Bertl

Immer

Warum Kunst glücklich macht
orfon

Macht aber – wir wissen es seit Karl Valentin – viel Arbeit. Und dass sie abseits der ephemeren Werte pekuniär reich macht, steht halt auch nicht da. Das ist noch einmal (zumindest) so viel Arbeit.

Der Durchbruch steht immer unmittelbar bevor.

Ich weiß nicht, wie lang ich das noch durchhalte. So viel Reichtum.

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[WSW] =
DRAUS

Furchtlos

Zuckerfee ohne Zuckerschock
Hinhöranleitung, Albert Hosp, Ö1

Der Tanz der Zuckerfee in Tschaikowskys Nussknacker erklingt in der Celesta, garniert von der Bassklarinette, ein sinniges Fädengespinst mit karamellisierter Bitternote im Ohr, und alles andere als schmalzig.

Wenn wir die obige Formel kürzen, bleibt »Fee ohne Schock« über, aber – »Fürchtet euch nicht!« – ist das denkbar? – Reziprok, »Schock ohne Fee«, das ist der dröge eingeübte Standard: Woraus wir wieder einmal erkennen, dass wir des Märchens bedürfen. Sind definitiv keine Fake News.

(Die Zuckerfee, war das die Schwester der Zahnfee? Ihr Cousin müsste dann der Karieskobold sein.)

Humpeln

Schnelltest: Was kann eine vegane Stelze?
wirklich wichtige Fragestellung, derstandard.at

Was bitte ist eine vegane Stelze? Holzbein?

Kommt immer drauf an, welches Holz. Bambus etwa wächst ja sehr schnell, und er ist die bevorzugte Nahrung der Pandas. Die sind zwar eh keine Bären, dafür aber Veganer: Holzbein, gibt acht!

Man soll nicht unbedacht über sich hinauswachsen.

Eingesommert

Marillenbauern für Kälteeinbruch gewappnet
orfon

Das Winterzeug wird mir sowieso immer erst nach Ostern weggeräumt, heuer war das ohnehin spät, und so bin auch ich jedes Jahr vollundganz gewappnet.

Ziwui ziwui

Tiere, die in Socken geschmuggelt wurden, leben nun im neuen Zoogebäude
derstandard.at

Wasfürwelche Tiere denn, Zehenkäsemilben (gibts die?)?

Es hat einmal einen Film gegeben, Männer, die auf Ziegen starren oder so ähnlich. Klingt irgendwie spannender, weil der zweite Teil des Satzes fehlt und derart unsere Phantasie angestachelt wird, was denn die ziegenanstarrenden Männer tun mögen, nach einem – eben leider nicht gesetzten – Beistrich; wäre er gesetzt worden, dann Leere, ich hätte mir den Film auf jeden Fall angeschaut. Von den Sockentieren wissen wir jetzt allerdings, wo sie nun wohnen, was reichlich unaufregend sein dürfte. Ich finde, man hätte auch hier

[Hier bricht, unvermittelt, der Text ab; ein Grund dafür war selbst nach peinlichster Recherche nicht zu eruieren.]

Einigeln

Rasenmähroboternachtfahrverbot
beinahe völlig deutsches Wort

Sinnvolle Naturschutzforderungen können nur länderübergreifend ihre völlige Wirksamkeit entfalten, sind doch die hierzulandigen wüstenroten Eigenheimparzellen je eigene Quasi-Staatsgebiete, mit mehr oder weniger verteidigungs- bzw. angriffsbereiten Territorialherren.

Das Wort Roboter entstammt dem Tschechischen (geprägt hat es Karel Čapeks Bruder Josef, 1920): Es gibt Arbeiten, die macht dir heute kein Österreicher, und in der Früh dann aber huschhusch zurück wieder über die Grenze!

Wehrhaft

NÖ: Kreuzfahrtschiff legte unfreiwilligen Stopp ein
orfon

Jaja, wir wissen schon, dass es auch Flusskreuzfahrten gibt. Der Gedanke allerdings, dass da irgendsoeine Aida oder ein Mein Schiff-Koloss plötzlich, wunderlich entrückt, an den Gestaden der Traisen (oder meinetwegen des Semmerings) ankert, entbehrt nicht eines gewissen Charms. Wasfürwelche Maßnahmen der – aufgrund seines Namens – zweifellos zuständige iranisch stämmige (sic!) Landeshauptfraustellvertreter Landbauer wohl unternehmen ließe, Quarantäne, Abdrehen der Wasserversorgung, Hinterlegung beträchtlicher Summen als Garantieleistung?

Hat es, damals, eigentlich auch Flusskreuzzüge gegeben, oder sind die alle ausschließlich über Meer gekommen? … Ersparen wir uns die allzubillige – weil wir es hernach eh schon vorher gewusst haben – Wikipediarecherche: Ich vermute, es war irgendwie eine hybride Anreise, und ohne Handtücher, die sie allerdings schon hätten brauchen können; Frottee hatte ja noch keiner erfunden.

Nicht zuletzt deshalb gilt es, wehrhaft, christlich!, sich zu schützen.

Zecke

Krähen erkennen geometrische Formen
orfon

Krächzecke.

Völlig unverhältnismäßig

Schließlich habe er in South Carolina einen Polizisten, in dessen Schuppen er sich versteckt hatte, erschossen und verbrannt, berichtete die Zeitung »South Carolina Daily Gazette«.
Delinquentendeliktdetail, via orfon

Quod erat demonstrandum: Schuppenshampoos können Leben retten.

(Wie rübezahlriesenhaft der haarige Cop und wie winzigklein sein Mörder gewesen sein musste: Es verwundert, dass nicht von beiden bereits lange vor der nun gottlob gesühnten Gewalttat weltweite Kenntnis geherrscht hat.)

Überhört

Stefan Übelhör ist neuer Höchster Bürgermeister
orfon

herren kollegen!
Ernst Jandl, die humanisten

Vermutlich ist es eh ein Ehrentitel ohne alle Mittel, vergleichbar dem Primas Germaniæ für den Salzburger Erzbischof, in dessen Kirchenprovinz Übelhör nun Höchster Bürgermeister ward.

Trotzdem (weil uns heutzutage die essenziellen Dinge interessieren): Was sagt das Protokoll? Wie ist Herr Übelhör (nach erfolgter Amtseinführung) anzureden? Wie wird Er fürderhin mit nicht völlig gleichrangigen Repräsentanten und -onkeln umgehen, einfachen deutschen Oberbürgermeistern etwa? (Wohl, der Würde des Amtes entsprechend, in lässiger Herablassung, jovial-kollegial.)

Wohnehin

Tiroler Bürgermeister beklagen Aufwand für Ferienwohnsitze
orfon

Bereits ein Ferienwohnsitz bedarf ausgeklügelter Logistik, die Reise jedesmal, dann brauchst du vor Ort vertrauenswürdige Leute, die dir auf die Blumen schauen, das Postkastl, die Werbeprospekte vor der Einfahrt, das Wasser, es ist zu viel! Am besten, du nimmst dir überhaupt einen Verwalter, und das kostet! Zusätzlich!

Man stelle sich vor, jemand hat mehrere, Kroatien, Gran Canaria, Florida, Kitzbühel. Sowas kann sich doch nur ein Hollywoodstar leisten. Tiroler Bürgermeister sollten also besser ihre Hände davon lassen, sonst droht Ungemach, Amtsenthebung aufgrund Amtspflichtvernachlässigung.

Am schönsten ist es ohnehin daheim.

Freitag, 13. Juni 2025, nachts

Steyr, Marienkirche (Treffpunkt)
»Unterirdische Stille«

Steyr vom Turm der Stadtparrkirche © Bodipic/Wikimedia

Die Bestattung in der Gruft unterhalb einer Kirche war Geistlichen, Adeligen und finanzkräftigen Bürgern vorbehalten. Die Dominikaner errichteten im 15. Jahrhundert mit dem Bau der Marienkirche auch die darunterliegende Gruft. 1967 wurden die letzten Särge umgebettet.
Die Gruft unter der Stadtpfarrkirche wurde um 1700 erweitert. Kaiser Joseph II. verbot 1784 Bestattungen innerhalb der Kirche.
Die Gruft der Coelestinerinnen-Kirche wurde 1679 eingeweiht. 1784 wurde das Kloster aufgehoben und die Stadt Steyr errichtete im ehemaligen Kirchengebäude das heutige »Alte Theater«. In der Gruft ist das Bild des berühmten Barockmalers Johann Georg Morzer »Die Kreuzigung Jesu« zu sehen.
Nach einer kurzen Erklärung vor der Gruft wird die mit Kerzen beleuchtete Gruft in Stille betreten und meditative Musik erfüllt den Raum.
Katholische Ankündigungsprosa

So betulich die Ankündigung daherkommt: Das ist eine einmalige Gelegenheit, drei sehr verschiedene Grufträume in der indertat grandiosen Steyrer Altstadt zu erkunden. Einer ist voller Krempel, einer durch einen Geheimabgang in einem Beichtstuhl (HUCH!) zu betreten, im dritten befindet sich ein Kreuzigungsfresko eines in Steyr weltberühmten Barockmalers.

Und überhaupst: Wenn mich der Ramsmaier Charly anfragt, bin ich da. Ich bewundere sein zivligesellschaftliches Wirken (etwa im Mauthausen Komitee) und bringe gerne meine Kunst ein, wann immer ich kann (und es angebracht ist).

Die Posaune ist seit jeher den chthonischen Regionen akustisch beigeordnet. Wie meditativ also meine Musik dann wird (oder sein kann) – wir werden’s erleben.


Besinnlicher nächtlicher Parcours, und rechtzeitig zur (d.h. vor der) Geisterstunde waren wir fertig. Wohltuend die Stille, in der wir uns in den (unterschiedlich klischeenahen) Grüften bewegt haben. Ist ein Vorteil, wenn man es mit kirchenraumgewohnten Menschen zu tun hat. Und nicht die Idee von unsäglichem Smartphonemitgefilme, das sich eh nie jemand anschaut. Dafür feines, wertschätzendes Hören. Am Ende herzliche, respektvolle Verabschiedung. Ein großer kleiner Abend. DANKE.

Sonder Art

1.200 Künstlerostereier ziehen in Tiroler Museum
orfon

Bitte wo zieht der Zug? Wann genau? Wer wollte sich sowas entgehen lassen, ein possierlicher Zug sonder Art muss das sein, und hoffentlich haben sie die Prozessionsroute auch wirklich gut gesichert, mit Ostergras ausgepolstert und so, höchste Sicherheitsstufe, zumindest.

