Jahr: 2009

corioliswendwärts

ob es eine besondere frivolität darstellte, sich am hl. abend, diesem denkbar johannistagfernsten tag des jahres ausgerechnet die meistersinger reinzuziehen, sich nachgerade in ihnen zu suhlen, dazu lebkuchen, zsammpickte weihnachtskekserln und vanillekipferl. und was das alles mit silvester, diesem siebten tag des weihnachtsfestes, zu tun hatte? er konnte es nicht erklären, es war nun einmal so, und er sah, dass es gut war.
im ausgleich dazu gelobte er für 24. juni, la bohème aufzulegen und dabei nach herzenslust aufs weihnachtlichste zu frieren. oder nach australien zu reisen, südafrika, patagonien, jedenfalls corioliswendwärts. karl valentin hätte das ohne zweifel getan, wenn er nur den zeppelin (um ein wort mit zett unterzubringen, das eines letzten tages im jahr gerecht werden kann) derwischt hätte.

horizontales

ob sich bei ihm dereinst auch dieser stetig verengende blicktunnelblick einstellen würde und wie er sich dagegen wappnen können würde, fragte er sich jedesmal, wenn er die alternden eltern besuchte. deren leben schien sich nur noch um das fröhliche betrogenwerden bei werbeverkaufsfahrten jenseits der deutschen grenze (die donauschifffahrt in passau oder das königsseeecho gingen sich wie immer leider nimmer aus, aber das hatte man schon vorher gewusst) zu drehen (wir kaufen eh nie was, und das hühnercordonbleu war recht gut), dazu dreitagesfahrten ins romantische deutschsprachige ausland (blühende blumeninsel mainau, zauberhaftes moseltal, deutsches eck koblenz, liebliche loreley, sächsische schweiz, semperstadt dresden). ja, kränkeln, mit herzzucker, zum sedieren musikantenstadln und wettendasswetten, zum aufputschen sich kröniglich aufregen, mindestens einmal im monat auf den friedhof, in ein frisches grab schauen, das auch.
hm.
also tunnel vermeiden, bergan, ad fontes, nicht untendurch bis zum drinbleiben. die bergschuhe waren immer bereit zu halten, besser: anzuziehen. für körper und geist.

grober weihnachtscircus!

passen sie bitteschön schön auf, wenn sie zwischen die weihnachten (etwas vor und nach der vierschanzentournee) nach steyr kommen: es gastiert der grobe weihnachtscircus, und auf dem plakat ist ein klaun abgebildet, der droht mit seinem taktierstab, mit einem grinsen, das irgendwo zwischen pavian und homer simpson eingefroren ist, seine rotgoldene zirkusjacke hat diese rippenoptik, und ich bin mir sicher, dass der grobe weihnachtscircusklaun mit ihnen hölzernes glachter spielt, zumindest, wenn der grobe weihnachtscircus, der ja auch den rest des jahres irgendwas tun muss, als grober allerheiligencircus in mexiko gastiert, auf den gräbern der nichtgringos, und alle spielen, singen, tanzen und springen nach seinem eingefrornen takt, uuuuuh!

ob der grobe weihnachtscircus später zu den kartagen auf süditalienischen inseln (sagen wir: procida, sizilien oder sardinien) und zum narzissenfest auf dem altausseersee sein wesen treibt, wird gesondert zu sondieren sein, kundschafter sind ausgeschickt und werden bericht erstatten.

bis dahin: fÿrchted euch nicht nicht!

quis ut (deus? allah?)

nach dem rentier noch so was eingewandertes, nein. unterwandert habendes.

in steyr, die michaelerkirche, emblem einer reizenden stadt, alle hochwasserfernseher kennen diese silhouette, links der turm des bürgerspitals, dann die zweitürmige kirche mit dem berühmten alten gymnasium.
doch halt, was hat sich da längstschon auf den first des dachs geschmuggelt?

ein einwandfreies minarett! vom tabor ists – samt halbmond! – herabgekommen, und keinen störts, warum denn auch.
steyr, seit ehundje multikultimetropole, ich bin so stolz auf dich.

Nichtrentierrudi

Es kommt immer besseres nach
Postkartenaffirmation

Natürlich, wenn auf ihn die Rede kam, fand er ihn auch zum Speim, diesen gleichermaßen verunglückt anthropo- alswie kynomorphen klugscheißernden Radiohund, Rudi the nichtreindeer Radiohund, waff waff.
Bei sich aber musste er zugeben, dass er ihn igentwie doch mochte: Vielleicht waren wir ja letztlich alle so kläglich altkluge Heranwachshundsviecher, möglicherweise auch so durchschaubar absichtlich pädagogisch, er jedenfalls vielleicht sicherlich.
Und trotzdem sehnte er sich – allein diesen Aspekt betreffend – in die Schulfrühstückszeit, als der Dampforgelflohwalzer aufkam, zurück. Ach, Dschidscheiwischer, ach, ja, ach, Kottan! Sowas gabs heutztage nimmer, und der Besserungsbehauptung von ganz oben misstraute er ohnehin alljährlich gerade in Zeiten des neu einzugewöhnenden Winterfahrplans (jedesmal eine noch dummdreistere Chuzpe der Verschlimmbesserung) aufs fundamentalste.

soo gut

froe weihnacht
froe weihnacht
und ich bin nur ein hund

froe weihnacht
froe weihnacht
und ich bin nur ein hund

ernst jandl, ernst jandls weihnachtslied (zl 5-10)

man aß lieb, sehr lieb sogar, aber leider völlig geschmackseinfallslos, geschmacklos war gegen diese speisen ein aromawort. miteinemwort: fad, durchunddurch fad, nachgerade berüchtigt fad, legendär fad.
aber lieb. so lieb.
rohe weihnacht.
das wär was. und auch kindgerecht, mit sicherheit, wusste er.

synonymisch

nach seinem abschied aus dem ersatzleben schaute er sich noch ein bisschen auf der memorial page um und fand bei c.s. (committed Web2.0 suicide on: 2009-12-22 23:53:36, lost friends: 170) folgenden abschiedseintrag (auf kursivschreibung wird aufgrund der länge des absatzes verzichtet; nicht gesondert lektoriert):

last words:
abbrechen, abgewöhnen, ablassen von, ablegen, absehen von, abspringen, abstellen, abtreten, aufgeben, ausscheiden, aussetzen, beenden, beiseite legen, beschließen, abflauen, enden, abnehmen, abreißen, ausgehen, auslaufen, erlahmen, stehen bleiben, stillstehen, stocken, unterbleiben, verebben, verhallen, verstummen, aussparen, unterlassen, begierig sein, auslassen, sich enthalten, sich schenken, absehen, fortlassen, weglassen, ausnehmen, übergehen, außer acht lassen, abstrahieren, hinwegsehen, sich ersparen, sperren, zerstückeln, brechen, abrupfen, niederwalzen, absagen, bröseln, ausbrechen, auseinander nehmen, stören, zerlegen, wegreißen, abrüsten, herunterreißen, rupfen, brocken, zerkrümeln, abmontieren, rasten, zerfetzen, durchbrechen, zerteilen, abtrennen, pflücken, verschnaufen, krümeln, abbauen, wegbrechen, demontieren, trennen, zerrupfen, abknicken, abpflücken, niederreißen, vernichten, bröckeln, aufbrechen, abschrauben, stoppen, zerkleinern, halten, zertrennen, abzupfen, reißen, abrechnen, zerbröseln, abmachen, sich lösen, zerbröckeln, abtreten, zurücktreten, sich loslösen, sich zurückziehen, einen posten abgeben, entlassen, austreten, sich exmatrikulieren, verlassen, zur verfügung stellen, kündigen, den dienst quittieren, zurückziehen, beenden, zerreißen, loslösen, abgehen, losreißen, kaputtgehen, enden, abflauen, aussetzen, sich ablösen, lösen, abreißen, losbrechen, ablösen, abschwellen, ermatten, leiser werden, wieder normal werden, abknöpfen, auspendeln, verschlechtern, abklauben, abwerfen, abernten, abbalgen, fasten, dünner werden, ablenken, kilos abwerfen, enthäuten, abheben, ausgehen, nachlassen, entringen, abziehen, klauben, abebben, auszehren, abhobeln, diät machen, hager werden, abstreichen, abhängen, abflachen, losmachen, aussterben, zurückgehen, ernten, ausziehen, abmagern, abdecken, an gewicht verlieren, dürr werden, abschleifen, knochig werden, feilen, abrufen, ausmünden, schwinden, wegnehmen, herunternehmen, lesen, dahinschwinden, hungern, dünn werden, abhäuten, hohlwangig werden, abstreifen, herabnehmen, abklingen, abkühlen, einschlafen, abstoßen, herunterholen, absinken, abspecken, abfeilen, die pfunde abwerfen, einfallen, abschälen, glätten, verrichten, unter dach und fach bringen, zuschließen, ergänzen, vervollkommnen, abwickeln, zu ende führen, abriegeln, versperren, erweitern, entscheiden, beiseite legen, abfertigen, zumachen, zusperren, krönen, besiegeln, aufarbeiten, zum abschluss bringen, verriegeln, bleibenlassen, perfektionieren, ableisten, letzten schliff geben, zuriegeln, verschließen, bewältigen, durchführen, die letzte hand anlegen, haltmachen, vorübergehend aufhören, fortdauern, fortsetzen, zum stehen bringen, sich halten, anregen, zurückhalten, anfachen, verdrängen, bewegen, nicht aufkommen lassen, ausfallen lassen, verkümmern, andauern, fortwähren, bremsen, weitergehen, anhalten zu, behindern, drängen, hindern, aufhetzen, fern halten, stehen bleiben, stillstehen, vorübergehend einstellen, währen, abstoppen, sich fortsetzen, zum stillstand bringen, abdrehen, anspornen, abhalten, hetzen, zögern, hochjagen, ausfallen, vorübergehend abbrechen, fortbestehen, ausruhen, bestehen, halt machen, weiterwirken, anfeuern, stilllegen, aktivieren, mäßigen, aufstacheln, zügeln, stocken, stagnieren, dauern, bestand haben, aufhalten, sich hinziehen, antreiben, ausschalten, anstacheln, hemmen, vorantreiben, bezähmen, sich ausruhen, kapitulieren, hingeben, die waffen strecken, quittieren, verzweifeln, in den ruhestand treten, klein beigeben, abrücken von, die waffen niederlegen, zurückstehen, einziehen, verbannen, lassen, die segel streichen, draufgehen lassen, sich ergeben, sich entäußern, preisgeben, das berufsleben aufgeben, sich geschlagen geben, sich zur ruhe setzen, den kampf aufgeben, sich lossagen, abschwören, absehen von, weggeben, drangeben, ändern, nachgeben, sich entledigen, fahren lassen, abdanken, hinschmeißen, in pension gehen, sich abfinden mit, herunterwerfen, lossagen, zurücktreten von, entfernen, verstoßen, verzichten, gehorchen, verloren geben, sich fügen, abwenden, sich fallen lassen, den beruf aufgeben, weichen, fallen lassen, die hände heben, weglegen, ausstoßen, entsagen, beseitigen, investieren, abfallen, resignieren, herausgeben, loslassen, sich pensionieren lassen, sich beugen, sich aufs altenteil setzen, passen, sich abwenden von, sich abwenden, bleiben lassen, stornieren, liquidieren, opfern, sich abgewöhnen, begrenzen, versiegen, einen schlussstrich ziehen, abkürzen, schluss machen, unterbinden, abgewöhnen, bauen, abschreiben, vollziehen, niederschlagen, abstellen, abbrechen, pausieren, vereiteln, ausmerzen, aufhören mit, auslaufen, aufstecken, unterzeichnen, fertigstellen, schluss machen mit, abbuchen, fertig machen, ablegen, errichten, besiegen, abtun, abpfeifen, einhalten, überrennen, aufräumen mit, ausscheiden, im keim ersticken, streichen, enden mit, die geschäftszeit beenden, halt machen mit, aussteigen, einen punkt machen, abkommen von, erarbeiten, hinwerfen, abschütteln, abblasen, schlagen, annullieren, aufgeben, absetzen, kleinkriegen, beheben, ausklingen mit, verebben, ein ende machen, vollenden, erledigen, ein ende setzen, abgehen von, ausführen, abschaffen, vollstrecken, lahm legen, aufheben, unterbrechen, innehalten, überwältigen, auslöschen, abschließen, ausklingen, tilgen, fertig stellen, feierabend machen, innehalten mit, einstellen, endigen, ablassen von, erbauen, niederwerfen, abspringen, beendigen, beschließen, unterdrücken, auflösen, anhalten, umstoßen, schließen, beiseite bringen, unterstellen, anmachen, justieren, begraben, andrehen, einschalten, den betrieb einstellen, unterbringen, anstellen, berichtigen, dichtmachen, anknipsen, anlassen, einrichten, den laden schließen, anschalten, aufdrehen, auseinander gehen, räumen, hinausziehen, seinen rücktritt erklären, lebewohl sagen, auswandern, abmarschieren, scheiden, sitzen lassen, sich verabschieden, jemandem den rücken kehren, hinausgehen, abwandern, auf wiedersehen sagen, stehen lassen, abfahren, austreiben, abbringen von, verwehren, verbieten, aberziehen, nicht gestatten, versagen, sich legen, vermachen, mindern, vermindern, aushöhlen, zurücklassen, sich beruhigen, entweichen, festfahren, schwächer werden, verschwinden, weniger werden, aufzehren, vererben, sich verringern, sich verflüchtigen, erkalten, ins stocken geraten, abschwächen, schrumpfen, verweilen, ruhen, bleiben, versanden, weilen, auf der stelle treten, sich niederlassen, bleiben bei, zum stillstand kommen, parken, feststecken, abrunden, ende machen, dekorieren, aufgelösen, fällig werden, absterben, zu ende sein, ungültig werden, aushallen, zu ende kommen

