Symposion

Eine Bedeutungsnuance von Symposion, ›geselliges Treffen‹, ist zur gebräuchlichen Bezeichnung für wissenschaftliche Konferenzen degeneriert.

Symposion (Serviervorschlag), Paestum / Magna Græcia. Von mir selbst im Sommer 2022 photographiert.

Ich bin der Geselle; meinetwegen auch der Weinreinbringer1: Was Sinnliches halt, wider2 wissenschaftliche Weltwichtichkeit.


Variante a

Mieten Sie mich, und ich mache Ihnen einen trombonautisch3 durchsetzten Vortrag4 über – You name it. Gerne in einer meinem Fach5 fremden disciplin, da kann meine auf einer profunden Halbbildung aufbauende Assoziierungskunst6 besonders reizvoll7 ins Kraut schießen: Mein Fach ist ›serious fun‹, kreative Verstörung – stets respektvoll, versteht sich, eben: serious.

Die Esel 2013 bei der Haindlkarhütte hatten große Ohren und hoh’n Verstand.

Variante b

Ich begleite Ihr Symposion8 musikalisch, mit kurzen Interventionen9, und ganz am Schluss, wenn die oftmals hofierten Keynote Speaker und andere Zunftgötter10 abgereist sind, ganz am Schluss gibt es die launige CONCLVSIO, bei der ich allerlei Aufgefischtes, emergierte Running Gags, ausgefochtene Sträuße et. al. dezent11auf die Schaufel12 nehme.

Ich kenne sogar jemanden, der in Oxford studiert und gelehrt hat.

Variante c

a+b=c
(gerne auch jeweils zum Quadrat)


Ein paar Beispiele meiner Symposionsbeduftungen:

›Im Staubstaubereich – ein musikalischer Kehraus‹
Interdisziplinäres Symposion ›Staub‹, Graz, 2011

›Zweifellose Beantwortung der Frage nach dem Irrtum in der Kunst. Mit besonderem Augen- bzw. Ohrenmerk auf die Musik und die Kunst der Improvisation.‹
Sommerakademie ›Irrtum‹, Szombathely (H), 2012

›Ohne Geld ka Musi?!‹
Symposion ›Sponsoring: Von der Problematik des (modernen) Mäzenatentums‹ (zur Inszenierung von Thomas Bernhards ›Holzfällen‹ am Schauspielhaus), Graz, 2014

Ich verweise zudem auf meine Interventionen in der Schule des Staunens.

Reden Sie mich doch einfach an, und wir entwickeln was feines.


 

  1. Robert Gernhardt, ›Deutung eines allegorischen Gemäldes

‹

    Fünf Männer seh ich inhaltsschwer / wer sind die fünf? / wofür steht wer? // Des ersten Wams strahlt blutigrot; / das ist der Tod / das ist der Tod. // Der zweite hält die Geißel fest; / das ist die Pest / das ist die Pest. // Der dritte sitzt in grauem Kleid; / das ist das Leid / das ist das Leid. // Des vierten Schild trieft giftignaß; / das ist der Haß / das ist der Haß. // Der fünfte bringt stumm Wein herein; / das wird der Weinreinbringer sein.

  2. (allzugroße)
  3. »Der Trombonaute navigîrt mit seynner Trombon (vlg. Posaunn) durch allerley Untieffen und Mælstrøm sämmertlicher Wissen=schafften.«
  4. Vomiraus auch die Keynote.
  5. Wir verstehen sich: Das ist bei mir nur als Plural denkbar; nur meiner – zugegeben: vordergründigen – Bescheidenheit für Schnellleser (Fußnotenignoranten und -onkeln allesamt!) wegen als Singular notiert.
  6. Die nochnichtolympische Disziplin des Brain Jump.
  7. Beachten Sie die unterschiedlichen Bedeutungsvarianten dieses reizenden Wörtleins!
  8. Oder, wenn Sie es lieber latinisiert haben wollen: SYMPOSIVM; da ich jedoch dereinst (1983/84) ein volles Jahr ›Neutestamentliches Bibelgriechisch‹ studiert habe (Note: Sehr Gut), biedere ich mich den (Zitat Franz Kafka) Hohen Herren von der Akademie an, und schreibe eben ›Symposion‹, es erregt das Interesse der Gebildeten (weroderwasimmer das sei), und darauf spekuliere ich mächtig.
  9. Obacht: Meiden Sie den Begriff ›Umrahmung‹ oder gar ›Untermalung‹ in meiner Anwesenheit. Es könnte nämlich sein, dass ich auf derartig Wortgewölk so reagiere wie Graham Johnson in ›Buying a Bed‹ (Monty Python’s Flying Circus, Episode 8; Erstausstrahlung: 7.12.1969) auf das Wort ›mattress‹. Es empfiehlt sich also, derlei in Bezug auf mein Spielen tunlichst zu vermeiden.
  10. Es gibt deren immer mehrere – vgl. MAD, Spion & Spion.
  11. Wenn es sein muss, auch grob!
  12. vlg. Schippe