Agenda

»Dinge, die getan werden müssen.« Bei mir: Was ich tun will, weil ich es tun muss. Öffentlich, damit auch Sie dabeisein können.


Freitag, 3. Mai 2024, 18:00

Fels am Wagram, Weingut Wimmer-Czerny
WeinKult 23

Das hat Markus Lidauer bereits 2012 photographiert: Was für eine Kontinuität!

Alle Jahre wieder, heuer zum dreiundzwanzigsten Mal!


Armin Thurnher, Elogen & Elegien
Mieze Medusa
Markus Köhle, Spoken Word

Rina Kaçinari, Violoncello
Sascha Lackner
, Kontrabass
Christoph Cech
, Wurlitzer, Schlagzeug
Bertl Mütter, Posaune; Conférence

Hans Czerny, Winzer

Der WeinKult 23 ereignet sich im 24er-Jahr, und bekanntlich ist 23 eine Primzahl: Dieses Fest sollen wir dringend teilen, am Podium zu siebt. Fangen wir mit der (lediglich die äußere Form betreffend) unterschiedlich zeitgemäßen lyrischen Wortdreifaltigkeit an. Armin Thurnher (ja, der! – wir dürfen ihn getrost einen Doyen des österreichischen Journalismus nennen), als ich ihm vorschlug, seine Beiträge mit ›Betrachtungen‹ zu apostrophieren, meinte, freundlich-lapidar »vielleicht wird’s auch was Poetisches (bei Czernin erscheinen demnächst meine gesammelten Elogen und Elegien…)«. Auf andere Weise lyrisch, jedoch mit Thurnhers zunehmend altersweiser Unverblümtheit in größter Sympathie agieren Mieze Medusa und Markus Köhle, diese unermüdlichen Mentor:inn:en, wenn es gilt, junge Menschen (ältere auch) zu ermuntern, auszusprechen, was nun einmal auszusprechen ist: Spoken Word! Da werden sich wohl auch spontan zündende Interaktionen mit der Musik-Combo ergeben…

Diese konstituiert sich bekanntlich jedes Jahr erst beim Eintreffen der Geladenen, stets ist es das ›Erwachen heiterer Gefühle bei der Ankunft auf dem Lande‹ (um es mit Beethovens ›Pastorale‹ zu sagen): Bei der vehementen Präsenz Rina Kaçinaris am Cello bewegen sich aller Mundwinkel sogleich unwillkürlich nach oben, man nennt es Lächeln – wenn einem nicht der Mund offensteht vor so viel stupender Musikalität! Sie tritt in Dialog mit unserem mittlerweile wohlvertrauten Freund Sascha Lackner (Kontrabass, er ist bereits zum achten Mal dabei), Christoph Cech (an Wurlitzer samt Schlagzeug, sein 21. WeinKult) und unserem Hofintendanten Bertl Mütter.

Im Mittelpunkt steht der Wein1 und all die anderen Köstlichkeiten vom Hofe der Czernys2, fast möchte man sagen: Mit so einer Unterlage sind die künstlerischen Höhenflüge, die unser p.t. publico erwarten darf, kein Kunststück mehr. Am wichtigsten aber sind die persönlichen Begegnungen, zu denen es beim WeinKult quasi barrierefrei kommt, die gemeinsame Freude, dass die warme Jahrezeit so fein beginnt. Wie heiß es wird, wird sich weisen…

Vonseiten der Intendanz steht dem Symposion nun also nichts mehr im Wege.

Markus Lidauer hat 2012 auch das photographiert.

(Der WeinKult ist ja nachgerade das ideale Symposion: Zuerst gibt’s einmal was zu trinken. Dann wird gespielt, daraufhin wird gegessen und getrunken, dann gespielt, woraufhin getrunken und gegessen wird, daraufhin spielen und lesen die Künstler:innen wieder und unmittelbar darauf gibt’s was Gutes zu essen, und zu trinken ist auch noch genug da und so weiter: Wir achteln uns hinauf, alle sind wir illuminiert, aber keine:r angesoffen, und das nennt man angewandte Trinkkultur.)

Der Rote Veltliner – nicht nur von Gault & Millau prämiert!

Herzlich willkommen!

