Steyr, Rathaus
[Hansjörg = Rangger, Geschäftsbereichsleiter GB VI (Kultur, Bildung und Sport), Magistrat der Stadt Steyr]
Ehre sei dem Mütter: Sich einfach einmal unbeschwert freuen zu dürfen ist auch was Feines. Wo ich doch konkret dafür (wie für alle Ehrenzeichen) nichts (in Worten: NICHTS) unternommen habe; außer vielleicht die Fakten für die zu gewärtigende Preiswürdigkeitsbegründung (vlg. Laudatio) gegenzulesen. Und ein bissl Biographie. Aber so ist das Leben: zuhöchst biographisch, und manchmal von Ehre(n) gezeichnet.
Sapperlot (1): Einstimmig! – geht ja doch zwischendurch was weiter in unserer Aufregungspostdemokratie.
Sapperlot (2): Binnen quasi exakt eines Jahres ist mir an diesem emblematischen Datum der nächste (ich kann Sie beruhigen: undotierte) Ehrenpreis – ein kleiner Distinktionssticker (für alle Tage) und eine opernballtaugliche Blätschn – übergeben worden. Allerhand, wirklich wahr!
Markus Vogl, unser Bürgermeister, hat sehr entspannt durch die Feier geführt, und, besonders erfreulich, er hat in freier Rede glaubwürdig persönliche Worte zu jeder/m von uns gefunden: Seltener Fall eines Politikers, den man auch bei kulturellen Veranstaltungen im Publikum findet (und der hernach auch hilft, die Sessel zu stapeln).
Welch’ Ehr’ – welch’ Bürd’: Ab nun muss (zum Glück nicht nur) ich mich permanent ausgezeichnet fühlen. Das Restleben wird anstrengend!
Auszüge meiner im Namen aller Ausgezeichneten – Johannes Angerbauer, Eva Pötzl und (Ehrenring) Karl-Heinz Rauscher – gehaltenen Dankesadresse, für die ich mich wiederum aus Dankesschreiben meiner geschätzten Komponistenkollegen Anton Bruckner (war öfter in Steyr) und, abschließend, Johannes Brahms (kein Steyraufenthalt belegt), sie – gerade noch zeitgemäß – demokratisch adaptierend, bediente:
Mit großer Rührung nehme ich im Gefühle meiner Unwürdigkeit dies große Geschenk als
bischöflichestädtische Gnade und küsse voll Dank ehrfurchtsvoll Ihre Hände, bittend, mir nie Hochdero Gnade entziehen zu wollen.
(…)
DankeFrl. MarthaDem Gemeinderate recht innig für diese Auszeichnung und bitte recht zudringlich um Ihre so schöne Fotografie.
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Wie groß meine Freude ist über Ihr herrliches Bild, kann ich nicht sagen. Danke aus ganzem Herzen dafür! Das durch dieß so gelungene Bild vorgestellte wesen ist kein unbedeutendes Ding, wie Sie immer meinen, ist ein hochintelligentes, prachtig erzogenes, schönesFräuleinGremium, ausgerüstet mit den edelstenweiblichendemokratischen Tugenden! Wer Sie näher kennt, wird Sie nur bewundern und Gott bitten, daß Sie so bleiben mögen! Danke nochmal sehr.
(…)
Danke Dir für das herrliche Fleisch.
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Eure MajestätDer Magistrat haben die hohe Gnade gehabt den allerunterthänigst Gezeichneten durch die Verleihung Allerhöchst IhresMaximilian-OrdensEhrenzeichens auszuzeichnen. Indem ich bitteEure MajestätDer Magistrat möge geruhen meinen so unterthänigen als tiefgefühlten Dank für diese so hohe und beglückende Auszeichnung entgegen zu nehmen, empfinde ich lebhaft wie sehr mir die Worte mangeln diesem Dank den mir genügenden Ausdruck zu geben. Erscheint dem Künstler gleich in früherer Jugend kein Ziel so hoch, zu schwer zu erringen, so kommt doch wohl auch dem Größeren nicht leicht die Zeit wo er glaubt das Ziel erreicht, den Preis verdient zu haben. Einzig das sichere Bewußtsein, durch ferneres ernstliches Streben des Ordens nicht unwürdiger zu werden, lassen mich wagen das verehrte Zeichen zu tragen undEurer MajestätDem Magistrate meinen unterthänigsten und tiefempfundenen Dank zu sagen.
Dabei habe ich – entgegen der Einstimmigkeit der gemeinderätlichen Beschlüsse – mit meiner Posaune mehrstimmig gespielt: Es ist mir jedoch fast nur »Happy Birthday« eingefallen (das passt immer, hatten doch oder haben noch alle Anwesenden in diesem Jahr Geburtstag) und, in Ermangelung einer Steyrer Stadthymne (die ich mich bei dieser Gelegenheit explizit weigerte, komponieren zu wollen; es hätte mich auch keiner darum gefragt), S’Hoamatlånd – das habe ich zuletzt auch, vor ein paar Jahren (2007), im Park Güell zu Barcelona, nebst einer Oberösterreich repräsentierenden Hängeblutbuche (Fagus sylvatica purpurea pendula – erstgegossen mit Wasser vom Attersee und doch mehr ein, tut mir leid, mickriger, kaum hüfthoher Strauch) zum Erklingen gebracht.
Größte Rührung unter den Umstehenden. Tiefst empfundene Dankbarkeit, allüberall.
Folgten Umtrunk am Ort der Ehrung und, im Anschluss, Ausspeisung in einem dem Anlass angemessen würdigen Restaurationsunternehmen (geschlossene Gesellschaft).