Kapitalproblem

ALLES FÜR IHR AUTO AUS EINER HAND
Werkstattmotto

Ist etwas groß geschrieben, kann es mehr bedeuten, unter anderem, weil offen bleibt, ob etwas klein oder groß geschrieben gemeint ist. »Ihr Auto«, zum Beispiel. Vielleicht will sich ja just diese Rudolfsheimer Autowerkstatt – Männchenzone katexochen – als eine speziell damenfreundliche positionieren. Wobei, im Fall, das IHR sei kleingemeint, noch ein das patriarchal-gütige Sichumihresachenkümmern großes Ess den Effekt angemessen unterstreichen würde: Alles für ihr Auto aus seiner Hand.

So stimmt die Welt dann wieder für ein Zeitl. Stimmte. (Stämme, wär’s ein starkes Verb, stimmen – stamm – gestummen, und Starke Verben sind uns lieber alswie starke Männer.)

Ehdemehden

Madonna und Elton John beenden Popfehde
orfon

Noch so ein schönes deutsches Wort. Wie teilt man es korrekt ab, gerecht, sinnig? Jeder/m ihre/seine Ehde! Welche Ehden gibt es indes noch? Jazzf, Klassikf, Rhytm’ & Bluesf, Discof, Rockf, (…). Nicht zu vergessen: Die Handschuhf. Und eben die Popf. Oder der? So ein Popf, der Elton, sagen sie. So eine Popf, die Madonna. Popfin. Aber, he, beendet!

Angesetzt

Organspenderegel
umgehender Terminus (deutsches Wort)

Wir wissen von – versuchten – Xenotransplantationen, Nieren, Herzen, alles von Schweinen, die dafür am besten geeignet zu sein scheinen. Dass nun, wohl für spezielle Sonderaufgaben, und es muss ja nicht gleich alles für den Menschen geeignet sein, wir üben noch, auch spezialisierte Ringelwürmer damit befasst werden, überrascht nun doch einigermaßen.

Ich persönlich halte die sich für viele als segensreich herausgestellt habende Widerspruchsregel für angemessen. Diese so heikle Materie sollte nicht politisch instrumentalisiert werden, und die Frage stellt sich schon, wer denn nun die Egel sind in einem solchen Spiel.

Pandemisch

Nach Rekordhoch 2024 herrscht Eierengpass
orfon

Eierengpass, urologische Dauerkrise nördlich des Golfs von Mexiko.


Pfingsten, pt.2.: Spenden Sie mir doch bittschön was. Ich mache das nicht umsonst.

Ich baue auf Ihr Verständnis, dass ich am 1. Juni aufs Fechten vergessen habe. Möge es sich gelohnt haben werden!

Meine Kontonummer findet sich weiterhin und immerdar im Impressum.

(Wenn andere – z.B. Sie was bezahlen, ändert der Bezahlpfeil sein Richtung zu meinen Gunsten, und wie gern wär’ ich doch Ihrer Aller Günstling!)

Ausgeïxt

Ex-Schwager mit einer Axt bedroht
Unterüberschrift, orfon

Bei so manchen angewandten Adrenalinisten schlägt das Echsenhirn immer noch beeindruckend stark durch bzw. zu.

Verböte man das X, um wieviel besser könnte wohl die Welt werden, mit Einemmal. Ekstase, ja: Wir brauchen sie. Aber halt keine Exzesse. Mehr.

Earnest

Kiss kündigen erstes Konzert nach Abschiedstour an
orfon

Wie schreibt man Bussi-Bussi-Tour auf deutsch? Jetzt wird es wieder ernst. Richtig Ernst. Geld verdienen (engl: to earn), maloochen: Ich war alt und brauchte das Geld.

Special Effects

Kleine Eiszeit brachte auch Trockenheit
orfon

Trockeneiszeit: Bühnennebel allüberall, 1815, Wiener Congress.

Sehen Sie, jetzt hab ich Sie drangekriegt. Das ›Jahr ohne Sommer‹ war 1816 (der es verursachende Vulkanausbruch in Indonesien war am 5. April 1815, Ortszeit), jedoch die ›Kleine Eiszeit‹ genannte Kälteperiode dauerte überhaupt von 1260 bis 1860, das ›Jahr ohne Sommer‹ einschließend. Man muss da wohl jahrhundertelang seine Hand nicht vor den Augen sehen haben können, Tag und Nacht nicht, so ein Nebelleben.

In Amerika begehen sie gerade das Jahr ohne Eier, auch das noch. Der Erdäpfel kommt ja von dort. Um sie hart zu bekommen, muss man sie nur ins kalte Wasser einlegen, das spart Energie.

Finnen

Auch Affen können jodeln
orfon

Jå, eh. Aber haben sie auch wirklich eine Affinität dazu?

(Äffinnen?)

Training

US-Zölle auf Autos und Bier starten
orfon

Don’t drink and drive
Mobilitätsmoralische Maxime

… drum bleib’n wir hier
Trinkliedsukkus (Paul Kuhn, 1963)

(In einem Zug trinkt sichs ohnehin besser.)

Begriffen

Mauthausen: Sperre der »Todesstiege« aufgehoben
orfon

Eine derart bizarre, so und anders begreifbare Meldung bedürfte einer, nunja, etwas erschöpfenderen Kontextualisierung. Andernfalls freuten sich die falschen Leute, sie reiben sich ja längstschon die Hände bzw. Fäuste.

Wir müssen besser aufpassen mit den Begriffen, jedoch bereits wesentlich mehr als das. Spaß ist das nämlich bitte keiner mehr, und irgendwann wird es zu spät gewesen sein.

Früher, Mauthausen, die Witze.

Mittwoch, 2. Juli 2025, 9:30

Goldegg im Pongau, Goldegg-Weng/Böndlsee
»Erinnerung in Bewegung«

Gedenkwanderung rund um den Böndlsee zu den Schauplätzen des 2. Juli 1944
Führung: Esche Schörghofer
Musikalische Begleitung: Bertl Mütter, Posaune

Im Rahmen der Goldegger Erinnerungstage 2025.

Leser

Am Straßenrand, bei den Siedlungen, am Boden, im Gras, die flachen Plastikboxen mit Rattenköder, und oben draufgepickt dieser Zettel mit der Aufschrift VORSICHT RATTENKÖDER!

Ja glauben die denn, da fällt noch irgendeine Ratte drauf rein? Das sind doch gelehrige, innerartlich recht kommunikative, nachgerade gesellige Tiere, und eine Leseratte haben die sicher in jeder Familie, meist ist’s der nerdige Neffe, den darfst du nie geringschätzen.

Rattenkönige aber brauchen keine Köder, die haben sich (von) selbst erledigt: Haben viel gemeinsam mit menschlichen Gesellschaften, unsere Ratten.

Wandelgang

Kärnten: Ambulante Therapie für Alkoholabhängige startet
orfon

ambulare (lat.) – spazierengehen
Wörterbucheintrag

Stroh
(u.a.) Inländer Rum, Klagenfurt 1832

Stock
Bewährte Tradition, Triest 1884

Seinerzeit, vor dem Alkomaten (eigentlich ein prekär mehrdeutiger Begriff), hat man den Alkoholisierungsverdacht in dritter Erhebung (erste+zweite: Anhauchen, Nichtlallenversuchen) vermittelst eines Striches am Gang der Polizeiinspektion vollzogen, wobei dieser zuvor von einem seinerseits dazu tunlichst befähigten sog. Organ mit sicherem, wellen- und zitterfreiem Strich mit Kreide gezogen werden musste. Das damals noch nicht notorisch unschuldsvermutliche Pack wurde in der Folge aufgefordert, auf dem Strich spazieren zu gehen; offensichtlich betrunkenen Frauen wurde diese nachdrücklich verfasste Bitte in gendergerecht adaptierter Form (ohne Spazierhinweis) nahegebracht. Als Therapie hat man das balancierende Wandeln damals jedoch noch nicht betrachtet, bezeichnet gar, aber wer weiß, vielleicht haben sie in ihrem Amtsstubenjargon dazu ja ›Ambulatorium‹ gesagt und intern männlich gekichert, dann aber ab in den Kotter und einen Tritt hinterher, dass es das unterderpacksche Pack nur so wandelt.

War oft recht eine Gaudi auf unseren Gendarmerie- und Polizeiposten, und mehr als einmal haben sie einen vergessen, wenn er längst schon nicht mehr strohdumm, sondern bereits stocknüchtern war.

Samstag, 5. Juli 2025, 17:00

Villach, Congress Center
Carinthischer Sommer
Festakt zur Eröffnung

Jetzt haben die mich gefragt, ob ich da einen Beitrag leisten mag. Was bleibt mir übrig!? … Weil ich aber nur eine anlassgemäß kurze Einlage liefere (die Suppe, das ist stets mehr), nicht mehr hier davon und darüber. Aber, he: Was für eine Ehre, ich sag’s Ihnen!

Dauerwelle

Venedig drohen bis 2150 schwere Überschwemmungen
orfon

Ein bissl gilt es noch durchzutauchen, dann aber sind sie endgültig über den Berg.

Man soll sich von niemandem drohen lassen, und wenn, dann soll man das schleunigst bei der Polizei melden.

Ich kenne einen Schauspieler, der hat einen Polizisten in Venedig gespielt, aber auf Deutsch. Venedig hat ja einst zu Österreich gehört, wie ja auch Behmen.

(Die Erfolgswelle der Krimiautorin Donna Leon ist bekannterweise gigantisch. In Venedig kennt man sie aber nicht, obwohl sie sich, womit man nicht gerechnet hätte, gar keines Pseudonyms bedient. Sie lässt sich schlicht nicht übersetzen, was ja der Tätigkeit eines Fährmanns entspräche. Nun verhandelt der allererste Fall ihres Commissario Brunetti den Tod eines deutschen Stardirigenten Helmut Wellauer. So geht das weiter, einmal jährlich, vergleichbar der lebensspendenden zyklischen Überschwemmung des Nils im Alten Ägypten: Leichen pflastern ihre Kanäle. Dazu muss man jedoch wissen: Frau Leon lebt seit einiger Zeit vornehmlich, acquaaltafernst, in den Schweizer Bergen, und spätestens jetzt klingelt’s aber endgültig.)

