mütterlog

Flanierbereich des Wahrnehmens, nicht für Jedermann.1 Verführung zum geradewegs Umdieeckedenken, der metaolympischen Disziplin des gepflegten brainjump.


Gleis 69

Großer Bahnhof für Speerwurfkönigin Hudson
orfon

Die sympathische Europameisterin wurde enthusiastischst empfangen, fast, als höbe man sie auf einen Schild. Vom Flughafen ging es dann weiter per Auto.

Hut ab!

(Wenn ihr nur der Himmel nicht auf den Kopf fallen mag!)


Nachtrag zum Eintrag am Erscheintag

Mütterlogikerinnen und -logikern ist geläufig, dass ich meine Texte, je nachdem, wie sie sich mir aufdrängen, oftmals Wochen im voraus schreibe. So entgehe ich der immer prekären Tagesaktualität. Beim heutigen Beispiel, der wackeren Speerwurfkönigin (ihr Reich ist in den Lüften) Victoria Hudson, lässt sich das Verfassdatum recht gut rückberechnen, hatte sie doch am 12. Juni 2024 mit 64,62 Meter den Speerwurfbewerb bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom gewonnen und dürfte wohl am 13. oder 14. Juni am Flughafen Wien-Schwechat angemessen jubelnd empfangen worden sein, wovon in den österreichischen Medien stolzgeschwellt (oder sagt man -geschwollen?) berichtet werden konnte, worüber ich umgehend sprachspotten musste.

Wer mich kennt, weiß, dass mir billige verbale Grabschereien ein Gräuel sind (physische: sowieso). Was ich nun im gegenständlichen Fall aber beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren kann, ist, warum ich, der ich gerne (wie mir erscheint: halbkomplex gedrechselte) verquer-anspielungsreiche Überschriften für meine Einträge finde, hier für das Flughafengleis just die – von einem AWC# (alten weißen Cismann) einer jungen, vermutlich attraktiven Frau (ich habe kein Bild von ihr gesehen) zugedacht – kaum als harmlos rezipierbare Ziffernkombination 6 und 9 gewählt habe.

Es könnte sich um das Symbol des Sternkreiszeichens Krebs handeln, in welchem aber unsere Königin Victoria weder geboren ist, noch ihren Großen Sieg errungen hat; außerdem ist mir die Assoziation zu Sternzeichen eine ungeläufige, da diese mir nicht einmal wurscht sind.

Vielleicht war die Idee schlicht, dass, wenn es um einen Großen Bahnhof für eine Speerwurfkönigin geht, der Ankunftsbahnsteig hochzahlig wie ein Flughafengate sein muss, höher jedenfalls als 64, und die nächste schöne Zahl wäre halt 69.

Sie sehen, ich komme ins Stammeln: Je länger ich mir den Mund fusselig rede (die Finger hornhautkuppelig tippe), umso mehr verheddere ich mich, und am Schluss ist als zweifellos erwiesen, dass auch ich ein Schweinigel bin, was auch sonst.

So ist es aber nie nicht gewesen.

Ich habe keine Zeuginnen dafür.


(Nachgereicht, frisch recherchiert: Der Weltrekord im Speerwerfen der Frauen liegt bei 72,28 Metern und wurde im Jahr 2008 von Barbora Špotáková aufgestellt.)

Mittelpunkt

Bewegender Abschied von Brigitte Bierlein
orfon

Finale Abschiede, so sie nicht völlig statisch abgestattet werden (»in aller Stille«; »im engsten Kreis«), sind generell bewegend, müssen es sein: Die verblichene Person (Persönlichkeit) kann sich ja selber nicht mehr rühren, und – Horrorzwangsvorstellung Scheintod – tut sie es dennoch, wird es schwerlich nur jemand bemerken können.

Bewegt bleiben wir zurück.

Der kleinste Kreis ist der Punkt. Auf ihn läuft Alles hinaus.

balde

Studie: Bis zur Gleichstellung von Frauen dauert es noch 134 Jahre
derstandard.at

Warte nur
*Warte nur*
Balde
Ruhest du auch
Johann Wolfgang Goethe
[*Fristverdopplung: Franz Schubert*]

Jaja, wir hatten das schon. Ist Material für viele Jahre. Indes, die Formulierung erscheint etwas, nunja, merkwürdig: Ist doch die Frage der Gleichstellung der Frau(en) jene nach dem »mit wem?«.

Beim Schachspiel etwa sind alle Bauern gleichgestellt. (Bäurinnen, i wo!)

supercentenar

Die Anzahl der männlichen übersteigt die Anzahl der weiblichen Beschäftigten deutlich. Der Grund dafür ist die höhere Erwerbsquote unter den Männern. Eine klar überwiegende Mehrheit der Teilzeitarbeitsverhältnisse werden von Frauen besetzt.
Aus der Wirtschaft (Baar ZG)

Studie: Bis zur Gleichstellung von Frauen dauert es noch 134 Jahre
derstandard.at

Der Tod, hat es einmal geheißen, macht uns alle gleich. Dass das nicht stimmt, verraten uns nicht zuletzt historische Friedhöfe, von den Pyramiden abwärts.

Nicht einmal Udo Proksch, Gründer des Vereins der Freunde der Senkrechtbestattung (1969), ist aufrecht begraben worden; die waren ja nur damit befreundet. Heute, das ist naheliegend, sind die meisten Vereinsmitglieder tot, auch Teddy Podgorski war eines.

Ich bin auch (zahlendes!) Mitglied bei einem Freundeverein. Ich sag aber nicht, bei welchem.

Hat ein Verein seinen Vereinszweck erreicht, kann er sich auflösen. Der Vereinszwecke können verschiedenste sein.

Das Taj Mahal ist ja für eine Frau gebaut worden.

Raubtierscheiße

Bei Gleichberechtigung essen Männer mehr Fleisch
orfon

Ab sofort wird zurückgeschnuppert: Das nenn’ ich mir einen ächt ausgepichten Männertrotz!

Und er wird kommen, der Tag, da endlich – endlich! – alle Männer gleichberechtigt werden!

umwohl

Warum fühlen sich viele in der Umkleidekabine unwohl?
derstandard.at

Man nennt eine derartige Fragestellung eine weltschmerzvergewissernde.

rotierend

Gesündere Schokolade entwickelt
orfon

Ob auch sie aus dem Alu gepellt daherkommt? Warten wir doch, bis es wieder kühler wird. Bis dahin heißt’s die Schokolade wieder einwickeln und ab damit in den Kühlschrank.

So ist es am gesündesten.

Vorhimmel, zumindest

Wien ist eine der glücklichsten Städte der Welt
derstandard.at

Kann man Häuser glücklich machen? 

Wenn’s einer kann, dann Attensam.
Selbstzuschreibung, Hausbetreuungsbranche

Das Glück ist ein Vögelchen
Wiener Gewissheit (hoch eingedeutscht)

Mir wären ja glückliche Menschen allein auch schon recht.

Jaja, Hunde auch. Katzen. Kanaris. Krähen.

Ach, Wien!

(Hundeglückskekse, gibt’s sowas?)

kontinental

G7 diskutieren kommende Woche über Nutzung eingefrorener russischer Vermögen
derstandard.at

Eiswürfel?

Auch in Russland kann es im Hochsommer ganzschön heiß werden.

selfbashing, deutsch

Am Samstag 08.06.2024 verkehrt der Fernverkehr von/nach München Hbf planmäßig. Eine behördliche Sperre findet nicht statt. Wir bitten um Entschuldigung.
Systemmeldung, Deutsche Bahn

Jedoch, Entwarnung: Es ist eh alles noch genügend gehörig gestört, wenn sich auch der Verdacht eines Blindgängers erfreulicherweise nicht bestätigt hat.

Zeitverschiebung

Gott soll abhüten alles, was noch a Glück ist
Friedrich Torberg, Die Tante Jolesch oder Der Untergang des Abendlandes in Anekdoten

Exakt achtzig Jahre danach ist der 20. Juli auf den dreizehnten gefallen.

Spätabendland.

zweierlei Haptik

Premierministerin angegriffen, Täter gefasst
Agenturmeldung

Glücklicherweise fasste sich die Frau Premierministerin relativ rasch.

Der Täter wurde von Männern in Anzügen gepackt und zu Boden gestoßen und anschließend (bzw. im Zuge dessen) von denselben ergriffen. Wo greift man, generell, Täter an, gilt es, ihresgleichen zu fassen? Wie?

Wer nicht gegen Gewalt ist, den verhaun wir. Nein, Sche-herz! – Bei Gewalt gibt es rein gar nichts zu scherzen.

strohnackt

Vergewaltigungsvorwurf: Stronach kurzzeitig festgenommen
orfon

nicht wollen denken müssen
Ernst Jandl

Strohsack, so heißt er doch: Ab sofort müssen wir uns bei diesem Wort (und seiner räda selfmäde trensleschn) ein klar definiertes, am Körper pendelndes … Dings vorstellen.

Bekanntlich tendieren die Hoden älterer Loite erdwärts. Früher oder später auch der Rest: Finale Gravitation.

entrinnt

Gewitterschauer
ungebetener Einsatzbehinderer

Gewitterschauerin
ungebetene Einsatzbehinderin

Oder sagt man Behindererin?

