Großer Bahnhof für Speerwurfkönigin Hudson
orfon
Die sympathische Europameisterin wurde enthusiastischst empfangen, fast, als höbe man sie auf einen Schild. Vom Flughafen ging es dann weiter per Auto.
Hut ab!
(Wenn ihr nur der Himmel nicht auf den Kopf fallen mag!)
Nachtrag zum Eintrag am Erscheintag
Mütterlogikerinnen und -logikern ist geläufig, dass ich meine Texte, je nachdem, wie sie sich mir aufdrängen, oftmals Wochen im voraus schreibe. So entgehe ich der immer prekären Tagesaktualität. Beim heutigen Beispiel, der wackeren Speerwurfkönigin (ihr Reich ist in den Lüften) Victoria Hudson, lässt sich das Verfassdatum recht gut rückberechnen, hatte sie doch am 12. Juni 2024 mit 64,62 Meter den Speerwurfbewerb bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom gewonnen und dürfte wohl am 13. oder 14. Juni am Flughafen Wien-Schwechat angemessen jubelnd empfangen worden sein, wovon in den österreichischen Medien stolzgeschwellt (oder sagt man -geschwollen?) berichtet werden konnte, worüber ich umgehend sprachspotten musste.
Wer mich kennt, weiß, dass mir billige verbale Grabschereien ein Gräuel sind (physische: sowieso). Was ich nun im gegenständlichen Fall aber beim besten Willen nicht mehr rekonstruieren kann, ist, warum ich, der ich gerne (wie mir erscheint: halbkomplex gedrechselte) verquer-anspielungsreiche Überschriften für meine Einträge finde, hier für das Flughafengleis just die – von einem AWC# (alten weißen Cismann) einer jungen, vermutlich attraktiven Frau (ich habe kein Bild von ihr gesehen) zugedacht – kaum als harmlos rezipierbare Ziffernkombination 6 und 9 gewählt habe.
Es könnte sich um das Symbol des Sternkreiszeichens Krebs handeln, in welchem aber unsere Königin Victoria weder geboren ist, noch ihren Großen Sieg errungen hat; außerdem ist mir die Assoziation zu Sternzeichen eine ungeläufige, da diese mir nicht einmal wurscht sind.
Vielleicht war die Idee schlicht, dass, wenn es um einen Großen Bahnhof für eine Speerwurfkönigin geht, der Ankunftsbahnsteig hochzahlig wie ein Flughafengate sein muss, höher jedenfalls als 64, und die nächste schöne Zahl wäre halt 69.
Sie sehen, ich komme ins Stammeln: Je länger ich mir den Mund fusselig rede (die Finger hornhautkuppelig tippe), umso mehr verheddere ich mich, und am Schluss ist als zweifellos erwiesen, dass auch ich ein Schweinigel bin, was auch sonst.
So ist es aber nie nicht gewesen.
Ich habe keine Zeuginnen dafür.
(Nachgereicht, frisch recherchiert: Der Weltrekord im Speerwerfen der Frauen liegt bei 72,28 Metern und wurde im Jahr 2008 von Barbora Špotáková aufgestellt.)