Sonntag, 6. Juli 2025, 17:10

Radio Österreich 1
Spielräume Spezial
Bertl Mütter – »Ich mache Musik«
Zum 60. Geburtstag des österreichischen Posaunisten Bertl Mütter

Spielräume
Ein Hörfenster für Klänge abseits der klassischen Musik. Ein viel besuchter und hoch geschätzter Hörort für Jazz, Blues, World, Pop und traditionelle Musik.
Mission Statement, Radio Österreich 1

Ich hab da so einen Anker gesetzt im Internet: Wenn wo die Kombination [»bertl mütter«] bzw., internationalisiert, [»bertl muetter«] erscheint, erhalte ich eine automatisierte Benachrichigung; kommt eh nicht allzu häufig vor, darf ich Sie beruhigen. Am Morgen des 6. Juni aber hat es wieder einmal geklingelt, weil es nämlich so ist, dass sie beim Radio immer exakt ein Monat im Vorhinein das genaue Tagesprogramm veröffentlichen. Ich hab das wirklich nicht zu ahnen gewagt, und umso mehr freue ich mich! Passt ja auch, dass ich so auf die Welt gekommen bin, dass mein Sechziger auf einen Sonntag fällt, und da gibt’s eben die Spielräume spezial.

Speziell!

Beinfrei

Salzburg nach Kampf mit einem Fuß im ICE-Finale
orfon

Unbedarfte hätten hier einiges aufzudröseln. Wie muss man sich etwa einen ›Kampf mit einem Fuß‹ vorstellen; in Salzburg, also, Zusatzfrage: Fuß (österreichisch) oder Fuß (normdeutsch)? Fuß mit Bein (bis wohin: hüfthoch, darunter?) oder ohne? An was für einem bionischem Interface angedockt müssen wir uns den Fuß (das Bein) vorstellen? Handelt es sich etwa um einen (den!?) Schwarzen Ritter, dann können wir uns auf ein Unentschieden einigen, was jetzt aber für Finale, die gewonnen werden wollen oder verloren werden müssen, wenig bringen dürfte.

Wenige ICEs nur durchfahren Salzburg, und meist ist dann spätestens in Schwarzach-St. Veit Schluss, zumindest bis der Tauerntunnel wieder aufsperrt; die, die tatsächlich bis Österreich kommen, kommen ja über Passau herein. Sind irgendwie schöne eisweiße Züge. Wo fahren die also, finaliter gar, um die Wette?

Man versteht heutzutage die Welt wirklich nimmermehr, und »nimmermehr« (nevermore) waren angeblich die Letzten Worte (das letzte Wort, die letzten drei Silben) von Edgar Allan Poe, und was auch sonst? Von Willi Resetarits wird, er stürzte kellerab, »Scheiße« überliefert. No Reset.

Ausbruch

Häftling nutzte Ausgang für Einbruchstouren
orfon

Denken wir das ganze einfach einmal logisch durch: Ins Gefängnis einbrechen, das macht keiner, der einigermaßen bei Trost ist. Und bist du einmal drinnen, weißt du schnell, dass es da nichts zu holen gibt. Also musst du das Einbrechen, wenn du es – will nicht – muss! – machen musst, (weiterhin) draußen machen. Wenn du aber nicht gleich ausbrechen willst, um einbrechen gehen zu können, musst du eben einen Ausgang dafür nutzen; zu empfehlen ist, diesen (eigentlichen) Ausgangszweck aber nicht vorweg auf den Urlaubsschein zu schreiben. Merke jedoch: Ein Urlaubsschein kann das Gegenteil von einem Alibi sein.

Ich war einmal im Gefängnis, an einem Palmsonntag. Da gibt es wirklich nichts zu holen.

Sonntag, 13. bis Samstag 19. Juli 2025

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir herzlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!


AnSPIELEN: Sonntag, 13. Juli 2025, 10:00. 


Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir am Samstag, 19. Juli 2025 um 19:30 unsere legendäre, nunmehr 21. GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügig unterstützende Gastfreundschaft!

Scheißweltraumscheiß

Auf der Internationalen Raumstation ISS sei es allzu sauber, melden sie, zu wenige Keime, und das bekomme den Astro- und Kosmonautinnen und Astro- und Kosmonauten nicht gut. Will heißen, sie haben zu genau arbeitende Weltraumpflegerinnen und Weltraumpfleger dort oben (oder unten – warum sagen wir immer oben, auch wenn sie übers Unten, Südafrika oder Tasmanien etwa, rasend lautlos drüberschweben?).

Fangen wir einmal mit ein paar schmutzigen Witzen an, dann wolln wir weiter schaun. Fäkalhumor zieht doch immer. Und, wie sich gezeigt hat: Wir brauchen ihn.

Donnerstag, 17. Juli 2025, 19:00

Klagenfurt, Museum Moderner Kunst Kärnten (MMKK)
Bertl MÜTTER Solo zu Gast im Museum Moderner Kunst Kärnten

Der große österreichische Posaunenindividualist tritt in einen intimen Dialog mit den Räumen und Objekten des MMKK und horcht ihnen unerhört-berückende Klänge ab.
Ankündigungsprosa /1

BM, sich zum Hören exponierend | Foto: Klaus Fritsch

Bertl Mütters Spiel eröffnet Räume. Will heißen: Er ist ein begnadeter Raum-Erkunder. Faszinierend, mitzuerleben, wie er mit seiner Posaune einer Umgebung das ihr innewohnende Klingen hörbar macht. Bei der privaten Erstbegegnung im MMKK war sogleich klar, dass die Bilder von Rudolfine P. Rossmann und Michael Kravagna in ihm eine beträchtliche Resonanz generieren. … Wir hören uns!
Ankündigungsprosa /2

Nach der Gedenkfeier für Arnulf Rohsmann, den Ex-Leiter des Hauses, darf ich nun das MMKK quasi anlasslos) bespielen, mitsamt der Burgkapelle und ihren berückend schattierten Fromillerfresken. Was für ein Klangraum!

Danke den freundlichen Damen vom MMKK für die freundliche Einladung!

Verrophonisch

Glasharmonikas und Verrophone, Glas gewordenes special interest in Musik. Heutzutage werden sie nur noch auf Bestellung produziert, Vorauszahlung versteht sich von selbst, und da reden wir noch gar nicht vom Pfand, der allerdings auch – es gibt Orientierungsstreifen aus Gold! – beträchtlich sein muss.

Auch das Rückgabesystem ist derweil noch nicht ganz flächendeckend ausgerollt, einmal ganz abgesehen von den im Österreich gewohnt handelsfreundlichen Übergangsfristen.

Aber danach, dann aber.

Samstag, 19. Juli 2025, 19:00

Klagenfurt, Villa For Forest
SPIELEN! – DIE 21. GALANACHT DER IMPROVISATION
Bertl Mütte
r & Die Actuelle Capelle (DAC)

DAC 2024 (v.l.n.r.): Johnny Traar Sopransaxophon | Evelin Woitsch Prima Donna | Erich Berger E-Bass | Bertl Mütter Posaune, Spielertrainer | Anna Melach Blockflöten, Kalimba, Okarina | Johannes Maria Schwarzgruber Bassblockflöte, Bratsche, Posaune | Karin Tobisch Hackbrett | Maria Alraune Hoppe Hulusi, Kalimba, Kyl Kobys, Mundharmonika, Okarina | Markus Lorber enhanced E-Guitar | Werner Sattlegger Gitarre

Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Klängen bestehen, die Empfindungen oder Assoziationen hervorrufen können. Als Ausgangsmaterial dienen Töne, Klänge und Geräusche, sowie deren akustische Eigenschaften, wie Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer.
Wikipedia

»Die Natur schafft wunderbare Kunstwerke«, so oder so ähnlich lautet so manche allzuachtsamkeitliche Bildunterschrift, wie wir sie in Selbstbeauskunftungsmedien finden müssen können, abgebildet finden sich etwa Eisblumen oder spiralförmig sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien; es gibt sicher auch schöne Bilder für den Frühling und den Sommer, sowie auch mit Künstlicher Intelligenz Generiertes.

¡EINSPRUCH!
Einspruch

So schön uns erscheinen mag, was die Natur (wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) so hervorbringen mag: Erst durch die menschliche Betrachtung wird es zum Kunstwerk zurechtgedeutet. Die Natur selbst (iterum: Wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) hat keinerlei Gestaltungswillen, und erst recht kein Kunstwollen. Sowas ist einzigundallein dem Menschen (m/d/w/xyz) vorbehalten, und das schmälert eben nicht, was von der Natur uns erkennbar daherkommt, ästhetisch ansprechend finden zu dürfen (oder auch nicht). Nur, lassen wir die Kirche im Dorf: Die Natur kann nicht einmal nichts dafür, der Nacktmull ist ihr gleichwurscht alswie der Sibirische Tiger, und uns gefallen auch sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien, manchmal. – Da haben wir’s: Dieses ›manchmal‹ eröffnet nämlich sogleich ein neues ästhetisches Diskursfeld, dazu aber ein andermal mehr.

¡Wir SPIELEN es anders! Will heißen: Die Actuelle Capelle (DAC) bietet zum Hörerlebnis/Erlebnishören/Miterleben, im Acte des Erstehens: Absichtsloses Kunstwollen, sowas gibt es nämlich tatsächlich! Will heißen: Wir quadratieren diesen Kreis, kugeln diesen Würfel, in der Zeit – zumindest also vierdimensional!

Viel neugieriges Hör- und Schauvergnügen!

———————————
Hernach: Bewirtung mit Speis’, Gespräch und Trank (im Eintrittspreis inbegriffen).

Hahaha

Krankheitsbedingt muss die Ausstrahlung der Sendung ›Einmal und nie wieder. Diagonal zum Thema: Tod‹ leider verschoben werden.
Programmhinweis, Qualitätsradio (umständehalber kurzfristig aktualisiert)

Es wird doch hoffentlich nichts Ernstes sein, dass er sich gar das Leben holt…!

(Immer wieder gut, zuletzt war’s gar beim Jedermann in Salzburg: Was haben wir doch gelacht!)

((Was bleibt uns über alswie Das Lachen?))

(((Was bleibe von uns über alswie das Lachen?)))

Sonntag, 20. Juli 2025, 10:00

Carinthischer Sommer 2025
Faaker-See-Insel (Bootsshuttle)
TROMBOHUWABONE
Jandlwandeln mit Bertl Mütter

Bertl Mütter wandelt mit seiner beredten Posaune (trombone) durch Ernst Jandls tohuwabohu, vom vom zum zum – und drumherum.