in diesem sinn: herzlich willkommen im leben!

los geht’s!

blasenblubbernlassen

ohja, genau, jetzt war der richtige zeitpunkt, die blase des jahres platzen zu lassen, mit einem stumpfen stipfl stach er sie an und sogleich quoll sie lauwarm und sehr verwässert über den bildschirm und die tastatur, die blase des jahres, die da hieß: facebook, lauluftmedium der nichtbotschaften. es war einfach zu leicht, virtuell gegen das klima oder herrn berluskoni oder dummdreiste kärntner politiker oder gegen rassismus undoder sexismus zu sein. zu billig, das alles. und weiters gab es ganz sicher eine ich ins dunkel fansite. bevor ihm endgültig das speiben kommen würde, zog er die reißleine: aus die grimasse. man musste stets trachten, ganz vorne dabei zu sein.
gelungen. aber wem konnte er das jetzt mitteilen?

türhüterfragment

marineblaue grobcordhose mit eierschalenem feinstrickpullover, darüber grießnockerlkerngelbes haar auf surbratenrosanem schädel, dazu heinobrillen: so stand der albino unbestimmten aber gesetzten alters mitten im gang im weg, die ganze fahrt über steinbach am wald, scheitelpunkt der frankenbahn (594,54m), hinaus, es gab kein vorbeikommen, bis zuletzt nicht.
der zug indes verkehrte zunehmend pünktlich, fast bis zuletzt: man kam zehn minuten zu früh an und machte dies mit der abfahrt des anschlusszuges mehr als wett.

deftig (wieder einmal)

soljanka, der tomatig-fruchtige eintopf mit dem etwaszuviel sauerrahm: der bröckelige brechdurchfall als serviervorschlag, äußerst schmackhaft und sehr bekömmlich. im dezember und januar in ihrem ice-bordbistro.

k&k&k

kaffee, konfekt, küssen.
nicht
kaffee, grobe leberwurst und gurken (spreewald; senf).
obwohl, wieso eigentlich nicht?
(sonnwend)

disziplinär abgesteckt

… als erklärte ein markensammler einem geographen die fremden länder.
joseph roth, frankfurter zeitung, 27.11.1927

… und der geograph dem abenteurer. der aber erlebte sie nämlich, unwissend, wie man einander zurümpfte, also nicht wirklich. echt, nunja, echt vielleicht schon.
(obs jetzt gar wissenschaftlich wird?!)

einlaut, wärmend

beim einheizen (kein heizkörperaufdrehen, ein wörtliches) verstand er, dem knacksen des brennholzes lauschend, warum das x als eigenständiger buchstabe geführt wurde, der so gar nichts (annähernd gar nix) mit seiner angeblichen herkunft von kss (wie in mazedonien: aleksandar; oder wie gewisse mütter ihre kinder in der nähe zu halten wissen: kss kss) zu tun hatte. das knacksen (ein knaxen, strenggenommen) war ein derart verdichtetes klangphänomen, das ließ sich nur in einem lautzeichen abbilden.
dse, dsett und gweh würde auch noch ihre nicht nur formelle unabhängigkeit zuteil, beschloss er sich auf die fahnen zu heften, und die xfahne knatterte ja schon gehörig im wind bzw. knaxte bullernd im ofen.
schön langsam wurde es erträglich im wintermorgendlichen zimmerchen, das brennmaterial konnte sich beruhigen und: heizen.

antipodische überlegungen

eine weitere coriolisfrage, die er ihr auf den weg nach australien mitgeben würde, wäre jene nach der aufroll- bzw. hängerichtung des klopapiers: richtig oder falsch, d.h. mit dem anfangsblatt (quasi der schnörpfel, nur halt ausgewalzt, gewissermaßen) zur wand oder zum kloenten?

osterinseleselein

ich sein ein universitäten professor – was du sein?
ich sein ein groß kunstler – was du sein?

ernst jandl, die humanisten

der gosecker moaiesel mit dem entpetrifizierten osterinselgesicht war für über weihnachten an einen anderen ort gebracht worden. möglicherweise brauchte man ihn (auf rapa nui?) fürs krippenspiel. ob sich aber auf der osterinsel eine eigene krippenspieltradition entwickeln konnte und inwieweit sie sich von der der nächstgelegenen eilande (pitcairn, tahiti) oder des südamerikanischen festlands unterscheide undoder überschneide, könnte die wissenschaft – streng wissenschaftlich, versteht sich – herausfinden.
gewiss, wissenschaft.
wichtig ist, sich was zu tun zu verschaffen und dabei den ball streng in den eigenen reihen zu halten, jede öffentlichkeit sei eine des scheins. so fällt es auch nicht auf, wenn es sich um eseleien handelt. und wird ja eh alles publicà®rt und evaluà®rt. streng witzenschaftig.

wohl bekomm’s!

im gegensatz zu einer gezielten auto-immunisierung in grippezeiten bietet die deutsche bahn dem umweltbewussten fahrgast die günstige möglichkeit einer zug-immunisierung durch den offensiv in kleinen portionen tröpfcheninfizierenden bordrestaurantskellner: da es in krisenzeiten keinen platz für verweichlichungen jedweder art gibt, serviert der freundliche, gleichwohl bedauernswert lungenmoribunde stewart seine köstlichkeiten mit einem persönlichen huster, gleichermaßen auf speisen und getränke. vom publikum wird dieser service gerne angenommen.
(ich flüchte in die ruhezone.)

klik-klak

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servicedialog, personalisiert

er fand ja auch, dass es jedem jederzeit möglich sein sollte, sollte es sich als nötig erweisen, seine ansichten, haltungen, mithin: einstellungen in einzelnen details anzupassen oder überhaupt insgesamt zu ändern. oder sich konsequenterweise gleich vollends abzumelden. im facebook etwa konnte man, per definitionem schon nicht sein gesicht verlieren, und freunde sind wir ja alle.
im übrigen wartete er auf die dringend zu ergänzende option als feind hinzufügen.

hairlich ehrlich

frisiersalon barth
damen und herren

geschäftsaufschrift, baden bei wien

… es gibt sie dochnoch, ehrliche friseure mit ehrlich uncreativer namenswahl. barth, was für ein unoriginell ehrlicher saloname, der dennoch preisgibt, was sache ist, worums großteils geht, bei den servererten damen und herrn.

bella belcea

die krähen behaupten: eine einzige krähe könnte den himmel zerstören. das ist zweifellos, beweist jedoch nichts gegen den himmel. denn himmel bedeutet: unmöglichkeit von krähen.
franz kafka, 23.11.1917

(c dur)
haydn, du wildsau. (höchster respekt!)
(fis dur)
der späte schostakowitsch, dieser in die stille gehende, nicht mehr bärbeißig-pädagogisch seine fugato-soggetti anreißende.
neben mir die dame plädiert für eine änderung der hörhaltung: da kann man nur mehr knien.
(c dur)
alles harrt des schubert-quintetts. danach bittet man den konzerthausintendanten, die bestuhlung entsprechend zu adaptieren: wie jemand so aus der stille heraus spielen kann, mit einer schlichten, uneitlen intensität, dass selbst das wiener publikum (ausgenommen in den pausen zwischen den sätzen; dazu muss ich mir wildes rülpsen und furzen vorstellen) auf sein berüchtigtes zauberbergkeuchhusten vergisst, und ichselbst habe fast hemmungen zu blinzeln, aus sorge, das wimpernklimpern könne stören.
himmel, der nur himmel sein kann aufgrund der abgründe.
(krähen? in wien!?)

on the road again (and again)

nun weiter denn, nur weiter,
mein treuer wanderstab

wilhelm müller, das wirtshaus

1998 olmutz, chicago, cincinnati, puerto rico, texas, wien usw…
bewerbungsschreiben (aufzählung individueller erfolgsorte)

mich interessöre, wie wir uns das usw… vorzustellen haben sollen…
… jedenfalls aber bitte unbedingt nur weiter so!
(insistierend) – äh, darf ich wenigstens um einen fortsetzungshinweis bitten? nur einen? st. polten? koala lumpohr?

