Jahr: 2012

alleine

nachdem wir seit 6. dezember (hierlogs referiert am 8. dezember) worte und unworte und weitere undsoweiterworte des jahres kennen, kann ich heute die zahl des jahres nachreichen. nein, es ist nicht 2012, das wäre zu billig. für mich ist es 222, zweihundertzweiundzwanzig. so lange nämlich gibt es – zumindest: joseph II. ist 1790 gestorben (im februar) – die pflicht, seinen (oder ihren) hund anzuleinen; nicht überall, aber prinzipell und aber sicherlich in naturschutzgebieten wie etwa in der steyrer au.
(hat sich noch nicht ganz herumgesprochen.)

schlagzeile

ein schlag ändert die boxwelt
orfon

also wirklich, na bumm, sowas nenne ich schlagzeile schlechthin. zur kreativen weiterverwendung schenke ich den sportlichen orfon-praktikanten folgende adäquatisierte headlines:
ein tor ändert die fußballwelt
(leicht weiteradaptierbar fürs schifahren, sowie manches – nicht jedes – ballspiel: hand/wasser)
ein sprung ändert die schisprungwelt
(auch: leichtathletik, pferdesport, bungeejumping; frei finanzierte stratosphärenevents)
es reicht. i am falling home.
dummsprech.

vorgriffärger

die hürden für olympia in wien
orfon

sollten die nicht erst einmal schauen, wie das mit den stadien (nicht nur zum schwimmen) ausschaut (bekanntermaßen nicht so rosig, um es freundlich-offen auszudrücken), als nächstes müssen sie die richtigen laufbeläge aussuchen, etliche andere strukturelle probleme sind zu lösen, die zeitmessung, das pressezentrum, das olympische dorf, was weiß ich noch was. aber zum anfang die frage nach den hürden, das zäumt das pferd doch reichlich von hinten auf, kann nicht anders als ein arger vorgriff bezeichnet werden.
man sollte das volk befragen, wer die hürden liefern soll.

anhaltend

zeitstillstand in der musik (ohja, das gibts!): wenn die klarinetten in bergs violinkonzert es ist genug anstimmen. ab da. und möglicherweise seither.
große stille im himmel.

black in the box

mann erbte tresor: beim öffnen explodiert
orfon

möglicherweise (vermutlich) hat der bedauernswerte (der sprichwörtliche explodierte mann) nicht gewusst, dass ihm sein sicherlich in liebe (über den bzw. beinah beider tod hinaus) verbunden gewesener bruder schwarzpulver hinterlassen hat. wobei, mit seiner im tresoraufschweißungsprozess stattgehabten augenblicklichen annihilation hat das erbe die ihm gemäße form und vollendung gefunden.
alles ist immer im wandel, und manchmal kann eine entzündung etliches beschleunigen. (an sich hielte sich schwarzpulver, luftdicht verpackt, über jahrhunderte völlig unverändert – selbst im notorisch in auflösung befindlichen kärnten.)
wir geloben baldige besserung.

ununbestochen

korruption: schlechte noten für österreich
orfon

im schulfach (wir sind uns stets gewärtig, dass sich österreich in seiner – nicht nur medialen – selbstwahrnehmung als dauerschüler betrachtet; darum ist ja auch die lehrergewerkschaft mit ihrem betonbestemm so fortschrittsverhinderungsbestimmmächtig – etwas vereiteln geht allemal einfacher als etwas errichten) – im schulfach bestechlichkeit also bekomme österreich demgemäß maximal einen schlechten vierer oder ein vierbisfünf? na wenn das keine guten nachrichten sind! lasst uns weiter arbeiten, dann dürfen wir das jahr wiederholen. aber nicht übers toleranzsemester hinaus. und wenn, so ein kleines kuverterl hat noch manches gerichtet, goins, herr professor, herr primar, herr inschpekta.
– gibts kan.

ausgeschissen

der mensch lebt nicht von dem, was er isst,
sondern von dem, was er verdaut
alexandre dumas, le grand dictionnaire de cuisine

leerraum produktionsbedingt
produktaufschrift (instantgericht, waschpulver, …)

nämlich die von der nahrungsmittelindustrie so penetrant beworbenen ballaststoffe, sie würden völlig überbewertet, informierte ihn der in persönlicher körperarbeit (arbeit am körper: muskelaufbau durch gezielte hantelhebeübungen) versierte freund. es gehe um das erreichen (das an-sie-gelangen, organisatorisch gleichwie produktionstechnisch) einer puren nahrung. demgemäß stelle das furzen einen grenzfall dar und könne für die dauer einer übergangsfrist noch toleriert werden. bald werde aber auch diese geißel der menschheit der vergangenheit angehören.

ob diese überlegungen denn schon als völlig ausgegoren zu betrachten seien? – darauf, so der informierte freund, könne er einen lassen. (es ging gerade nicht, aber die nacht würde noch dauern; man hatte vergärgünstiges zu sich genommen.)

von leben

ältester mensch der welt mit 116 jahren gestorben
agenturmeldung, 5.12.2012

jüngster mensch der welt geboren
agenturmeldung (täglich mehrfach unterdrückt)

in der zwischenzeit kennt england nur ein thema.

keinerlei

das kommt heuer unter den christbaum
orfon, lifestyle

nein! bitte! ich wills gar nicht wissen! und schon gar nicht vorher, da wär ja der ganze zauber weg: wolln wir das?– eben.
(zu empfehlen: zur sicherheit keine weihnachtlichen dekorationen. in worten: keine. in silben: kei-ner-lei.)

hl. ungleichung

„stille nacht” soll mehr touristen bringen
orfon

der leser liest und fragt sich, ob er etwas nicht mitbekommen habe und demgemäß nicht korrekt verstehe: einer gängigen und durch etliche evidenzen belegte gleichung lautet: mehr menschen (touristen sind m.) = mehr lärm (zzgl. abfall, abwasser etc.). wie stellen die sicherlich findigen, kenntnisreichen (mit allen wassern gewaschenen) tourismusexperten salzburgs (des flachgaus, steht zu vermuten) sich das vor, mehr von diesen bruttosozial so benötigten touristen in eine stille nacht zu bringen? dann ist es doch vorbei mit der ruhe, da geht doch jede noch so heimelig vielbesungne stille (tagsüber, vor allem störend aber: nachts) jeden bach hinab.
für die erhofften mehrtouristen gelte bereits vorab: pssst! (weils kindlein schlafen will.)

okkasion!

so niedrige zinsen wie nie für sparbuch
orfon

da heißts wohl: rasch zugreifen! so billig kommen wir nicht mehr (nie mehr!) davon!

nachfrage zum tage: sind die beliebte biene sumsi (raiffeisen) und die biene maja eigentlich verwandt (verschwistert, verschwägert, etc.)? falls ja, so wittere ich hier eine monströse verschwörung, die die welt noch nicht gesehen hat noch – vermutlich – je wird!

http://proxy.storify.com/?url=http%3A%2F%2Ffarm9.static.flickr.com%2F8224%2F8293007411_719489aa37_z.jpg&resize=1&w=500

(aber, ich bitt‘ sie, wer gibt denn, heutzutage, irgendwas auf verschwörungstheorien o. ä.?)

ins schwarze

die elektronen kreisen auf epileptischen bahnen
stundenwiederholung, schulunterricht (hinterbracht)

soweit kommts nämlich noch, bei dieser mode des immer noch fächerübergreifenderen einsparunterrichts. und doch, am ende richtet sich möglicherweise die materie gar noch nach diesen instanterkenntnissen aus.
(vermutlich tut sie es längst.)

aufgelegt, aufgeflogen

autoknackerbande in salzburg ausgeforscht
orfon

panzerknacker

und, in, sagen wir: siezenheim, konkret in der dortigen schwarzenbergkaserne, habt ihr da eure kettenfahrzeige eh gut im griff? weil vielzulang warten wir schon darauf, dass endlich die meldung, die panzerknacker seien endlich – und endgültig – dingfest gemacht, aus unseren – nunmehr nur noch virtuellen – fernschreibern heraustickert.
weiter, an die arbeit!

sachlich nicht sächlich

die anrede ,herr oder frau doktor‘ ist heute nicht mehr so verbindlich
orfon (österreicher schätzen gutes benehmen)

wir haben es schon lange geahnt, wenn nicht gewusst: österreich ist – gerade in genderangelegenheiten – vorreiter eines weltumspannenden bewusstwerdungs- und äh versachlichungsprozesses. selbständiges und wertfrei-offenes denken ist nur lediglich ein anderes wort für: österreichisch.
jawohl, ich bin stolz, herr (oder frau) österreicher zu sein. (bald auch doktor, völlig unverbindlich, zumal.)

no limit, gegengeschäftslos

die wichteln wie den mainzelmännchen so kleidsame schlafmütze (das graublaue fleece), in der (durchaus erwünschten) schlafzimmerkälte wirkte sie, als wäre sie eine vom sandmann zur erreichung von lang- und tiefschlafrekorden beigestellte tarnkappe; der aus der decke ragende fuß fungierte, wie stets, als zuverlässig kühlungsausgleichende frischluftantenne.