Jandl will stets aufs Neue excerpiert werden…

schwarz ist gut
aber es ist auch scheiße
rot ist gut
aber es ist auch scheiße
bedauerlicherweise
blau ist vielleicht da und dort gut
im übrigen scheiße
grün ist die hoffnung
ich habe keine
Ernst Jandl, farbengedicht

»Anschließend gemütlicher Ausklang; Schlechtwetterprogramm: Konzert.«

Das zitierte Jandlgedicht hier ist natürlich etwas provokativ platziert. Jandl, der Gigant, umspannt mit seiner Poetik buchstäblich die ganze Welt, drum heißt er bei mir auch der Heilige Ernst, und ein (bleibend!) Ungläubiger Thomas ist er allemal. Mein Jandlwandel folgt, zickzack, seinen Spuren, ein ernsthaftes Vergnügen.


Das Motto des Carinthischen Sommers 2025 lautet »bewegt«Für den Festivalalmanach erging an alle künstlerisch Mitwirkenden eine Doppelfrage, meine Antwort steht gleich darunter:

Was bewegt Sie? Was gibt Ihnen Hoffnung?
Almanachbeitragsfragestellung, Carinthischer Sommer

Zuallererst hoffe ich, niemanden hier vor den Kopf zu stoßen, in diesem sommerfestlichen Rahmen.

Bewegung geschieht immer im Raum, und der kann im Außen, aber auch ein innerlicher sein. Und alles dazwischen.

Sei mit Bewegung Ortsveränderung mit der Zeit gemeint, so sind das meine Füße (in Österreich sind da immer die Beine mit dabei, mithin der gesamte Bewegungsapparat, der mich vermittelst der Positions- und Lageveränderungen meiner Gelenke vom vom zum zum (und zurück!) bringt. Derart besteige ich auch mein Fahrrad, es folgen Bus & Bim, U-Bahn & Zug. Auto: selten, Flugzeug: wenn es garnicht anders geht.

Bewegungen, die sich durch organisiertes Eintreten für politische und/oder soziale Ziele einsetzen, inspirieren mich auch, wenn diese menschenfreundliche, dem Miteinander zuträgliche sind.

Das kontrapunktische Richtungsverhältnis zweier Stimmen untereinander ist mein täglich Brot, wenn ich meinen Posaunenzug hinundher bewege, oftmals bin ich, singend, beide.

Bewegen als ›Was mich anrührt‹. Aber das erzähle ich Ihnen doch mit meinem Spiel, will ich hoffen! – Stichwort Hoffnung: Ich hoffe, dass sich Demenz von innen nicht so desaströs anspürt, wie sie nach außen wirkt. Und so vieles in der Art mehr. Ansonsten: Ich hoffe nichts. Es ist keine Zeit für Hoffnungen, Hoffnung gar. (Ich hoffe, ich irre mich.) Auch am Glauben mangelt es mir, was ich aber nicht als Makel empfinde. Bleibet die Liebe.

Zuletzt, zur Güte, weil ich will Ihnen ja nicht als einer mit einem finsteren Weltzertrümmerergesicht à la Schostakowitsch erscheinen müssen: Ich hoffe auf bewegende Begegnungen. Das wär’ doch schon was, und im Carinthischen Sommer ergeben sie sich einigermaßen zuverlässig!

Bertl Mütter, 11. März 2025


Des weiteren bin ich im Drumherumhören-Festival (dem Schostakowitsch gewidmeten Festival im Festival) als Schostinaut im Einsatz. Was das sein könnte und was Sie da von mir erwarten können dürfen, wird hier auch bald näher (etwas n.) angedeutet werden.

Kreppkonsequent

MANŪFACTUM. Alles wie früher, jetzt aber neualt für uns smarte Implantatträger, die wir das Gute Alte zu schätzen wissen. Käufliche Distinktion für’s kreditkartenflachere Geldbörsel. Und dann erst noch die Kundentoilette, mit diesem durchunddurch stimmigen Klopapier!

Im Zweiundzwanzigsten

Zweijähriger stürzte aus zweitem Stock
orfon

Glücklicherweise ist ihm allem Anschein nach nichts passiert.

Gottlob war er nicht älter.

Samstag, 26. Juli 2025, 10:00

Carinthischer Sommer 2025
Ossiach, Alban Berg Konzertsaal
Ö1 Klassiktreffpunkt
Moderation: Ulla Pilz
Zu Gast: Nadja Kayali, Anna Anderluh, Eliot Quartett, Wolfgang Kogert, Bertl Mütter, …

Keine fünfundzwanzig Jahre ist es her, dass ich zum Ö1 Klassik-Treffpunkt eingeladen ward: Zuletzt durfte ich am 4. November 2000 – als allererster Musiker überhaupt (!) – live spielen, gleich drei Improvisationen, und Otto Brusatti hatte mich eingeladen. Was der diesmalige Anlass (bei dem es nicht speziell um meine Künstlerperson gehen wird) jedenfalls gemeinsam haben wird, hat eine interne Archivrecherche ergeben. Beim ersten Musikstück nach der Begrüßung handelte es sich damals um den zweiten Satz (Allegro) der Zehnten (gespielt vom Staatlichen Sinfonie-Orchester des Kultusministeriums der UdSSR unter Gennadij Roshdestwenskij, um einiges mehr als Allegro, was ja sowas wie fröhlich bedeutet), und diesmal geht es insgesamt um Dmitri Schostakowitsch: Wir begehen den Auftakt zum »DRUMHERUMHÖREN Festival im Festival«-Festival, darum auch garsoviele Gäste, da wird’s nachgerade wurln, ich bin vorfreudig gespannt und soll wohl auch was zum Besten geben dürfen bzw. darf wohl auch was zum Besten geben müssen. Alles weitere werden wir hören, und wenn Sie nach Ossiach kommen wollen, sehen: Eintritt frei!

Repariert

Von dort wird Er kommen

Zu richten die Lebenden und die Toten
Aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis

Indem sie samt ihrer Kapsel ins Wasser geplumpst wurden, sind die im Weltall gestrandeten (welcher Strand?) Astronauten nun, wie es heißt, glücklich auf die Erde zurückgekehrt. Wenn sie nicht völlig geschichtsvergessen waren, müsste ihr erstes Wort eigentlich »It’s« gelautet haben, woraufhin sie sich wieder ins All zurückgezogen hätten.

Wir sind immer und überall im All, oder zumindest an seinem Rand. Von dort geht es weiter.

(Bei de Weh: Wer richtet mein Raumschiff?)

Weltweiter

Finnland weiter weltweit glücklichstes Land
orfon

Mehr Licht!
Letzte Worte, Goethen zugedichtet

Goethe soll ja in seinem Frankfurter Dialekt lediglich darauf hingewiesen haben, dass er eben nicht gut liege und etliches anderes mehr, die bezeugten Berichte sind Legion.

In Finnland ist es entweder zu finster oder zu hell. Das macht doch was mit den Leuten.

Von Frankfurt gibt es Direktflüge, nahezu überallhin, weltweit.

Multiple choice

Was ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und treibt jedes elektrische Gerät an? 
A: Kaffee 
B: Strom 
C: Hamster
Gewinnfrage, Wiener Netze

Zeit wird’s, den Anbieter zu wechseln: Wenn einer derart blöde Fragen stellt, dann kann man ihm nicht seinen Hamster anvertrauen. Obwohl, Kaffee bringt Energie, und radelnde Hamster an Generatoren auch.

Mammuthamster, und alle Energiefragen wären gelöst. Alles weitere ist nur noch eine Frage der Netze. Mammutnetze, die bräuchten wir dann aber schon. Und was (wieviel) fräßen Mammuthamster eigentlich?, die hätten ja wohl einen gigantischen Energiebedarf, oder nicht?

Paramilitärgleiter

Steyr Motors durch hohe Nachfrage nach Militärgütern im Aufwind
orfon

Am Abgrund jedoch herrscht fast immer Aufwind. Aber nur die wenigsten haben einen Gleitschirm, und von denen nur die wenigsten Flugkenntnisse. Wohin auch fliegen, ist doch kein Fliegen im Sturz, wer hat da überhaupt irgendeine Wahl?

Nachzug

Eppur’ si muove
Galilei Galileo zugeschrieben

Nachtzug, später: Morgenzug, Vormittagzug, wenn auch letztlich (knapp) unter der Kompensationsschwelle. »Der Lokführer ist ausgestiegen, und ich glaube, der neue ist nicht gekommen«, sagt mir die stets freundliche Schlafwagenstewardess in ihrem anheimelnden ungarischen Akzent. Schicksalsergeben zucken wir beide mit den Schultern, synchron, wobei, ein regelrechtes Zucken ist es nicht, mehr ein etwas müdes, verschwitztes – der Wassertank der neuen Garniturgeneration (mit Duschoption) ist schon lange (längst) leer – Heben und wieder Niedersinkenlassen.

Wie lange gelten Kinderkrankheiten? (Akne, das ist aber bitte keine Kinderkrankheit: Es würde den jungen Menschen unnötig zusätzlich quälen, Akne als KK zu benennen. Zurecht. Schafblattern, ja, Ziegenpeter, meinetwegen. Der heißt aber ab einem gewissen Alter Mumps.

Alter Mumps, Nachzügler.

Ungesellig

Beliebtes Heiligefamiliemotiv: Jesus in der Zimmermannslehre. Der alte Josef mit dem belämmerten Blick eines Padre Pio avant la lettre scheitert als Lehrherr auf der ganzen Linie. Rundherum liegt das Werkzeug, Hobel, Schnitzeisen, was so alles dazugehört, meistens hat er eine antike Bügelsäge angesetzt, es gilt, einen Auftrag fertigzumachen, um die Familie durchzubringen. Mitten in all dieser hochvernünftigen Handwerkerei hält ihm da Jesus sein »Werkstück« hin, ein kleines, primitiv zusammengeschustertes Spielzeugkreuz, ohne alle Kunstfertigkeit und noch ohne Korpus. Die Verzweiflung ist dem geduldigen Ziehvater ins stirnrunzelige Gesicht geschrieben, und wir können ihn verstehen.

Später dann ging Er auf die Walz. Das wurde aber auch nicht mehr wirklich was.

