Agenda

Zu Tuendes: Von was womöglich wird bis wie’s wirklich war. Öffentlich: Herbei!


Sonntag, 13. bis Samstag 19. Juli 2025

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir herzlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!


AnSPIELEN: Sonntag, 13. Juli 2025, 10:00. 


Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir am Samstag, 19. Juli 2025 um 19:30 unsere legendäre, nunmehr 21. GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügig unterstützende Gastfreundschaft!

Donnerstag, 17. Juli 2025, 19:00

Klagenfurt, Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK)
Bertl MÜTTER Solo zu Gast im Museum Moderner Kunst Kärnten

Der große österreichische Posaunenindividualist tritt in einen intimen Dialog mit den Räumen und Objekten des MMKK und horcht ihnen unerhört-berückende Klänge ab.
Ankündigungsprosa /1

BM, sich zum Hören exponierend | Foto: Klaus Fritsch

Bertl Mütters Spiel eröffnet Räume. Will heißen: Er ist ein begnadeter Raum-Erkunder. Faszinierend, mitzuerleben, wie er mit seiner Posaune einer Umgebung das ihr innewohnende Klingen hörbar macht. Bei der privaten Erstbegegnung im MMKK war sogleich klar, dass die Bilder von Rudolfine P. Rossmann und Michael Kravagna in ihm eine beträchtliche Resonanz generieren. … Wir hören uns!
Ankündigungsprosa /2

Nach der Gedenkfeier für Arnulf Rohsmann, den Ex-Leiter des Hauses, darf ich nun das MMKK quasi anlasslos) bespielen, mitsamt der Burgkapelle und ihren berückend schattierten Fromillerfresken. Was für ein Klangraum!

Danke den freundlichen Damen vom MMKK für die freundliche Einladung!

Samstag, 19. Juli 2025, 19:00

Klagenfurt, Villa For Forest
SPIELEN! – DIE 21. GALANACHT DER IMPROVISATION
Bertl Mütte
r & Die Actuelle Capelle (DAC)

DAC 2024 (v.l.n.r.): Johnny Traar Sopransaxophon | Evelin Woitsch Prima Donna | Erich Berger E-Bass | Bertl Mütter Posaune, Spielertrainer | Anna Melach Blockflöten, Kalimba, Okarina | Johannes Maria Schwarzgruber Bassblockflöte, Bratsche, Posaune | Karin Tobisch Hackbrett | Maria Alraune Hoppe Hulusi, Kalimba, Kyl Kobys, Mundharmonika, Okarina | Markus Lorber enhanced E-Guitar | Werner Sattlegger Gitarre

Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Klängen bestehen, die Empfindungen oder Assoziationen hervorrufen können. Als Ausgangsmaterial dienen Töne, Klänge und Geräusche, sowie deren akustische Eigenschaften, wie Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer.
Wikipedia

»Die Natur schafft wunderbare Kunstwerke«, so oder so ähnlich lautet so manche allzuachtsamkeitliche Bildunterschrift, wie wir sie in Selbstbeauskunftungsmedien finden müssen können, abgebildet finden sich etwa Eisblumen oder spiralförmig sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien; es gibt sicher auch schöne Bilder für den Frühling und den Sommer, sowie auch mit Künstlicher Intelligenz Generiertes.

¡EINSPRUCH!
Einspruch

So schön uns erscheinen mag, was die Natur (wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) so hervorbringen mag: Erst durch die menschliche Betrachtung wird es zum Kunstwerk zurechtgedeutet. Die Natur selbst (iterum: Wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) hat keinerlei Gestaltungswillen, und erst recht kein Kunstwollen. Sowas ist einzigundallein dem Menschen (m/d/w/xyz) vorbehalten, und das schmälert eben nicht, was von der Natur uns erkennbar daherkommt, ästhetisch ansprechend finden zu dürfen (oder auch nicht). Nur, lassen wir die Kirche im Dorf: Die Natur kann nicht einmal nichts dafür, der Nacktmull ist ihr gleichwurscht alswie der Sibirische Tiger, und uns gefallen auch sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien, manchmal. – Da haben wir’s: Dieses ›manchmal‹ eröffnet nämlich sogleich ein neues ästhetisches Diskursfeld, dazu aber ein andermal mehr.

¡Wir SPIELEN es anders! Will heißen: Die Actuelle Capelle (DAC) bietet zum Hörerlebnis/Erlebnishören/Miterleben, im Acte des Erstehens: Absichtsloses Kunstwollen, sowas gibt es nämlich tatsächlich! Will heißen: Wir quadratieren diesen Kreis, kugeln diesen Würfel, in der Zeit – zumindest also vierdimensional!

Viel neugieriges Hör- und Schauvergnügen!

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Hernach: Bewirtung mit Speis’, Gespräch und Trank (im Eintrittspreis inbegriffen).

Sonntag, 20. Juli 2025, 10:00

Carinthischer Sommer 2025
Faaker-See-Insel (Bootsshuttle)
TROMBOHUWABONE
Jandlwandeln mit Bertl Mütter

Bertl Mütter wandelt mit seiner beredten Posaune (trombone) durch Ernst Jandls tohuwabohu, vom vom zum zum – und drumherum.