Leptosomenlohn

Lorbeerkränze als Sporttrophäen, wo gibts denn die noch? In die Kindheit zurück erinnernd fällt auf, dass es sich vor allem um Fliegengewichtige handelt bzw. gehandelt haben muss: Speedway, Traben, … alles Insekten, flink zugleich ernst-ruhig und chitinbewehrt. Adi Übleis in seinem weißen Rollkragenpullover etwa. Und in der letzten Bildeinstellung dann routinierte Freude: der Kranz. Verweis vielleicht auf die Reifen, die ihren (den kranzbelohnten) Sportarten schnellstmögliche Fortbewegung gewährten.

Von einer weiterführenden Recherche wird abgesehen. Jedoch die Schwergewichte (griech.-röm. Ringer, Steinheber, Catcher,…), was geben wir denen? – Alles aus Pappmaché, dies sowieso. Und doch, Spinatseidank, Popeye schlägt Brutus, jedesmal, im letzten Augenblick.

strategische empfehlung

kröll & co fahren
auf und davon

orfon

also fährt herr kröll auf und herr co davon. ob sich das bei der schisportdisziplin abfahrt, downhill, als zielführende strategie erweisen wird können, muss bezweifelt werden. mein rat: fahren sie doch bitte, regelkonform, zwischen den jeweils gleichfarbigen toren (blau-blau bzw. rot-rot) auf schnellstmögliche weise herunter zu uns in den zielraum, wo wir sie, schulterklopfbereit, mit warmen decken und glühmost bereits erwarten.
sieger ist, wer die strecke in der kürzesten zeit hinabgesaust ist, jeder hat nur ein leben. die andern mögen nachkommen.
(dummsprech.)

humblert humblert

my expertise is not the knowledge. but the contacts.
ernst strasser

schon merkwürdig, wie man auch ohne jegliche komplizenschaft zum fremdschämen förmlich gestoßen wird. du kommst dir vor wie ein katzerl, dem man das kistlbrunzen beibringt, indem man ihm mit seiner schnauze ins frischfeuchtgemachte fährt, wieder und wieder. immerhin bemerkenswert, wie da einer selbst in desaströsem englisch imstande ist, sich derartig desaströs zu offenbaren.
was immer, es kann gar nicht sein ernst sein.

flugvergütungsunzufriedenheit

schlierenzauer-kritik an punktemodus
orfon

kritik an sich – wir geben es nicht auf, darauf zu hoffen, dass das im außerwintersportlich nicht vor selbstbewusstsein berstenden österreich auch irgendwann einmal durchsickert, respektive, zum märz hin, herausapert – kritik an sich ist ja noch nichts verwerfliches, gar destruktives. wenn aber etwas als nicht ganz so ideal gebrandmarkt wird, ist es immer gut (macht einen schlanken fuß), einen positiven vorschlag zur güte parat zu haben. nämlich dagegenwettern kann ein jeder (es gibt, zunehmend, etliche politische parteien dafür, gerade in unserer schönen heimat). also, lieber herr schlierenzauer, was schlagen nun sie vor anstatt der punkte? wie hätten sies denn gern? schneebälle? kaurimuscheln? milka-leos? oder, ich habs: freundschaftsbänder? (aber vorsicht: ab hier wirds politisch!)
wir erwarten nichtsdestotrotz freudig-gespannt ihre vorschläge.

patrriots!

svindal verhindert ösv–doppelsieg
zettel wieder nur von maze besiegt
morgenstern zum auftakt zweiter
sportschlagzeilen, orfon

no parrots were involved in an accident on the m-1 today when a lorry carrying high-octane fuel was in collision with a bollard.
monty python, the news for parrots

die ausgleichende und völlig untendenziöse sportberichterstattung österreichs ist auch in anderen ländern (vermutlich in allen, außer in nordkorea – die sind zu sehr auf sich selbst bezogen) beliebt. ihre grundregel differenziert sich aus zu drei varianten: entweder es werden (1) nur die übeltäter genannt, die es gewagt haben, schneller zu fahren (denen aber gnade gott!), (2) beide kontrahentinnen werden erwähnt (um gleichwertigkeit zu suggerieren – bei verpflichtender erstnennung der österreichischen sportlerin) oder, und damit kommen wir zur einzig wahrhaft patriotischen berichterstattungsweise, (3) der mit sicherheit völlig unbedeutende, durch unfaire kniffe sich nach vorne geschummelt habende sieger wird durch verschweigen des namens erst gar nicht in den vorhof unseres gedächtnisses eingelassen. genau so und nicht anders hat man mit majestätsbeleidigungen umzugehen!
für die, die es noch nicht wissen: die sonne dreht sich um die erde. und die nabe der erde verläuft durchs österreich. am reibungslosesten, wenn sie mit wintersportschnee (im swarovski-look: das nennt man dann nabenpiercing) geschmiert wurde.

tertium comparationis

zur erinnerung bringen sie im radio einmal noch die stimme des dereinst beliebtesten bösewichts zumindest der welt, synchronisiert, versteht sich. entgegen gewissen antiken traditionen muss der, der ihm, einsprechend, die stimme geliehen hat, keine daraus resultierende sorge um leib und leben haben. in diesen zeiten der afterbildung (man verzeihe die antiquierte ausdrucksweise, sie erscheint hier angebracht) durch u. a. abrufen von jokerwissen ist schnell herausgefunden: sein name, er sei hier explizit genannt, ist – und bleibt – wolfgang pampel. was wir nun, ungefragt mitgeliefert, auch wissen, ist – und wir haben es irgendwie längst geahnt –, dass neben herrn j. r. ewing auch herr indiana jones durch die stimme dieses herrn in unser kollektiv synchronisiertes bewusstsein gedrungen ist. wie es herrn harrison ford nun ergehen mag, taucht als zusatzfrage im hintergrund erst auf. wir wollen ihr nähertreten, indem wir für die dauer des zerkauens eines zahnstochers darüber meditieren.

gehörlos?

das gehirn selbst ist ja taub
tim vogels, laboratoire de calcul neuromimà©tique, à©cole polytechnique fà©dà©rale, lausanne

aber – oder versteh ich das falsch? – das ohr allein, das hört ja auch nichts, zu schon gar nicht. hören (hören) ist eine frage des systems. so könnte man sagen.

platz jenseits

am friedhof, die grünbraunen freiräume der aufgelassenen gräber, als wäre jemand herausgestorben. derweil wächst jenseits der mauer das alten- und pflegeheim in die höhe, bald schon können die alten und die pfleger hier einziehen. es wird reichlich platz sein.