Und es gibt noch andere. Viele.

Entsätzlich!

thermisch

Durchleiden eines nicht eingehaltenen Servicetermins: Aufs Warten warten.

(Irgendwie auch erwärmend.)

Am Start

In Portugal geht der längste Rundwanderweg der Welt an den Start
derstandard.at

So geht’s: Der Weg ist das Ziel.

abfällig

Neue Müllballons aus Norden
Südkorea droht Norden mit Vergeltung
orfon

Ab 5 Uhr 45 wird zurückgeschissen.

zunehmend

Warum gehen die Pensionist:innen ausgerechnet in der Mittagspause einkaufen?
derstandard.at (»Mein Forum«)

»Knapp vorbei an der Frage wo die ganzen Trotteln hinwollen, die da vor und hinter einem die Autobahn blockieren«, so ein erhellender Forumsbeitrag.

Leider wird Der Standard immer mehr zur Befindlichkeitszeitung, Hauptzielgruppe: Problemfreie Egozentriker.

Es ließe sich auch ganz allgemein sagen: Heutzutage sind Befindlichkeitsmedien zunehmend der Standard.

Mir wird zunehmend schlecht.

vordergründig

Pfau!

Großvogelgesang (humane Umlautung)

Es hat einmal wo geheißen: »Was dem Pfau das Rad ist dem Menschen die Musik.« Damit sollte die Nutzlosigkeit des Pfauenrads illustriert werden, hohnlachend, in purer Unkenntnis der Notwendigkeiten der Natur. Wir machen uns eher über etwas lustig, erheben uns, menschenarrogant, anstatt dass wir genauer schauten.

Die Musik sei auch so eine Sache, dem Menschen.

Ha. Ha.

Was aber ist jetzt dem Pfau die Musik?

Danke für Ihren Ratschlag.

grauwertig

Deutsches Gericht urteilt über nicht volle Tube Waschgel
orfon

Deutsches Gericht urteilt nicht über volle Tube Waschgel
buchstaben- und wortidente Variante (›Anagramm‹)

Anfang der Achtziger Jahre sind beim Höhlenforscherball in Sierning zum ersten Mal als Senftuben verkleidete Ensembles aufgetreten. Ob sie prämiert wurden, kann ich nicht mehr sagen, vermutlich aber: Ja. Jetzt aber! Wenn es so wie berichtet kommt, will bald keiner mehr eine Tube Waschgel (sie sei so voll wie immer) sein. Wobei, wenn ein deutsches Gericht über dich urteilt, ist zumindest ein rechtsstaatlich-faires Verfahren grundgarantiert. Stell dir vor, du bist im Iran oder in Nordkorea oder in Afghanistan.

Derweil rinnt, wie wir zeitgleich erfahren müssen, unser Strom aus: »Starker Wasserverlust bedroht die Donau.« (Insbesondere, wie vermutet werden muss, in ihrem Delta.) Indes, mit einer halbleeren Reisewaschgeltube wird ohnehin überhaupt nichts mehr sauber, zumindest nicht ganz.

Currywurst und Eisbein sind urdeutsche Gerichte.

Bleiben wir Zweckmenschen. Ob Opti- oder Pessimisten, sei jedem selbst überlassen.

(fährt ein)

Steigender Aufwand für Abfahrverbote in Tirol
orfon

Wieviele Autos passen eigentlich in einen Kreisverkehr?

Der wahre Kreisverkehr ist unendlich.

wau

Erstes Gespräch mit Tieren soll zehn Millionen Dollar Preisgeld bringen
derstandard.at

Bitte, wohnt hier der singende Drache?

Ich hätt’ für ihn eine dringende Sache.

Franz Mittler, Eilpost

Olim lacus colueram
Olim pulcher extiteram
Dum cignus ego fueram

Carmina burana

»Der Preis geht an Lugner«, so ein trefflicher Kommentar eines gewissen Tim Burr. Der, also der Lugner, dieser alte Schwerenöter, kann die Millionen jedenfalls recht gut gebrauchen. Und hat er (der Mörtel) doch tatsächlich mit (u.a.) Mausi, Hasi, Käfer, Bambi, Katzi, Kolibri, Spatzi und Bienchen veritable Dialoge geführt, medial bestens dokumentiert, das sowieso.

Übrigens (Abschweifung) bietet Wikipedia Lugner bereits als fünfte Option an, gibt man nur seinen Vornamen, Richard, ein; vor ihm gibt es da nur Wagner, Löwenherz, David Precht und Strauss. Dritterer schmerzt insbesondere; aber ein Tier zum Reden wird dieser Pfau nieundnimmer bringen. Indes, bereits Wagner, diesem erstgereihten Richard, ist genau dies erwiesenermaßen mehrmals gelungen. Gibt es bei ihm doch das klugen Rat gebende Waldvögelein und den Drachen Fafner, dazu drei wilde Wasservögel, aber ob die von Siegfried so benannten Rheintöchter tatsächlich dem Tierreich zuordenbar sind, muss in Frage gestellt werden. (Entgegen gewissen populären Einschätzungen singen die Schwäne bei Wagner nicht einen Ton; aber Schwäne gelten ja eh eher nicht als Singvögel, aus gutem Grund. Ende der Abschweifung der Abschweifung.)

Tischsch

Litauer bauen längsten Tisch der Welt
orfon

Um den Tisch überhaupt einmal bauen zu können, musste das Projekt von seiner Idee bis zur Umsetzung zuallererst auf die lange Bank (die längste Bank der Welt) geschoben werden, die wiederum zuvor extra dafür, als unumgängliche Hilfskonstruktion, entworfen und gebaut werden musste. Dies bedenkend, wird erst die wahre Leistung der wackeren Litauer offenbar.

Ob aber Litauen überhaupt die bestgeeignete geographische Struktur hat für ein derartiges dieweltzusammenbringendes Notwendigkeitswerkstück? Wie wär’s mit Chile?

Indes, um wahrhaft zusammenzukommen, bräuchten wir runde Tische (keine putinovalen!). Wer also baut uns den rundesten Tisch der Welt? Er müsste natürlich, konsequent fortgedacht, kugelrund sein, zumindest. Weltkugelmugelrund!

Eine kurze Recherche hat ergeben, dass es in Litschau vier Tischlereibetriebe gibt. Die Lieblingsfrucht der Litauer wurde derweil noch nicht erhoben.

zu bunt

Das berühmte Narzissenfest im Ausseerland leide zunehmend an Narzissenmangel, oje, der Klimawandel, und es ist nur die Spitze des Eisbergs, der abschmilzt: was für ein unwürdig zunehmend flüssiges Fest. Nun müssen also den so beliebten überwiegend narzissenweiß gestalteten Dekorationsumzugsobjekten andere, unedlere Blüten beigemengt werden, sie (und bald wir alle!) müssen es billiger geben.

Bitte, es müssen sich doch noch wo Narzissen finden lassen, in dieser unserer so selbstsüchtigen Spiegelwelt!

Sublimieren!

Sorgen

Heiße Öfen & duftende Blumen sorgen für volle Betten
orfon

Gewisse Sätze können, kontextentkleidet, für ratloses Kopfschütteln sorgen. Nähern wir uns also den – teilweise wohl metaphorisch zu verstehenden – Gliedern dieses mathematisch anmutenden Gleichnissatzes (a+b=c), indem wir sie auseinandernehmen.

Man fängt immer mit dem als leichtesten eingeschätzten Teil an, hier: (b) Duftende Blumen. Blumen duften aus der Nähe, und wenn man sie, massenhaft gar, etwa für die Herstellung von Schaubildern für einen Umzug abreißt, ist ihr Duftende gewiss. (a) Das Wesen des Ofens ist die domestizierte Hitze: Wärme. Im Sommer bedürfen wir kaum eines Ofens, ausgenommen vielleicht gewisse genusslabile Menschen, wenn sie sich eines Ofen genannten Joints bedienen, um sich möglicherweise in eine kühlende Umgebung zu imaginieren, puuh, tschillt das guuut! (c) Ich mag mich durchaus gern in ein wohlgemachtes Bett legen, in ein volles bitte nicht, und überhaupt, wer hat da hineingemacht, in welchem heißen Ofenrausch, da helfen selbst die duftendsten Blumen nichts.

Wer um Fronleichnam die Obersteiermark (Eisenerz; Ausseerland) gemieden hat, dem ist es gut ergangen; die anderen haben was zu erzählen.

Krawattl, eigenes

Glaube wird für Misolic zum Trumpf
orfon

Wenn man einen Beruf ausübt, in dem es darum geht, bei gleichen (fairen) Grundbedingungen jemand anderen zu besiegen (Sportler scheint mir ein solcher zu sein; Soldat etwas weniger), und man verschafft sich einen Vorteil, der die Wahrscheinlichkeit, als Sieger von der Austragungsstätte der sportiven Begegnung heimzugehen, zuungunsten des Gegners (dem Sportsfreund) verzerrt, ist das fair? Was, wenn beide (der Sportler; der Gegner; und umgekehrt) den gleichen (oder gar den selben!) Glauben haben?