Von

Tourist ließ auf Chinesischer Mauer Hosen runter
Agenturmeldung

Die Chinesische Mauer ist an ihrer nördlichsten Stelle beendet worden
Franz Kafka

Aber nicht ganz. Will heißen: ›Beendet‹ bedeutet noch lange nicht ›vollendet‹. Darin liegt ja die beglückende Infamie obiger Meldungen. Und ›runter‹ bedeutet nicht gleich auch ›hinunter‹.

Das legendäre Plakat des Steirischen Herbsts 1972 zeigt einen korpulenten Herrn von hinten, wie er offenbar am Hosenbund hantiert. Es könnte sein, er öffnet oder aber er schließt gerade seinen Gürtel. Anstößiges ist nicht zu sehen.

Gewisse Kunstwerke vermögen insbesondere in ihrer Unvollendetheit zu faszinieren: Ein Strich zuviel könnte es schier zernichten.

Freitag, 16. Mai 2025

Thalgau, kulturkraftwerk oh456
Lesung + Konzert
Margret Kreidl, Lyrik
Bertl Mütter, Posaune

Margret Kreidl und Bertl Mütter treffen sich im Kulturkraftwerk zum Austausch: Gedichte und Posaune im Dialog. Der Improvisation wird Raum gegeben. Etwas Neues, Überraschendes entsteht – für das Publikum genauso wie für den Musiker und die Dichterin.
Ankündigungsprosa

Margret Kreidl ist eine profunde Darbringerin ihrer eigenen Texte, sie vermag gar – ich habe es bereits mehrmals erleben dürfen – spontan mit ihren eigenen Worten zu jonglieren, wiewohl es geschrieben vor ihr steht. Große Kunst. Somit können wir frohen Herzens bereits im voraus garantieren:

Ein künstlerisch einmaliger Abend!
Ankündigungskurzprosa


Danke für den feinen Abend, den wir letzten Freitag bei euch mitgestalten durften. Ich bin (abermals) beeindruckt von der kommunikativen Atmosphäre in eurem Kulturkraftwerk, die anregend-angeregten Gespräche – und die Schnittlauchbrote; da rede ich noch gar nicht vom köstlichen Wein und dem wohltemperierten Bier: Höchstes Kompliment! Ihr habt in eurem Verein ein wohltuend spürbares, umfassend wertschätzendes Miteinander, zu dem ich euch besonders herzlich gratulieren will!
Künstlerdank

Wer im Kulturkraftwerk oh456 auftreten darf, ist beschenkt.

Zieeeeeh!

Anzugsbetrug hält Skizirkus in Atem
orfon

Auszieh’n!, Auszieh’n!
Meutengejohle

Anzugsbetrug, welch wuchtig’ Wort!

Für die kommende Saison schlage ich vor, dass der Skizirkus (auch so ein polyassoziatives Zauberwort) ausschließlich im Frack um die Wette talwärts wetzt oder adlert. Weiße Fliege und – die Zeitnehmung! – Taschenuhr verstehen sich dabei von selbst.

Für die Damen gelte ein weniger striktes Dekorum; wirklichen ist selbiges ohnehin in ihrem Wesen eingeschrieben.

Nachgestellte Frage: Wie (genau!) betrügt es sich mit einem Anzug, einem Betrugsanzug? Wer schneidert sowas? Was kostet’s? Manche fliegen ja weit über ihre Verhältnisse.

(¿Auszugsbetrug?)

Ich auch!

Betrüger wollte ohne Geld Luxushaus kaufen
orfon

Bitte, wer wollte sowas nicht? Die Frage ist ja, ob die Verkäufer jeweils damit einverstanden sind. Auch ist stets die rechtmäßige Inhaberschaft seitens der Verkäufer penibelst zu hinterfragen. Dann steht einer erfolgreichen Transaktion nichts mehr entgegen. Der Preis sei, was immer vereinbart ward: Kryptozeug, Kartoffeln, Küsse, Kaurimuscheln, (…). Über derlei gesondert berichten zu wollen, erübrigte sich somit allerdings.

Dick

Im Land der nunmehr erreichten endgültigen Meinigungsfreiheit (sic!) erübrigt sich, ein bestimmtes, potentiell nachgerade gefährliches Buch zu verbieten, denn seine Publikation selbst hat sich erübrigt, binnen rekordverdächtig kurzer Frist noch dazu, wir haben es staunendoffenen Munds mitverfolgen dürfen müssen. Es handelt sich naturgemäß um das beliebte und so aufschlussreiche Guinness Book of Records. Oder – wir müssen derweil die vorerst noch unfreie Meinungswelt ausnehmen – machen wir es so: Hinfort gibt es nördlich des Gulf of America und südlich des 51. Bundesstaats eine Weristderbesteimganzenland-Ausgabe, mit Einem, der ausnahmslos sämtliche Rekorde hält, ab initio per sempiternam et per decretam. Was bedeutet: Er verfügt zugleich über den dicksten als auch den dünnsten, den längsten und den kürzesten, wie es halt gerade opportun ist. Und vieles (Alles!) mehr, nicht nur im Frisurenfach.

Aber lassen wir das. Biedermeiern wir uns. Besser, wir tauschen uns über Rauhfasertapeten aus, das ist ergiebiger. … Gibt es eigentlich Weltrekorde auch im Rauhfaserfach? Wer hat die dicksten?

(Dass die erste Auslandsreise des amerikanischen Präsidenten in die Golfregion führte, ist nur ein weiterer Kalauer, den vorherzusagen wohl eine denkbar niedrige Wettquote ergeben haben dürfte, und da ist er schon, der Superlativ, oder, in einfacher Sprache, der nächste beste Weltrekord aller Zeiten.)

Heilig

Vatikan: Papst spricht auf Behandlung an
orfon

Wie behandelt man einen Papst? – Welch Frage tiefenklaffendster Art!

Ein wichtiger Beitrag zum möglichen Gelingen eines jeden Genesungsvorgangs ist, dass die behandelte Person, so sie dazu in der Lage ist, an die Chancenhaftigkeit der ihr angedeihenlassenden Therapie auch selber glaubt.

Und umgekehrt.

(Päpste gelten ja für allgemein als sehr glaubensstark.)

Leihwillig

Leihkosten: Freiwillige Feuerwehr in Clinch mit Brau Union
orfon

Wer löscht den Durst, also wirklich!? Sowas geht nämlich nur vereint!

Wer leiht der Feuerwehr freiwillig sein Ohr? (Kostet fast nix; wird aber erhöht, wenn das so weitergeht.)

Inside out

Roma, Trastevere. Vorm Eissalon, das sich selbst aufschleckende Eis. Und das bereits im Februar!

Ein sich selbst aufschleckendes Eis ist irgendwie noch gruseliger als ein Schwein, das als Koch (mit Haube) ins Gasthaus locken soll, ob es will oder nicht.

Und vegan, wie sieht da das adäquate Entsetzen aus? Welche Splatter-Formate keimen da bereits?

Hundelt

Viertel der Hunde in Wien nicht registriert
orfon

Fragen ploppen auf, Fragen über Fragen: Diese Schlagzeile muss ein perfider Clickbait sein!

(1) Wo befindet sich dieses vermaledeite Hundeviertel auf Wiens Landkarte, dass mir nieundnimmer geschehe, fürderhin dorthin zu pilgern oder gar dorten einzuziehen.

(2) Welches Viertel der Hunde (wenn es anders gemeint ist) ist nun nicht registriert? – Nun, das wissen wir eben nicht!, sonst bräuchten wir ja nur in die Registratur zu blicken. Gibt es wo ein Nichtregistriertenregister, so unter der Budl wo?, sowas gibts doch meistens bei uns, weil im Informellen sind wir doch Weltmeister, oder nicht?

(3) Wenn es aber ganz anders gemeint ist, das mit dem Viertel, welches ist gemeint? Befürchtend anzunehmen ist: Es hundelt sich um Gebiss samt Gekläff, als Zuwaage Rute samt Arschloch.

Beim Gansl isst man meistens ein Viertel, die anderen drei bekommen andere drei.

Ach, metaphorisches Korea! (In Griechenland sollen sie ja Igel essen, anstatt sie zu überfahren, und Schlangen, Äskulapnattern, was sonst. Habe ich selber einmal gehört.)

Fonze

Über Jahrzehnte hinweg waren Telefonzellen aus dem Wiener Stadtbild nicht wegzudenken
orfon

Aus den Augen, aus dem Sinn
Sinnspruch

Nun, so wird gemeldet, ist es Forschern des ISTA (Institute of Science and Technology Austria), in einem ersten Schritt zunächst gelungen, eine Telefonzelle teilweise wegzudenken und, wie weiter gemeldet wird, auch, nach langen, mühseligen Versuchsreihen, mit speziell entwickelten Falsifikationsmethoden und unter Zuhilfenahme gleich mehrerer KI-Cluster schlussendlich tatsächlich gelungen, eine ganze (es war eine alte, mit Drehscheibe, mithin: eine Telephonzelle) auch imaginär komplett hinwegzuschaffen.

Das mag zunächst etwas jämmerlich erscheinen, aber denken wir nur an die ersten Quantenexperimente, und was jetzt damit alles möglich ist (um nicht zu sagen: angestellt werden kann). Nun wollen wir also gespannt warten, was mit den hinweggedachten Zellen nun nicht alles bzw. alles nicht gemacht werden wird, fürderhin.

Wirkt diese Methode auch bei Hunden, zumindest fürs Gackerl? Der Anwendung beim Menschen ist, so hat sich bewährt, über den Tierversuch sich anzunähern.

Hernalligatoren

In Hernals tummelten sich Alligatoren viel länger als gedacht
derstandard.at

Wie lange hätten Sie gedacht? – Na, sehen Sie’s.

Jetzt muss man aber schon auch sagen, dass damals Hernals noch kaum (möglicherweise überhaupt nicht) Hernals war, und selbst die Alligatoren gleichwie Alligatorinnen haben auch noch nicht so geheißen.

Bei Reptilien hängt das Geschlecht von der Brüttemperatur ab: Je heißer, desto männlich. Das muss uns beim aktuellen Klimawandel zu denken geben und gibt jedenfalls einigermaßen bestürzenden Aufschluss über die sich ereignende Reptilisierung der Menschheit (nach der – längst erfolgten – rezenten Verhausschweinung).

Der Hernalser Wirtshausgeruch ward von Gert Jonke einst hymnisch, nachgerade als Kategorie, beschworen. Der Geruchssinn von Reptilien gilt als exzellent.