hormonhoch (schneidig/schneisig*)

herbei! herbei! herein, herein!
ihr schlotternden lemuren,
aus bändern, sehnen und gebein
geflickte halbnaturen!
johann wolfgang goethe, faust. der tragödie zweiter teil

berlusconi zu erneuter kandidatur bereit
orfon

wir treten dir sogleich zur hand.
und wie wir halb vernommen,
es gilt wohl gar ein weites land,
das sollen wir bekommen.
johann wolfgang goethe, faust. der tragödie zweiter teil

berlusconi zu erneuter kandidatur bereit
orfon

wie jung ich war und lebt und liebt,
mich deucht, das war wohl süße!
wos fröhlich klang und lustig ging,
da rührten sich meine füße.
johann wolfgang goethe, faust. der tragödie zweiter teil

berlusconi zu erneuter kandidatur bereit
orfon

da war sie also, völlig überraschend, die lange erwartete sensationsmeldung, mit der keiner mehr gerechnet hatte, keiner mehr rechnen durfte, also wirklich, täte er sich das noch einmal an (wenn man ihn schön bäte)!
genauer besehen aber kamen gleichartige meldungen in regelmäßigen abständen daher, alternierend, vermutlich gemäß dem persönlichen hormonbarometer herrn berluskonis, wann halt die zugeführten ampullen ihre wirkungsspitze hatten. eines war klar: die welt musste jedenfalls gerettet werden. und einzig so konnte es auch gelingen, jawohl, durch zombies.
wie wärs, wenn man eine ihnen selbst groß erscheinende, in wirklichkeit aber klitzekleine privatrepublik errichtet (es kann auch ein doppelkaisertum sein, nennen wir es cavalieristan), in einem fernsehstudio, mit viel bunga bunga, lametta und so. als hofnarren und zugleich chairmän des ältestenrats schenken wir ihm als – äh – morgengabe den vertrottelten strohsack.
so zahlt sich fairness – und anständigkeit – für alle aus.

nachtrag (1)
ebenfalls und damit ergänzend (vertiefend) am nikolaustag 2012 gemeldet: zum österreichischen wort des jahres gekürt wurde die so beliebte wie solidarisch funktionelle rettungsgasse. wie hieße die auf italienisch? vermutlich, es geht hier um nichts weniger als das seelenheil, spazieggiatura di salvazione. (ist ein schmales gässchen.) oder, selbstwahrnehmungskonform: *sentiero silvio.

nachtrag (2), zitat:

berlusconi kündigt neue spitzenkandidatur an
orfon, letzte meldung (6.12.2012)

fair trade?

(…) seither fehlt von der schokolade jede spur. jetzt ermitteln beamte in bludenz und kundl (…)
orfon

kann spuren von nüssen enthalten
genusswarnung

schokoladespuren auffinden, das kann doch nicht so schwer sein! erst recht in bludenz (milka, suchard). liebe beamte, gebt euch einen ruck! ihr schafft das! eine belohnung sei auch in aussicht gestellt. und ihr dann sediert.

merke: von einer bildrecherche („schoko verschmierter mund” o.ä.) im internet sei hiermit ausdrücklich abgeraten. (oft sucht man etwas und findet ganz was anderes.)

strahlendst

blue bird festival
die dunkle seite der nacht
orfon

mag es auch so sein, dass sich ein vom thema enthusiasmierter undalso über wenig journalistisch-professionelle distanz verfügender redakteur vergaloppiert hat (der text wimmelt nachgerade von blüten, ausnahmsweise hier der ziellink), wir haben es hier zweifellos mit nichts weniger als mit der überschrift des jahres zu tun. jedoch: da gehört noch nachgelegt, und für ende mai, anfang juni sei hiermit ein komplementäres festival angeregt, das sich der hellen seite des tages widmen möge.
merke: auf der sonne gibt es keinen schatten, weder tags noch nachts.
einstweilen lasset uns jedoch die schwärze zum leuchten bringen.

schlupflöcher dicht!

moskitos: bei nebel startverbot
orfon

denken wir ein bisschen vor. wie wäre es, wenn sich – jetzt, unverzüglich! – unsere politiker (sozialpartner et. al.) zusammensetzen und ein – ähm – wasserdichtes startverbot auch für sämtliche anderen wettereventualitäten ausarbeiten, sodass es vom parlament in einem beschleunigten verfahren rechtzeitig vor der schneeschmelze ganzjährig in kraft gesetzt werden kann? bitte, liebe volksvertreter, ziehen sie experten bei, sodass auch wirklich alle denkbaren schlupflöcher ausgeschaltet werden können.

tristan, 3. aufzug, zug

sonntagmittag. tristan stirbt und die sonne kommt durch den nebel. hör! ein zweites schiff! nebel wieder. zum liebestod in den stadthaager tunnel. am ende, licht und sonne, unbewusst, höchste lust.
chris lohner, diese öbb-brangäne, am bahnsteig von st. valentin (sie hat dort gewartet), sie killt sie alle.
anthrazitene spätherbstsuppe bis steyr. ein nebelleben.

waidmann, waidwund

jäger durchschießt eigene hand
orfon (live aus kleinschweinbarth)

vermutlich hat er sie für ein fohlen gehalten. wo doch unlängst erst ein jagdkamerad ein fohlen für ein wildschwein gehalten hat. jetzt wirds dann spannend: was erlegt der nächste jäger, der dann wohl vorgeben wird müssen, das tatsächlich erlegte zielobjekt für seine eigene hand gehalten zu haben? – bleiben sie dran! (alser ganzer, nicht nur die hand oder sonst ein abstehendes oder -hängendes körperteil.)
nachfrage: wie heißt eigentlich eine weibliche jagdsperson? waidweib?

zerwassert

der vortragende, ohne krawatte, ohne diese krawatte, man hätte ihm anders zugehört, ernsthafter, unbanaler.
merke: hundertwasser, das geht bitte nicht mehr. (ist nie gegangen.)
man erinnere sich an die geschichte vom türkischen astronomen im kleinen prinz und gehe in sich.
(nützt nichts, in diesem fall; hundertwasser geht wirklich nicht)

inbusbuße, hej!

ikea beschäftigte zwangsarbeiter in ddr
orfon

ach? nur in der ddr? (das heißt doch jetzt und längst schon die neuen bundesländer.) und warum präteritum? – das ist doch, bitte, ein treppenwitz (zum selberbasteln)! wenn es ein – weltweit – mit zwangsarbeit operierendes unternehmen gibt, dann ikea! spätestens beim nächsten übersiedeln (zügeln/umziehen) werden wir daran erinnert: ikea basiert auf zwangsarbeit! (von wegen freiwillig!)

in eigener sache
wir haben wieder den 1. dezember. fürs mütterlog kehrt er zum neunten mal wieder, was soviel heißt, dass es seit 1. dezember 2004 täglich (eig. nächtlich: um mitternacht) erscheint. 8. geburtstag!
schampanja!

einmal was anderes

ich möchte mich bei ihnen für ihren argumentativ sehr reichhaltigen und interessanten text bedanken
aufrichtiges vortragslob, widerspruchs- und vernichtungseinleitung (symposion)

und wenn aber gäste kommen und sie stürzen den feinen wein ohne schmecken (als wärs cola) hinunter und sie kauen die speise in ihren backen linksrechtslinks hinundher und sie sagen dann äääh, schmeckt intressant, dann schmeiß sie auf der stelle hinaus, lade sie nie nie wieder ein, streich sie aus deinem adressverzeichnis und aus deinem gedächtnis, sie waren nie da und werden nie wieder kommen, du wirst sie auf der straße garnicht nicht erkennen können, weil du sie nie gekannt hast.
immer vorbehaltlich dessen, was man zu schnitzlers referenzzeiten satisfaktionsfähigkeit genannt hat. (aber so etwas gibt es ohnehin nicht, kann es ja garnicht geben.)

totale niederlage

wien. symposion zum gordischen knoten. kurz vor dem ende der mittagspause hinein in das elegante italienische restaurant ums eck, schnell noch ein caffà¨, al banco. die chromblitzende espressomaschine wirkt auf den ersten blick tadellos. dann jedoch nimmt der barista, wie selbstverständlich, ein alupad, spannt es ein (schnallt es an), schaltet ein.
nospresso.
dreinhauen wollte man. sollte man.

journalismus, völlig neutral?

cern: seltener teilchen-zerfall weckt zweifel am supersymmetrie-konzept
bs-mesonen zerfielen in zwei myonen, ein ereignis, das sehr gut mit der vorhersage durch das standard-modell übereinstimmt.

derstandard.at

und doch: uns würden auch die vorhersagen durch das kurier-, presse- und krone-modell interessieren. dann noch, ganz speziell, jenes des österreich-modells, nach dem bzw. um das sich bekanntermaßen die erde – was sag ich? – das universum! – dreht, zu drehen hat.

geschäftsstraße, absteigend

gleitgesichtbrille
raubkopierer

schaufensterinformationsrezeption

es muss sich manches (allerlei) verschoben haben, dass eine vormals, wie man einst sagte, mondäne einkaufsmeile eher, wie es nunmehr scheinen muss, nicht gerade vollends vertrauen erweckende geschäfte bzw. geschäftsideen anzieht und zur auslagenseitigen bewerbungsanschauung bringt.
wichtig ist, genau, genauer zu schauen. so gleiten wir stadtwärts, unverschmiert.