Prekäre Fragen, allemal. Im gegenständlichen Fall (Herr Misolic) dürfte es fair hergehen: Sein Glaube ist, wie wir erfahren dürfen, der an sich selbst, und das darf doch bitte ein jeder, auf seine eigenen Fähigkeiten vertrauen, diese gleiche Kraftquelle steht allen Wettbewerbern gleichermaßen zu Gebote: Der stärkere Glauben obsiegt.

Valider Gottesbeweis ist das dann aber auch wieder einmal keiner.

(Weiterwurschtln, wers mag.)

Wie, bitte!?

Warum sollten wir uns für ein Moor im Kongo interessieren?
journalistische Frage, Radio Österreich 1

Wie dem reflexartig in den Kopf einschießenden Blut samt Aufstellen sämtlicher Nackenhaare zum Trotz und jedem spontanen Aufrollen der Fußnägel spottend, wurde die Frage erhellend und ohne peinliche Umschweife, nachgerade ruhig und gelassen beantwortet.

Wieder was gelernt: Auch wir sollten uns für Moore im Kongo interessieren.

Exen

Ex-ÖSV-Rennläufer Julian Schütter wurde bei Veranstaltung mit Thomas Stelzer abgeführt
nachrichten.at

Was haben sie Böses getan? Wohin hat man sie verbracht? Vereint? Gar getrennt, isoliert? Wer übernimmt?

Wir brauchen eindeutige Nachrichten.

flächenmäßig

Bezirkssensenmähen
Landjugendjubiläumssportart (Garsten, OÖ)

vorüber, ach, vorüber (…)!
aus: Der Tod und das Mädchen
(Matthias Claudius; vertont von Franz Schubert)

Fläche kommt von flach. Insbesondere auf Hängen werden Sensen eingesetzt. Wie groß ist eigentlich so eine Bezirkssense? Nun, das dürfte von der Größe des Bezirks abhängen.

Der Steyr-Land südlich angrenzende Bezirk Liezen ist tatsächlich, das muss man sich einmal vorstellen, größer als das gesamte Bundesland Vorarlberg.

Ähnlich den im Waidwerk Tätigen gibt es in der Landjugend zunehmend auch Sensenfrauen. Sensenfräulein – ein derart einem antiquierten Geschlechterrollenverständnis angehörender Begriff wäre heute längst nicht mehr zeitgemäß.

Wenn Schubert auch nie in Vorarlberg weilte, so wurde doch just dort die Schubertiade (ein Festival der klassisch-romantischen Musik, keine zeitgeistige Limonade) gegründet. Auf vielfach vorgebrachten Wunsch hat unlängst die nicht nur im Ländle beliebte Dornbirner Mohrenbrauerei ihre Wort-Bild-Marke zeit- und selbstgerecht adaptiert.

So schnell gewisse Aufregungen heutzutage daherkommen, so schnell sind sie oftmals auch schon wieder vorüber; außer es handelt sich um zu austeilnahmsvoller Selbstgerechtigkeit taugliches, als normativ Definierbares. So soll es sein: Wen solche Lehren nicht erfreu’n, verdienet nicht, ein Mensch zu sein, um es mit dem Obermenschenfreund Sarastro zu sagen.

Maskott

Storchenkückenrekord
Brutermöglichungsstolzesausdruck, Burgenland

Rust never sleeps
Neil Young

Dass es in Ägypten, wie am ehemaligen Kino Rust (später: Musikerheim; danach: KONSUM; heute: ADEG) in einem Sgraffito insinuiert, tatsächlich, rustgleich, einen »1. Männergesangsverein Assuan« (das Totemtier, dawiedort: der Storch) gebe, ist eine poetische Erfindung, die davon herrührt, dass das Winterquartier der Störche aus Rust just Assuan ist, und wenn sie sich schon so wohlfühlen bei uns, sollen die von einem Rekord zum anderen fliegenden gar nicht kleinen Vögel doch dawiedort, so die Idee, einem zümpftigen MGV lauschen können. Dazu und dazwischen wird geklappert, was der Schnabel hergibt, jedoch all das Zuhören nützet nichts: Singvögel werden die nie und nimmer.

Die Stimme von Neil Young ist emblematisch.

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Die zyklische Anregung zum Monatsersten: Wer fürs tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, fühle sich hiermit herzlich dazu ermuntert. Meine Kontonummer findet sich im Impressum.

Untat

Mit Handyverzicht Zeit im Fegefeuer verkürzen
orfon

Verzicht ist keine Tat, und das Fegefeuer ist auch ein als reichlich passiv konnotierter Ort, kein sonderlich aktives Stadium. Wenn wir nun also Minus mal Minus korrekt ins Plus multiplizieren, bekommt dieses Angebot durchaus eine gewisse prä- respektive peri-eschatologische Plausibilität. Damit aber das Ganze ohne Schummeln gelingen kann, achte man tunlichst auf einen vollgeladenen Akku, sonst muss das Ergebnis als nicht fair zustandegekommen gewertet und folglich annihiliert werden.

Achtung aber: Akkus brennen zunehmend, auch bereits in unseren – dieweil noch – gemäßigten Breiten.

Am Ende ist Alles Nichts.

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[WSW] =
PROMI

Sumsi

… das wohl berühmteste Insekt der Literaturgeschichte …
Beitragsanmoderation (Franz Kafka)

Was das wohl zweitberühmteste Insekt der Literaturgeschichte sei? – »Na, die Biena Maja.« – »Ich glaub, das Ränking können wir umdrehen, längst.«

Die Frage ist: Mensch als Insekt oder Insekt als Mensch?

Die Biene Samsa! Das wird der Durchbruch!

Piergroup

Therapierinder kuscheln lieber mit Frauen
orfon

Das überrascht wenig. Der hinduistisch-nationalistischen Regierung des Subkontinents ist bekanntlich jede von einer verordneten Hetero-Normativität abweichende sexuelle Polung ein Gräuel. So ist das ja auch in anderen autoritär sich zuschneidenden Postdemokratien. Indes, mit Verordnungen kann man der Natur nicht beikommen, da mögen sie, aus vollen Rohren, möchte man sagen, noch so therapieren, wie und was sie nur wollen: Soll doch jede/r kuscheln wollen dürfen, mit wem er will!

inderleicht

Die beiden Inder waren im Innviertel untergetaucht, (…)
orfon

ich sein ein groß deutschen und inder national kunstler
Ernst Jandl, die humanisten

Wo, in welchem Viertel, wenn sie, Zielzufahndende, im Oberösterreich sich verbergen, suchen sie …
… Müller? (Mühlviertel)
… Brautpaare? (Traunviertel)
… Kamtschatken & Kalmücken? (Hausruckviertel)

Mit etwas Tüchtigemglück kann Alles gelingen. Bei den Indern ist es aber wirklich einfach.

Bestaub

Dank seiner dichten Härchen ist der Gebänderte Pinselkäfer ein guter Bestäuber.
Bildunterschrift, derstandard.at (Michael Simoner)

Am Ende legt sich noch Staub über jedes Ding, wurscht ob aus der Sahara oder, am Dachboden, hausgesammelt. Der so segensreich weinfruchtbare Löss wiederum ist einst aus der Wüste Gobi in die Wachau (und den Wagram) verweht worden. Damals herrschte wohl eine längere Ostwinddrift.

In der Mongolei spielt die Weinwirtschaft bis heute eine eher untergeordnete Rolle, was jetzt aber keine Aussage für alle Zukunft ist.

Rein gar nichts

»Jå wissn ’S, Sie wissn ’S, dasa nix duad, owa i waaß ’s ned!«
»Jåjå, i waaß ’s.«

Joggdialog

Die verständnisvolle Dame nahm ihr Hausraubtier an die kurze Leine. Der Hund, man hätte es wissen können, tat nichts.

Mühe

120 Kühe aus brennendem Gebäude gerettet
orfon

Bitte, was sollen 120 Kühe in einem brennenden Haus? Wer macht sowas? Was sind das für Leute? So fängts nämlich gleich einmal schon an.

TNAF

Schutz für 546 Wildbienenarten in Wien
orfon

Jetzt ist es aber bitte wirklich genug! Solln doch die anderen auch was tun, also schützen, Dorner, Dosko, to name a few … spezielle … Wildbienen.

Stichelnde Dodo-Narzissen, und auch dümmliche Scherze können Treffliches transportieren.

Okzidenz

ex oriente lux
geotheologische Gewissheit

Grabräuberei grassiert. Eines Montagmorgens im Mai gewahrte man ein gut einen Meter tiefes Loch im Grabmal des im Dezember 2023 verstorbenen CDU-Politikes Wolfgang Schäuble. Bis zum Sarg sei Unbekannt nicht vorgedrungen. Ob allfällig gepflanzte Blumenstöcke entwendet wurden, wird nicht berichtet, und gesetzt, U. wäre darum zu tun gewesen, wer nähme an, dass frisch gesetzte Pflanzungen bereits derart tief wurzelten, das müsste ein botanisch sehr unbedarfter U. sein.