Postsident

Südkorea: Entmachteter Präsident enthaftet
orfon

Vermachtet aber wurde er im Anschluss, entgegen gewisser Erwartungen, jedoch nicht mehr. Oder sagt man gewissen.

Gewiss

Atheisten erneut nicht anerkannt
orfon

Bei Manchem muss man anerkennen, dass es wirkt, obwohl es es gar nicht gibt, Hokuspokus noch einmal! Undaber jeder braucht jemanden, der an ihn glaubt. Stell dir vor, du bist ein Gott – oder auch ein Ungott – und hast niemanden, der an dich glaubt. Da kannst du von vornherein einpacken, es wird nichts. Gewiss nicht.

Ich, also ich glaube denen schon.

Würdenträger

Vorwärts war gegen St. Anna wieder ein guter Verlierer
nachrichten.at

Diesmal bestimmte sie (die V.) das gesamte Spiel und verlor nur 1:2, eine bessere Verliererin können wir uns schlechterdings gar nicht vorstellen, und gibt es bei anderen Schönheitskonkurrenzen ungerechterweise auch die falschen Siegerinnen.

Mir gefallen diese aufgepickten Klimperwimpern ja auch nicht gåraso.

Einmal hat Tex Rubinowitz ein Siegespodest folgendermaßen besetzt: (1) Letzter – (2) Disqualifiziert – (3) Nicht teilgenommen.

Soistesdochabernichtwirklich: Die Letzten werden die Ersten sein. Würden, genau: wür-den!

Werte

Benkos Familie zog offenbar aus Innsbrucker Villa aus
Agenturmeldung

Sind die jetzt also auch alle in den Achten übersiedelt, vom Weißen ins Graue Haus?

Allzuviel wird vielzusehr lediglich in Schwarz-Weiß transportiert. Wir bräuchten sie aber, die Grauwerte, regenbogenbunte zumal.

Zimpt

Zimt klumpt. – Wussten Sie’s?

Und umgekehrt?

Freitag, 2. Mai 2025

Fels am Wagram, Weingut Wimmer-Czerny
WeinKult 24
*** AUSVERKAUFT ***

Das hat Markus Lidauer (ein gebürtiger Eferdinger, sowas) bereits 2012 photographiert: Was für eine Kontinuität!


Karin Peschka, Lesung

Victoria Pfeil, Bariton- & Sopransaxophon
Bertl Mütter, Posaune; Conférence
Ewald Oberleitner, Kontrabass
Christoph Cech
, Wurlitzer, Schlagzeug

Hans Czerny, Winzer

Der WeinKult 24 ereignet sich im 25er-Jahr, und 24 ist allerdings eine Zahl der Fülle.

Wie sie sich bei den Literaturtagen Steyr erstmals persönlich getroffen haben, fanden sie zunächst einmal eine höchstprivate Gemeinsamkeit heraus (fragen Sie ruhig!). Rasch war klar, dass sie was miteinander machen würden müssen, brucknern, jawohl, und da sie eine Eferdinger Wirtstochter mit empathischem Blick aufs Ganze ist, musste Bertl Mütter Karin Peschka auch zum WeinKult einladen. Spontan hat sie zugesagt, dabei zu sein, kurz nach der Verleihung des Veza-Canetti-Preises der Stadt Wien, große Nachfeiervorfreude!

Musik und Wein. Je weniger Ahnung man davon hat, desto süßer mag man sie.
Richard Powers, Der Klang der Zeit

Die WeinKultKombo (WKK) konstituiert sich jedes Jahr beim Eintreffen der Geladenen. So einfach, so klar. Als WeinKultDebutantin (mittlerweile ein weitum begehrtes künstlerisches Biographiedetail) wird uns die wunderbare Victoria Pfeil in der tiefen (Bariton-) gleichwie hohen Lage (Sopransaxophon) akustisch beglücken; als gestandene Oberösterreicherin (Steyrerin, præcise gesagt) wird sie zudem der Peschkaschen Idiomatik bestmöglich folgen können. Über jahrzehntelange Worterfahrung, gewissermaßen jandlabwärts, verfügt der heuer zum bereits achten Mal unser Fest beehrende Doyen der österreichischen Jazzszene auch reichlich: Wir dürfen uns auf den unglaublichen Ewald Oberleitner freuen! Er springt, in seinem 88. Lebensjahr, für den an seinem WeinKultDebut (s.o.) kurzfristig verhinderten Tobias Vedovelli ein, der ja seinerseits, 2023, höchst kollegial für den damals erkrankten, mittlerweile erfreulich genesenen Ewald in Bertls Trio 90YA eingesprungen war: So geht (nicht nur künstlerische) Freundschaft! Christoph Cech (an Wurlitzer samt Schlagzeug), Wahloberösterreicher und hundertprozentiger Wiener und unseren Hofintendanten Bertl Mütter (mit geographisch umgekehrter Polung) müssen wir hier nicht weiter extra entrieren.

[An sich, so ward in für gewöhnlich gut informierten Kreise ventiliert, hätten wir auch ein 76-jähriges Lyriktalent, gleichfalls Freund des Hauses sowie frischgeehrter Lebenswerkpreisträger (wenn auch nicht für seine Lyrik), in unserer Mitte begrüßen dürfen. Auf freundliches Bitten wäre er, so hatte er mir persönlich versichert, gerne bereit gewesen, anlassbezogene grandiose Petitessen (und anderes) in unserem exklusiv-inklusiven Kreis zum Vortrag zu bringen. Die Nachfeiervorfreude indes wurde am Morgen des Abends durch eine Virusmeldung seinerseits jäh eingebremst, sodass uns nichts anderes übrigbleiben wird, als dass wir, ohne ihn in unsrer Mitte, einen anstößigen Genesungswunsch auf den lieben Armin Thurnher anstimmen werden. Und 77, das ist ja auch eine schöne Zahl.]

Im Mittelpunkt von Allem steht der Wein und all die Köstlichkeiten vom Hofe der Czernys. Überhaupt am wichtigsten aber sind die persönlichen Begegnungen, zu denen es beim WeinKult quasi barrierefrei kommt: Es werde wieder wärmer, und Wärme können wir allerdings brauchen, in diesen Zeiten.

Vonseiten der Intendanz steht dem Symposion nun nichts mehr im Wege.

Markus Lidauer hat 2012 auch das photographiert.

WeinKult ist ja nachgerade das ideale Symposion: Zuerst gibt’s einmal was zu trinken. Dann wird gespielt, daraufhin wird gegessen und getrunken, dann gespielt, woraufhin getrunken und gegessen wird, daraufhin spielen und lesen die Künstler:innen wieder und unmittelbar darauf gibt’s was Gutes zu essen, und zu trinken ist auch noch genug da und so weiter: Wir achteln uns hinauf, alle sind wir illuminiert, aber keine:r angesoffen, und sowas nennt man Angewandte Trinkkultur.

Der Rote Veltliner – nicht nur von Gault & Millau prämiert!

Herzlich willkommen!

Umsitzende

Große Rührung und Entrücktheit unter den Umstehenden
Richard Wagner, Tristan und Isolde

Armin Thurnher hat den Concordiapreis für sein Lebenswerk erhalten, an dem Ort, der dafür geboten ist, im Parlament. Große Feierstunde.

Bei Lebenswerkehrungen, so dächte man, muss es doch üblich sein, dass sich im unmittelbaren Anschluss an die Überreichung der Ehrenurkunde, bei ihrem staatsvertraganalogen Herumzeigen, die ihre Ehre bezeugenden Anwesenden von ihren Sesseln (im Parlament: Drehstühle, mit Kreuzwehgarantie für habituelle Sesselkleber) erhöben, Standing Ovations, zuvor selbige herbeiführendes, effektvoll auf den Gesichtern und im Raum mit der Kamera eingefangenes sich zäh und dann lawinenartig evoltierendes Slow Dramatic Clapping, Tränen der Rührung selbst beim trutzigsten Manne, OMG!

Thurnher aber wurde herzlich, jedoch sitzend beapplaudiert. Es hat sich stimmig angefühlt, denn Armin (ich darf A. sagen) ist mit seinen 76 Jahren nicht das, was man, milde demütigend, ›rüstig‹ oder, niederschmetternd, ›erstaunlich agil‹ bezeichnen würde. Er ist schlicht – vital, und das ohne alle peinliche Jugendlichkeitsattitüde.

Da muss die Feiermeute nicht, von der Gebrechlichkeit des Lebenswerkgeehrten, seinem Verfall, der hinter vorgehaltener Hand, insbesondere, was die schwindende geistige Komponente betrifft, müde betuschelt wird, am allermeisten aber von sich selbst, ihrem Mitgefühl gerührt, sich ein letztes Mal, gerade noch rechtzeitig, zu Lebzeiten!, an seinem bereits geschaufelten Grab, an dessen Rand sie ihn hinzitiert hat, erheben, geschafft! Haben wir das also gerade noch hingekriegt, sodass uns nachher (recht bald schon) keiner vorwerfen wird können, wir hätten allzugerne riskiert, dass er uns ungeehrt in die Grube entschlüpft. Dazu käsiges Spreizlächeln (wir kennen es vom aktuellen oberösterreichischen Landeshauptmann), »Wir treffen uns bald!« heucheln und es aber einseitig meinen. Große Rührung unter den Umstehenden, der Vorhang fällt während der letzten Fermate. Nichts von alldem also, welch Wohltat – eigentlich eine Wohlunterlassung – beim Concordiapreis.

Ein Lebenswerk, so etwas gibt es ja gar nicht. Wenige indes haben sich verdienen die öffentliche Ehrung dafür so redlich wie Armin Thurnher.


So muss einzig vom Ausbleiben jedweder öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über diese demokratische Feierstunde, in der zuvor die Preise in den Kategorien ›Menschenrechte‹ und ›Pressefreiheit‹ für aufwühlend exzellenten Journalismus vergeben wurden, als die jeder Großartigkeit hierzulande beigeordnete Niedertracht berichtet werden: Man kann auch passiv an dem Ast sägen, auf dem man selber sitzt. Der ORF führt es uns mit seiner Nichtberichterstattung vor.

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten3 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare4 Momente, darf ich versichern.

(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)

Und sonst5 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten (am einfachsten ersichtlich beim täglichen Mütterlog); weltwichtiche künstlerische6 Projekte7 und dafür Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Fürsorge- und Liebesdienste, sowie Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich8 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’9Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!10 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. Was für ein Glück!11

Geschäftig

Franz Kafka

Person des öffentlichen Lebens
Kumulationsmeldung (Internetsucheingabe)

Manche werden erst nach ihrem Tod Person des öffentlichen Lebens, und dann gilt es, so gibt der Algorithmus kategorisierend vor, Nachrichten – Bilder – Videos – Filme – Serien von ihnen und über sie zu konsumieren, persönliche Werbeeinschaltungen inklusive.