erledigt!

lichterfest: hindus feiern sieg über das böse
orfon

womit auch dieses grundübel der menschheit – danke, liebe hindus! – endgültig abgehakt werden kann. nachzureichen wäre noch – vielen dank im voraus, liebe orfonauten! – die (oder zumindest eine) praktikable (wasserdichte) definition, was es denn sei, das böse.

drakonisch

bracanov wurde von dem bezirksgericht gegen zahlung einer kaution auf freien fuß gesetzt. er muss laut dem gerichtsentscheid künftig einen abstand von 500 metern zu prinz charles und seiner frau camilla halten.
orfon

was die heute schon alles können und in welcher präzision! wie herr bracanov das jedoch als zwangsbegleitender vasall bei den zahlreichen repräsentativen reises seiner königlichen hoheit anstellen soll und in welcher toleranzbreite die jeweils aktuelle räumliche distanz gemessen und ggflls. auch bußmäßig vergebührt werden soll, wird uns nicht berichtet. es muss zudem einem haufen geld kosten, vor allem bei flugreisen, so eine 500-meter-dauereskortierung, und dabei ist noch gar nicht die höchstprekäre frage berücksichtigt, wie denn das sein soll, wenn einmal camilla und ihr prinz getrennt reisen!

chuzpe, schienengebunden

der weg ist das ziel
beschwichtigungsinsert, öbb railjet

am ende waren es bei einer projektierten fahrzeit von zwei stunden etwas mehr als doppelt so viel wegzeit in der raumzeit. in einer anderen kontextlage stand der berichtende dem wegzielweisheitsspruch (gewissen überlieferungslagen zufolge entweder der autowerbung oder dem quell altasiatischer weisheit entstammend; vermutlich aber wirklich von öbb-werbezynikern radgleich neu erfunden) durchaus sympathisch gegenüber. als bahn- aber auch mit dem auto oder sonstwie ankunftsorientiert reisender (nicht als flaneur!) muss ich darauf bestehen: das ziel ist das ziel. und ich mag es bitte so rasch und angenehm wie möglich und ohne händeringende selbstexculpationen (wir entschuldigen uns …) erreichen dürfen!

ceterum censeo
im übrigen halte ich den railjet für die aufwendigste verschlimmbesserung der jüngeren österreichischen eisenbahngeschichte. was für eine ruppige rumpelkiste, als steckten die öbb mit der innung der österreichischen bandscheibenaufdoppler unter einer decke!

katarrhskatharsis

unbewusst, höchste lust
richard wagner, tristan und isolde

tristan in der lungenheilanstalt vlg. haus für mozart, salzburg. so viel leid auf der bühne (und aus dem orchestergraben) schicksalshaft-unentrinnbar ins auditorium strömen mag, das publikum bietet dem eindrucksvoll paroli. natürlich krachen vor allem in den leisen passagen die sternschnuppenartig-eruptiven schleimauswurfkaskaden. namentlich die traurige weise am beginn des dritten aufzugs gleicht einem parcours durch minenverseuchtes terroir, irgendwie durchaus der seelischen situation entsprechend.
am ende sind unten alle tot, die es sein müssen, sogar ein paar mehr. das publikum insgesamt ist gesundet. ein wunder. oder schlicht: die heilende kraft der musik.

von steingrill, historisch

die ersten fische
speisekartenrubrik, italien (übersetzung, mangelhaft)

und wir, als profifeinschmecker wissen wir naturalmente, wie wir uns beim restaurantpersonal als besonders ausgepichte kenner zu – äh – erkennen geben, nämlich, indem wir (so akzentfrei, dass sie uns dafür unaufgefordert loben müssen) nach den tagesspezialitäten und etwaigen, noch spezielleren spezialitäten erkundigen, jenen, die aus besonderen gründen nicht auf der karte stehen (dürfen), dabei ist verschwörerisches lächeln und schulteranheben unerlässlich. dieses sesamöffnedich bringt zutage, dass man heute frischen und zugleich gut abgelegenen quastenflosser kredenzen könnte. im gingkomantel langsam gegart, wie auch sonst?
am nebentisch, pizza wurstel con crauti (viennese). die habens gut.
mahlzeit.

voll im aug

kärnten-gipfel zur vorbereitung auf neue unwetter
orfon

die werden nämlich dort geplant, da haben wirs! oder meinen sie das metaphorisch? auch hier ist eine ebenso umfassende (nichts weniger als liebevoll zu bezeichnende) planung unerlässlich – wie weit sind sie eigentlich beim einschlägigen fristenlauf im südlichen doppelscheuchtum?
katastrophenwetterplanung: da bleibt jetzt aber schon die antwort auf frage der fragen über: wer schoss damals die sonne vom himmel?
(mein alibi ist wasserdicht. wie ein hydrant.)

double blind

studie: vorname kevin halb so schlimm
orfon

wollen sie ernst zu mir sagen?
ernst drögel zu renate lohse, in: loriot, pappa ante portas (1991)

der prekäre trend zu doppelnamen wird nun endlich auch wissenschaftlich evaluiert. stellen wir uns elektroenzephalisch verkabelte probanden vor, denen von horrorfilmdarstellern und unterstützt von dramatischen licht- und klangeffekten die zeitgemäßesten vornamenkombinationen entgegengeschleudert werden. weiters gemessen werden hautwiderstandsschwankungsbreite, schweißausschüttung samt zitterfaktoren – und selbstverständlich werden sämtliche sexuellen implikationen penibelst detek- und dokumentiert.
die kontrollgruppe wird in angenehmer atmosphäre mit den neuesten konfektkreationen verwöhnt, von hans-helmut müller als süßriegelfabrikant drögel. mit hygienehäubchen.
man merkt dann recht schnell: alles halb so schlimm. es hätte noch viel ärger kommen können.

powerpointtopor

endlich schaltet sich der bildschirm – und für alle im plenum der beamer – auf ruhezustand. bei uns nennt man das den blauen tod, sagt der ungarische freund.
der kühlungsventilator indes bläst weiter.
zieh‘ bitte einer den stecker!
es gilt: ein leben ohne powerpoint ist denkbar. (wir wären so dankbar.)

würschtlglück /2

krokodilmaul sensibler als unsere fingerspitzen
orfon

als wärs eine bestellte affirmation zu den gestrigen glückserörterungen. da zitierte ich robert walser (den feinen, ich empfehle seine geschwister tanner), nämlich hanswurst ist jedenfalls glücklich in seiner haut. einen eindrucksvolleren beleg für das zutreffen dieser historischen einschätzung, nämlich durch topaktuelle wissenschaftliche spitzenergebnisse habe ich nicht vorausahnen können.
so gesehen schaut es jetzt, auf einmal, für sisyphos nicht mehr garsogut aus: ein krokodil! ein krokodil! ein königreich für ein krokodil!
bis es soweit ist, lasst uns ein paar tränen herauspressen. (den – heutzutage unerlässlichen – soundtrack dazu mögen die rolling stones liefern.)

würschtlglück /1

hanswurst ist jedenfalls glücklich in seiner haut
robert walser

senf, zum wurschtl dazugegeben vom liebenswürdigen walser, vor 1942 wohl, als albert camus ähnliches über sisyphos zu sagen wusste. (ich stelle mir beide als glückliche menschen vor. sehr g. .)

merke: a wuaschd is a gfüüde haud.
ugs. volksweisheit

bei abnehmendem lichte besehen

sehr geehrter herr mütter! herbstzeit ist keksebackzeit!
gefährliche drohung, direct-marketing (mediaprint)

herbst ist immer, wenn du sterbst
h.c.artmann, punch & judy

keine weiteren fragen
petrocelli (et. al.)