Nehmen wir nun Montagfrüh bis Dienstagnachmittag als Reisezeit an: Die Strecke von Offenburg, der größten Stadt im badischen Ortenaukreis, ostwärts nach Steyr an der Enns galt es zu überwinden, immerhin ca. 650 Kilometer, und aus naheliegenden, weil Verschleierungsgründen vermutlich nicht auf direktem Weg. Mittwochvormittag nun wurden im Grab des Dominik (†1960) und der Berta Lux (†1994) gleich zwei, indes minder tiefe Löcher detektiert. In ihnen fehlte je ein, ein paar Wochen zuvor, Ende April, gepflanzter Myrthenstock.

In ersterem Fall ermittelt nun der Staatsschutz. Man hänge sich von Steyr aus dringend dran. Als Enkel (Lux) würde ich mich als Privatbeteiligter dem Strafverfahren anschließen.

Wohin geht es nun weiter? Wo klaffen die drei Löcher? Hört U. bei 18 auf? Was für ein abartiges Golfgeländespiel!

boma ye!

Anwesen von Muhammad Ali kommt unter den Hammer
derstandard.at

Schon gut, der Witz
Sixtus Beckmesser

Alles was in dieser Stadt an Sagen und Liedern entstanden ist, ist erfüllt von der Sehnsucht nach einem prophezeiten Tag, an welchem die Stadt von einer Riesenfaust in fünf kurz aufeinanderfolgenden Schlägen zerschmettert werden wird. Deshalb hat auch die Stadt die Faust im Wappen.
Franz Kafka

(Keine weiteren Fragen.)

abrollig

Haustiere werden immer älter
orfon

Ich auch!, und wer nicht?, und wo ist der Artikel?, aber wer würde das schon anklikken wollen?, na eben!

Wir sind in der Gewalt seniler Katzen. Und geriatrischer Hamster in ihren Rollatoren.

schmähone

Lautes Froschgequake ist nicht klagbar
orfon

quamvis sunt sub aqua
sub aqua maledicere temptant
Publius Ovidius Naso, Metamorphosen (6,376)

»Obwohl sie unter Wasser sind, versuchen sie weiter zu schmähen.« –Die lykischen Bauern erkennen in ihrer Verblendung ihr Vergehen nicht1, sondern fahren, onomatopoetisch korrekt abgebildet in Frösche verwandelt, in ihrem übelwilligen Treiben fort.

Weiters dürfen wir (nach Ovid nun vom heutigen Leitmedium, dem zurechtgestutzten orfon) erfahren: »Gequake gilt als Naturgeräusch. Klagen werden deshalb immer wieder abgewiesen.« Das, wenn die Lykier nur beherzigt hätten.

Klagen und Schmähen ist zweierlei, und zu ihrem – so besehen unverdienten – Glück werden notorische Kläger heutzutage nicht mehr jedesmal in Wasauchimmer verwandelt. Jedoch, wer weiß, und wer kann schon von sich behaupten, nicht daunddort verblendet zu sein, in Verblendung zu verharren, mit quakigem Bestemm?

ZibZob

Bergbahn-Mitarbeiter am Arlberg hinterzogen Zipfelbob-Verleihgebühren
derstandard.at

Ob sowas auch im Burgenland denkbar wäre? – Im Burgenland wäre sowas nicht denkbar! Weil dort hat ein jeder seinen eigenen Zipfelbob und eine jede ihren eigenen Zopfelbob. Wobei wir ein kleinwenig eingrenzen müssen: in Wiesen; kundige Mütterlogiker wissen das längst. Also mangels Bedarf kein Zipfeloderzopfelbob-Verleih, und wo kein Zipfeloderzopfelbob-Verleih, da keine Zipfeloderzopfelbob-Verleihgebühren, und wo keine Zipfeloderzopfelbob-Verleihgebühren, da – und jetzt wolln wir das schöne Kompositum endlich auch wirklich zusammenschreiben – keine Zipfelbobverleihgebührenhinterziehung, und erst recht keine Zopfelbobverleihgebührenhinterziehung.

Wer aktuell (wenns bobmäßig pressierte, die WM etwa stünde an) jedoch keinen Zipfeloderzopfelbob zur Hand hat, dem borgt ganz sicher jemand den seinen oder ihren. Und kriegt ihn oder sie zurück. Da brauchen die keinen Verleih oder so Arlbergsachen. Ehrliche Leut’, sag ich immer, und ich kenn’ ein Paar, sogar – und jetzt kommts! – mit vorarlbergischem Anteil.

sicher

Woran Österreich weiter schrauben muss
orfon

Am »sich« liegt es ganz sicher nicht: Was das Vermögen sich zu schrauben betrifft, ist Österreich wohl das sicherste Land der Welt.

Man könnte es auch so präcisieren: österreich, der sicherste überhaupst vorstellbare Zustand im Universum. An seinen Rändern indes lauert die entropische Gewissheit (internationalistisch formuliert, damit es überall verstanden werden kann): No condition is permanent.

Es gibt Hoffnung.

unterarm

Laut Zeitungsberichten verstarb der Millionen-Betrüger verarmt bzw. hoch verschuldet.
wikipedia-Erkenntnis

Besser arm dran als Arm ab
schnoddriger Sager (bundesdeutsch)

Sich verarmen, sich verarmt haben; verarmt worden sein. Millionen Betrügern (wie auch gestürzten Milliardären, ob sie noch leben oder bereits, wie verarmt immer, gestorben sind) wird gerne konzediert, dass es wohl nicht mit rechten Dingen hergegangen sein muss: Entweder, dass sie so abartig reich wurden oder aber derart – wie ungerecht! – verarmt sind. Arme Arme aber sind immer selber schuld, und kein Schwein berichtet über sie, die um Milliarden Betrogenen, weil auf diese Tatsache muss bitte schon mit gesteigertem Nachdruck immer wieder verwiesen werden!

Das letzte Hemd hat keine Taschen, auch nicht für eine Kontokarte, um eine Hochverschuldung purgatoriumsverkürzend abzustottern, auf dass der Finanzhimmel ein paar Äonen früher wiedergewonnen werde.

In unseren Breiten setzt sich die Kremation immer mehr durch, und das hat seine guten Gründe – nicht nur die beschleunigte Renaturierung durch zurückgewonnene Grünflächen auf dem Friedhof: Die Natur holt sich Alles zurück, da bleibt sie sich (und uns) nicht schuldig, und wir stehen (oder liegen – über die aufrecht Begrabenen ein andermal, versprochen!), Schuldner an Schuldner, ganz schön blöd da.

GTN

»Ich wollte nur abklären, ob meine Grundtonnummer die aktuelle ist, die Sie hinterlegt haben.«
automatisiertes Telefontranskript eines selbstgetätigten Anrufes

Da ist man ein Leben lang Musiker, im Fach Komposition promoviert gar, und es gibt immer noch Neuigkeiten in den engsten Fachbereichen. Als irgendwie beschämend vermerkt muss werden, dass mich eine so disziplinferne Institution wie meine Hausverwaltung – ich bin besitzlos-stolzer Mieter – auf die Spur gesetzt hat, ob daraus eine veritable Fährte werden kann, wird sich noch weisen. Was nun eine Grundtonnummer, gar eine (die!) aktuelle sei: Das zu erfahren will ich frohgemut gespannt sein, denn meine Hausverwaltung, die hat’s wirklich in sich – und gesichert hinterlegt, das sowieso, nichts, nicht einmal eine GTN, kann da verlorengehen.

escape

Überwältigt vom Sieg nahm Nemo die Song-Contest-Trophäe von Vorjahressiegerin Loreen entgegen – die dann allerdings zu Bruch ging.
orfon

morituri te salutant
Gladiatorengruß (histor.)

Was für eine entsetzliche Bühnenkatastrophe! Wer will da noch gewinnen, denkt er/(…) – ist doch jedes Jahr ein Jahr noch schneller vorbei – an die Zukunft?

Dem Eurovisionssongcontest (sinnig zu ESC gekürzt) ist hiermit seine Implosion so gut wie gewiss.

Immerhin, ein schwacher Trost. (Corr.: ein starker.)

Betreff: 55+

Sind Sie betroffener?
Emailzuschriftanfragenüberschrift

Hart muss es sein, nicht nur betroffen zu sein. Offen gesagt: Besoffene bekommen es – was immer es sei – zum Glück nicht so mit, noch weniger Besoffenere. Noch Besoffenere noch weniger, am wenigsten die Besoffensten, die sind am unbetroffensten, da können sie noch so – wie immer – dreinschauen.

Erektionen lassen sich nur bis zu einem bestimmten Grad simulieren; das Problem ist nur, dass sie erst ab einem bestimmten Winkel (>55°) als solche klassifizierbar sind. Ab da kann es für Betroffene echt hart werden.

Hellofant

Wie Elefanten einander grüßen
orfon

Hello
int. Kurzgrußfloskel (unverb.)

Die Begrüßung gehört für die Elefanten sozusagen zum guten Ton, erfahren wir.

Dass sie dabei auch »trompeten«, halte ich allerdings für eine diskriminierende Klischeevorstellung, ich habe dafür naheliegende, gewichtige Gründe.

Untäter

Für die Sozialdemokraten tut die Regierung zu wenig.
Sozialberichterstattung, Radio Österreich 1

Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country
Inaugral address, JFK, 20.1.1961

Lasst uns was tun.

Besser: Lasst uns was tun!

entkrampfen

Handballer greifen nach WM-Ticket
orfon

Derweil sie aber ihre Hände nicht öffnen, werden sie es nicht halten können.