Jandl will stets aufs Neue excerpiert werden…

schwarz ist gut
aber es ist auch scheiße
rot ist gut
aber es ist auch scheiße
bedauerlicherweise
blau ist vielleicht da und dort gut
im übrigen scheiße
grün ist die hoffnung
ich habe keine
Ernst Jandl, farbengedicht

»Anschließend gemütlicher Ausklang; Schlechtwetterprogramm: Konzert.«

Das zitierte Jandlgedicht hier ist natürlich etwas provokativ platziert. Jandl, der Gigant, umspannt mit seiner Poetik buchstäblich die ganze Welt, drum heißt er bei mir auch der Heilige Ernst, und ein (bleibend!) Ungläubiger Thomas ist er allemal. Mein Jandlwandel folgt, zickzack, seinen Spuren, ein ernsthaftes Vergnügen.


Das Motto des Carinthischen Sommers 2025 lautet »bewegt«Für den Festivalalmanach erging an alle künstlerisch Mitwirkenden eine Doppelfrage, meine Antwort steht gleich darunter:

Was bewegt Sie? Was gibt Ihnen Hoffnung?
Almanachbeitragsfragestellung, Carinthischer Sommer

Zuallererst hoffe ich, niemanden hier vor den Kopf zu stoßen, in diesem sommerfestlichen Rahmen.

Bewegung geschieht immer im Raum, und der kann im Außen, aber auch ein innerlicher sein. Und alles dazwischen.

Sei mit Bewegung Ortsveränderung mit der Zeit gemeint, so sind das meine Füße (in Österreich sind da immer die Beine mit dabei, mithin der gesamte Bewegungsapparat, der mich vermittelst der Positions- und Lageveränderungen meiner Gelenke vom vom zum zum (und zurück!) bringt. Derart besteige ich auch mein Fahrrad, es folgen Bus & Bim, U-Bahn & Zug. Auto: selten, Flugzeug: wenn es garnicht anders geht.

Bewegungen, die sich durch organisiertes Eintreten für politische und/oder soziale Ziele einsetzen, inspirieren mich auch, wenn diese menschenfreundliche, dem Miteinander zuträgliche sind.

Das kontrapunktische Richtungsverhältnis zweier Stimmen untereinander ist mein täglich Brot, wenn ich meinen Posaunenzug hinundher bewege, oftmals bin ich, singend, beide.

Bewegen als ›Was mich anrührt‹. Aber das erzähle ich Ihnen doch mit meinem Spiel, will ich hoffen! – Stichwort Hoffnung: Ich hoffe, dass sich Demenz von innen nicht so desaströs anspürt, wie sie nach außen wirkt. Und so vieles in der Art mehr. Ansonsten: Ich hoffe nichts. Es ist keine Zeit für Hoffnungen, Hoffnung gar. (Ich hoffe, ich irre mich.) Auch am Glauben mangelt es mir, was ich aber nicht als Makel empfinde. Bleibet die Liebe.

Zuletzt, zur Güte, weil ich will Ihnen ja nicht als einer mit einem finsteren Weltzertrümmerergesicht à la Schostakowitsch erscheinen müssen: Ich hoffe auf bewegende Begegnungen. Das wär’ doch schon was, und im Carinthischen Sommer ergeben sie sich einigermaßen zuverlässig!

Bertl Mütter, 11. März 2025


Des weiteren bin ich im Drumherumhören-Festival (dem Schostakowitsch gewidmeten Festival im Festival) als Schostinaut im Einsatz. Was das sein könnte und was Sie da von mir erwarten können dürfen, wird hier auch bald näher (etwas n.) angedeutet werden.

Samstag, 26. Juli 2025, 10:00

Carinthischer Sommer 2025
Ossiach, Alban Berg Konzertsaal
Ö1 Klassiktreffpunkt
Moderation: Ulla Pilz
Zu Gast: Nadja Kayali, Anna Anderluh, Eliot Quartett, Wolfgang Kogert, Bertl Mütter, …

Keine fünfundzwanzig Jahre ist es her, dass ich zum Ö1 Klassik-Treffpunkt eingeladen ward: Zuletzt durfte ich am 4. November 2000 – als allererster Musiker überhaupt (!) – live spielen, gleich drei Improvisationen, und Otto Brusatti hatte mich eingeladen. Was der diesmalige Anlass (bei dem es nicht speziell um meine Künstlerperson gehen wird) jedenfalls gemeinsam haben wird, hat eine interne Archivrecherche ergeben. Beim ersten Musikstück nach der Begrüßung handelte es sich damals um den zweiten Satz (Allegro) der Zehnten (gespielt vom Staatlichen Sinfonie-Orchester des Kultusministeriums der UdSSR unter Gennadij Roshdestwenskij, um einiges mehr als Allegro, was ja sowas wie fröhlich bedeutet), und diesmal geht es insgesamt um Dmitri Schostakowitsch: Wir begehen den Auftakt zum »DRUMHERUMHÖREN Festival im Festival«-Festival, darum auch garsoviele Gäste, da wird’s nachgerade wurln, ich bin vorfreudig gespannt und soll wohl auch was zum Besten geben dürfen bzw. darf wohl auch was zum Besten geben müssen. Alles weitere werden wir hören, und wenn Sie nach Ossiach kommen wollen, sehen: Eintritt frei!

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten3 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare4 Momente, darf ich versichern.

(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)

Und sonst5 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten (am einfachsten ersichtlich beim täglichen Mütterlog); weltwichtiche künstlerische6 Projekte7 und dafür Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Fürsorge- und Liebesdienste, sowie Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich8 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’9Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!10 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. Was für ein Glück!11