(ohne worte)

halali lt. tarif

leitl kann sich prämien für politiker vorstellen
orfon

und wieviel soll man nun für einen, sagen wir: minister, klubobmann, bundesrat oder gewöhnlichen parlamentarier kriegen? wieviel zahlt man für einen sozialpartnerschaftlichen kammerboss? was bringt gar ein unschuldsvermutlicher exminister?

team des monats

herrenreise. ich bekomme den ersten preis im einschlafen, der freund jenen im ausschlafen: gemeinsam sind wir unbesiegbar. und dabei haben wir nichts (nichts) verschlafen. traumhaft, wenn nicht traumwandlerisch.

gemach, gemächt!

tschigong und die kunst, seine unterhose zu besteigen. da gibt es kein wanken. wie auch kein zagen. superzeitlupe. ein chamäleon wäre schneller. aber das braucht keine unterhose: wäre es gesellschaftlich gefordert, es würde sich von innen eine auf seine haut projizieren.
(ein weiterer populärer irrtum.)

too close to call

34.000 drogensüchtige in österreich
orfon

jetzt, definitionsfrage: droge? sucht? österreich?
gewiss etwas mehr als 34.000 österreicher gehen nicht vor die hunde, sie folgen ihnen. (wollen ja nur spielen.)

bedient

kehrt um!
bibelwort

wir suchen:
maschinenbediener (m/w)
stellenangebot

vermutet hatte man es ja schon länger, nun aber ist es heraußen: wollten uns (bzw. unseren vorvorfahren) die proponenten der industriellen revolution noch weismachen, sie seien dafür da, dass sie den menschen die arbeit abnehmen, in nicht allzuferner zukunft nämlich würden uns (bzw. deren nachnachfahren, also uns) praktisch überall maschinen erwarten, bereit (bzw. dazu designt), uns buchstäblich vorne und hinten zu bedienen. immerhin, die sich zaubergleich selbststeuernden staubsaug- bzw. rasenpedikürtrilobiten etwa verbreiten nun doch schon einige zeit flächendeckend ihren segen zum wohle einer rasenpedikürbedürftigen, staubgeplagten menschheitsteilmenge.
wie ist es aber jetzt zu dieser umkehrung gekommen? haben sie uns also bereits übernommen, die maschinen? (ich vermute, sie greifen über genau diese front der selbsttätigen rasen- und staubbetreurollgeräte an.)
ich empfehle: jeder (m/w) soll zuallererst bei sich selber kehren.

im trudel (eine engführung)

also ist es so, dass österreichs größtes talent ein hochspringender hund und sein frauerl (oder sagt man weiberl?) ist. und wir hier schon seit ein paar wochen eine gemäßigte diktatur (zit. f. baumgartner) bräuchten.
zusammen retten uns die noch womöglich die welt.
es ist zum abspringen.
bitte, wo ist der knopf?

tele-verkostung

„curiosity”-probe: boden des mars ähnelt dem auf hawaii
orfon

oft einmal, wenn man allzu neugierig ist, ist das, was herauskommt, eine nur schwer also solche zurechtzubiegende sensation. das hättet ihr also billiger haben können.
jetzt finden sie dann noch ananasringerl. wichtig, auch noch: das toastbrot. (wir wissen: spendet in der not trost.)

auaende

pflaster ablösen ohne schmerz
orfon

schmerzfreiheit als lifestyle: endlich, die äpp! (aber nur im mäc-store.)

(schmähohne: natürlich ist das vermutlich zweifellos eine segensreiche entwicklung zum wohle der gesamten menschheit. gewisser großstadtkrawalliere wohl auch.)

bubble tea?

wie doch manche konsumationsprodukte (s. überschrift) und zeitgeistige aktivitäten (nordic walking, modern talking etc.) sich leichter (oder überhaupt erst) verkaufen, wenn man ihnen vermittelst derart internationalisierter namensgebung flair von welt verleiht. wieviele jugendliche im alkopopalter etwa ließen sich für blasentee (von oder auch nicht von dr. – vorm. mag., der sohn hat übernommen – kottas) begeistern?

silent night

zufrieden und voll vorfreude auf das cage-konzert am nächsten tag legte er sich nieder. nachts drängte es ihn einmal aus dem warmen bett, worüber nicht gesondert zu berichten wäre, hätte die gewohnheitsmäßig angetippte funkuhr nicht als exakte zeit 4:33 gezeigt.
alles war ruhig.

bildungsauftrag, komplettiert

… finden heute wahlen statt. (…) die ukraine ist der zweitgrößte flächenstaat europas. (russland ist der größte.)
radionachrichten, österreich 1

was für ein erkenntnis- und zweitgewinn uns derart aus den nachrichten in unsere stets lernpflichtigen ohren gespült wird.
man sollte bitte aber nicht in dieser unkomplettheit verharren und das volk halbgebildet in den tag und damit in die nächsten multiplechoice-quizfragen-kalamitäten locken. demgemäß wollen (ja, müssen!) wir dringendst gleichermaßen zumindest den kleinsten wie auch zweitkleinsten flächenstaat, wie auch den größten (zweitgrößten; kleinsten, zweitkleinsten) bevölkerungsstaat europas erfahren.
so viel zeit muss sein. das ist ein bildungsradio.

nb.: die mongolei ist nach kasachstan der zweitgrößte binnenstaat. der erde, zumindest.

fahrerflüchtig

formel 1: vettel fährt alonso auf und davon
orfon

das ist ja mal ein krasser fall von fahrerflucht. und ungeschickt allemal: haben sie doch gerade beim höchstgeschwindigkeitshöchstleistungsrennsport mittlerweile praktisch überall eine kamera montiert. weit kommt der nicht, dann haben sie ihn, winken ihn ab.

vergelt’s gott 1.000 x

die schuld ist immer zweifellos
franz kafka

seine krankheit war stärker als sein wille zum leben
geistlicher partezettel (konsistorialrat)

so kann man es auch sagen. und implizit den verstorbenen selber für seine alkoholkrankheit und ihre folgen verantwortlich machen. keinesfalls irgendetwas damit zu tun aber hat ein zynisches system, das für sog. seelsorger keinerlei persönliche probleme vorgesehen hat. wer scheitert, bei dem kann es sich nur um mangelhafte gott-, d. h. kirchensystemergebenheit handeln. selber schuld.
gebet einander ein zeichen des friedens.

vorläufer

im herbst seines lebens ist er mit 96 von uns gegangen
partezettel

… wann ereignet sich eigentlich der herbst? sommer? wann ist winterbeginn? heuer? astronomischer? meteorologischer? astrologischer? des lebens?
ohne zweifel lässt sich zu lebzeiten alleine die leibesmitte, während sich retrospektiv allein die lebensmitte leichter, ja zweifelsfrei, bestimmen lässt.
(der frühe wintereinbruch 2012 war nur ein vorläufiger.)

opfertraining

vermehrt profis bei überfällen am werk
orfon

bei den opfern handelt es sich – zumindest in aller regel – immer noch um (allzu laienhafte) amateure. was können wir nun also unternehmen, dieser asymmetrie entgegenzutreten? wo und wie können wir uns zu opfern (anfänger – fortgeschrittene – profis) ausbilden lassen?
man nähme ja an, wir im österreich wären ohnehin von vorneherein in einem der opferbewusstesten länder weltweit, zumindest seit 1938. (ich würde da ja noch viel früher ansetzen.)

Hirn blanchiert

Kochen machte unsere Vorfahren klüger
orfon

… wobei es möglicherweise so sein dürfte, dass in diesem Zusammenhang auch Dünsten und Dampfgaren zum Kochen gezählt werden; Grillen, wie es scheint, jedoch nicht.