(Noch ärger trifft es da ja die Faustballer.)

telegen

Eine filmreife Verfolgungsjagd haben sich heute zwei gesuchte Einbrecher im Mühlviertel mit der Polizei geliefert
Radionachrichten, Österreich 1

Nicht nur Reiterinnen werden immer gesucht. Dann noch, dringend, (z.B.) CNC-Zerspanungstechnikerinnen, und im Softwarebereich kann man sich die Jobs sowieso aussuchen, wie man nur will.

Wir brauchen, jedenfalls, dringend mehr Einbrecherinnen; werden immer gesucht.

Reinheitsgebot

Vatikan legt neue Normen für Marienerscheinungen fest
orfon

(1) Weit geschnittene, hellblau-mildweiße Gewandung, Schleier knietief
(2) graziler Körperbau, heller Teint; dezente Schminke ist erlaubt
(3) Rosenkranz nicht weiter als bis in Knöchelhöhe pendeln lassen
(4) Stimme in unschriller Sopranlage, eingebettet in dezentem, nicht übertriebenem Hall
(5) Sfumato-Gewölk in Mandorlaform (Blumenduft: Maiglöckerl, aber nicht zu rassig)
(6) nicht mehr als 13 Zentimeter über dem Boden schweben, keine Flugeskapaden
(7) Weltkugel, Mondsichel sowie Schlange nach Belieben

Allfällige Abweichungen von diesem Regelwerk sind grundsätzlich zulässig, bedürfen aber einer schriftlichen Bestätigung. Mündlich getätigte Nebenabsprachen sind unzulässig und werden keinesfalls approbiert. Amen.

Hop on hop off hoppl thru

In Sankt Valentin there will be a scheduled stop for five minutes because a rabbit train will pass by
englischsprachige Durchsage, ÖBB

Genauso wars, ich kann es bezeugen.

außergewöhnlich

Drei Fahrzeuge hatten derart schwere technische Mängel, dass den Lenkern an Ort und Stelle das Kennzeichen abgenommen werden musste.
nachrichten.at

Besondere Kennzeichen können etwa Schönheitsflecken oder -male sein, beliebt sind sie etwa etwas oberhalb der Mundwinkel, bevorzugt mono. Was aber bitte wäre das Kennzeichen eines Lenkers? Lenkerin? Das Kennzeichen schlechthin?

In einem Jamesbondfilm hatte Christopher Lee drei Brustwarzen, von denen er zeitlebens nicht eine gebrauchen konnte.

Es müsste so viel abgenommen werden.

tomartialisch

Paradeiser können auf dem Mars gedeihen
orfon

Die am roten Planeten gedeihende Sortentypizität heißt Inferneiser, und sie ist rostrot.

Bruststunt?

Stuntman der Herzen
Epitheton ornans, orfon

Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.
Ez 36,26b

RohrMax geht für Sie durchs Rohr
Firmenmotto

Ryan Gosling, Stuntman der Herzen, ist ein populärer kanadischer Schauspieler. Ohne die Arbeit von Stuntleuten wären etliche Filme nicht ansatzweise denkbar, und vieles weitere auch nicht. Noch so vieles mehr ist ansatzweise nicht denkbar: Es realisiert sich erst im Tun, das das Leben ist. Sein könnte.

In der protestantischen Sphäre wird der alttestamentarische Prophet Ezechiel Hesekiel genannt, ohne das so herzassoziative zett; Hesekiel, das klingt mehr wie Schnürsenkel.

Gibt es sowas wie einen RohrMax fürs Herz? (Muss es geben!)

Die Anzahl der Schnürsenkelstunts ist Legion.

Reifen

Die Angst vor der Matura
Zeitungsartikelüberschrift, derstandard.at

Ach, die jungen Leute, wenn die wüssten, was – unter Außerachtlassung der jahrzehntelang wiedergeträumten Mathematikmaturaversagensträume samt Anullierung aller auf die Matura aufbauenden formaler Bildungsabschlüsse – alles für Ängste danach noch lauern!

Das authentischste Tun ist das selbstvergessne, absichtsfreie: Pures Sein.

(Das Leben ist auch kein Spiel, aber schon, auch.)

Ohren zu!

Seine Partei stehe dafür, dass die Menschen gehört würden. Fragen waren bei der Pressekonferenz keine zugelassen.
Bierparteiantrittspressekonferenzbericht, Radio Österreich 1

und brüllzten wesentlich

Ernst Jandl, wien, heldenplatz

Spalter!
Monty Python, Das Leben des Brian

Die Bierpartei ist die Antwortpartei auf alle nicht gestellten Fragen. Geht es doch darum, vor allem laut zu sein. Nur so werden die Menschen (bei Stronach waren’s ›Die Loite‹) auch gehört. Ein Programm, mit Inhalt(en) gar? – Geh bitte, wer braucht denn sowas, wenn man eh laut sein kann, und je analphabeter, desto williger.

Fehlt noch die Schnitzelpartei. Und, weil ohne geht es bitte nicht, die Erdäpfelsalatpartei (Fraktionen: Erdäpfelvogerlsalatpartei – Erdäpfelmajonnäserpartei).

Das wird ein Dialog! Wird das ein Dialog!

(Ich halt’ mir jetzt schon die Ohren zu.)

Im Fluss

USA: Krebskranker Einwanderer knackt Milliarden-Jackpot
orfon

Das ist doch bitte ungerecht! – Aber ist es nicht so, dass das Glück ungerecht ist, wie auch das Pech – und alles, was sich in dieser Polarität dazwischenzwängt!? Das Schicksal ist ja nicht einmal ungerecht, es ist weder-noch, trifft unverdient: Andere Kategoriengruppe.

Bitte merken wir uns das endlich. Und gönnen wir einander mehr. Vor allem dem glücklichen Krebskranken, dass er ihn knackt, den Krebs: Das nennete man dann einen veritablen Jackpot.

Die amerikanischen Signalkrebse (dereinst herbeigeholte Einwanderer), die die unsrigen verdrängen, sollen übrigens sehr schmackhaft sein.

Am Ende ist alles umsonst. Alles.

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dolus quintus (4. Streich)

melolonthae hi vulgares
nobis sunt familiares
mense maio milia
susurrunt per folia
Wilhelm Busch, Max et Moritz
(trad. Gottholdus Adalbertus Mertenius, ca. 1932)

In der Umgebung von Steyr macht sich der Klimawandel auch und nicht zuletzt dadurch bemerkbar, dass bereits Ende April daunddort die Maibäume stehen.

Dazu versetzt uns Saharastaub südwärts, wenn auch nicht auf den Mars.

katarakteristisch

die qualle quillt, die quappe quippt
kein wunder, wenn das meer umkippt
Friedrich Achleitner

Ach wie gerne wird doch (warum eigentlich?) im Rudel geradelt! Jetzt wieder, overequippt in ihren engsitzenden bunten Dressen, abgepassten Würsten gleich, allenthalben an den so beliebten die Fließgewässer Österreichs begleitenden Radwegen, vorzugsweise flußabwärts, aber zunehmend auch in Richtung zur Quelle hin: Unsere lieben E-Biker.

Die Stromschnellen.

Ränking

ÖFB-Legionäre nehmen Titelkurs
orfon

Krankenkassa-Sekretärsgattin
Kontrollor bei der Steyrtalbahn
Ehrenchormeister der Steyrer Liedertafel
Hornist der freiw. Feuerwehr Neulerchenfeld
Waldhornist zweyter Klasse Johann
Unterrichtsbeispiele (Titelkurs)

Aber wenn sie Legionäre sind – im Mannschaftssportbereich bedeutet das, jemand spielt in einer in einem Ausland inländisch ausgespielten Liga –, dann müssten sie doch – bitte, als Österreicher! – einen solchen Kurs nicht belegen, sondern die anderen in Titelfragen unterweisen.

Heuer werden diese Kurse in Italien, der Slowakei, Spanien, Serbien, Belgien, Dänemark, Griechenland sowie Kroatien angeboten. Da ginge noch mehr: Die Welt weiß noch viel zu wenig, was alles sie von uns zu lernen hätte.

Austausch

Sahara-Staub versetzt Athen auf Mars
orfon

Nicht alles wird ganz so heiß gegessen wie es gekocht wird. Wäre es aber so, so verfügte die Menschheit plötzlich über ein urbanes Verkehrsmittel nachgerade monströsester Art, mit einer bislang ungeahnten Energiequelle, nomadischen Ursprungs – was ein versteckter Hinweis sein hätte können, woran aber wieder einmal offensichtlich Keiner (fast K.) gedacht hat.

Ich weiß nicht … mir ist das aber allzu plötzlich! Das muss doch sehr geheim vorbereitet worden sein, und sowas geht nur mit Unterwanderung, Infiltration, (…).

Was nun wohl endgültig beweist, dass die Erde flach ist. Und innen hohl, das sowieso, mit so Echsen drinnen. Wüstenechsen, versteht sich.

Erosmose

Wer Shrimps liebt, isst womöglich viele Ewigkeitschemikalien
derstandard.at

Was doch die Liebe, noch vor allem Vollzug, einem alles einheimsen kann.