Hustenzuckerl, maikäferbraune Hustenzuckerln, das wär’s!

Der Tod ist eine Person des öffentlichen Lebens. Nachrichten – Bilder – Videos – Filme – Serien poppen wievonselbst auf, inklusive exklusiver Werbeausschaltungen..


Da ist er wieder, mein monatlicher Hinweis: Wenn Sie, und so scheint es ja, die tägliche (bzw. täglich mögliche) Denk- und Vergnügungsanregung hierblogs goutieren, könnte es ja so sein, dass Ihnen das auch pekuniär was wert ist, also in meine Richtung, nicht nur der Stromverbrauch und alle weiteren, diesen erst bedingenden Aufwendungen (Endgeräterwerb etc.). Ist dem so, so kann ich Ihnen dafür die einfache Möglichkeit anbieten, dass Sie mir was spenden. Heute ist der Tag der Arbeit, und die meine, freischaffend(st), ruhet bitte nie!

Meine Kontonummer gewährt die spesenfreie Anweisung nach oben hin offener Geldbeträge, sie findet sich weiterhin und immerdar im Impressum.

DANKESCHÖN! und:

HOCH DER ERSTE MAI!

Querkehrt

Wiederkehr will Quereinsteiger auch in Volksschule
orfon

Bis weit in die Dreißiger hinein dieser wiederkehrende Traum, ich muss noch einmal die Mathematikmatura machen und falle prompt durch, was meine gesamte akademische Karriere mit einem Strich annihiliert, zurück an den Start, und ab sofort bedeutet das also: Die erste Volks.

Es wird immer entscheidend bleiben, wo das Volk zur Schule geht. Wo geht das Volk zur Schule? Das Volk! Was ist das und wo lernt man das?

Die Knabenvolksschule Am Plenklberg war ebenerdig, sodass ein Erwachsener leicht beim Fenster, gewissermaßen quer, einsteigen hätte können. Und über der Toilettentür ist das rätselhafte Wort ABORT gestanden, ehrfurchteinflößend wie alles, das einen obrigkeitlich umgeben hat (also buchstäblich A-L-L-E-S).

Irgendwie unerwartet erreichte ich damals bei der Mathematikmatura in echt ein Sehr gut, wirklich wahr. Ich kann also längst schon aufatmen. Zuatmen auch. Und auf!

Their Way

Meistens wird es lustig, bunt und laut, wenn die Blasmusik spielt.
orfon, 5.3.2025 (Aschermittwoch)

Es gibt Sätze, für die lohnt es sich ein Leben lang dankbar zu sein: Danke, liebes niederösterreichisches orfon-Team.

Meistens wird danach (im Anschluss) Musik gespielt, Leichenmusik, mehr oder weniger klischeehafte. My Way, Amoi seg’ ma uns wieder (fakultativ, wenn Anna N. kann, mit derselben), Ave Maria und dergleichen. Oder, auf dem Lande, gerne Blasmusik.

Ich selber spiele ja sehr gerne bei Begräbnissen. (Oder sagt man ›auf‹?). Auch in der Stadt.

In der Schweiz sagen sie ›Abdankung‹.

(Dankesschreiben aufliegend.)

Monströs

Erster Storch in Deutschkreutz angekommen
orfon

Wenn es (Anfang März, Anm.) der erste war, wie konnte man wissen, dass es ein Storch war? In Deutschkreutz?

Die ersten Saurier haben seinervorzeit noch überhaupt nicht so geheißen, und die Vögel, zu denen auch die Störche gehören (sollen), sollen ja auch von denen abstammen.

Wir sollten nicht immer alles gleich für bare Münze nehmen, was uns so erzählt wird: Es könnte alles ganz anders sein. Gewesen sein. Werden.

Einfach Sein. Genügt doch.

(Bald danach kamen die zweiten. Störche. Whatever.)

Schwall

Menschheit wird dicker
orfon, Science

Die Wissenschaft hat festgestellt
dass Coca Cola Gift enthält
Ernährungspsychologischer Merkspruch, 1970er-Jahre

Woran wollen wir glauben? Jedenfalls bis zuletzt an die Menschheit. Sie wird von den Menschen gebildet, aber anders als das Volk.

Das Volk schwillt an, allüberall.

Entlockt

Haar’le Julia
Ihr Friseur 2x in Steyr

Wie schaut eigentlich eine legasthenische Frisur aus? Wir wissen es nicht, vorerst nicht; nun aber wissen wir, wo wir eine bekommen können könnten. Wenn wir das wollen wollten.

Manche haben vermutlich schon eine und wissen es nur noch nicht.

Als Kleinkind habe ich hellblonde Locken gehabt, Schneckerl nachgerade. Für diese gibt es photographische Beweise, wenn auch spärliche.

Grundsätzlich wäre besser für wichtiger zu erachten, was im Kopf ist, aber auch ein Hut vermag kleidsam zu wirken. (Ich bin ja Hutträger, aus Passion.)

Katzenmusik

Es gibt so Musikstücke, die genügten wirklich als Gedankenexperiment, völlig, man muss sie nicht extra aufführen. Man führt Schrödingers Katze ja auch nicht auf. Wobei, aufführen kann man so ein Katzenstück schon, aber halt nicht ausführen: Die Idee des Stücks, den Klang, den es hervorbrächte, hervorbringt!, in den Raum stellen, dem Publikum vermitteln. Ein kollektives Hörerlebnis, bei dem jedem seine höchstpersönliche Vorstellung gegeben und gelassen wird.

So sind Alle zufrieden mit dem Gemaunze. Oder halt eben nicht.

Nachfrage im Sinne der kollektiven Wokness (sic!): Ab welcher biologischen Entwicklungsstufe würde es einen Sturm der Entrüstung geben, führte man Schrödingers Katze in Echt auf? Denken wir dabei auch an die beliebte Mäuseorgel bei Monty Python’s, die seinerzeit, in der allerzweiten Episode, Terry Jones als Arthur Ewing so virtuos zu behämmern wusste. Zu vermuten steht: Tomaten (gilt nicht für Scientologen).

Terry Jones ist ja, späterhin, der Demenz anheimgefallen; Demenz kann auch vom berufsmäßig Behämmtertwerden herrühren (Boxer, kopfballstarker Fußballer) – vom Hämmern also auch!?

Gipfelkreuzweh

Gipfel in London soll Ukraine Rücken stärken
orfon

In London ist es ja eher flach, und auch ein gestärktwerdensollender ukrainischer Rücken kann nur eine hilflose Metapher sein.

Irgendwann geht es aufwärts, zu neuen Quellen, hoffentlich.

Es gibt nichts zu hoffen.

Umneichtlt

HABEMUS PAPAM
HABEMUS MAMAM
HABEMUS BUBIM
Ernst Jandl

Nun hat die Mutter also auch den ersten Papst überlebt, der jünger war als sie. Und jünger als sie gestorben ist. Lang dauert’s aber bei ihr auch nicht mehr. Sagt sie, seit langem.

Bei mir sind’s seit einiger Zeit die Bundeskanzler. Immerhin, und derweil noch ohne physisches Überleben. Aber sonst, final, dauert’s bei uns wohl auch noch a Neichtl.

Alles dauert.

Queremus Papam

Kranker Papst hat ›gute Laune‹
orfon, 24.2.2025

Lügen haben ›kurze Beine‹
Versmaßadäquat

Spätestens da hätten wir es wissen können. Müssen.

Wäre es üblich, verstorbene Päpste zu kremieren (in Dienstkleidung), welche Färbung hätte dann der Rauch?

Werg gibt weißen. Gäbe.

Binär

Post stellt mehr als die Hälfte aller Pakete zu
orfon

Da ist wohl noch ein kleinwenig Luft nach oben.

Heringelreih’n

Fischumzug im Tiergarten Schönbrunn
orfon

Die Meldung am Tag des Opernballs, dem letzten Donnerstag im Fasching, muss erheitern. Welcher Antonius hat denn nun die Festpredigt gehalten? Wie ist es am (und nach dem) Aschermittwoch weitergegangen?

Für heute aber gelte: Osterschinken winken.

Röchen

Wie altägyptische Mumien riechen
orfon

Diese Nase!
Obelix zugeschrieben

Nun, wie bereits angedeutet: Mit der Nase.

Wie die Nase einer altägyptischen Mumie nun riecht, im Detail, das weiß ich noch nicht, aber ob mich das in aller Tiefe fortgesetzt zu interessieren vermag: Ich wage es zu bezweifeln.

Sitzenbleiber

Beim Ohrenarzt. Wohltuend ruhig ist es. Wir werden aufgerufen. Nirgendwo Laufschriftbänder.

Es scheint, als ob es insbesondere für die Zulassung zur Ausbildung zum Ohrenfacharzt onomastische Auswahlkriterien (oder aber Vorprägungen) gibt: Hier Dr. Quint (wohl ein Spezialist), dort Dr. Schall (mehr der Generalist).

Friseure: Dürfen sich selbst benennen. Vorläufig, noch.

Schmächtig

Skiherren droht Schmach wie vor 38 Jahren
orfon

Dazu wäre bitte Folgendes zu sagen: Damals waren sie noch nicht einmal Kinder, die Herren, worin bestünde also die Schmach, die sie, prämückoid gewissermaßen, seinerzeit erdulden hätten müssen? Dieselbe? Diegleiche? Schmach? Schande?

Wolln wir bei Gelegenheit wieder einmal über die vom 38er-Jahr reden?

Gleich danach hat aber Rapid den Cup gewonnen, gegen Frankfurt. Und 41 wars die Meisterschaft, gegen Schalke, und jedesmal sind sie zurückgelegen.

Österreich war ja immer unpolitisch.

Steuerleiberl

Ruderer Nussbaumer übernimmt ÖOC-Steuer
orfon

Erst der Achter verfügt über einen Steuermann: Genügte es nicht, wenn Rudi (Rudolfine?) Nussbaumer beim ÖOC das Ruder übernähme?