Tja, tut mir leid, meine Herren!

verbundlich, uneingelöst

lassen sie mich ganz kurz in die geschichte eingehen, sagt der verbundvorstand bei der eröffnung der künstlerisch mildtätigen sponsoringausstellung – ein mäzenatentum, bei dem das verhältnis konzernumsatz bzw. vorstandsgehälter zu geldaufwand zu eigenlobpropagierung als durchaus prekär, wenn nicht chuzpisch zu bezeichnen nicht übertrieben genannt werden können dürfte. mit seiner rede (und nicht nur mit dieser) kann er die selbst gesetzte erwartung leider nicht ganz erfüllen, sie muss vorläufig und wohl auch hinkünftig außerhalb solcher doch ephemereren sphären verbleiben, im rhetorischen kuipergürtel, gewissermaßen. aber was wissen wir denn heute schon von künftigen wertigkeiten, und würschtl sind wir alle, in alle ewigkeit, mit sehr wenigen ausnahmen.
zur ausspeisung gab es kürbisgemüse mit hörnchen oder kalbsrahmgulasch mit nockerl. namentlich letzteres kann mit fug und recht als in die geschichte eingehend bezeichnet werden.

einzelzimmer

ibis wien mariahilf
mehr als nur ein hotelzimmer

werbeplakatbotschaft, wien westbahnhof

das wäre ja einmal eine charmante idee, weltweit exklusivitätshotels zu eröffnen, mit je einem zimmer, die rezeption rund um die uhr besetzt, versteht sich.
das ibis wien mariahilf, dem wir diese entzückende anregung verdanken dürfen, kommt dafür leider nicht in frage. ob lizenzen für die geistige urheberschaft abzuliefern wären, müsste vor der inangriffnahme der zweifellos und zwangsweise erfolgreichen neuartigen hotelkette (jedes haus eine wahrhaft binäre unternehmung: leer oder belegt, nichts dazwischen!) in vorab abgeklärt werden.
(meine freigabe als wahrnehmungsurheber sei hiermit zugesagt.)

gewusel, strömend

(…), wo bei vollauslastung pro tag drei millionen kleinstbatterien vom band laufen sollen
orfon

und wo laufen die possierlichen energiezwischenspeichertierchen aus dem hause varta alle hin? (hoffentlich nicht aus!)
varten virs ab.

wahlteilig

graz-wahl: bzö setzt auf nüchternen wahlkampf
orfon

kein alkohol ist auch keine lösung
prekäre erkenntnis

die frage ist, ob die gesinnungsfestung bzö nicht deshalb unbesoffen um die wählergunst werben müsse, weil sie der plutokratische greis mit den wattehaaren auf entzug gesetzt hat.
inwieweit gewisse wähler in der lage sein können, diese wie auch gewisse andere parteien in nüchternem aggregatszustand zu wählen, bedarf einer gesonderten klärung.

talteilig

das seil, das das schwarzwassertal überspannen soll, spaltet seit jahren das tal
orfon

was für eine wortwucht! man würde annehmen, es könne sich nur um ein sehr wildes, sehr weltabgewandtes tal handeln, das hintere villgraten um kalkstein etwa, und ganz hinten oben, unter der riepenspitze, gäbs immerhin ein als schwarzwasser bezeichenbares hochgebirgsgewässer, den schwarzsee (2.655 m ü. d. adriat. meere). doch nein, die rede ist vom weltzugewandtesten tale (und teile!) des österreichs (es ist so wzg., dass es mit ö. keine straßenverbindung braucht), dem sog. kleinwalsertal. wieviel schlimmer muss es uns erscheinen, wenn ein bislang ungespanntes seil die menschen dort derart zu entzweien vermag! doch halt, lesen wir genauer: lediglich das tal spalte es. kommt jetzt dann, als remake, nach die wand der film das seil?
(seien wir ehrlich: es genügt das buch. und lediglich jenes von der wand. dieses allerdings ist unverzichtbar.)

arbeitsteilig

(…) das teilte ein sprecher des schauspielers mit
orfon

nun gut, es heißt ja, zumindest in der deutschen sprache, in der tat schauspieler und nicht hörspieler. ob und inwieweit sich, umgekehrt, solche sprecher für notwendige emanationen ihres zu veröffentlichenden privatlebens eigens visualisierer halten, diese frage bedarf einer eingehenderen klärung. weil auch solche leute heiraten bzw. müssen sich scheiden lassen, und wer von uns wollte das nicht mit allen sinnen erfahren können dürfen. (na gut, zweikanalig, zumindest.)

zirkusreif

auch affen sind trittbrettfahrer
orfon

bekannt ist ja eine solche verhaltens- bzw. verfahrensweise etwa auch von papageien, insbesondere kakadus. die frage nun lautet also: wer machts jetzt wem nach, wer äfft vor?

futur, exakt

2012: ein katastrophen-überblick
orfon, 15.10.2012

allzeit bereit!
pfadfinderwahlspruch

danke, das ist ja schon einmal nicht soo schlecht. die welt aber wäre euch noch dankbarer, wenn ihr uns bereits zweieinhalb monate im voraus die katastrophen des kommenden jahres ankündigen könntet. wenn nicht anders möglich, dann halt rollierend. aber so zwei, zweieinhalb monate als vorlaufzeit bräuchten schon für eine seriöse ressourcenplanung.

hoho ho

sprechen lernen mit therapiehunden
orfon

otto mohl fühlt sich nicht wohl am pol ohne atomstrom
loriot

(ohne worte. und jetzt zum zahnarzt; dem werde ich wieder was erzählen.)

wuzziwuzziwuzzi

millionen fliegen können irren
reziproke abwandlung einer von millionen stärker unterstützten these

hkgruber schreibt für mgrubinger, bummbumm tätärätää was ist uns der mund offen geblieben und was haben wir bei den schönen jazzigen posaunen- und trompetengrowls uns selber originell (und überhaupt nicht, in keiner weise, anachronistisch!) fühlen dürfen, der oberste knopf vom krawattenhemd ist uns förmlich aufgesprungen vor bärbeißiger vitalität.
lustige musik, ein einziges missverständnis. folie à  plusieurs, induzierter selbstbehauptungswahn.
macht doch rasch noch eine radtour nach grafenegg, vielleicht mag ja der so segensreich agierende konzertkapitän in seiner letzten erfolgssaison von wien nach tulln und retour mitradeln (das wären in etwa 100 km), es wird sich sicherlich jemand als tortensponsor anbietern wollen. mit viel schlagobers. (in die ohren, sowas nennt man dann ohriginell, bruhaha!)
limbokunst: effektvoll, aber unten durch.

blindlings

riesiger augapfel angespült: ursprung unbekannt
orfon

ok, ich helfe euch weiter: der augapfel stammt mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit von einem auge, welches sich seinerseits nun blicklos in den tiefen des es umgebenden meeres unweit der anspülstelle befinden dürfte.
(war doch nicht so schwer!)
(pferdeäpfel, zum beispiel, die stammen von pferden. von pferdeärschen.)

partiell polytheistisch

schöpfer des klonschafs dolly gestorben
orfon

jetzt ist es also heraußen, und diesmal wohl endgültig: gott ist tot. welcher es aber ist, wird durch den erläuternden text nicht beantwortet, heißt es da doch nichts weniger aufwühlendes als: einer der schöpfer des klonschafs dolly ist tot.
ich habe es ja schon immer geahnt, dass das nicht einer allein gewesen sein konnte: berge, täler, sonne, mond, sterne, wasser, walfische, pferde, äpfel, menschen. aber dass ausgerechnet für so ein dummes schaf mehr als einer benötigt wurde, das wirft doch einen recht scheelen blick auf das konzept einer schöpfung.
wer es fassen kann, der fasse es. bäääh.

innovativ

immer mehr tiere entwickeln allergien
orfon

nach den katzen, die nun doch schon einige zeit recht ordentlich an ihren haaren herumgefeilt haben (asthmatiker wissen ein jubellied auf sie zu husten) sind wir auf weitere entwicklungen der uns umgebenden fauna gespannt, sämtliche fraglos zum wohle der menscheit. was wohl kommen mag? kanarifederkitzel? meerschweinchenbauchspeckunverträglichkeit (außer in braunschlag)? silberfischerlblinkblendallergie? ammonitenbrechdurchfall?
die tiere sind jedenfalls fest am entwickeln.
danke nein.

vielversprechend

bischöfe wollen verlobungen forcieren
orfon

ja, wie? untereinander? wie lässt sich das mit dem zölibat vereinen? (um die problematik nur von einem, äh, zipfel her, äh, aufzurollen.)

undunkelgrau

(hinterbracht)

gersthofer friedhof, die urnenbeisetzung von ludwig hirsch, ein märztag, aber ein vorfrühlingshaft-strahlender. des wetta spüüt ned mid, raunt schotti schottenberg vor seiner grabrede zu den musikern.

zersprungen

baumgartner endlich am ziel
orfon

http://kreisanzeiger-online.de/files/2011/08/kr035605.jpg

manche müssen sehr weit weg fliegen, um dort wieder anzukommen, wo sie schon vorher waren, und das nennt man dann ziel. jedenfalls müsse der gladiator nach dem weltrekordfall jetzt einmal den druck rauslassen und versuchen, runterzukommen.
ich glaube ja, er ist noch oben.
nächstens werde ich mir eine große keramikschale töpfern lassen. dann übe ich meinen sprung in der schüssel. gedenken wir aus diesem anlasse auch michels aus lönneberga. den haben sie zum doktor gebracht, guten tag, und alles ist zersprungen. geheilt.