(eine frage aber wäre: womit?)

blitzlicht

wer sich mit lichtgeschwindigkeit bewegt, für den steht die zeit still, sagen sie im radiokolleg.
also steht fürs licht selbst die zeit still.
warum brennen dann glühbirnen eigentlich aus (oder hieße es besser durch)? wie spät ist es bei denen, gar, wenn es ihnen demnächst an den kragen geht? (sie werdens mit fassung tragen.)

murphy’s

why didn’t you walk out before you came in?
danny kaye

dann gibt es menschen, denen prinzipiell alles widerfährt, undzwar aufs denkbar schlimmstmögliche. steigen ausm auto und ins hundeglück, worauf ihnen ein klavier auf den kopf fällt. schaffen sich, eigenen bedenken zum trotz, eine emailadresse an, diese wird gehackt und dient der eintreibung dringender nothilfe bei allen adressbucheinträgen. lesen von einer allergie und haben sie gleich, objektiv, natürlich in der schlimmst denkbaren ausformung. nehmen aus gründen der persönlichen erdenschwerde zug und schiff, die anschlüsse schließen nicht an, wodurch erst das spätere schiff über den canal erwischt wird, dieses gerät in arge seenot.
das flugzeug, das mit ihnen abgestürzt wäre, konnte ohne sie an bord sicher landen, ein reiner zufall.
tja, gesetze sind nun einmal einzuhalten, vor allem, wenn man sie sich selber gibt.

szepterlose

wer dichten kann
ist dichtersmann

h.c. artmann

orfon
gratuliert nikolaus harnoncourt zum 80. geburtstag am 6. dezember (wäre er am 5. dezember geboren, er hätte ohne jeden zweifel krampus harnoncourt geheißen; voller sympathie vermute ich, dass er exakt um mitternacht geboren ist, asymptotisch genau, also im dazwischen). diese gelegenheit nutzen die praktikanten dort wieder einmal eindrucksvoll, um zu beweisen, dass orfon das recherchemedium nummer eins ist und zudem in der lage ist, stets kreativ und originell, dem jubilar entsprechend mit dem unerwarteten überraschend zu formulieren: den jubelartikel – mit bild! sowas gibts normalerweise nur für wirklich wichtiche und dringende meldungen wie einen neuen sohn gottes (karels) oder ein umgefallenes fahrrad (ein mit reis gefüllter strohsack am packlträger war schuld!) in der garage der herrn mateschitz, schwarzenegger oder stronach – den jubelartikel also überschreiben sie in völliger kenntnis der branche mit der hypnotiseur mit dem dirigentenstab, weil ein dirigent ist ein dirigent weil er ein dirigierstaberl hat, weil ein flötist ist ja auch ein flötist, weil er eine flöte hat, soistdas, und ohne können sie bitte kein dirigent nicht sein, haben sie mich verstanden (würden die bekannt serviceorientierten kampfhunde vom künstlersozialversicherungsfondsinkasso völlig zu recht einfordern, wäre n.h. dort gelistet)?
was bin ich gespannt auf das erste bild, das nikolaus harnoncourt der verwendung eines solchen utensils überführt.
schon jetzt bedanke ich mich bei den dichtersmännern beiderlei geschlechts von orfon für ihre beherzte recherche in dieser angelegenheit. als nächstes werden sie als hauptwerk des verstorbenen alfred hrdlicka seine errungenschaften im papierfliegerbauen preisen. für seine legendären papierfliegerflugstudien hat ihm klaus albrecht schröder (was für ein komparativ!) ja auch bei der albertina – welche nach der kommenden wiener wahl (die datumsgemäß – 10. oktober, sonnensturzvortagsgedenktag bzw. -jubilà¦um – auf der kärntner straße entschieden werden wird) entsprechend in alfredianum umzubenennen sein wird – diese startrampe gebaut, die wie die ausgebügelten brontosaurierripperl vom vorspann der flintstones (die das auto mitsamt seinen insassen zum kippen bringen) in den – äh – helmutzilkplatz ragt, und die emporragenden stelen unten sind nichts alswie redbullairrace-wertungstore (halt keine aufgeblasenen), soistdas.
ich verneige mich vor den hier genannten (jenen, die es verdienen; suchen sie sie sich selber aus, sind ja ein paar namen gefallen).

zugkünftig

zukunft am zug
bahnwerbung, öbb

freitag abend am westbahnhof. der wöchentliche ausnahmezustand, immer wollen die leute weg, aber damit ist ja nicht zu rechnen gewesen. die stadt ist eisenbahnmäßig nicht evakuierbar. rechtzeitig vor der in kraft tretenden pönalzahlungsverpflichtung zeigen uns die öbb noch einmal so richtig, wer der chef ist und dass es eine gnade ist, überhaupt rollend transportiert zu werden. mit 80 minuten verspätung rollt der zug langsam aus der station, voll mit dankbaren gästen, wären wir also so weit. keine 40 meter vom bahnsteig entfernt wird erst einmal gerastet.
ausgerastet.
lassen wir uns nur die eingangs zitierte bahnwerbung noch einmal auf der zunge zergehen: zukunft am zug: da ist die planmäßige verspätung schon voll inkludiert. und wir wissen uns, auch bei nicht vorkommenden durchsagen, im vorhinen schon bestens informiert.

integlation

wien xv, haltestelle beingasse. eine junge mutter asiatischer herkunft versucht ihrem kind, mit indertat perfekt knatterndem vorsprechen, das gutturale r (rrrrrrrr) beizubringen. der bub (etwa fünf ist er, und erst mit dreizehn wird er es wirklich brauchen, wenn man ihn fragt, wie alt er denn sei), wie es sich gehört, lässt sein elllll so lichtig lollen. und hat eine mordsgaudi dabei.
breitensee (braadnsee) ist nicht weit, und ich durfte bei meiner ankunft in wien zeuge eines poetischen actes ganz in der intention h.c.artmanns sein.

von natur aus

bleisaft und wucht
(sixtus beckmesser)

natürtrüb, unschlagbares argüment zur kaufentscheidung: zwickelbiere, fruchtsäfte, in zukunft aber auch, man kann es schon klar sehen, mineralwasser, bald danach folgen sonnenbrillen (nach innen verspiegelt, das entspricht dem sobeschaffnen geiste), fotoapparate (mit nebelfocus), das ganze alpenvorlandswinterwetter: was für eine prächtige, ehrliche, authentische (beim dritten versuch das rechte wort!) stimmung, ah!
der zuganschluss in st. valentin konnte nicht erreicht werden, ein naturtrüber hatte sich klarheit verschafft, leider vergebens.

boltzmann brazil

arcotel boltzmann, wien. draußen vor der zimmertür: brazil. schläuche, ventilatoren, durchgehend tag und nacht. die dame am empfang behauptet, sich etwas verlegen ausflüchtend, es sei der entfeuchter, man habe einen größeren wasserschaden gehabt. – von wegen. ich habe ins zimmer geschaut: kreisrund das loch in der decke. und buttle (oder hieß er tuttle?) wohnt hier nimmer, hat nie nie nie hier gewohnt, angeblich.
bloß weg. ich boltze zum bahnhof.
(nein, in echt, das war nur meine angstassoziationslust angesichts all der schläuchln. das hotel ist eh ursuper und das personal uurlieb.)

boltzmann 911

zum frühstück im arcotel boltzmann, wien, haben sie etliche dafür ganz wichtiche proponenten österreichischer geistesmenschlichkeit wehrlos auf die frühstückspapiertischsets aufgedruckt. zum morgenmahl zwangsgeladen erscheinen tagtäglich und mit geburts- und todesdatum – mahlzeit! – mahler, mozart, schubert, freud, suttner, grillparzer, bachmann, schönberg und, als hausherr im zentrum und dadurch anpatzsicher: boltzmann. jeder von ihnen (ausgenommen die komponisten außer mahler) hat in identischer handschrift noch eine lebensweisheit draufgeschrieben. und schubert aber haben sie um die schönsttraurigsten szenen seines lehner-, pardon: lebensfilms gebracht, keine sterbeszene mit unterlegtem zweiten quintettsatz (c-dur, wie die meistersingerouverture), stattdessen: plötzlicher herzstillstand bereits am 9.11.1828, zehn tage vor dem termin, muss das einen anschiss gegeben haben im himmel, der voller geigen hängt, die haben einen sprung gekriegt, wie sie da draufgekommen sind.

boltzmann 1218

arcotel boltzmann, wien. eine sonntagsfrühstückshürdenüberwindung.

