Trio 90YA – Mütter-Oberleitner-Laber

Gerhard Laber (*1946) – Ewald Oberleitner (*1937) – Bertl Mütter (*1965) [download]

(Das Bild hat Michael Atteneder am 29. April 2022 in Fels am Wagram kurzerhand mit meinem Mobiltelephon gemacht.)

Trio 90YA – Mütter-Oberleitner-Laber – 90 Years After
Bertl Mütter, tb
Ewald Oberleitner, b
Gerhard Laber, perc

Die Wurzeln des Trios reichen zurück ins Graz des Jahres 1985. Da hat Ewald Oberleitner mit seiner gütigen Art Bertl jeden Freitagvormittag im Anfänger-Ensemble davor bewahrt, angesichts aggressiver musikalischer Ignoranz insbesondere der Hauptfachlehrer in Klassik und Jazz sein eben erst begonnenes Studium wieder hinzuschmeißen. Was für ein wertschätzender Mutmacher!

1989 haben sich Bertl und Gerhard Laber in gemeinsamen Projekten mit Werner Raditschnig kennengelernt, und sein zuhörendes Spiel hat ihn unmittelbar fasziniert und beglückt: Es geht auch anders, mit Betonung auch; nämlich: Es gibt nicht die eine Art, wie etwas gemacht werden muss, aber viele je unterschiedliche Möglichkeiten. Es geht um Kommunikation, nicht ums Rechthaben.

1991 kam die Einladung zu einer Carte Blanche ins Publikumsstudio des ORF Linz. Diplombesiegelt im Jazz (was immer das sei) kommend, dringend (wohinimmer) wegwollend, besann sich Bertl Mütter der prägenden Begegnungen mit Ewald Oberleitner und Gerhard Laber, weil er darauf vertrauen konnte, mit ihnen ohroffenere Formen jazzaffinen Spiels finden zu können. Um den Auftritt (unter dem Label ›Direktmusik‹) in Linz im November 1991 herum konnten ein paar weitere Konzerte organisiert werden, das war es dann; gewesen. Bis Andreas Felber, der Leiter der Jazzredaktion von Österreich 1, Bertl Mütter beim ›Jazztime Live‹-Gespräch im Oktober 2021 mit einem Ausschnitt aus dem 30 Jahre zurückliegenden Konzert in Linz überraschte: Sapperlot! Im Anschluss lud er ihn ein, eine Radiosession zu gestalten, mit wem immer er wolle: Carte Blanche!

Somit stand die Session, zu der man sich im April 2022 im Wiener Funkhaus traf, unter dem Motto ›90 Years After‹. Schon lustig auch, dass aus den 126 Jahren Gesamtalter seinerzeit mittlerweile beeindruckende 216 geworden waren: Grad nur ein Ziffernsturz, und schon bist du um 90 Jahre älter, pardon, weiser. (Tendenz: steigend.)

Wir pflegen der Freien Improvisation (›direktmusikalisch‹) und hanteln uns zuweilen spontan entlang Fragmenten ausgewählter Standards (die auch der europäischen Tradition entstammen können), augenzwinkernd und mit grooßer Gelassenheit.

Es ist viel Energie im gemeinsamen Spiel. Viel filigrane, stille Energie. Gemeinsam.
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PS: Die Radiosession wurde am 24. Juli 2022 im Radio Österreich 1 gesendet; wer sie, erweitert um ungesendetes Material, nachhören will, kann sich alles hier herunterladen.


Trio 90YA – TTT 01231

Freitag, 20.1.2023, 20.00 – Steyr, Akku
Samstag, 21.1.2023, 20.00 – Ulrichsberg, Jazzatelier

Mittwoch, 25.1.2023, 20.00 – Graz, Stockwerk
Donnerstag, 26.1.2023, 20.30 – Wien, Porgy & Bess
Freitag, 27.1.2023, 20.30 – Salzburg, Jazzit
Samstag, 28.1.2023, 20.30 – Innsbruck, Treibhaus
Sonntag, 29.1.2023, 11.00 – St. Johann i.T., Alte Gerberei
Montag, 30.1.2023, 20.00 – Klagenfurt, Villa For Forest

An allen Orten also die ersten Spielstätten, und das bei minimalem Engagementwiderstand. Der Ténor, wenn ich das den geschätzten Damen und Herren Veranstaltern rückgemeldet habe, lautete, ziemlich gleichlautend, in etwa so: »Naja, da bürgt doch jeder Name für Qualität.«

Das der Würde des Alters angemessene Retro-Logo ist von Michael Atteneder

Das Trio 90YA jetzt zu engagieren ist übrigens, es muss gesagt werden, eine veritable Okkasion, denn ewig wird’s die Band leider nicht geben können, halten wir doch 2023 strenggenommen bereits bei 96YA!

Es wird mir ganz angst um die Welt, wenn ich an die Ewigkeit denk’.
Ewig, das ist ewig! Das sieht Er ein.
Nun ist es aber wieder nicht ewig, sondern ein Augenblick, ja, ein Augenblick!
Georg Büchner (adapt. Alban Berg): Wozzeck (1. Akt, 1. Szene)

Bis zum Eintritt der – sich bitte noch lange hinziehenden! – Ewigkeit aber gilt: Es ist kein großer Aufwand, uns zusammenzubringen, wir brauchen auch kein extra Equipment. Und, das ist das allerwichtigste, die Musik verfügt indertat über einen besonderen Zauber (s.o.).

  1. The Trio Tour 01/2023