Nussbaumer wird früher wohl Nußbaumer geheißen haben, aber nicht in der Schweiz (und Liechtenstein), seit 1934 bereits, andere Quellen weisen 1938, 1974 und 2006 aus, was ja auch bereits vor 19 Jahren war, ein ganzes Jahr lang, dann übernahm das 2007er-Jahr das Steuer und war bis zur Nacht auf den 1. Jänner 2008 am Ruder oder umgekehrt und so weiter.


Merke (1): Steuermänner lassen rudern.
Merke (2): Allzugroße Schiffe sind für ihre Trägheit berüchtigt.
Merke (3): Mancher Eisberg voraus! hat sich schon als fester Boden herausgestellt.
Merke (sowie): Sich (und den Seinen) selbstgewährte Steuerbefreiung kann in gewissen Eventualitäten nicht ganz absichtsgemäße, möglicherweise auf einen (und die Seinen) selbst zurückfallende Auswirkungen zeitigen.

Boykottieren!

Sonne, Strand und Meer auf dem Mars
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Und nirgendwo etwelche Sonnenschirme.

Die Papierschirmchen für Eispokale werden übrigens, so weiß der in derlei Dingen stets bestinformierte Tex Rubinowitz, von Hand in Nordkorea gefertigt. Unter Zwangsarbeit, versteht sich, Mars lässt seine Muskeln gerne auch auf der Erde spielen, und vermutlich ausschließlich da. Wo aber Mars draufsteht, ist nur ilose Musik drinnen.

Karambo

Rambo Zambo!
Wahlabendsmotto, Deutschland (West)

Ab die Masken: Im Siegestaumel offenbart sich die toxische Männlichkeit Deutschlands Bürgerlicher, klassisch-philologisch geschult an der antiken Deklination in ihrer in die romanischen Sprachen übergeführten Abschleifung. Alles Humanisten, innen und außen.

Mannaman

Tausende beteten Rosenkranzgebet für Papst
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Tauet Himmel den Gerechten
Adventlied

Die möglicherweise entscheidende Frage ist, ob diese Tausenden beim selbstredend gemeinsamen Gebet nun ein Gebet oder eh tausende Gebete gebetet haben. (Vermutlich, zweifaltig: sowohl – als auch.) Weil natürlich gelten muss: Je mehr Gebete umso effektiver, zielführender gelingen sie: Wir dürfen uns Gott als einen (glücklichen) Automaten vorstellen. Im Vatikan hat Er öffentlich-rechtlichen Status.

Ob Er letztlich den Tausenden Tau senden konnte, bleibet für immerdar eine Frage des Glaubens, und mit dem Antworten hat das sowieso so seine eigene Bewandtnis. Der noch so verständnisheischend adressierte, immerhin zweifelsfrei raumzeitlich präsente Hund (Vogel, Wurm,…) etwa redet nicht (in Worten: NICHT) zurück, nicht ein Wort. Erhören? … Nunja …

Zielfoto

Seltene Krankheit:
Laufen für Martin
Regionalgratiswochenzeitungsaufmacher

Ich gehe mit meiner Laterne
Martinslied (November)

Ad (2) Wer geht mit? – Wir wissen es: Meine Laterne, mit mir. (Aber nur mit mir.)

Ad (1) Worin besteht im LfM die (seltene!) Krankheit? Wer derart selten Erkrankter läuft? Für Martin? Im Februar, bei zunehmendem Licht?

(Die wohltätige Laufmasche zieht regionalmedial immer. Der Scheck dann muss zumindest zwei Quadratmeter groß sein, der großgeschriebene Betrag darauf ist wurscht. Dabeisein ist alles: Rabammelnocheinmal, es zählt das Foto!)

((Ein einziger Renner.))

(((Wird schon wieder.)))

Alte Welt Blues

Pompei. World Heritage Site. Kein Empfang: Das Netz ist zu alt. Aber eh nicht überall. Und es wird ja renoviert, daunddort. Und ausgegraben, das sowieso.

Das wird auch kein origineller Text mehr. Und was wäre denn das, World Heritage, heutzutage, morgenzutage, jezutage: Wer erbt, wer siebt?

In illo tempore

Am Beispiel der italienischen Toilette: Schiefe Ebene, das Prinzip, und nicht nur in Pisa.

Scheiße zieht immer, alte Kalauerweisheit. Jedoch, wie wir sehen müssen: Nicht einmal noch so subtiler Fäkalhumor zeitigt mehr originelle Texte.

Buchstäblich Alles rutscht ab.

Trotztrotz

Weil doch neun und vier dreizehn ist: Am 13. Februar 2025 habe ich hierblogs einen Satz veröffentlicht, den ich, so wurde mir ventiliert, näher exemplifizieren sollte. Er lautet(e): »Kaum etwas bringt eine schadhafte technische Vorrichtung so effizient dazu, wieder zu funktionieren, wie qualifizierter Trotz.«

Wir müssen die Themengebiete, bei denen die Meinung grassiert, ihnen sei am besten mit Trotz zu Leibe zu rücken, leider beträchtlich erweitern. Will heißen, das ist ja bereits geschehen. Man nennt es bitzeln (bizzln), und ganze politische Systeme bauen darauf auf. Lösungen, an Lösungen ist da keiner interessiert, und jetzt hör ich schon auf, sonst werd ich noch trotzig, weil ich nicht will, dass das, weiter expandierend, so bleibt.

Reden wir besser über Rau(h)fasertapeten. (Lieber, das sowieso.)

Geldfiebermücke

Philippinen: Belohnung für eingefangene Stechmücken
orfon

Die schönste Belohnung für eine Gelse ist wohl das Blut ihres Wirtes. Oder sagt man Wirts?

Ehren wir indes die Überträgerin. Oder sagt man Überbringerin?

Solcherne

Die weltgrößte Gondel aus Lego steht in Ischgl
derstandard.at

Wer hätte das gedacht bzw. je denken können? Und nicht sofort »Venedig!« geprustet? – Achso, aus Leegoo, na dann, und gibt es ja solche Gondeln und solcherne.

(In Ischgl gibt es ja auch größere Schlägereien alswie in Venedig, dort dafür die – wesentlich! – eleganteren.)

Zurecht

Änderungsschneiderei
Damen und Herren
Änderungen aller Art
Einzelunternehmerauslage, Augsburg (zugespielt)

Heutzutage können wir uns alles so zurechtschneidern lassen, wie wir wollen und wonach uns gerade ist, und selbstverständlich wieder zurück: Leben, das ist doch Ändern.

Herrlich!

Unauffällig

Taxham, Westküste von Salzburg, verborgene Aufforderung zu neuen Zöllen?

Wolln wir bitte nicht allzuauffällig mit Schinken winken.

Gleichgesetzt

Keine Partei kandidiert in allen Gemeinden
orfon

Fritz ist Schüler
grammatischer Beispielsatz, historisch (Gleichsetzungsglied)

In allen Gemeinden kandidiert keine Partei. Nicht in allen Gemeinden kandidiert eine Partei. Oder wie jetzt?

Möge die beste gewinnen, absolut, wie auch sonst, weil so geht das heute, und die Sieger nennen’s die Ware Demokratie. Das Grundproblem indes ist: Nirgendwo kandidiert mehr Die Beste Partei, und das ist bitte kein Spaß. Vielleicht könnte man dem abhelfen, indem endlich jemand Keine Partei beim Innenministerium registrieren lässt: Wir müssen da irgendwie raus!

Eigenschau

Weltcup-Gesamtsieg geht fix an Österreich
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Undzwar insgesamt, allüberalles, endgültig, für immerdar.

Die Welt hat einen Schisprung.

Ganz am Schluss wird abgerechnet.

Abgerechnet wird ganz am Schluss.

(Im Skibob ist übrigens Steyr traditionell eine Weltmacht, Weltmachtführer seit je, unterschätzt seit Äonen.)

Vor dem Komma

TARIFSTREIT BEIGELEGT
VW will 35.000 Stellen bis 2030 abbauen
orfon

Na dann ist ja eh alles in Ordnung wieder.

Fünfzig plus

Lignano will Maßnahmen gegen Pfingst-Exzesse ergreifen
derstandard.at

Da hätten sie bitte, ein Zeitl isses schon her, damals in Jerusalem anfangen müssen, jetzt ist der Geist längst aus der Flasche, und da reden wir noch garnicht von der pfingstkirchlichen Verseuchung der vormals christlichen Weltteile, seien sie katholisch oder protestantisch gepolt gewesen, zum Heil oder Unheil, das muss ein andermal erörtert werden, und hoffentlich ohne Bitternis.

Umgekehrt, bitte, Lignano, das kann doch nicht soo schwer sein! Ich war selber schon dort. Davor sind wir ja jedes Jahr nach Càorle gefahren, jedesmal für vierzehn Tage, Exzesse nur beim Sandburgzerstören.


Ausgemärzt. Eingeaprilt. Bitte spenden Sie mir was! Ich mache das hier gratis, aber nicht umsonst. Und frei schaffend (freischaffend) – können Sie sich vorstellen, was das konkret bedeutet? (Fragen Sie mich besser nicht.)
Meine Kontonummer – eine eingeübte Kulturtechnik, die keiner weiteren Erläuterung bedürfen sollte – ermöglicht Ihnen die spesenfreie Anweisung nach oben hin offener Geldbeträge und findet sich weiterhin und immerdar im Impressum.

Steckenbleiben

Rom. Roma. Nachts. An der Kreuzung regeln zwei Polizeiautos ihren Stau. Aber die Blaulichter leuchten nur wie körperlos, durchgehend, sie blinken nicht, wie es sich gehörte. Wie wenn einem, wovor sie uns gewarnt haben, beim absichtlichen Schielen die Augen steckengeblieben wären. Man möchte sie gewissermaßen hinterkopftachtelnd anstessn, damit sie über den toten Punkt drüberkommen. Sowas aber mach bitte niemals bei einer uniformierten Einheit in Italien. Niemals.

Lateral

In der Lateranbasilika, was für eine Großmarkthalle, einst – danke für den Vorschlag, o Autocorrectur! – eine Großmachthalle. Messe ist, ein Großkardinal zelebriert. Um ihn herum gschaftlhubern nervös-eilfertig fastnochjugendliche Kleriker, fesch sind sie, als wären sie gerade eben dem rezenten Jungpriesterkalender entstiegen, schnell noch Wichtigstes aus dem seitlichen Aufführungshintergrund geholt, indes der Schnürboden kaum bis garnicht genutzt wird, zumindest soweit es der nüchterne Blick erfassen kann.

So Vieles bleibt dem Auge verborgen. Umgekehrtes auch.