– kann ich bitte ihre zimmernummer haben?
– äh … 609?
– danke
(drei meter und eine jausengegnerin später)
– kann ich bitte ihre zimmernummer haben?
– die hab ich eben ihrer kollegin gegeben, aber ich sag sie ihnen noch einmal: 609, dann können sie sie zusammenzählen.
– danke!
morgenfroh-mürrisch nehme ich platz. dort warten, auf papiertischsets aufgedruckt, zwangsgeladen: mahler, mozart, schubert, freud, suttner, grillparzer, bachmann, schönberg und, als hausherr: boltzmann.
die wurst schmeckt salzlastig.

objet trouvà© (trop pratique!)

praktisches beim hartlauer: die digitale personalwaage, die zugleich als analoge wanduhr dient. bequeme step-on einschaltung bei gewichtsmessung (bis 180 kg, in 100g-Schritten!).

so ist das abnehmen in jedem fall garantiert. (wenns nur die wand aushält!)

wintermütter 2009

liebe mba,

frisch umgezogen setze ich mich an mein elektronisches schreibgerät, jetzt ist aber wirklich höchste zeit, diese blödsinnig selbstauferlegte genauigkeitspflicht, am 1. dezember punct 12.00 (in teilen des ungeteilten deutschlands sagen sie, wenn sie genau – also punkt – zwölf meinen, um zwölf, das bedeutet aber nicht dasselbe wie um zwölf in österreich, ganzundgarnicht, weil bei uns – undalso richtig – meint man damit ja so umara zwöfi, diese berühmte österreichische unschärfe, die, wenn man die zwischentöne zu deuten und zu gestalten in der lage ist, erstaunlich genau sein kann, sondern um zwölf – eigentlich um um zwölf, man könnte sogar schreiben um umzwölf – bedeutet exakt um zwölf, also punkt zwölf; hätten wir das), meinen quartalsbrief pünktlich und zur vereinbarten zeit auf die p.t. interessierte individualöffentlichkeit loszulassen.

danke fürs bishierherlesen, danke vielmals vielen dank (wie sich frau knapp im jelinek jedesmal in circa drei bis fünf cernringförmigen schleifen zu bedanken pflegte, wenn man gezahlt hatte; dafür war er, ein zuckerbäcker von gnaden – sein apfelstreuselkuchen, ich sags ihnen! – ein durchunddurch roher mensch, wie man es fleischhauern – völlig zu unrecht – nachsagt).

bis es aber soweit sein kann, ich den publishknopf (der ein virtueller ist) um zwölf (oha!) fest an mich drücken kann (mittlerweile: konnte), zieht sich das ganzschön. manchmal ist das weniger, manchmal mehr (diesmal: mehr), es zieht so um mich herum, bis ich mich endlich niedersetzen kann (mittlerweile: konnte) zum schreiben, mit meinem laptop in meiner neuen laptopwohnung, so klein ist sie, und sie hat eher die funktion einer brücke, von der aus ich mit erhöhter physischer wie – hoffentlich auch – geistiger mobilität in die welt ziehen will, passen sie auf, auf einmal bin ich bei ihnen in der nähe und dann gleich wieder ganzwoanders.

umziehen, was ist denn das? frisch umgezogen mit meiner zerschlissenen dahamhosn (beim umziehen bin ich wo hängengeblieben) und selbstverständlich (man ist das immer!) frisch geschneizdundkampid (frisch gekämmt bin ich aber meistens, auf kahlem schädel ist das wahrlich keine erwähenswerte leistung, muss ich zugeben) sitze ich also in meiner arbeitsküche, am abend werden die boxen zum trocknen aufgehängt, damit der schall auch halliger räume (mit nichttrockener akustik) von oben komme und somit der boden etwas mehr luft hat, mein blick fiele, hätte ich einen rückspiegel am bildschirm montiert (gute idee!) auf das portal des atrium, das war früher die hechtendiele, wenngleich der fisch unter der krönung marias (knieend, mit einladend vertikalem faltenwurf auf der dreieckigen braunkohlenhausbrandwolke, links jesus und rechts der alte gottvater dürfen, die krone über ihr haupt haltend, sitzen, darüber ein heiliggeistliches vögelchen unbestimmter art, völlig erleuchtet auf seiner jubelträchtigen position, als wärs gekitzelt worden – ließen sich vögelchen eigentlich kitzeln? wie lachten sie, ausgenommen lachmöwen, muettes, wie man in rennes sagen würde?), jener fisch sieht aber eher nicht wie ein hecht aus, vielmehr ist diese darstellung ein hinweis, dass man einst schon im – wohl manchmal arg flutenumtosten, so doch – binnenstädtchen steyr von der fortdauernden existenz des quastenflossers gewusst haben mochte, und verfolger meiner publikationen (tonträger, wortäußerungen wie das mit dem heutigen tag – champagner! – ins sechste jahr gehende tägliche mütterlog) wissen um meine zuneigung zu sog. lebenden fossilien, wenngleich meine zuneigung zum grünen bis gelborangen ginkgo eine innigere ist,

als jene zum, wie wir nun wissen, ins bläuliche tendierenden urzeitfisch, und das wird ihn (den quastlfisch) wohl nicht weiter stören, hoffe ich.

(mein freund josef, sächsischer staatsbeamter, würde sein bei mir so berühmtes des is do da austa so wuaschd raunen, und ich würde ihm mit meinem bei ihm berühmten meine worte beipflichten).

frisch umgezogen wird gerade auch manch edler tropfen, wie sie z.b. hans czerny in seinem felser keller keltert. wie man das in anderen, nördlicher gelegenen weinbauregionen, etwa an saale und unstrut, tut, wird im zuge meiner umzüge (meines herumziehens) noch herauszufinden sein.

der erste umzug, an den ich mich erinnere, war hinter der münichholzer kirche am waldrand, der faschingsumzug der kinder, und mich haben sie mit dem tenorhorn rattenfängergleich vorangehen lassen. und die kinder haben, nein, sind mir gefolgt, obwohl (oder weil?) ich schaurig gespielt haben muss, immer wieder immer wieder o du lieber augustin, und am schluss war alles hin, die freude am spielen aber ist gewachsen.

(ein wandernder umzug war es auch, der – bei bestehender immobilität des ortes in bezug auf seine lage am planeten – aus der pühringer die thüringer hütte gemacht hat.)

sie sehen, diesmal ist mir nur ein reichlich zerfledderter text gelungen, ich will mich bessern (im zerfleddern?), werde ich geloben. es ist aber so, dass mir erst seit kurzem gelungen ist, das dreidimensionale tetris nach meinem umzug wegzuklikken, das umziehen der umzugsschachteln war wahrlich eine herkulisch-analoge aufgabe, bei der ich manchmal, entfliehend ins anderswo, ans aufgeben gedacht habe, uff.

ein kulinarischeres bild aber zum abschluss: in aufwändiger privater recherche ist mir gelungen, einen der letzten verbleibenden funktionstüchtigen original ostdeutschen grilltrabis aufzuspüren, und wenn sich niemand am ehemals volkseigenen und nun privatisierten patenttürgriff die hand verbrennt, kann man, mit etwas (es ist ein großes!) glück, die schmackhaftesten speisen von ihm zubereitet bekommen. achten sie aber stets auf die garzeiten: bratwurst – 30 min, schaschlyk – 20 min, ragout fin – 10 min. wohl bekomm’s!

also mir – schmeckt das (tieger, in: puh, der bär)

service

vorbei ist vorbei.

mütterlog (täglich, seit 1.12.2004)

– kaufen sie tonträger.

– konzerte, workshops, symposien: wenige. aktivitäten: mannigfache. und es wird wieder, und vieles anders. die konstanz bestehe in der ständigen wandlung. alles (gewandeltes, konstantes) finden sie rechtzeitig auf muetter.at.

herzlichst, ihr

bertl mütter, steyr, im vorwinterlichen nachfrühling 2009

der nächste mütterbrief kommt zirka am 1. märz 2010. um punktumzwölf.

zugbescheidung

und wenn du dich vor um fünf in den anschlussheischenden salzachabwärtigen zug schleppst, du willst ja nichts weiter, als dass er in fahrplankonformer weise in der von ihm (dem fahrplan) vorgeschriebenen zeit die projektierten kilometer hinter sich bringe, und aber schon auch, dass diese zeit möglichst schnell (am besten: im flug) vergehe. wehe aber sie vergehe zu schnell und läge keine strecke zurück dabei, die zeit, d.h. der zug, der, verdächtig, geschoben wird (schub oder schug müsste er heißen).
es ist wie der ritt ins nächste dorf: letztlich asymptotisch unmöglich, eine wahrlich ungeheuerliche reise!
umsteigen in salzburg, und auch im nächsten zug, dem rumpelspitzenprodukt des fuhrunternehmens, herrscht aufrechtsitzzwang bis zum kopfbahnhof (in umbau).

nichts weht mehr

anderer räder rotoren drehen sich, motorlos atemlos wild (nichts weht mehr!), bei völliger windstille: nirwana für windräder, und der strom, den sie generieren ist nicht von dieser welt noch für diese.
wozu aber, das wüssten die lufthunde.

windtand

windräder, wenn sturm ist, drehen sich auch nicht schneller, dafür mit mehr reibungswiderstand, wodurch sie wohl mehr strom einspeisen. nichts aber sieht so traurig aus, als ein starres windrad, wenn der herbststurm richtig fröhlich durch seine blätter bläst, umsonst umtost, umtost umsonst.
warum bocken manche, andere nicht?
sind eben auch nur menschen.

observierend

nach süden aber blickend, vom schloss ins tal, war alles so klein, eine modelleisenbahnanlagenlandschaft, mit zügen von links und zügen von rechts, hinten aber die windräderherden, die nachts rot blinkten. man könnte von hier aus den lauf des tages, des jahres nach dem zug der züge messen, und es wäre ein leichtes sich zurechtzufinden, wenn nur die züge ähnlich pünktlich und beständig wären wie der lauf der gestirne.
achja, das gosecker sonnenobservatorium, alt und erstaunlich ganggenau, genau.

nie ohne seife waschen

nach dem blattab! aber, so hatte man ihm noch erzählt, wurden die frischgefällten blattlappen des gosecker riesenbonsais noch vierfach enthartzt, d.h. den sozialstaatlich unberührtesten eineurojobbern wurde aufgetragen, sie zu vier haufen zusammenzukehren, jeweils einen haufen in jeder himmelsrichtung schichteten sie daraufhin auf, sauber sauber, und wieder das zutiefste zufriedenheit verschaffende gefühl, der menschlichen gemeinschaft einen dringend notwendigen dienst erwiesen zu haben.
dann aber ab zur reinlichkeitskontrolle, herzeigt die fingernägel! hernach: in den adveeennt! – abtreten!

