mit mir nicht ohne

Ohne Göd ka Musi
No Schilling – no Feeling

int. musikantisches Überlebensprinzip

Ich freue mich, wenn Sie mir wertschätzend begegnen, und das will ich umgekehrt jedenfalls auch.

Bertl Mütter beargwöhnt Christof Zachl beim Photographieren, 2012

Immer wieder kommt es vor, dass es heißt:

Tut uns leid, wir zahlen keine Umsatzsteuer aus. Ihr bekommt eh alle gleich viel.

Dazu bitte Folgendes:

Ich verfüge seit Jahrzehnten über eine persönliche UID-Nr. (Umsatzsteuer-Identifikationsnummer), ich bin also verpflichtet, von all meinen Einnahmen in Österreich die Umsatzsteuer (13% für künstlerische Tätigkeit, 20% für Pädagogisches bzw. Dienstleistungen) ans Finanzamt Österreich abzuführen. Danke also für Ihr Verständnis, wenn ich beim Aushandeln des Honorars auf Gleichbehandlung zu meinen davon befreiten KollegInnen bestehen muss, was soviel heißt wie: 100% netto für alle, wenn es auch so ausschaut, als täten UStler mehr bekommen – es bleibt uns nicht.

USt-befreit sind üblicherweise Kollegen1, die aus ihrer künstlerischen Tätigkeit wenig nur lukrieren, und es ist wohl auch schön und erbaulich, ein ehrbares Kunsthandwerk hobbymäßig zu betreiben. Ob jedoch jemand bissl was im Nebenerwerb dazuverdient oder ausschließlich und in klarer Unbedingtheit seine Kunst betreibt, das sind aber bitteschön schon zweierlei Paar Schuhe, in meinem Fall ohne Absicherung durch einen sog. Brotberuf23mit planbar regelmäßigen Gehaltsvorrückungen, Krankenstands-, Urlaubs- und Sonderpensionsansprüchen; ja, und den Inflationsausgleich gibt’s auch. … Es kommt halt eine andere, tiefer wurzelnde, ja, auch unbequemere, jedenfalls existenzrelevantere Kunst heraus, zumeist.

Noch einmal anders gesagt: Ihr Wurschtsemmerl beim Fleischer Ihres Vertrauens (Zellinger4, Stierschneider5, Stefitz6,…) oder meinetwegen halt beim Billa (inkl. +, Spar, MPreis; mit/ohne Gurkerl7) bekommen Sie auch nur mit. Fühlt sich zwar nicht so an, ist aber so. Der Wurstfachverkäuferin kann und darf es Ihnen gar nicht ohne über die Budl (Feinkosttheke) reichen, weil sie im Gesamtpreis drin und am Kassabon ausgewiesen ist; alle müssen wir sie mitzahlen, wenn wir auch noch so glaubhaft versichern können, diese nicht gesondert weiterverrechnen zu können.

Alstern, Mahlzeit und guten Appetit!

  1. … jaja. m/d/w, immer!
  2. Damit wir uns nicht missverstehen: Ein Brotberuf kann etwas hochrespektables sein!
  3. Streben wir nicht vielmehr nach dem Wurstberuf?
  4. Wurschtmäßig meine Erstprägung; für Jausentiger.
  5. … unbedingt die Knacker probieren!
  6. Bratwurstkönig, Schinkenkaiser!
  7. Über vegane Surrogate herrschen allgemein geteilte Meinungen.