unvorstellbar positiv

allein in salzburg wurden 3.500 hektar bundesforste-wald geworfen – das entspricht rund 5.000 fußballfeldern.
orfon

da sind sie wieder einmal, die beliebten fußballfelder. und diesmal nicht dorther zitiert, wo sie daheim wären (brasilien, tiefland, amazonas bzw. seleà§à£o).
orfon erzählt uns von den verwüstungen durch das sturmtief uschi im november 2002 und, good news, von der glorreichen wiederaufforstung durch unsere wackeren bundesförster. natürlich fehlt da auch nicht die sturmschadenmetapher no. 1 (wie streichhölzer geknickt).
zurück zu den fußballfeldern: für große vorstellungsflächen (jenseits unvorstellbarer 1000 ff) wünsche ich mir eine ähnliche dimensionssprungslösung wie bei den lichtjahren oder flugstunden. und für kleinflächigere (zumal der gebirgstopographie faltig angepasste) schäden? wir sind im österreich, da spielt man beim fußball nur mit, mit den schiern aber zischen wir aller welt (z.b. brasilien, indien, china, ghana, aber auch belgien, moldawien oder kasachstan und sogar nepal) davon: als einheit für durch sturmtiefs (uschi etc; da sich der kevinismus auch hier abbilden sollte, wohl bald auch jennifer, sabrina, etc…) streichholzknickschneisig verursachte schäden schlage ich das streif vor. hundert streif, da können wir uns dann was vorstellen.
dummsprech.

abgegeben

schwarze löcher geben rätsel auf
orfon

nichts entgeht agfa
werbewahrheit, etwas überholt

gib’s auf!
franz kafka

wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der post
autozynische werbewahrheit

nun, als aufmerksame, wenn auch unverständige verfolger der volksbildung wussten wir bereits, dass der schwarzes loch genannten sog. singularität jenseits des sog. ereignishorizonts nichts (nicht einmal nichts) zu entkommen vermag. so gesehen ist es – bei aller ferne – naheliegend, dass sie auch keine rätsel (antworten schon gar nicht) abgeben. die neue erkenntnis, dass sie sie dafür aber aufgeben, kann demgemäß lediglich als etwas maue sensation gewertet werden.

aufgeflogen

der fasan ist ein senkrechtstarter
laufsporterkenntnis

fürchte dich nicht. und: so ist es vermutlich für sein fleisch das beste. gut abgehangen soll es aber jedenfalls sein, heißt es.

kraterrand

gleichgewichtsorgan lässt uns im kreis gehen
orfon

vorwärts!
beliebte affirmation

weil wir aber immer (noch) weiterkommen wollen: raus damit! und mit hilfe von google-maps dürfte sich ganz gut im voraus abschätzen lassen, wie lange es braucht, bis man (gar mit überschallfallgeschwindigkeit, alswie ein phà¦ton) auf der baumgartner höhe eintrifft.

http://kurier.at/mmedia/medienpool/2012-10-10/209052_fe8.jpg

anmerkung: zum zeitpunkt der erstellung dieser zeilen (zehnterzehnter) ist dem verfasser (auch aufgrund medialer abstinenz) nicht bekannt, ob es sich möglicherweise um einen in bester manier pietätlosen beitrag zur gegenwartsbewältigung handeln könnte. wenn auch das datum seiner schaltung (ein weiterer, noch merkwürdigerer gedenktag; für manche, besonders pietätlose, ein feiertag) gewisse assoziationen nicht ganz ausschließen lassen dürfte. assoziationen – welche auch immer – sind bekanntermaßen eo ipso als noch freier zu betrachten als bewusst gefasste gedanken oder deren -losigkeiten.

theoretisch aufgeschlossen

praxisräume zu vermieten
fensteraushang, straßenseitig

theoriegebäude günstig abzugeben
restpostenbewerbung

die frage nach den vorbedingungen hat unmittelbar mit der henne-ei-dichotomie zu tun. nämlich ob die praxisräume als solches im theoriegebäude angesiedelt sein müssen, oder ob es nicht zielführender sein könnte, besser von einem praxisgebäude zu sprechen, in dem wiederum ein oder zwei (gerne auch ein paar mehr) theoriekammerln (komplementäre, also zusammenhängende; divergente, also in verschiedenen gebäudeteilen) sich eingerichtet hätten? die antwort hängt vermutlich davon ab, wen man befragen will.
wir befinden uns inmitten der quantenmechanik. ob wir wollen oder nicht.

zerknirscht

memento homo quia pulvis es
et in pulverem reverteris

zentrales aschermittwochsmemento

neben dem mammutskelett kamen in paris dinosaurierknochen, eier und muscheln unter den hammer
orfon

can’t undo
systemmeldung

… nach den derartig groben vorarbeiten wurde das zeug in eine dafür geeignete zerkleinerungsanlage und, am ende, in die nächstgelegene knochenmühle verbracht, um in der folge, zukünftiger fruchtbarkeit vorsorgend, auf den feldern des erweiterten umlands der metropole ausgebracht: der raps würde gar hell aufleuchten an den jungen maimorgen des kommenden frühlings.
… und erst als alles geschehen war, bemerkte man den paläontologischen bzw. malakologischen irrtum und gab sich gleichermaßen zerknirscht, ja, man machte gar anstalten, dem alten gebein – als wärs maxundmoritzens unfreiwillig letzter auftritt – in die mühle hinterherzuhüpfen.

es war nichts!

bei einem überfall auf einen juwelier in wien-hernals sind am dienstag zwei männer mit einer axt verletzt worden. die drei täter überfielen ein schmuckgeschäft in der hernalser hauptstraße. sie konnten unerkannt flüchten.
orfon

wäre das verbrechen in kärnten geschehen, so wäre allein schon aus der angabe der gleichung (1 überfall, 1 juwelier; 2 männer, 1 axt, 3 täter) von vorne herein klar, dass da nichts herauskommen kann und jedenfalls es keiner war, ja, keiner gewesen sein konnte. zum glück, so erfahren wir weiter, (orfon) wurden die blessuren als leicht eingestuft. der 45-jährige kehrte auch nach der behandlung im spital wieder in das juweliergeschäft zurück, wodurch er sich – rückkehr an den ort des verbrechens, seinerseits zum hauptverdächtigen gemacht haben dürfte, zumal es über die tatwaffe* heißt: eine axt ließ das trio im juwelier zurück. aber, gottlob (s.o.): die blessuren wurden als leicht eingestuft.
es gilt: es war nichts. und wenn, dann die andern!

* es wird dann auch noch eine misteriöse zweite tatwaffe genannt, korrigieren wir also die angabe: 1 überfall, 1 juwelier; 2 männer, 2 äxte, 3 täter!

gazellenwetter

im regen nie
palindrom (unvollständig)

… und immer seltener regen
radiowetterbericht (unvollständig)

aber wenn es immer regnet, dann bedeutet das ja, dass regen nicht immer seltener, sondern, im gegenteil, immer häufiger auf uns herabfällt. der sommerhut wird durch den aus nordaustralischem kaninchenfilz* ersetzt werden müssen.