Samstag, 11. Mai 2024, 14:00

St. Johann im Pongau, kultur:plattform
Ort des Gedenkens – Eröffnung
Mieze Medusa und Markus Köhle, Spoken Word
Bertl Mütter, Posaune

Im Rahmen dieser Eröffnungsveranstaltung wird das temporäre Kunstprojekt Was geht zuhause vor von Tatiana Lecomte präsentiert. Es greift zentrale Forschungen der Projektgruppe auf und initiiert damit auf zweierlei Weise eine Auseinandersetzung mit der Geschichte: Ein Jahr lang erscheinen in den Pongauer Nachrichten monatlich Beilagen, die wie Rezeptkarten zum Sammeln gestaltet sind und auf irritierende Weise mit dem Unterstützungswiderstand von Theresia und Alois Buder für den Kriegsdienstverweigerer Karl Rupitsch verknüpft werden. Darüber hinaus wird die Künstlerin markante Zeichen im Stadtraum setzen, die in die Un/Sichtbarkeit nationalsozialistischer Hinterlassenschaft intervenieren.

Nach der auch künstlerisch sehr gelungenen Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung in Salzburg im April 2023 ist es das zweite Mal, dass uns Albert Lichtblau gebeten hat, uns dem monströsen Thema ›Verfolgung und Widerstand‹ zu widmen. (Ob ›umrahmend‹ oder künstlerisch gestaltend, sei dahingestellt.)

Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Orte des Gedenkens.

Donnerstag, 4. Juli 2024, 20:00

Retz, Schloss Gatterburg
Festival Retz – Eröffnungskonzert
Franz Koglmann Quartett
Franz Koglmann, flh, tp
Bertl Mütter, tb
Sandro Miori, saxes, afl
Peter Herbert, b

»›Ein Mord den jeder begeht‹ – Hommage à Heimito von Doderer«

An sich ist der Doderer ja nicht so meins. Dachte ich mir, und hatte ich ja schon drei Versuche hinter mir. ›Die Merowinger‹ sind mir allzu bärbeißig forçiert-witzig, und auf die dämonische Strudlhofstiege habe ich auch nicht so recht steigen wollen. Dann lese ich den ›Mord‹ – und bin fasziniert: Was für ein berückend perfekt (hyper-) konstruiertes Werk, als wär’s von einem Austro-Nabokov! Jetzt bin ich gespannt, wie das der liebe Franz in seinen Kammerjazz überführt. Die Kollegen sind jedenfalls Garant für dichtes, sinnliches Musizieren; worauf ich mich sehr freue!

Samstag, 13. Juli 2024, 14:00 – 16:00 (4-5 Turnusse)

Graz, Helmut List Halle (Start)
Fahrradkonzert
Eine Musikreise durch Graz mit dem Fahrrad in fünf Stationen
1. Halt: Tennenmälzerei (Reininghaus)

Bertl Mütter (*1965)
Ohrenbrauen, für Hopfenposaune und Malztuba1
(Auftragswerk der Styriarte 2024, UA)

Bertl Mütter, Posaune
Anna Guggenberger, Tuba

Alte Tennenmälzerei Eggenberg (2007) © E.mil.mil – Wikimedia

»Gleichgültig, ob Händel oder Robert Stolz, Mozart oder Bertl Mütter: Musik dringt direkt zum Herzen und macht jeden Widerstand zwecklos.«

… schreiben die Leute von der Styriarte doch tatsächlich als einleitendes Statement ihres programmatischen Appetizers zum Festival 2024!, Motto: »Die Macht der Musik«. Wie ich das gelesen habe, musste ich erst einmal kräftig durchatmen: Ich meine, die haben doch ganz andere künstlerische Kaliber in ihrem Portfolio, publikumsziehendere zumal! Und kam doch erst gerade ein paar Wochen davor die Anfrage herein:

