Bertl

Neunzig

Mein Vater wäre heute neunzig. Heute wäre mein Vater neunzig. Ich habe ihn im Kindergarten geliebt, und dann wieder, mit vertauschten Rollen, im hohen Alter. Hat da Manso, der Kindergartenschäferhund, auch längst schon nicht mehr gelebt, hat er sich doch an ihn noch erinnert, neben wenigem, kürzer zurückliegendem.

Ich auch.

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[WSW] =
POSEN

Ausgenommen Napoleon

Rod Stewart deutet Ende großer Welttourneen an
orfon

Das ist meine kleine Welt
Waterloo & Robinson

Für kleinere Menschen ist selbst die kleinste Welt ein kleinwenig größer.

Ich selbst war ja fast schon überall; aber nicht mehr lange.

Kraube

Die 83-Jährige bekommt eine Haube verliehen, was ihrer Küche die Krone aufsetzt
gastronomische Frohbotschaft, orfon

Eine Haubenkrone, das wär’s! Wär’s das, wirklich?

Wie kocht man eine Haube? Gibt’s in Vietnam Hauben? Brauchen die dort sowas?

Es ist kaum zu glauben.

Ich bin ja mehr so der Hutträger; ungekrönt republikanischer Gesinnung und -sittung.

Uneben

Wanderin stolperte über Abdrücke aus der Zeit vor den Dinosauriern
derstandard.at

Öha!, täten wir da im Oberösterreich ausrufen, und wie kann man bitte nur über etwas drüberfallen, das schon so lange vor einem daliegt? (Vor: Frage nach dem Ort / Frage nach der Zeit.)

Wann und wo aber stolpern wir nicht eh Alle?

Na eben.

Schüssig

EINFACHE SPRACHE
Wie Donald Trump angelobt wird
orfon

Manchesmal steht die Antwort oberhalb der Fragestellung.

Die Kürzestform einer Kriegserklärung ist der Schuss.

 

Mammutzwerge?

Wir stehen vor einer großen Mammutaufgabe, sagt der Regierungsverhandler im morgendlichen Radiogespräch, und dass uns gute Feen nichts nützen werden. Alle haben sich seit langem schon den Kopf zerbrochen, und jetzt haben wir den Salat.

Nach den zwischen je zwei Menschen zu platzierenden allzuunsäglichen fucking Babyelefanten könnten nun, in einem gigantischen Rückschritt, Zwergmammuts zum Maskottchen mutieren. Wie groß bzw. klein sollten diese nun sein? Ab wann gülte ein Mammut als ehnichtsoriesig? Ich vermute: ab inetwa Tapirgröße.

In der Eiszeit waren jedoch auch Tapire beträchtlich größer. Verglichen dazu sind die heutigen Taschentapire. Maximal.

Trilobitenquadcopteroid

Neue Flugsaurierart entdeckt
orfon

So viel wartet im Sediment aufs Entdecktwerden, es ist ein passives Warten, Harren im Starren: Schauen wir doch mehr noch nach oben, da krebst so Etliches herum, selbst Altes, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen.

Von innen

Christbaum auf dem Wiener Rathausplatz leuchtet
orfon

Nur echt mit dem Stephansdom
Manner mag man eben

Die Glühbirnen erst, undzwar derart, dass man das rathausplätzliche Strahlen von Stamm, Ästen und Zweigen beinahe kaum mehr sieht, lediglich die knallhart recherchierenden Leute von orfon, vielleicht haben die extra lichtempfindliche Brillen, dass die das sehen, in jedem Fall ist’s ein Wunder, und weltweit machen sie es nach, versuchen sie es nachzumachen, es wird ihnen nicht gelingen, einzigundallein der Christbaum auf dem Wiener Rathausplatz leuchtet, so von innen.

Abgeduselt

Modewelt ertrinkt in Bordeaux 
orfon

Nobel geht die Welt zugrunde.

Das mit den Lemmingen ward ja längst als metaphorisch entmystifiziert.

Nobel geht die Welt zugrunde.

Stürmisch zeitgemäß

Schuttstrom: Schweizer Bergdorf Brienz geräumt
orfon

Schuttstrom steht da, zweifellos Schuttstrom, tatsächlich Schuttstrom, nichts anderes alswie Schuttstrom.

Woll’n wir hoffen, Alle bleiben von Allem, Strömen wie Stürmen, verschoont.

Es wird aber, dawiedort, nichts genützt haben. Scheiß Schwerkraft.

