordon: Ausschnitte aus „Timber”
    STUDIO PERCUSSION graz
  • 3. Halt: Salon Stolz
    Musik von Robert Stolz
    Lilli Kornhuber, Gesang & Thaïs Bauer, Klavier
  • 4. Halt: Im Garten der Caritas
    Volksmusik aus Venezuela
    Cuarteto Ismael Barrios

Dauer: ca. 3,5 Stunden
Strecke: ca. 9 km

Gefahren wird in einer Gruppe. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten1 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare2 Momente, darf ich versichern.
(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)


Und sonst3 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten – eine Heidenarbeit, können Sie mir glauben; künstlerische4 Projekte5 mit Studierenden unserer6 Musikuniversitäten; Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Liebesdienste und Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich7 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’8Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!9 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. So ein Glück!10