Bei unseren Fahrradkonzerten planen wir auch in diesem Jahr wieder ein Uraufführungsprojekt, dieses Mal bei unserem Stopp in der Tennenmälzerei in Eggenberg. Das Gebäude aus dem Jahr 1888, heute denkmalgeschützt, war ursprünglich eine Stätte zur Malzherstellung. Heute steht sie inmitten des neuen Stadtteils Reininghaus (Smart City Reininghaus) und soll dort irgendwann zu einem kulturellen und sozialen Zentrum für die Menschen vor Ort werden. Wir würden an diesem Spielort gerne ein Programm haben, das sich mit diesem Ort auseinandersetzt und das Thema Malz & Bier musikalisch aufgreift – wie immer das geht. Interessiert dich der Ort und würdest du Inspiration für ein solches Programm finden? (…) Hast du Lust und Zeit, am Samstag 13. Juli 2024 in der Tennenmelzerei zu spielen und dir ein Stück zum Thema (passend natürlich auch zu unserem Festivalthema »Die Macht der Musik«) auszudenken? Es geht dieses Mal um ein 20’ Programm, wobei du bei der Gestaltung dieses ganz frei bist. (…) Von der Besetzung her würden wir eher an ein Duo denken – beispielsweise Posaune und Tuba. Gefällt dir die Idee? Bitte auch mitbedenken, dass das Programm bis zu fünfmal zu spielen ist. Wir starten um 14:00 in der Helmut List Halle und radeln zum 1. Stopp in der Mälzerei.
Anfrageemail, Styriarte

Dauer: ca. 3,5 Stunden
Strecke: ca. 9 km

Gefahren wird in einer Gruppe. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt.

Sonntag, 14. – Samstag, 20. Juli 2024

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir gastfreundlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!


AnSPIELEN: Sonntag, 14. Juli 2024, 10:00. Wer will, kann bereits am Samstagnachmittag ihre/seine persönlichen Sachen in unseren SPIELraum im Musilinstitut stellen.


Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir auch 2024 unsere legendäre, nunmehr ZWANZIGSTE GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügige Gastfreundschaft!

Samstag, 20. Juli 2024, 19:00

Klagenfurt, Villa For Forest
SPIELEN! – DIE 20. GALANACHT DER IMPROVISATION
Bertl Mütte
r & Die Actuelle Capelle (DAC)

DAC 2023 vlnr: Tobisch-Woitsch-Hättich-Hoppe-Schranz-Melach-Lorber-Schürz-Greiner-Sattlegger-Berger. Tormann: B.M.

Jetzt haben wir schon wieder eine volle Woche gespielt. Das ist ganz schön — und ganz schön anstrengend! Unsere Methode ist nämlich nichts als das kollektive Erfinden von Klang. So kommen wir auf zuverlässige Antworten auf alle ungestellten Fragen dieser Welt (unter dem geht’s nicht). Frohgemut absichtslos hört sich jede Fragenstellerei ohnehin von selbst auf, was für ein Glück, und nicht zuletzt deshalb kommen wir ja jedes Jahr in dieses Exil der Heiterkeit.

Die 20. Galanacht der Improvisation bietet lauterste Poetische Acte in Artmannscher und ganz sicher auch Jonkescher Manier — sie taugt jedenfalls als wirkliche Anwendung Musilschen Möglichkeitssinns.

Weitere ausschmückende Epitheta werden rechtzeitig hier veröffentlicht

DAC 2023 (2024: tba)
Erich Berger
E-Bass
Boris Greiner Trompete
Edgar Hättich Violine
Maria Alraune Hoppe Kalimba … Querflöte1
Markus Lorber enhanced E-Guitar
Anna Melach Blockflöten Kalimba Psalter
Bertl Mütter2 Posaune
Werner Sattlegger Gitarre mit Stahlsaiten
Cornelia Schranz Violoncello
Verena Schürz Altsaxophon
Karin Tobisch Hackbrett Rebab
Evelin Woitsch Prima Donna 

Wir danken allen Menschen, bei denen wir zu Gast sein dürfen, im Musilhaus, Künstlerhaus, in der Villa For Forest. Wer kommt, wird herzlich beapplaudiert.

Bertl Mütter & Die Actuelle Capelle

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten1 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare2 Momente, darf ich versichern.
(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)


Und sonst3 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten – eine Heidenarbeit, können Sie mir glauben; künstlerische4 Projekte5 mit Studierenden unserer6 Musikuniversitäten; Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Liebesdienste und Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich7 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’8Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!9 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. So ein Glück!10