Ist sie auch in gewissen Momenten unendlich, so ist doch nicht jede Liebe von ewiger Dauer; ob das garsoarg (oder nicht etwa von Vorteil) ist, dies gilt es womöglich – in neuem Lichte (s.o.) – zu überdenken.

In manchen Regionen des deutschen Sprachraums sagen sie Schina und Schemie; Schrimms: sowieso.

zählt

Auftaktstimmung
Kulturvokabel, Linz (Brucknerhaus)

Den Auftakt zum diesjährigen Oktoberfest bildete der traditionelle Bier-Anstich.
Beispielsatz

Fängt ein Stück mit einem Auftakt an, so beginnt es mit einer schwächeren Zählzeit.

In Romeo und Julia gibt es diesen berühmten Generalauftakt, wo die aufwärtsschwärmenden Streicher das herbeigeschmachtete Zusammentreffen des verbotenen Liebespaars symbolisieren, und es soll schon Inszenierungen (oder ihre Persiflierungen) gegeben haben, wo die beiden haarscharf aneinander vorbei ins jeweils gegenüberliegende Bühnenout rasen, ein Kracher und aus.

Das Oktoberfest findet traditionell im September statt, und bekanntlich wird die gleichnamige Revolution dem November zugeordnet. Wohl war Bruckner in München, niemals aber in Russland, von Verona ganz zu schweigen.

Full HD Chuzpe

Das Edelreden persönlichen Versagens. Schönreden war gestern, heute wäre der Begriff zu flach angesetzt: Etwas, das man glatt beherrschen sollte, gehörig verbocken, jedoch war es im nachhinein nicht nur von vornherein so intendiert, sondern es geschah einzigundallein als Aufopferung für die Welt, insbesondere für die Personengruppe, an der man das Nichtzuverbockende verbockt hat.

So kommt es, dass die Welt heute Dauerkopfweh hat. Klaffende Migräneklüfte.

hyperreal

Eine Entscheidung über die Zukunft könnte Ende Juni fallen.
orfon

Die Rede ist von einem ›Almdorf Seinerzeit‹, dessen Domäne, der Name weist darauf hin, eher ein idealisiertes Vergangenes sein dürfte, ein sentimentalisches, Komfortzonen vor den Zumutungen jeglicher (der historischen, der gegenwärtigen und sämtlicher zukünftiger) Realität absicherndes Refugium.

Immobilien werden auch Realitäten genannt. Plural.

Weitwinkel

Look into my eyes. My eyes.
Bildunterschrift, einer Dame in den Mund gelegt

»Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?«
Robert Lembke, Was bin ich?

Sich akut verehelichende Hollywoodstarlets und -stars und ihre sie nicht ihres Geldes wegen heiratenden Gatten, selbige oftmals sonnenbebrillt-strenge Security-Lookalikes, die ihre Blicke überall nur nicht dorthin schweifen lassen, wo alle anderen hinzustieren (engl. to stare, wovon ja das Wort star kommt) haben, im Hauptberuf dürften sie so etwas sein wie Busenwächter, Drohnen ihrer Königinnen, Silikontrophäen, was aber bitte nicht für alle gilt, und für so manche ist es von zentraler Wichtigkeit, darauf gesondert (l./r.) hinzuweisen, dessen werden sie nimmer müde, so ermüdend es auch immer sein mag.

Busenwächter –

[o] selbständig
[o] angestellt
[Zutr. ankr.]

– wie wäre dieser zweifellos prestigeträchtige Beruf mit einer typischen, nicht allzu verräterischen Handbewegung dem Was bin ich?-Rateteam dereinst anzudeuten gewesen?

Zucker

Der Torso zittert
Tanzcharakteristikum (Charleston)

Also gut, einigen wir uns auf ein Unentschieden
Der Schwarze Ritter (deextremiert) vs. König Artus

Wie kann es gelingen, den (seinen/ihren) Torso so anzuregen, dass er (der Torso) in seinem Zitterzustand verharre?

Seit Aug. Rodin ist das non finito als Stilmittel endgültiger Kunstwerke etabliert.

Ganz so weit bin ich noch nicht.

Ecklokalpermutationsanregungen

Zum Alten Sünder
Gastwirtschaft, Wien Ottakring

Zur Jungen Sünderin
Diagonalvorschlag

Zum Jungen Sünder
Zur Alten Sünderin
90°, 270° (i. U.)

Apotheke Zur Maria Trost
unmittelbare Nachbarschaft, Panikengasse

Was einem beim absichtslosen Densinnschweifenlassen auf der Winterjoggingrunde so alles in den Sinn kommen kann, und mit welcher Latenz derartige Passivgedanken ihren Niederschlag als poetische Ausbeute finden.

Kümmerlich.

zooologisch

Er verließ das Unternehmen vor der Jahrhundertwende und wurde Rentier in Lübeck.
biographisch-evolutionärer Entwicklungssprung

Ein Nasenbär hats schwär
Abwandlung populärer Selbstmitleidsverharrung

In früheren Jahren konnte es vorkommen, dass zoologische Gärten kurzfristig vor dem Problem standen, dass ihnen wichtige Quotentiere kurzfristig abhanden kamen, weshalb sie, interimistisch, von einfühlsamen Komparsen dargestellt werden mussten, was jedoch nur innerhalb eines gewissen, gerade noch als plausibel durchgehenden Größenvadiums möglich war.

Letztes Jahr wurde eine liebe Freundin von mir Reh, aber nur kurz, für einen Film; es war ein Horrorfilm.

Des weiteren gab es früher noch Maurer- und Beamtenforellen, und immer noch laufen, nicht nur zur Osterzeit, etliche Falsche Hasen, wenige Haken nur schlagend, aus den Backröhren dieser unserer Hemisphäre.

In Australien ist ja alles noch einmal völlig anders.

Zimt abwaschen

zimbabweschen
Pavillonberichtsdetail, La Biennale di Venezia

Meist sind Wesire treu ergeben
Von Weißwurst die Bawaren leben
HC Artmann, Orient und Akzident oder Morgen- und auch Abendlandel ich im a b c verbandel

Zimbabweschen. Oder heißt es zimbabwesischen? Im zimbabweschen Pavillon. Zimbabwewesir, wer möchte das nicht sein, Zimbabwegroßwesir, dieses natürlich ungleich lieber. Pavillonwesir.

Vor kultureller Aneignung, sie mag noch so wertschätzend intendiert sein, wird heutzutage dringend abgeraten.

O selbstgerechte Welt.

zweite Meinung!

Theologe Hoff: »KI kümmert sich nicht um Wahrheit«
orfon

Die Knoff-Hoff-Show
Legendäres Aufklärungsformat, ZDF (1986-2004)

Was meint nun sein Kollege, Herr (ich vermute) Professor Knoff dazu?

Pontius Pilatus soll ja auch einmal die ominöse Frage nach Der Wahrheit gestellt haben, aber in einem sehr weiten, man möchte fast sagen: philosophischen Sinn. In gewissen Stresssituationen jedoch hat man in aller Regel nicht die Muße, ein Thema bis zu seinem Grunde durchzuerörtern, da sind Entscheidungen und Taten gefordert. Und oft, wenn es eilig ist, mag es – mittlerweile – durchaus von Vorteil sein, derartige Entscheidungen in eine Künstliche Intelligenz auszulagern. Wie immer gilt: Aufs Knowhow kommts an.

Künstlerische Intelligenz? IST Wahrheit. Wäre.

Hothit

Krimipaprika
Produktwerbung (Hörfassung)

Wie, was, sind das so unerwartet scharfe, und wer scovillemäßig ungeeicht ist, den zerreißt es stantepé? Wer hat sie dem Opfer (dem arglosen Opfer – Opfer sind immer arglose) untergejubelt? Die Witterung einer heißen Spur ist bereits aufgenommen.

Beim Schneiden ultrascharfer Chilis (Habaneros etc.) ist das Anlegen von Latexhandschuhen dringend anempfohlen. Eierkratzen, Schnoizen oder noch cremigeres ist auch dabei tunlichst zu vermeiden.

völlig überaltet

Ja
Jawort

Trau keinen über Dreißig
akkusative Standesbeamtenmaxime (fehlerhaft)

Im Gespräch, hochverdiente Radiosendung. Zu Gast bei Andreas Obrecht ist Robert Trappl, Kybernetiker und Pionier der Künstlichen Intelligenz. Auf die Frage, ob es soweit kommen könne, dass baldschon Menschen Roboter heiraten können würden (würden können?), antwortet er lapidar-süffisant: Dem habe bereits der österreichische Gesetzgeber in selten weiser Voraussicht vorgebeugt. Muss doch ein jeder Ehepartner zumindest sechzehn Jahre alt sein – und wer kaufe sich schon einen sechzehn Jahre alten Roboter?

fürwahr

Experte: Frauen nehmen Schmerzen »viel stärker« wahr
orfon

Frauen, wir wissen es und geben es doch so selten zu, sind ohnehin die Stärkeren.

Etwas für wahr nehmen, dafür braucht es wahrlich Experten. (Was ist das eigentlich, ein Frauenexperte?)

Manchmal haben ja Männer Schmerzen, von denen kann eine Frau überhaupt gar keine Ahnung haben.

Ich auch.