erscheinung (tirolisch, durchschnittlich)

die beiden flinkfreundlichen kellnerinnen im tiroler autobussewillkommengasthaus (eine gigantische lederhosenhupfburg, mit baumeisterbotox aufgespritzt alswie jeannine schillers augenlider) haben durchschnittliches idealgewicht: die eine ist – mit bemerkenswerter elegance – ein adipöses wabbelfass, die andere scheint, erst recht, wenn man ihre schulterfreien rüscherlpuffärmelchen samt gothictatoos auf durchscheinendem pergament (frisch gepudert) betrachtet, direkt den kapuzinerkatakomben palermos (abteilung: schwindsüchtige jungfrauen) entstiegen zu sein.
wer aber wird mir nachts erscheinen?

how (2)

dann, beim herunterkommen nach dem wissenschaftlichen gespräch, immer noch winnetou im flachen bild, aber eine szene mit den spaltzüngigen weißen, santer oder sonst ein adörflerischer kinskiklaus am limskifjord. winnteou (in echt!) aber scheint jetzt aus dem flachen geklettert, er unterhält sich (ganz ohne die feierlichen grußformeln, die ausschließlich und ausschließend den ranggleichen männern vorbehalten sind) mit den freundlichen damen in der portiersloge. und wirklich, die eine schaut tatsächlich aus alswie die uschi glas, die andere ist ohne jeden zweifel dunja rajter (empfangsdamen beim rundfunk schauen immer so aus wie uschi glas undoder dunja rajter – poco pi๠tardi), sowas.
man darf gespannt sein, wie es diesmal ausgeht. das erfahrungswissen jedoch sagt: nicht gut; auch wenn pierre brice als christ stirbt.
klaus kinski aber ist als antichrist verschieden.

how! (1) 

im funkhaus, die vom unwichtigen radio ablenken sollenden demonstrationsflachbildschirme (hdtv!): vormittags schaut man in den (fernen, wilden) westen, wie man ihn sich einst in radebeul oder im istrischen karst vorzustellen wusste, einen breiten raum beanspruchen (völlig zu recht; heutzutage hierorts fehlen, schon der herr karl wusste das: formen, es fehlen die formen) grußformeln, männliche (ausschließlich), es sind die annähernd gleichen bei diesen indianerfilmen (winnetou) und in der völkerverständigungsseligen sciencefiction (raumschiff enterprise). selbstredend aber auch im hestonischen rom undoder im quovadischen ustinovium.

frühlingsgedanken, antipodische

Dann Blümlein alle, heraus, heraus!
November ist ’kommen, der Winter ist aus!
Die schöne Müllerin (alt-lüderitzer Überlieferung)

Nein wirklich, wie haben sie diese schönsttraurigste Musik in Deutsch-Südwestafrika gesungen? Bei der legendären deutschsüdwestafrikanischen Gründlichkeit sei es jedenfalls anders denkunmöglich, völlig denkunmöglich gewesen, dachte er in alle Richtungen.

Hier aber, im anti-Antipodischen hatten auch die Gingkos, nicht nur der gosecker Riesenbonsai, schon, gründlich gründlich, mit einemmale all ihre Blattlappen abgeworfen, als gäbs ein Kommando, dass das Blattentledigen, sagen wir: zehn Tage vorm Buß-und Bettag kollektiv zu erledigen sei: Drei! Zwo!! Eins!!!: Blattab!

Man würde einen Betttag einlegen. Zur Schonung des Gemüth’s.

ia

staff only
toilettentür, systemgastronomie

unweigerlich, und für assoziationen kann man – im augenblick jedenfalls – nichts dafür, kam ihm jedesmal ein i statt des as in den sinn. welche eingänge, passagen also könnte man nur in einem solchen zustande passieren?
einer war der in wien holzpyjama genannte, der andere, so süße, ja, der süße schooß, schloss wieder einmal den sprichwörtlichen kreis zwischen eros und thanatos, thanatos und eros.
quels rites de passage!

erwartung, zweierlei (verbergen)

das doch eigentlich recht -lose buch des gesichts, zeitgeistgemäßer hort kollektiver scheinkommunikation, es bietet dir die recht praktische möglichkeit, deine freunde vor dirselbst zu verbergen, was du insbesondere dann nutzen wirst, wenn dir jemand nichts als belanglosigkeiten (gurken verdauen sich schlecht, wenn sie auch basisch wirken, was gut gegen übersäuerung sei) auf deinen bildschirm schwafelt. was aber machst du mit jemandem, aficionado, der zum einen es kaum erwarten kann, bis der neue (jawohl, der neue!) nabokov endlich erscheint (er ist uns erschienen, mittlerweile!), zum anderen mjamm mjamm, nur mehr eine stunde bis zum mittagessen! zu überbrücken hat?!

exchange of fates

an schuberts todestag aber tauschte er die abgesagte mundhygiene gegen die angesagte götterdämmerung, balkon halbmitte rechts oben, erste reihe, was für eine sinnlich kluge wahl, die qual (eine lässlich notwendige!) erfolgenreich verlagert, die – empfundene – dauer ausgeglichen, der zynische genuss jedenfalls wäre zweifellos auf seiner seite, für diesmal, ganz sicherlich.
er konnte es kaum erwarten.
dann aber würde es langsam finster, die fagotte begännen mit dem vermessen der zahntaschen.

Fifty-Fifty

Das textile Jesus lebt-Brüllplakat in Penzing, gut sichtbar von der Eisenbahnwesteinfahrt, hat – aufmerksame Leser haben es längst bemerkt – aufgrund sinnfälliger Kombinationen mit temporär vergänglicheren Werbefrohbotschaften längst einen Fixplatz im Mütterlog. Mitte November 2009 lässt die anstoßend plakatierte Einschaltung eines fernmündliche Mobilität verheißenden Unternehmens mit der hopoderdrop-Botschaft Halbe-Halbe sämtliche Grundfesten vernünftiger Gläubigkeit gehörig wackeln.
Obwohl, fünfzig Prozent, das wäre ja allerhand!

Dies zum 181. Tag der Verewigung Franz Schuberts.

zwischenfrage (zum 18.)

wie gehen eigentlich die tricks 1 bis 16? da es die vor der lösung eines kniffligen problems jedenfalls vergeblich anzuwendenden sind (nummero siebzehn verschafft abhilfe), warum kann man sie nicht einfach ersatzlos streichen, überspringen und gleich bei siebzehn zu zählen beginnen? und müsste dann nicht dieser unweigerlich zur lösung führen müssende (er kann sprichwörtlich gar nicht anders), stets genial-einfache kniff (siehe: wickie – nasenreiben; kolumbus – ei; macgyver – schweizermesser; et al.), via regis, nicht zumindest trick I (römisch eins) heißen?
ich verstehs nicht.

kurzabstecher, dental

– fu long, das heißt ja auf chinesisch glücklicher drache …
– da muss ich sie korrigieren, fu long heißt auf chinesisch fu long
interview fu long, in: welt ahoi, ö1, sonntag, 15.11.2009

palermo, vucciria, fernando (nein, nicht der von abba). in der ganz ohne jeden zweifel keinesfalls inzestuösen familientrattoria haben alle zusammen ein gebiss. noch ist nicht einmal ganz gesichert, ob die kleinen, deren etliche zwischen den töpfen und dem kanisterwein hinundherwuseln, beim zahnwechsel was herausbekommen werden. aber nudeln zuzeln, das geht sich schon aus, und vor die wahl gestellt, für einen verheißenen täglichen genuss dieser köstlichkeiten sein lebenslanges gebiss herzugeben, wer würde nicht die pasta (eig. die sughi) wählen?

scio me nihil scire oder was?

musik und wein [joseph]. je weniger ahnung man davon hat, desto süßer mag man sie.
richard powers, der klang der zeit

wurde er nun gerade klüger, weil er nach einer zeit sehr trockener, säurebetonter weine (& musik. & überhaupt) es nun wieder opulenter wollte und sich dessen eben – nicht nur beim auffinden des powerszitats – bewusst geworden war?
was für eine spirale ahnungslos wissender unwissenheit!

schluss, umkehrung

die diktatur erlöst den menschen. sie hebt das individuum auf. es ist eine ganz große erleichterung, wenn einem das denken abgenommen wird. so bleibt auch die persönliche verantwortung auf der strecke. und ohne diese verantwortung ist der mensch kind. totalitarismus bedeutet eine infantilisierte gesellschaft.
imre kertà©sz im standard-interview, 14.11.2009

… so gesehen und ohne jeden zweifel ist der umkehrschluss längst vollzogen. beim – so selten wie möglichen – boulevard-konsum, sei es ein trivialisierendes kleinformat oder öffentlich-rechtliches privateventfernsehen samt seiner ongeleinten permanentpräsenz im internet sticht dir dieses einlullen von vorgeblichen wichtigkeiten ins aug, nein, es sticht dir das aug, die sinne aus. gemäß den marktgesetzen und -umsätzen wollen offenbar eine beträchtliche mehrheit so durchs leben gehen, besser: fahren, und keiner legt eine schleife an, weder die mit den punkten schwarz, auf gelbem grund noch die ehrlichere, angebrachte, jene sattschwarze.
selbstdenker, das ist nicht recht unsre zeit. machen wir sie dazu.

lyrisch positioniert

wo begänne denn nun die selbstüberhebung bei einem, der es, aus einfachen verhältnissen kommend, geschafft hatte, sich dem entsprechend mit chefetagendeutsch eingepanzert hatte (man vermeinte das zurücklehnen im ledergepolsterten drehohrensessel regelrecht durch die leitung zu hören), zuallererst auf die eigene bedürftigkeit – wir würden ja gerne, aber verstehen sie – hinzuweisen verstand, sodass man fast schon nach einem spendenkonto zu fragen versucht sein mochte, man bringe mir die vase für meine tränen, hatte peter ustinov selbstverzärtelnd befohlen, den brand roms mit seiner leier (lyra) besingend.