* im norden australiens, so haben die kundigen und freundlichen mitarbeiterinnen des äußerst empfehlenswerten hutfachgeschäfts geschwister mauerer erläutert, da regne es nämlich in ana tour, und die kaninchen dort wären blöd, hätten sie sich nicht evolutiv ein dichtes fell zugelegt. mit den (nicht aboriginen noch sonstwie indigenen, im regen nie zagenden) hutjägern aber haben sie ihre rechnung nicht gemacht.

corporate identity

lugner haben die dermaßen bemitleidenswerten mitarbeiter und -innen auf ihren roten dazugehör-t-shirts auf dem areal des dazugehörigen, gleichnamig city benannten einkaufsareals im fünfzehnten wiener gemeindebezirk stehen. in etlichen teilen des deutschen sprachraums (nicht nur an gewissen rändern, dem wallis etwa) hat dieses umlautlose wort die gleiche bedeutung wie dasselbe in der deutschen standardsprache mit ü.
(aber das bedeutet jetzt nichts weiter.)

ad: lohengrin

blau, von opiatischer, narkotischer wirkung
friedrich nietzsche

(eben wieder chaplin geschaut)

das lohengrin-vorspiel und wie es charles chaplin im großen diktator einsetzt. die aura des grals, quell unvergänglicher liebe, stelle es dar, diese einzige, durchgängige melodie in a-dur, tonart des hohen mittags.
charles chaplin macht das (nicht nur zu seiner zeit) genau richtige: er nimmt diese große musik der sphäre des usurpators weg und beansprucht sie doppelt und dadurch besonders eindrücklich für seine botschaft der humanität. was für ein genialer kniff, dass er das vorspiel (als zu erhoffenden epilog) nicht nur bei der unverhofften großen rede des für adenoid hynkel verwechselten jüdischen friseurs am schluss einsetzt, ein appell, der nur, wenn man ihn außerhalb des historischen zusammenhangs (1940!) betrachtet, eine an die grenze des kitsches gehende rührseligkeit darstellt, sondern auch beim pas de deux des jämmerlich einsamen garnichtgroßen diktators mit dem weltkugelluftballon (den es logischerweise am ende des intimen tanzes zerreißen muss).

es bedarf der lohengrins. fraglos.

erledigt

new york: 60.000 bei rockkonzert gegen armut
orfon

womit nun dieses schwerwiegende grundproblem menschlicher existenz endlich auch als gelöst betrachtet werden kann.
in planung befinden sich weitere events mit folgenden widmungen: krankheit, hunger, krieg, (…), und eine eigene serie, die sich speziell und in angemessener weise der sieben todsünden annehmen soll, ist auch schon angedacht.
wenn wir uns beeilen, sind derart alle probleme der welt bis zu den wahlen endgültig erledigt.
ab dann (keinesfalls aber vorher!) können wir uns proaktiv den schönen dingen zuwenden.
dummsprech.

binnentreffen

europäischer krebskongress startet in wien
orfon

der start, das ist die ziellinie. dann wird rückwärts (eig.: seitwärts) gekrabbelt. nachfrage: wo in wien gibt es ausreichend salz- oder zumindest brackwasser? ein möglicherweise taugliches ziel wäre das historisch nächste meer, das gäbs bei triest. dort verfügen sie auch über ein aquarium und, gleich nebenbei, über für kongresse geeignete räumlichkeiten.

klingeling tatatataa!

ich glaube, dass dieser tag in die geschichte österreichs – und auch in die geschichte der welt eingehen wird
frank stronach a/k/a strohsack

also damit hat herr stronach wieder einmal einen beweis seines instinktsicheren gespürs abgegeben, kompliment! und wenn er seine bewegung (wer würde nicht hellhörig, wenn sich eine politische gruppierung so bezeichnen lässt? – hatten wir bzw. unsere großeltern nicht sowas schon?) auch so führt, wie weiland verstrichene sportengagements, als spielzeug eines allzureichen greisenkindes, das, wenn nicht alles (alles nicht?) so gelingt, wie es gewollt hätte, dreinhaut, den trainer wechselt, noch teurere stars verpflichtet, die anderen vereine gleich mitaufkauft und am schluss als zutiefst unverstandener sich dem nächsten spielzeug zuwendet (raumfahrt?), ist das eintreffen der prophezeiung vom 27. september 2012 (merken wir uns das datum!) von vorne herein garantiert.
wobei: noch ein jeder tag ist, seit ihresgleichen gezählt werden, in die geschichte eingegangen. dazu braucht es nicht einmal einen besonderen glauben.

minusminus

defizitziel
worthülse, ästhetisch wertvoll

fanget an!
vielfacher aufruf, richard wagner, die meistersinger

mein ziel fürderhin sei das persönliche minusdefizit: die hülse wäre gefasst, los gehts!

di – so?

montage ohne maurer
geschäftsabschlussentscheidungshilfe, straßenseitig

bis zu jener unvermutet eingesogenen information hatte er gedacht, dass montage lediglich und ausschließlich friseurlos zu fristen seien.

praktisch höchst relevant

praxisräume zu vermieten
fensteraushang, straßenseitig

theoriegebäude günstig abzugeben
restpostenbewerbung

bekanntermaßen gelte es, die welt stets aufs neue zu entdecken. dabei sei es von entscheidender bedeutung, sich zu getrauen, überkommenes über bord zu werfen. dann stehe einer aktuellen abbildung der wirklichkeit (wie sie sein müsse) nichts mehr im wege. was wiederum rückschlüsse und anwendungen für die praxis erlaube.

ach?!

studie: das handy ist ein konversationskiller
orfon

ach?!
loriot

(tschuldigens, ich wart‘ grad auf einen anruf…)

i oder i?

chefs oft weniger gestresst als angestellte
orfon

ach? nun, meinesfalls (arbeitgeber laut sozialversicherung: ichselbst; arbeitnehmer laut sozialversicherung: ichselbst) hätte ich es auch bei einem gegenteiligem ergebnis der studie recht einfach gehabt, weniger, ja immer noch immer weniger gestresst zu sein. eine spirale der katatonie gähnt über einem hohlen abgrund.
die frage nach der definition, wer eigentlich, also im wortwörtlichen sinne, nun korrekt als arbeitgeber (der sie gibt, also dafür bezahlt bekommt) bzw. arbeitnehmer (der sie nimmt, also dafür bezahlt) zu bezeichnen sei, ist bis heute (also täglich rollierend) noch nicht befriedigend beantwortet worden.
als sicher aber hat weiterhin zu gelten: wer zahlt, schafft an. und solange ich meine füße unter meinem tisch ausstrecke, gilt hier mein wort, damit das klar ist!

verraten

neben der haftstrafe will die verurteilte (49, anm.) mit raten von monatlich 80 euro versuchen, den schaden an den (sic!) am verfahren privatbeteiligten flughafen wieder gutzumachen. 64.000 euro hat sie bereits beglichen.
orfon

rechnen wir einmal einfach nach (das geht auch gut 29 jahre und 3 monate nach letztanwendung etwas avancierterer mathematik): 64.000, das ergibt, geteilt durch 80, exakt 800 monate, also 66 jahre und 8 monate. bei einer schadenssumme von berichteten 585.000 euro bleiben, abzüglich der bereits beglichenen schuld, demgemäß 521.000 euro. das bedeutet 6.512einhalb monate. die verurteilte hat sich also zusätzlich – und sicherlich freiwillig – dazu verpflichtet, zumindest weitere 542 jahre am leben zu bleiben. weiters eingerechnet werden müssen jedoch auch die negativen weil vorgeburtlichen (nichtsdestoweniger abgeleisteten) ratenzahlungsjahre (66–49=17). wir gehen also von einem mindestalter von 560 – nein, die aktuellen 49 kommen auch noch dazu! – 609 jahren aus. und da reden wir jetzt noch gar nicht von zins und zinseszinsen.
für hernach wünschen wir der dame einen sorgenfreien lebensabend.

pandora inc.?

pakistan: unglücksfabrik belieferte auch österreich
orfon

wen, wenn nicht österreich, hätten sie denn sonst beliefern sollen, diese erzeuger allen ungemachs?, sei als demutsvolle frage bitteschön erlaubt.
und doch, es bleibet die hoffnung, bei – sonst wären mir nicht mir – beständigem weiterjammern. (treu muss man sich bleiben!)

kleine übung

spaziergänger fand in deutschland fuß mit socken
orfon

was die alles melden, denkt sich da der reissackinchinageübte. weil, zumindest nach dem ende des sommers (eine diesbezüglich übefreie zeit): sowas tut doch unsereins tagtäglich, mit dem socken den fuß finden.
(ein verdächtiger sei bereits in haft, wird noch berichtet.)

ringende

scheuchs „kröten”-sager: alle richter befangen
orfon

dort, die kröte! greife sie rasch!
richard wagner, rheingold

ich erschlug einen großen wurm
richard wagner, götterdämmerung

… doch das fürchten lehrt‘ er mich nicht
richard wagner, götterdämmerung

ohja, es geht um nichts anderes als die macht. genauer: um den zynismus der macht.
(eigentlich heißen sie ja mime und alberich. scheuch.)