Schade

Wimpernschlag fehlt Flock zu Auftaktsieg im Skeleton
orfon

Nur im Vakuum fallen Flocken wimpernschlagflink erdkernwärts.

Dass Skelette über keine Wimpern mehr verfügen, darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden.

Das wird kein tauglicher Text mehr.

Oftmals wird die Niederlage bereits in ihrem Auftakt offenbar.

Ohrwurm

Insider: Scholz hat mit Putin telefoniert
orfon

Wir haben es längst geahnt: Da sind so kleine Mandln drin, im Telefonhörer, und die hören alles mit. Dass die das dann – an den Bestbieter? – ausplaudern: Wen wundert’s. (Punkt.)

Bitte, bezahlt sie besser! Wir möchten nicht Alles wissen müssen.

Zehn Gebote

Sotheby’s versteigert Zehn Gebote auf Marmorplatte
orfon

Es müssen exakt zehn Gebote ein.

Dann wird zugeschlagen.

Exklusiv

Britischer Zaubereiverband sucht ausgeschlossene Frau
orfon

Herbei, herbei!
Goethe: Faust, Der Tragödie Zweiter Teil

Eingeschlossene, Abgeschlossene gar, sind scheints einfacher in einen als angemessen normal zu bezeichnenden Zustand überzuführen: Allerhand und – Applaus!

In Wirklichkeit ist das alles eh alles andere als eine Hexerei, und das wissen sie, die britischen Zauberer, längst schon.

En suite

Wiener Linien starten zwischen Karlsplatz und Schottentor U2-Probebetrieb ohne Fahrgäste
derstandard.at

Schaffnerlos
Emblematisches Ambrosalbum

Ist ja logisch: Fahrerlose Züge bedürfen passagierlosen Verkehrs.

Wie bauen wir das weiter aus, probeweise? Und dann erst, wenn wir zu den Aufführungen kommen und in Serie gehen?

Geborgtenheit

Sesselkleber, das ist eine weitum im Land geschätzte verbindliche, nachgerade reparatorische Tätigkeit.

Hutborgen, auch so eine alte solidarische Hilfreichung, insbesondere bei Jägerhüten, wahlweise mit oder ohne Beutebruch (lieber mit).

Hutträger borgen ihre Hüte bekanntlich ähnlich aufdringlich her, wie das Unterhosenträger mit ihren Unterhosen zu machen pflegen. Es ist Ausdruck intimer waidmannsheiliger Verbundenheit, seinen Hut herzuborgen. Wichtig dabei ist, dass das Kleidungsstück (z.B.: der Hut) zuvor gut eingetragen wurde.

Hirschverleih, einen Hirschverleih müsste man aufmachen.

Und das alles zu hundertzehn Prozent felerfrei, immerwährend.

Gewinnsel

Zuckerkonzern Agrana mit enormem Gewinnminus
orfon

Verlustplus, das klänge doch irgendwie lustiger, finden Sie nicht auch? Wäre wohl ein leicht bittersüßliches Verlustplus, das da zu vermelden ist. Chichorée, genau: Ziguri.

Zum Auszucken.

Endgültig

Der Tod berühmter Menschen mit 27 Jahren ist nicht wahrscheinlicher als mit einem anderen Alter. Aber wer mit 27 stirbt, hat größere Chancen, posthum berühmt zu werden.
Wissenschaftliche Erkenntnis (via derstandard.at)

Verpasst, eindrucksvoll verpasst.

Soll mir recht sein. Jetzt kann ich (endlich!) ungeniert berühmt werden, gefahrenminimiert, soisdas, genau.

He hallo Welt (hey hello world!), da-bin-ich! (Lähääängst.)

Muss aber nicht

Will nicht – MUSS!

M

Heute ist der elfte Elfte, es beginnt die sogenannte ›Fünfte Jahreszeit‹, der Fasching. Dafür haben wir schwungvolle Musik im Programm: Man könnte also gute Laune zumindest simulieren.
Morgenanmoderation, Radio Österreich 1 (11. November 2024)

Könnte man, ohja, könnte man.

Muss aber nicht.

Andenkräuter

Katjes Alpaka Cola
+Zitrone+Kirsche
*VEGAN*
Kauundlutschproduktverpackung

Wie jetzt, vegaan? Mit Alpaka-was?, -geschmack?, aber wie?

Am Umschlag ist so ein kindchenschematisches, wie neugierig lächelndes, möglicherweise auch noch feuchtnasiges Wollwesen abgebildet, und wer wird da nicht gleich inwendig »ich will auch so eins haben« ausrufen.