Die Klügere gibt nach.

eher näher?

Das vorkolumbianische Kolumbien. Und erst Indien, vor Kolumbus.

Nirgendwo Indianer. Auch nicht in Hinterindien. Keine Kolumbianer. Die schon gar nicht. Und, das stelle man sich einmal vor, Kolumbus war weder da noch dort, ob er es glauben hat wollen oder (eher) nicht. Weil vorstellen hat er es sich schon können, ganz fest.

Ich auch nicht.

Verdacht

In Südtirol werden Bienen gestohlen; vermutlich von Imkern.
Radiojournalbeitragseinleitung

Noch gibt es keine Spur, sie kommen in der Nacht.

Oder haben wir es mit einer Bienenfresserinnenepidemie zu tun?

Was kommt als nächstes? Ich sehe schon alle Hamster kaufen gehen.

anheimelnd

Verfassungsschutzkontrollkommission
unabhänigige demokratische Institution

mein schön deutsch sprach
Ernst Jandl, die humanisten

Mit ihrer unvergleichlichen Kettenworthervorbringungskompetenz beglückt die deutsche Sprache stets aufs Neue. Nun wissen sich alle geborgen, denn hat erst einmal die Verfassungsschutzkontrollkommission die Sache in die Hand genommen, ist die Staatssicherheitswiedererlangungsgewährleistung für die nächsten hundert Jahre so gut wie ausgemacht. Komm, Mission!

au

Athentizität
biographisches Detail (posthumergänzte Website)

Und darum sage ich auch – ein jeder von euch soll zusammenstehn wie ein Mann! Daß sie ’s nur hören die Feind, es ist ein heilinger Verteilungskrieg was mir führn! Wiar ein Phönix stema da, den s’ nicht durchbrechen wern, dementsprechend – mir san mir und Österreich wird auferstehn wie ein Phallanx ausm Weltbrand sag ich! Die Sache für die wir ausgezogen wurden, ist eine gerechte, da gibts keine Würschteln, (…)
Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit, 1.1

Es gibt so etwas wie die anheimelnde (fast möchte man sagen: einheimelnde) Lüge, und kaum ein Wort eignet sich für ihre Selbstoffenbarung so sehr wie die – schnell laut hersagen, dreimal! – Authentizität. Aaah!

Das war jetzt sehr klug gesagt. Man passe auf, nicht hochnäsig rüberzukommen. Wirkt unauthentisch.

gravitätisch

Wie essen Sie eine Banane?
Forumsproblemstellung, derstandard.at

Uuund: vorwärts – rückwärts – seitwärts – stopp!
Spazierspiel

(In genaudieser Reihenfolge.)

Dank des neuen Publikumsforums »Mein Forum« schrammt Der Standard haarknapp dem öffentlich-rechtlichen Kulturauftrag entlang. Es ist, genauer betrachtet, mehr ein Torkeln, ähnlich dem des Radfahrers, der, sich windend, panisch versucht, sich zu entkrampfen, indes er im Bann des Bankettstreifens demselben nicht und nicht zu entkommen vermag.

Endlich werden auch hier die wirrklich wichtichen Themen verhandelt.

errochen

Polizist roch Cannabis: Kokain-Dealer ausgeforscht
orfon

Ein Anfänger Der Gitarre Habe Eifer
mnemotechnischer Saitenstimmhilfssatz (Gitarre)

Rochenschieber
Knorpelfischschwarzhändler

Verrochen.

Ausführlicher nun. Verbrecher verüben – das ist ihre Arbeit – Verbrechen, danach haben sie etwas verbrochen. Hier jedoch hat sich ein Polizist verrochen. (Nicht: verermittelt.)

(Können sich Rochen verrechnen? Röchelnde? Verriechen?)

Insbesondere Anfängern in der Musikausbildung ist von ihren Lehrern stets gewärtig zu halten, dass sie sich verüben können: Falsche Hand-, Lippen-, Mund- und selbst Fußhaltungen können oftmals gravierende, ja, sich zu ihrer (der ungünstigsten) Zeit multiplizierende (nachgerade potenzierende) Probleme mit sich bringen (hinter sich ziehen) und somit das (stets anzustrebende) Erlangen allerhöchster Virtuosität auf einer recht frühen Ausbildungsstufe bereits im Keim, wie man sagt, verunmöglichen: Wer schon ein kleinwenig zusammenbringt und dafür, was ja als pädagogisch sinnvoll gilt, belobigt wird, soll keinesfalls die Nase zu hoch oben tragen (falsche Nasenhaltung!).

Wir riechen mehr, als wir bewusst wahrnehmen.

teilnahmsvoll

Katzen können bei ihren Besitzern Schizophrenie begünstigen
Hypothese

Du nennst dich einen Theil und stehst doch ganz vor mir

Faust, an Mephistopheles (postpudelig)

Schnupperschnappatmung! Weil: Darf man das heute ü-ber-ha-upt noch sagen?

Meinen pt. geneigten (genogenen?) frequenten Mütterlogikern (gener. masc.) ist es wohlvertraut, dass ich mich hierblogs bevorzugt der Etymologie als heuristische Methode bediene. Gehen wirs also etymologisch an: Das S-Wort bedeute »Gespaltenes Zwerchfell«.

Hmmmmmmm.

Bekanntermaßen (Passig et al.) ist das Schnurren noch nicht restlos aufgeklärt. Vielleicht resultiert es ja just aus einem bislang unentdeckten Spaltzwerchfell, welches den Felidæ eignet und das dann schnurrfrequent (schnurrgerade?) aneinanderschlägt, der Rest ist Spürklang, o wie wohl, am Kamin, am Abend,…

Passen wir also gut auf. Der Selbstheilungsaspekt, der dem Schnurren volksmedizinisch zugeschrieben wird, gilt für das Selbst der Katze, ausschließlich: Schwurbeln und schnurren assoniert, da klingelts doch! Wenn uns also forthin eine Katze (gener. fem.) anschnurrt, dann nichts wie weg; alles andere wäre böswilliges Durchspielen billiger, auf Kosten einer prekären psychomedizinischen Gruppe ausgebrachter Witze.

Schlagzeiler

Rodionov nimmt erstmals Auftakthürde
orfon

And now: A man with a tape recorder in the nose of his brother

Monty Python’s Flying Circus

Was das doch für eine wuchtige Musikberichterstattungsschlagzeile wäre, und was wäre wohl (z.B.) die Marseillaise oder der Triumphmarsch ohne sie?

Diskusdiskurs

Ich bin so getaktet, dass alles, was gut ist, ein Ansporn ist.
Gregor Högler, Diskustüftler

Wo sind bei einem Diskus die Pole? Wie sind sie getaktet? Flat earth model?

(Wo, die Pole, beim Wankelmotor? Wie, getaktet, er?)

warant

Ketchupreste
ehem. Speisezutat (Pluralwort)

So ein weltumfassend schönes Wort. Wer denkt nicht an die exotischen Länder, Malaysia, China, Vietnam und erst Indonesien, Bali!

Komodo und Lombok gehören auch zu Indonesien. Speisereste dort sind z. B. Ziegenknochen. Ketchuplos.

Wer mir zu einem Schnitzel ungefragt Ketchup serviert, den

(Aus juristischen Gründen muss der Text hier enden.)

flying

Sabitzers Standing bei Dortmund steigt
orfon

Drachen stehen scheinbar in der Luft, sowas erfreut Kind wie Mann bzw. Mann wie Kind.

Aufsteigendes Stehen? Stehendes Aufsteigen?

Wir wünschen guten Flug, aber jetzt setzen Sie sich bitte nieder und schnallen sich an.

suspekt

Gegen 19.00 Uhr erstattete ein Mitglied der Zeugen Jehovas via Notruf Anzeige bei der Polizei: Grund dafür war ein Paket, das im Eingangsbereich des Königreichssaals in Graz-Eggenberg abgelegt worden war.
orfon

Gottlob war das Paket keine Bombe, es handelte sich lediglich um eine falsch deponierte Kleidersendung. Wobei es ja, je nach Betrachtungsweise, durchaus gefährliche Kleidungsstücke geben kann, etwa solche mit knappem Textilanteil.

Soweit bekannt, hat es keine Zeugen gegeben. Niemand hat irgendjemanden gesehen. So ist es doch immer, und behauptet wird oftmals viel mehr, als sich je verifizieren lässt. In der Kriminologie gilt nicht umsonst der Grundsatz: Zwei Augenzeugen, drei Versionen.

Oder sagt man Visionen? Ab wann?

Herrenschnitt (wichtig!)

Waschen – Föhnen – Saugen
korrekte Abfolge, Fahrzeugpflege (v.l.n.r.)

schwer zu überbietende Geringfügigkeiten
Franz Kafka

(Trieben zügig passierend aufgeschnappt.)

((Ersteres. Zweiteres: gleichzeitig lesend.))

(((Zu Zeiten meiner Kindheit lautete die korrekte Abfolge ja noch Waschen – Legen – Föhnen, gelegentlich Waschen – Schneiden – Legen – Föhnen, aber das galt nur für die Damen.)))