dringliche bitte

bitte, liebe öbb, kündigt eure künderin, entlasst chris lohner aus euren nicht durch das zugspersonal leiserdrehbaren durchsageparolenlautsprechern, haltet ihr wärmende handflächen auf die stirn, damit ihr bahnhöfliches bitte! vor!sich!t! weniger sorgengewellt über den bahnsteig rollt oder sorgt für eine anhaltende verkühlung mit permanenter aphonie, auf dass sie verstumme. am besten wäre überhaupt, man schriebe sie zurück in ein kottandrehbuch, danach begänne die aufklärungsarbeit und auf eimmal läutete eine andere rundfunkmoderatorin an der kottantür, sagen wir jenny pippal oder seeger, jawohl, robert seeger, mit seinem norwegerpullover, und er käme dann konsequenterweise zur öbb, das wäre ein fest der geschwindigkeit, und bei einer verspätung wäre auch gleich die erklärung mit dabei: getriebeschaden, was weiß ich, jedenfalls der gerhard kann nichts dafür, wie immer, danke.
ns: wenn nur walter richard langer noch lebte.

huttreu

ich glaube
daß meinem toten großvater anton
und meiner toten großmutter marie
und meiner toten mutter luise
und meinem toten vater viktor
und meinem toten bruder robert
und meinen toten vettern herbert und hans
und meinen toten onkeln und tanten
und meinem toten freund dietrich
und allen toten die ich lebendig gekannt habe
ich niemals irgendwo wieder begegnen werde


und

ich gestehe
daß irgend einem von ihnen
wie sehr ich ihn auch geliebt haben mochte
jemals irgendwo wieder zu begegnen
ich nicht den leisesten wunsch hege


ernst jandl, glauben und gestehen

Vier Jahre vor Mozarts Geburtstag hatte man also eröffnet, eine zeitlang konnte man sich halten, bis man das Hutgeschäft schließlich doch schließen musste. Artig bedankte man sich bei den Kunden für ihre zweihundertsiebenundfünfzigjährige Treue.
auch ich gestehe, keinem dieser ewigtreuen, verwandte oder nicht, begegnen müssen zu wollen.

lieber jobs

bill gates, als steve jobs verkleidet, verkaufte einstecksessel (sessel mit stacheln, die man – praktisch – in die querritzen von polstermöbeln stecken konnte), beim cosmos, und auch er (steve jobs, der in wirklichkeit bill gates war) wusste keine antwort (wollte keine antwort wissen) auf die frage, warum diese sensation (so oder so eine sensation!) so unbemerkt vor sich ging (kein menschenauflauf vorm oder zumindest im lastafa am rand der inneren mariahilferstraße).
aber es war doch bill gates! – eben, deshalb.
die welt ist doch im grunde eine gute.

glück zuletzt

glück hatte am sonntag ein basejumper, der von der 500 meter hohen drachenlochwand bei mondsee, oö, in die tiefe sprang. im flug verhedderte sich sein fallschirm.
kurier, 2.11.2009 (montag)

das kontinuierlich-heftige abbremsen des ice bei voller fahrt, glatt, ohne grammeln bei den rädern. sehr geehrte fahrgäste, leider hat unser zug eine verspätung von zirka hundertzwanzig minuten wegen eines notarzteinsatzes im gleis. man warte auf die entscheidung des notfallmanagers, auf einen neuen lokführer und die freigabe durch die kriminalpolizei. ein freundlicher junger mann der feuerwehr neumarkt i.d.obpf. in katastropheneinsatzausrüstung geht durch den wagen, sie haben eh alle nicht mitbekommen, was passiert ist? – alle verneinen wahrheitsgemäß – besser so vielleicht. die räder der ersten vier waggons müssen noch gereinigt werden. im nächsten kleinen bahnhof entscheide der staatsanwalt, ob dieser zug geräumt werden muss.
in kürze erreichen wir regensburg hbf, ausstieg in fahrtrichtung links. steht am display. steht die ganze zeit und stehet da immerdar.
… der drachenlochspringer vom mondsee hatte glück oja. es hat sich nur der basejumpschirm verheddert. was für ein fluch aug.

nach zwanzich jahr

blühende landschaften hat er versprochen der kohl damals, hüben wie ddrüben, und recht hat er behalten, selbst im november. der fahlvergebliche herbstraps machts möglich.
(ich bin ja gegen ihn.)

vulkanisieren

montag aber würde er zu seinem lieblingsbohrer und -bewahrer gehen, der würde ihm seine sprech-, fress- und spielwerkzeuge wieder auf gleich richten, mit einer engelsgeduld und einem mitgefühl, die ihn stets aufs neue beschämten. einmal versiegeln, bitte, würde er ihn bitten, dann wäre der dialog wie immer ein recht einseitiger bzw. ein seinerseits sehr eindimensionaler, als wäre er aufeinmal wieder ein kleinstkind, und der gute onkel dokter, er würde seine äußerungen besser zu deuten verstehen, als er selber dächte.

au

und demut (demut) kannst du ganz schnell wieder lernen, wenn aus heiterem novemberhimmel linkshintenoben beim siebener undoder achter eine vorerst klitzekleine entzündung durch die ich weiß nicht wieso aufeinmal wesentlich empfindlicheren kauflächen hervorwinkt und stetig stärker zu pumpen beginnt. gelauert hatte sie sicherlich wochen, monate, aber sie hat schönbrav gewartet, bis das winterzeitliche immunsystem die botschaft he, du hast dich übernommen die letzte zeit (die letzten zeiten)! am effektvollsten dir reinzureiben wusste.

wie wenig einen doch binnen weniger stunden völlig aus der bahn zu werfen vermag. fas-zi-nie-rend, wie mr. spock wohl gesagt hätte (vulkanier aber waren generell schmerzfrei, stelle ich mir konsequenterweise vor).

spielender reichtumserwerb, stehend freihändig (2)

ich muss mir ein paar andere schuhe anziehen, das geht so nicht weiter!
weibl. abendessenszubereitungsstressäußerung, goseck, nov. 2009

ein paar andere schuhe aber ließen sich spielend mit einem zweiten standbein finanzieren, riet er ihr.
(das essen dann: ein gedicht!)

spielender reichtumserwerb, stehend freihändig (1)

suchen sie ein zweites standbein?
ca. 500 euro mtl.
mit 10- 15 stunden die woche
datenaufnahme

geschäftsanbahnungsaushang, steyr (fr. kaindl)

spiel mit dem standbein!
harald gsaller, zack!

wie man sich das also vorzustellen habe, so jemand mit 10- 15 stunden die woche zweitem standbein, standfest bis zuletzt also undaber ganz sicher inwendig mobil als wie, was auch sonst und noch dazu für ca. 500 euro mtl., das idealtypische arbeiterdenkmal, sapperlote noch einmal aber schon auch.

kalitzkeesk!

kalitzke mit kalitzkeglatze®, der dirigent, der auch von vorne das hält, was er von hinten verspricht (wobei: die eigentliche vorderseite des dirigenten ist ja seine rückenansicht, für den großteil der menschen im saale, wolln wir hoffen), kalitzke, zu uns kommend aus einem buschschen pandaimonion. unschlagbar der, für den nichts unschlagbar ist.
ich steh auf ihn, der mann ist gut. umfassend. und natürlich rein platonesk.

rübenziehn

die zuckerrübendünen im allerheiligen bleiwetter entlang der bahn durchs hochnebelland: komm, süßer tod, sagt das jahr zu sich, ein letzter zucker noch, aber dann
… wie oft im leben kannst du dich eigentlich neu (neu!) erfinden?!

schuhschreckvorsatz

dann wieder, daheim, als er sich endlich bis zu den schuhen durchgearbeitet hatte und etwa fünfundzwanzig paar vor sich auf dem boden hingeworfen hatte: winter, sommer, schlapfen, patschen, flipflops, bergundtal mittelgebirge, bergundtal alpin, schwarzelegant (die spezialsportiven: schi, langlaufen, fußball, eislaufen hatte er irgendwo anders verpackt; er würde sie schon noch finden), durchfuhr es ihn und mit einemmal fiel ihm till eulenspiegel ein. von sich selber unbeobachtet schielte er auf den boden, zuckte kurz, kniff die augen zusammen: waren da wirklich nur linke schuh?
nach einer ewigen schrecksekunde und etlicher sortierarbeit atmete er vorsichtig erleichtert auf. er hatte ihn nicht drangekriegt. ihn nicht.
fürderhin würde er wieder mehr die seite wechseln: jetzt fiel ihm ein kunststück ein, für das er die mithilfe eines neugierigen publikums brauchen würde. was ein vergnügen.

weitersteigen, aufwärts

hast du also einen weg begonnen, setze ihn fort, unter allen umständen, du kannst nur gewinnen, du läufst keine gefahr, vielleicht wirst du am ende abstürzen, hättest du aber schon nach den ersten schritten dich zurückgewendet und wärest die treppe hinuntergelaufen, wärest du gleich am anfang abgestürzt und nicht vielleicht sondern ganz gewiß. findest du also nichts hier auf den gängen, öffne die türen, findest du nichts hinter diesen türen, gibt es neue stockwerke, findest du oben nichts, es ist keine not, schwinge dich neue treppen hinauf, …
franz kafka, fürsprecher

auf dem weg nach oben nämlich kannst du gar nicht stürzen, weil wenn du stürzst, bist du ja bereits auf dem weg nach unten. so gesehen, kannst du auch nicht ganz oben stürzen, weil wenn man ruht, ist ein sturz unmöglich. vielleicht ist ja damit gemeint, dass jemand, der, wie man sagt, ganz oben stürzt, noch höher hinaus wollte, stufen in die luft geschaut hat und sie betreten wollte.
obwohl, kafka weiter, …solange du nicht zu steigen aufhörst, hören die stufen nicht auf, unter deinen steigenden füßen, wachsen sie aufwärts.

dieses kafkawort begleitet mich nun seit gut zwanzig jahren, ich habe es auch 2001 in anstehen, aufstehen, meinem klavierquintett mit obligater posaune als impuls zur klärenden verwirrung verwendet. und in einem klavierquintett spielt  ja üblicherweise ein cello mit. auch in unk. rufe, meinem letzten größeren werk, das wir am 20. august in alpbach aufführen durften. mit dabei, so ein glück, martin hornstein, als einer von fuenf optimisten.
was für eine glück, mit diesem kompromisslosen strahler befreundet zu sein. heute wäre er fünfundfünfzig geworden.
weitersteigen, aufwärts.

