Das Rechte

29. Dezember 2023

Machen Sie Ihr linkes Ohr frei

Loriot, Liebe im Büro

Der Knecht des Hohepriesters, dem Petrus ein Ohr abhieb, hieß Malchus.

Im ländlichen Oberösterreich gibt es, an harten Frosttagen, den Brauch des Ohrwaschlbrockens. Bei der Militärmusik haben wir einen Flötisten aus Vorchdorf gehabt (Pfarrl hat er geheißen, alle haben aber daPfoal gesagt), der war ein nachgerade idealer Ohrwaschlbrockkandidat, so scharlachrote Ohrwaschln wie der hatte, und im Alter dann wachsen sie ja auf noch größer heran, als einziges (die Nase ausgenommen).

Ende Jänner 1985 haben wir eine Angelobung gespielt, da war es derart kalt, dass nur die Trommler und die Trompeter spielen mussten, ihre ventillosen Signale, denn mehr hätte den Instrumenten Schaden zugefügt, im Freien, bei derana Ködn. Keiner hat gekickst, obwohl ihre Lippen am Mundstück gepickt haben, wird erzählt. Wir anderen sind dabei gestanden, in Formation, und wir haben gefroren, frage nicht.

Ohrwaschlrübeln ist unter Herangewachsenen auch sehr beliebt, das geht immer und bedarf keiner speziellen thermischen Umstände.

Im Winter ist es im Büro meist wärmer.