((((Bei schönem Wetter hat der Papa den 850er immer an der Schwarzen Brücke schamponiert, und der Schaum ist dann so lustig (tänzelnd irgendwie) Richtung Annawehr geschwommen. Gedacht hat man sich und wir uns damals dabei nichts. Am Ende wurde der Lack noch penibel abgeledert, und heim sind wir. Es war das pure Glück, vermutlich gerade auch, weil man sich damals bei so viel so nichts gedacht hat, und das ist beileibe und -seele nicht das schlechteste, diese unschuldig-vegetative Existierform.))))

karstig

Strandbadsaison in Kärnten in den Startlöchern
orfon, 12. April

Aus unserer – ich will hoffen: weitum beliebten – losen Reihe »Das woll’n wir uns jetzt aber einmal ganz fest ganz genau so vorstellen!«

Zusatzfrage (1): Stand, saß oder lag sie? (Am Strand?)
Zusatzfrage (2): Wie ist der Auskleidezustand (Auskleidestatus) der Kärntner Strandbadsaisonstartlöcher?
Zusatzfrage (3): Wie steht es um die Ziellöcher? (Dolinös, vermutlich.)

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auskleidsam

Warum sich immer weniger Frauen für Männer anziehen wollen
Kolumnenüberschrift (»Der letzte Schrei«), derstandard.at

Wer zahlt, schafft an
kapitalistisches Prinzip
(¡Disclaimer!: grundlegend verwerflich)

Jetzt, wie!?, und da hören wir bereits sogleich das – berechtigt-empörte! – Sexismus!-Geschrei, das wir in Kauf nehmen müssen, gilt es doch, gröbere Katastrophen hintanzuhalten. Wollen immer mehr Frauen für (immer weniger?) Männer nackt sein? Das will ich doch – bitte, wir sind (noch dazu online) im Standard! – nicht (kei-nes-fal-ls!) denken, glauben gar, müssen können.

Grundsätzlich gilt es stets, umfassend ungezwungenes Einvernehmen zu gewährleisten, und das gilt für beide Seiten – oder wieviel es halt im jeweiligen Anziehungs- oder Ausziehungsfall sein mögen.

abhörig

Spionase
korrekter Versprecher, Peter Filzmaier

Obacht! Hier wird genauestens zugehört! Übrigens werden in (professionellen) Geheimdienstkreisen die entsprechenden Beamten »Spionohren« genannt: Alles, was aus kundigem Mund kommt, interessiert etliche (vermutlich: sämtliche!) Sinne; und Über-, und dann geht’s erst weiter, aber das können wir uns sowieso nur in Ansätzen vorstellen. Dimensionen!

wer’s mag

Die Ofenfrische
Tiefkühlpizzaprodukt

Die Verwirklichung und Ingenussbringung des Lauwarmen Eislutschers ist längst in greifbare Nähe gerückt, und selbst das vielbesungene Bonbon Aus Wurst wird man sich bald ausführlich zu Gemüte führen können.

Oder sonstwohin.

tempo giusto

Tschetschenien verbannt zu schnelle und zu langsame Musik
orfon

Sei gerecht
Franz Kafka, In der Strafkolonie

Wie gut, dass man nun, endlich!, wenn geschwindigkeitsästhetische Streitfälle aufkommen, an eine kompetente Stelle appellieren kann, international zumal. Wo sich der Verbannungsort derartig ungehörig temperierter Klänge befindet und wie gut gesichert er ist, bedarf einer gesonderten Klärung: Sind sie doch brandgefährlich, in falschen Ohren.

Wir müssen überhaupt vor viel mehr noch geschützt werden. Sowie: Wer schützt die Schützer? Schützen? Wie schnell können – wie schnell dürfen! – die schießen?

wie?

Gscheidlinger. Gustav Schule.
Buchstabieranweisung, Fr. Gsch.

Schon gut, der Witz
Beckmessser

»Wie Mutter, nur mehrere« … oh, wie die zwanghaft verblüffenmachende Originalität einen ermüdet. Die Frage ist jedoch stets, wie wir unser Sprücherl vortragen – enerviert, dozierend, heiter, hart aber herzlich (…) – ob all der himmelschreienden Ignoranz der einen umgebenden Welt. Hieße man, sagen wir: Brzeszinszky, man wäre, da jedenfalls nachgefragt werden müsste, sämtlicher einschlägiger Probleme ledig.

Mit weichem de (wie ›Drottl‹) oder mit hartem te (wie ›Tepp‹), das wäre bitteschön schon auch noch von Belang; ganz sicher aber nicht mit ell (wie ›Llama‹).

gespalten

Pro & Kontra: Eigene Partys für Mütter
Polare Erörterungsrubrik, derstandard.at

»Nicht alle Partygäste sind Mütter«, heißt es dann noch in der Pro-Spalte. Und mich, mich fragt wieder einmal Keine (sic!): Im Zuge ihrer (vorgeblichen) »Recherche« konnte weder die »Redakteurin« Nadja Kupsa (pro; linke Spalte) noch ihre »Kollegin«, die »Redakteurin« Beate Hausbichler (kontra; rechte Spalte) sich dazu durchzuringen bequemen, sich zuallererst, wie es sich gehört hätte, mit der fundierten Erfahrungskompetenz eines durchunddurch Kernbetroffenen halbwegs seriös auseinanderzusetzen.

Wen’s interessiert: Um meine seit ehundje superfluiden Festln kümmere ich mich selber. Da weiß man, was man hat.

konsistent

Es wurden drei Maßnahmen beschlossen, die eine bessere Kontrolle, wie Tirol beworben wird, gewährleisten soll.
orfon

Solang ein Va-

Solang ein Va-

Solang ein Va-

Terländisch’ Herz
Schlägt unter Deinem Hemde

Werner Preisegott Pirchner (1940-2001), Der Untergang des Alpenlandes (1974)

So ein schöner, zudem völlig schlüssiger, in einem (nicht ganz alser ganzer) richtiger, Satz: Eine Einleitung, die bereits das wesentliche sagt, auf die die (notwendigerweise, es geht ja um deren drei Maßnahmen) dreiteilige Abwicklung folgt. Aaahh!

Hinzuweisen ist auf das Auslösungsskandalon, welches (sic!) die eilig beschlossene Maßnahmentrias erst notwendig machte: In einem Video, das zur Werbung für das schöne Bundesland Tirol verwendet werden hätte sollen, rülpste da eine alters- gleichwie gendermäßig gemischte Gruppe Menschen, die wohl eine eingebor’ne Familie darstellen sollte, wie es da heißt: »lauthals«. Bei einem eilig einberufenen Runden Tisch sprachen die Obleute der Tiroler Tourismusverbände, Vertreter der Wirtschaftskammer, der ›Lebenstraum Tirol Holding‹ und der ›Tirol Werbung‹ einmütig von (man achte wiederum auf die Dreizahl) »Fehler«, »Panne«, »Irrtum«.

Wir, alser junger, wie wir schön langsam (manchmal schneller) ins Alkoholvertragalter gerutscht sind, haben ja – neben dem permanent notwendigen Ausspucken, kaum dass wir im Freien waren – viel gerülpst, und wer erinnert sich nicht an die achsooriginelle Replik, wenn dich ein Erwachsener deines Rülpsens wegen maßregeln wollte und du dummdreist »reine Söbstbeherrschung, a ãundara häd’ si ãugschbiim« hin- oder herausgeprustet hast.

Weltraumtraum

Wie Niederösterreich den Weltraum erobert
derstandard.at

Was für ein clickbait! Die HanninautInnenmission (unbemannt) wird wohl über die Flanken Most- und Weinviertel kommen, dann gibt es kein Entkommen fürs All, und wohin auch? Jetzt: Wo stecken sie ihr blaugelbes Beanspruchungsbanner hinein, und sei’s auch lediglich in den vermutlich leider doch ununendlichen niederösterreichischen Weltenraum?

Weiter erfahren wir (wussten Sie’s?), dass sich in den letzten Jahren in Niederösterreich ein regelrechter Weltraum-Hub etabliert habe. … Ob es dereinst, in ein paar Sternzeiten, den darauf zurückzuführenden Familiennamen ›Weltraumhuber‹ als standesamtlich approbierte Geschlechtsbezeichnung geben wird, analog zum bereits existenten Derer von Himmelfreundpointner im Oberösterreichischen, genau, in Oberösterreich, da waren wir früh dran, Stern, warte nur, sagte man sich bereits im Barock zu Kremsmünster, richtete seinen forschen Blick und reckte den Finger gen oben, unter uns gesagt, und das weiß doch bitte ein jeder: Der Weltraum ist ober uns!

über

Vorentscheidende Pleite
Katastrophengewissheit, Bayern

Wir sind immer oben
Wir sind immer oben
Und wenn wir einmal unten sind
Ist unten oben


Trostnarrativ, Otto M. Zykan abgelauscht

Unten, das kann für manche bereits der zweite Platz sein.

Irgendwann ist die Stirnreihe noch für jeden obsolet geworden, ausgenommen für die kleinen, die Kickschüsslnapoleons, die diese an ihnen böswillig vollzogene Demütigung der letztlich zu beherrschenden Welt heimzahlen müssen.

Ich red’ mich da ja leicht, war ich doch bei der Stirnreihe fast die ganze Schulzeit hindurch der Größte. Aber halt nicht durchgehend. Na wartet!