standfest

wir sind immer oben. und wenn wir einmal unten sind, ist unten oben.
otto m. zykan, auszählreim

passau, die – eine zu spät ausgesprochene oder gerufene warnung
douglas adams, john lloyd & sven böttcher: der tiefere sinn des labenz. das wörterbuch der bisher unbenannten gegenstände und gefühle

oben nicht stürzen
kategorischer kleiderübersiedlungsboximperativ

genau, es dräut die schisaison, und unseren winterlichen gladiatoren sei noch der (sieg)tipp mitgegeben, es auch weiter unten tunlichst zu unterlassen.
wobei dieser nichtbefehl (nichtbefehle funktionieren bekanntermaßen nie: denken sie nicht an rot, denken sie nicht an ein zebra, auch an kein rotschwarzgestreiftes!) einer etwas tiefer schürfenden betrachtung für wert befunden werden sollte: nämlich von wem lebt denn das große drama, alswie von jenen, die an hoher, höchster stelle, mithin also: oben gefällt werden, fallen, stürzen. da haben wirs. hätten die auf ihre jeweilige (aufhaltsame, zielstrebige, phönix-, raketen- oder reinholdmessnerhafte) art emporgekommnen ihre übersiedlungsboxen aufmerksam gelesen, sie wären vorsichtig geblieben, weil mit dem obenangekommensein lauert ja – menschlich ist das allemal – eine gewisse überhebungstendenz, hybris, und dann aber: passauf!
(was nicht bedeuten möge, dass wir uns ab sofort alle in der au versammeln sollen oder wollen.)

zentralst

und je näher man dem zentrum käme, umso zentrumsnäher wären die ziele, die sich in den straßennamen manifestierten: kärntner straße (kärnten) – triester straße (triest) oder hütteldorfer straße (hütteldorf) – linzer straße (teilw. parallel dazu: linz). oder gleisdorfer straße (gleisdorf); radegunder straße (st. radegund); wiener straße (wien). hier nun war es die gleinker gasse: altstadt, quasi zentrum, nabel der welt.
völlig zufrieden lehnte er sich zurück, soweit es schon möglich war.

ewiger friede (2)

gloria’n cielo e pace’n terra
canto novello

der schränkische friede indes, er war nur ein unvollkommener, vorerst, noch fehlten die spiegeltüren, was den raum, den zwischenraum, ohja, entscheidend zu vergrößern versprach, wachsender friede, pace crescente, was ein glück auch, nach schwer erhebender arbeit zumal. aber immerhin.
hernach würde er wieder einmal wissen, wie es richtig gegangen wäre, das aber würde er vergessen, vergessen müssen, bis es das nächste mal so weit sein würde: eine friedensspirale.

ewiger friede (1)

pax schlägt dich, pax verdreht sich
alte ikea-weisheit

zum abschluss der tetrisphase konnte er endlich die lange ersehnte neutrale schrankexistenz etablieren. wichtig war, dass es zu keinen parallelverschiebungen kommen würde.
friede würde einkehren, ganz gewiss, und weihnachten stand ja auch schon in der auslage.

paff!

beim jämmerlichen schläuchepressen aus ihren vielzuschwachen därmen, deren rosette sich beinah mitleiderregend nach außen wölbt, plötzlich platzende kampfhunde, mit ihren völlig überrüsteten muskelärschen, so eine schöne vorstellung auch.

soviel als nachtrag zum diesjährigen nationalfeiertag (österreich, durchunddurch mit dem selbstbewusstsein auf die muskelleine ausgelagertes land, das seit ehundje nur spielen will).

anschaulich ansichtig

steyr, steyrbrücke (die letzte): das den christkindlblick eindrucksvoll verstellende christkindlblickschild.
soviel für diesmal zum nationalfeiertag (österreich).

tage gibts

eiertechnisch war er deklarierter vorwärtseinparker, warmduscher – wenn er sich auch zuletzt immer kalt abschreckte, für die straffheit des gewebes. (womit das geheimnis gelüftet wäre.)
dieser tag nun aber war definitiv weicheierhartkochtag, badhairdayequivalent. als gast nahm er teil an der versuchsreihe, wie lange es dauern würde, bis auch das härteste ei weichgekocht wäre. würde man es erwarten?
man würde es zu erwarten haben.
die schlussendlich servierten hatten diesen prozess fast fertig durchlaufen: beinah schon wieder weich.

mit alles?

mit scharf? – (nicken des gastes)
beliebter kebabdialog

natürlich können die alle perfekt deutsch, inklusive des dativs sind sie jedenfalls aller fälle mächtig. aber sie wissen, was der sich eingeborner wähnende standlgast erwartet und erfüllen diese erwartung, bereitwillig und mit einem stillen lächeln nach innen: perfekter service.
der kebabstandler, der mich dativisch frägt, wird von mir sofort verlassen, wort- und grußlos und völlig zurecht.
eben. die wissen das.

still

ob es staugenerierende autofahrer gibt? ich meine nicht die, die immer genau um 5 km/h langsamer fahren als man selber wollte. ich meine menschen, die durch ihre schiere anwesenheit in einem verkehrseinzugsgebiet (autobahnkreuz, alle richtungen), wie ein irritationssender staus aus sich selbst regelrecht hervorbringen. so wie der typ (bei douglas adams glaubich), in dessen umgebung es immer geregnet hat, und er wusste selber nicht (konnte auch nichts dafür, war zudem ein freundlicher, angenehmer, ja, beliebter zeitgenosse), dass das kein wunder war, war er doch der regengott höchstpersönlich, und er wusste es nicht, und ein wunder ist das schon.
so jemanden muss man in die wüste schicken.
wohin schicke man also staugeneratoren? am besten in die fußgängerzone, heim zu mir.

beides probiert – kein vergleich

keine weiteren fragen
petrocelli

aber so ein blödsinn. wenn man beides probiert, ist das doch ein vergleich. oder versteh ich da was falsch?
nehmen wir zum beispiel folgende (rein fiktive) situation: es ergeht ein angebot an zwei ident organisierte gebietskörperschaften zur ausbildung junger menschen und zur verwaltung der nachmittagsfreizeit der in ihnen tätigen staatsbeamten.
das alte haus: danke vielmals, interessiert uns, wir melden uns bald. man meldet sich bald, klärt rasch die rahmenbedingungen, zeigt sich auch in der inneren organisation flexibel, nennt vier termine, diese passen, wunderbar.
das neue haus: ja, das wäre ansich schon interessant. aber wann sollen wir denn und bitte noch einmal den direkter anrufen, wie sie sich das vorstellen, asso, es kostet was und wann sollen wir denn, asso, der termin geht nimmer, weil sie schon woanders (also bitte!)… gähn.
beides probiert, kein vergleich.
(aber nett, ehrlich nett und freundlich, sind sie da wie dort. danke.)

zweckseuphemismus

noch immer zimmertetris. es ist ein großes mosaik, und in lichten momenten und unscharfen blicks kannst du es fertig erahnen. aber keine trügerische hoffnung, es verschwindet gleich wieder im nebel des sich manifestierenden chaos. und gut auch, dass es rauskann, angestaut bis ins kreuz, das es war.
das bodenniveau indes, es dürfte erreicht sein. demnächst.

sonnenkiste, tetraedrig

damals, vor der drehunddrinkzeit (warum nicht trehundtrink? oder drehundtrink? und was wäre das, ein drehund?), als wir kinder noch sunkist auf unsere volksschulhalbtagswandertage zum rieglwirt oder zum wirtinderluft mitbekamen, in stoffrucksäcken, da haben diese tetraeder recht ungut ins kreuz gestochen. was war das also für eine erleichterung, als es endlich dieses praktische plastikgetränk gegeben hat, länglich wie eine zu schmale banane, aber nicht zergatscht, und ausgetrunken hast du es auch aufeinmal, so, wie du später die knabbernossi (wieviele jahre dunkelhaft hat der creator dieses wortungetüms verdienterweise erhalten?) in drei bissen verschlungen hast, alswie eine schlange, wenn sie auch mehr wie ein gedörrter regenwurm dahergekommen ist und sicher nicht viel anders geschmeckt hat, gepökelter hundekeks in alu und nicht aufzumderreißen, ein einziger betrug, und aus welchem grund hat man das sunkist (merke: sprich: sunkist; in deutschland sagen sie auch kohlgate, das klingt fast schon japanisch) in diese dreiseitpyramidale form gebracht?, zum tetrisspielen wäre das alles andere als geeignet gewesen, sagt das kinderkreuz und da haben wirs wieder.

trop d’entropie?

negative entropie am beispiel des einziehens. wobei: eigentlich ist es ein ungeheuerliches zerreißen der aufwändig in all die die tetriskisten hineingestellten zwischenordnung (die das leben ist), zergliederung an die wände und in die schränke nach mehr ästhetischen denn praktischen gesichtspunkten. wo aber begänne also die schwerkraft der verhältnisse in ihrer trägheit zu wirken? (dies sei besonders im hinblick aufs nächste mal interessant und zu beachten.)

talktransport

innovative mobiler logistik steht auf den plachen mancher öbb railcargo waggons. …ob es nicht zweckmäßig wäre, für die aushecker solcher hybrider sprachungeheuer eine neue, eine innovative mobile linguistik anzubieten, nein: vorzuschreiben?
oja, waggons mit anregenden sprachspielen. im verschub, versteht sich.

verweile doch

alle bahnhöfe werden (seit ehundje) neu gemacht, sind baustellen immerdar (selbst im schönen steyr muss baldschon der ansich weiterhin durchaus berechtigte chrislohnerspruch steyr steyr – achten sie auf das unterschiedliche niveau ausbleiben), und das ist ja auch gut so, so wollen die züge nicht verweilen, weiter, auf achse, das ist ja ihr zweck und beruf. einzig der (gegenwärtig größtbaustellige) westbahnhof bleibt nestbahnhof.

privatarchiv, inwendig

jedesmal der äußerst großgewachsne ältere herr mit dem von hrdlicka gehauenen dichandgesicht (samt -nase), völlig neugierig ist er dem neuen aufgeschlossen und interessiert, ein kundiger gast im konzert, wie man ihn sich nur wünschen kann. merkwürdig, dass man ihn nur bei konzerten mit freiem eintritt finden kann, dabei ist er ganz sicher kein vernissagenjausner, weil es in der alten schmiede keinen ausschank gibt, nicht einmal nägel haben sie zum kauen.
jedenfalls ist es berührend erfreulich ihn zu sehen. und er kann sich ganz genau an jedes konzert erinnern, jedes einzelne, ganz genau.

standesgemäß

samstagvormittag zwischen padova und chioggia. unweit der kirche begegnen sich der leichenrollsroyce und der hochzeitsferrari, blinken einander komplizenhaft zu. obacht.

tetrisiert

beim siedeln, wie die professionellen packer die erste von gefühlten zehn liefertranchen auf der vielzukleinen neuwohnungsgrundfläche abstellten, war noch alles sehr überschaubar und es bestand aussicht aufs auffinden sämtlicher lebenswichtiger gegenstände (herbststetson, thermalbadehose, rasierzeug). mit der zweiten lieferung aber begannen sich die würfelschachteln in unerfindlicher weise aufs rücksichts- und heilloseste unentwirrbarst zu tetrisieren, wobei bei voller grundfläche die unterste ebene weggeklikkt wurde, kein hut kein stock kein regenschirm und vorwärts rückwärts seitwärts stopp.

fluchtgeschwindigkeit

nämlich eine rakete, ein raketenflugzeug, das sich, der erde enthoben bereits, auf keinem anderen weg befindet als zu einem anderen planeten oder gar –  nichts ist gedanken- und herzenunmöglich – zu neuen galaxien, äonen, sie muss irgendwann im orbit, mit einem rucker aber ohne zucker ihre triebwerke zünden, damit sie die gravitätische fluchtgeschwindigkeit erreicht, danach: schwerelosigkeit.

theorie, praxis

der theorien sind gar viele, die zweifellose verschwörung betreffend, wie es kommen musste, dass der sonnenwagen aus seiner bahn geriet, ein jahr ists her.

eine beliebte praxis unter liebenden ist die stimulation des analbereichs mit hochprozentigen alkoholeinläufen, das fährt ins blut und macht diese begehrte und lustempfindliche region besonders sensibel, ein rausch der sinne, dass die sonne aufgeht, mitten in der nacht. wer, derart liebevoll behandelt, sich auf den weg macht, wird noch eine weile mäandern, und das ist nicht das unbeabsichtigste.

theorie und praxis klaffen oft sehr weit auseinander nicht. es hat nicht lange gebrannt, und ein hydrant wäre in der nähe gewesen auch.

unfassbares glück (4)


(auf einer befreundeten celovecer clotür gefunden)

was sei denn heutzutage noch ein glück (ohne die tante jolesch zu bemühen)? und was ein glücksbringer gar? ein merkwürdiges datum etwa? nächstes jahr um die selbe zeit ist zum beispiel der zehnteszehntesnullzehn (wie wir in oberösterreich sagen, was ja früher auch in kärnten – durtnuntn haben sie nazionalfeirtag – mancher verstanden hat), aber ob das glück bringt, und was bedeutet überhaupt glück bringen und für wen wäre was ein glück auch?
ich weiß nicht. naja, ich weiß es schon, vollundganz, zum teil.

unfassbares glück (3)

auto von schranken durchbohrt
zurück
großes glück hat ein autofahrer freitagnacht in tulln (niederösterreich) gehabt. er fuhr mit seinem vw golf gegen einen großen stein und einen offen stehenden schranken am straßenrand.

orfon, 20.7.2008 (originaltranskript)

… was ärgere ich mich auch immer über diese fiesen unbeschrankten bahnübergänge, die man völlig glücklos nur passieren kann.

unfassbares glück (2)

riesenglück hatte gestern früh auf dem tiroler brennersee eine alkoholisierte tänzerin eines nahen table-dance-lokals. die 25-jährige war auf dem eis des gefrorenen sees spazieren gegangen und dabei eingebrochen.
orfon, 25.2.2008

… bei den aktuellen hochsommerlichen temperaturen hätte die sicherlich nimmer alkoholisierte tänzerin ihr riesenglück nicht im mindesten antreten können. aber es kommt eh der winter, genau.

unfassbares glück (1)

riesiges glück hatte ein 15-jähriges mädchen in salzburg: es wurde durch eine feuerwerksrakete am kopf verletzt.
der standard, 2.1.2008

… und sind ja schon ein paar wochen vergangen seither, das mädchen fast schon siebzehnjahrblondes haar, wollnwirhoffen.

hörlos | angebot an die ornithologie

was immer man tut,
eine pause tut gut:
pocket koffieh.

beliebter ohrwurm, werbefunkundfernsehen

flink herbei, ihr ohrfinken!
… ohja, hiermit steht der jonkfink der ornithologie als zu vergebender name willigst zur verfügung. – so greift doch schon zu!

onomastisch plastisch

a – halblaub ?
b – hartlaub ?
c – halblaut ?
d – hartlaut ?

ob er gar ein alter rocker ist, dieser aufmerksame und so freundliche umzugsauktionsagent (wärmste empfehlung!)
… zu seinem persönlichen glück haben seine eltern ihn nicht harald genannt, immerhin.

auto. teile. werk.

zeigefinger, explosionszeichnung
harald gsaller

ein autoteilewerk war explodiert. nunja, es hatte jedenfalls eine explosion dort gegeben, tragisch, schwerverletzte, zum glück keine toten.
wozu aber eine autoteilefabrik noch in ihre bestandteile zu zerfetzen sei, diese frage konnte nicht geklärt werden. man würde eine explosionszeichnung anfertigen müssen, vielleicht sogar von den fertigen teilen (den zusammengesetzten).
und autoteilewerk, dieses schöne wort, war ja auch ein compositum, noch dazu ein dreieiniges.

hallo, ich bin der lohengrin, wie heißtn du?

plötzlich, wie durch zwei gigantische materialisationsprojektoren versetzt, fanden sie sich unmittelbar vor dem dome, als wäre es das selbstverständlichste, und so war es ja auch, und sie war nicht elsa und sein name blieb ihr nicht verborgen, das war ein großes glück ohja. und eine riesenhafte musik erklang ihnen aus dem herzen mitten durchs fleisch, ein strahlen.

höhenrausch

an bord dürfen ausschließlich alkoholische getränke konsumiert werden las er im speiseundgetränkefaltblatt sky bistro der ansonsten recht spartanischen germanischen flügellinie, german wingsdings, und orderte sogleich etliche destinationsaadäquate kölsch, was keinesfalls zur folge hatte, haben konnte, dass er, völlig umwölkt, einen überwolkigen fetzen sich zusammensoff, es bedeutete eher, sich vorm engen häusl anzustellen, mit bei zunehmendem druck zunehmend gepresstem gesicht, alle standen sie an, denn alle hatten, pflichtbewusst wie nur die deutschen (oder sich befehlen unterordnend wie nur die österreicher), ausschließlich alkoholische getränke, mithin kölsch, konsumiert, das drückte auf die blase, bei einem simulierten luftdruck von 2.000 m seehöhe und im unwahrscheinlichen fall eines plötzlichen druckverlusts in der kabine fallen automatisch sauerstoffmasken aus den fächern über ihnen, auch am klo, war er aah erleichtert zu hören.
auf seinen platz zurückkehrend las er (endlich) den kleingedruckten text fertig, da stand: die sie auch im bordverkauf erworben haben, na denn prost, sagte er sich, nein, lallte er und miteinemmal war ihm, als müsse man ihm die gar nicht angelegte gelbe sauerstoffmaske von mund und nase reißen, jedoch, in wirklichkeit wartete er immer noch aufs losrollen, das kommando zum bittedastischchenvorihnenhochklappen, losrollen, jawohl, und ein bisschen weiter pennen, die andern auch.

orb, nicht orbi

dieses so gründlich meaculpameaculpa einstudierte schlechte gewissen, einziger heilsgrund qua – unverdienter – absolution, das den katholiken (die katholikin) so höllisch zu entstellen in der lage war.
(und die protestanten? – waren noch schlimmer dran, beichtlose schemen.)

ob es (2)

ob’s wurmlöcher gäbe zur mittelalterlichen musik?
ohja.
durchs feuchte erdreich gilt’s sich zu graben.
o und wie das wärmt.

ob es (1)

ob’s zur unstrut auch eine strut gibt? oder eher eine euchstrut?
was also trut uns?
jedenfalls erstaunlich struter wein.

über allen gipfeln

die tibetische tiefebene, so würde fortan die höchst gelegene landschaft der erde (gaia) zu nennen sein, dachte er bei sich, aus holstein herunterkommend. nie mehr je (niemals) würde er dieses hochland verlassen wollen und wozu denn auch

steinecke (2) – rundweg verhört

naumburg (saale) hauptbahnhof, steinecke*snack.
als eine überaus adipöse junge dame anlässlich des erwerbs einer anzahl von zuckerschnecken gefragt wird: zum mitnehmen?, verhöre ich mich willkürlich. jedoch, verhört verhört!, zum abnehmen hat sie ihre kalorische droge ja eher nicht geordert.
umgekehrt, wenn sie statt der üblichen ration von sagen wir: fünf nur noch drei bestölle, das wäre ja dann zum abnehmen, nehme ich an.

(womit auch das wochenend des curiosen conjunctifs in sein wochenend, das die woche ist, entlassen wird.)

steinecke (1) – garantiert!

naumburg (saale) hauptbahnhof. steinecke*snack gewährt mit eigenem weizensauerteig aroma-garantie.
schmöcke es schal an der saal‘, wohin sollt‘ ich mich wenden? – eben, darum: bitte schriftlich!, zuständiges kreisgericht etc.
so ein glück aber auch: völlig unschal, pures, garantiekonformes aroma. (die gehen kein risiko ein, sind ja nicht blööd.)

echanges

änderungen aller art
kürzen
stopfen

geschäftslokalaufschrift, wien

jawohl, undzwar auf ein drittel (nicht stopfen: kürzen); nachwachsen lassen.

rechtzeitig

tagundnachgleiche, folgemorgen: uhu!
wo das noch hinführen mochte, bis zur wintersonnwend. und dann wieder aufwärts? – nein, lieber nicht. routinen galt es zu entschleifen. weiter mit dem schwung jetzt, bis der tag wieder wachsen würde, dann geradeaus.
gradheraus.