Jetzt aber: Welcher Art genau ist dieses Alpakakauundlutschprodukt, vegaan zumal? Dafür darf man doch nicht einmal die (so wertvolle) Wolle zum Zwecke des Zerkaus und Verlutschs verwerten, auspressen etwa, nicht einmal mit homöopathischen Methoden, da müssen wir leider schon recht strengstens sein.

Ich weiß es nicht, es erschließt sich mir nicht, dieses Alpakazeug, und dazu noch Cola, das muss doch sehr ungesund sein, insbesondere für Kinder, machen wir einmal den Lebertest.

Wie schmeckt eigentlich eine Alpakasuppe, wie lang muss die köcheln, wie lang im Kelomat (da geht’s schneller), es wird dann aber schon ein Riesenkelomat sein müssen, so ein Alpakakelomat, in den Anden wird sich das kaum jemand leisten können.

Wie also können wir tun?

Das Geheimnis der Suppe liegt in ihrer durch maßvolle Reduktion erzielte Würze.

Zu Kreuze

Nehammer traf Musk und lobt Meinungsfreiheit auf X
orfon

»Zudem lobte Nehammer die Social-Media-Plattform X, die seiner Meinung nach einen wertvollen Beitrag für Rede- und Meinungsfreiheit leiste«, wird weiter berichtet.

Unwürdige Arschkriecherei, das.

Zur selben Zeit hält das Rätselraten um die ›Krankheit X‹ im Kongo an.

(Für heute muss mein Kurztext ohne jeden weiteren ironischen Spin bleiben.)

Eiskalte Spur

Medien: Polizeichef versteckt in Spanien Millionen in Wänden
orfon

Mama kann ich ein Eis?
Quengelfrage

– Millionen was?

Wänden, das könnte eine Ortschaft sein in der Schweiz, vielleicht in der Nähe des Walensees. Was aber machte ein spanischer Polizist (womöglich in Uniform) dortselbst? – Richtig, etwas verstäcken.

Was man alles mit einem Eis kann, im Winter, aber auch sommers, man kann es gar nicht alles aufzählen. Und mit mehreren erst (Eisen).

In Spanien ist es fast immer zu heiß für Eis.

Stimmungsmache

Landtagswahl: Hofer startete Tour durch das Burgenland
orfon

Hofburgenland.

Folgt dann am Doskoziel ein sichgewaschenhabender Stimmenverlust, wird alles rundum zum rumpelstilzen Hüpfburgenland. Ach wie gut, dass niemand weiß, wer rumpelt, wer stilzt, derweil.

Mit einem weiteren Stimmverlust jedoch ist stets zu rechnen im Burgenland. Wir werden noch zu hören bekommen.

Ungeschickt

Warum wird nie über die Generation X geredet?
derstandard.at, Mein Forum (eingerichtet von »User:in ›GenX‹«)

Alle Kreter lügen
Epimenides der Kreter

Ich werde da nie dabeigewesen sein.

Indes, aufwendige Recherche ergibt: Ichselbst gehöre ihrselbst an, bin ich doch von 1965 bis 1980 geboren worden, und nicht nur das.

Immerfort von sich zu reden, schickt sich nicht.

Wir sind, allesamt, durchunddurch paradoxe Existenzen: Darüber sollten wir reden, seit bis zu sechzig Jahren.


Der vertraut-vertrauliche Stupser zum Monats- und Jahresersten: Wer fürs (tatsächlich!) tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, fühle sich hiermit herzlichßt dazu ermuntert. Da zudem heute ein (neues!) Jahr beginnt, sei zusätzlich die freiwillige Entrichtung einer – bei Telekommmunikationsunternehmen ist sie überaus beliebt – jährlichen Servicegebühr als Extrabonus angeregt. Meine Kontonummer findet sich indes immer noch im Impressum.

Ausblasung

Produzenten: Eierversorgung zu Weihnachten gesichert
orfon

Jetzt sind wir gespannt, wie es um die Adventkränze in der Karwoche und über die Ostern hinaus steht. Wir dürfen von einer Beruhigung der Lage ausgehen: Die Nachfrage triggert das Angebot. Oder ist’s umgekehrt?

Alles muss raus.

Eingegrenzt

Zwei Tote in OÖ: Polizeieinsatz im Burgenland
orfon

Ich würds ja auch so machen. Oder Vorarlberg. Kärnten Süd: Rosental, Jauntal. Nur weg halt, weit weit weg (innerhalb gewisser Grenzen).

Kosmisches Fach

Dunkle Materie sammelt sich um Schwarze Löcher und Neutronensterne
derstandard.at

Leute, jetzt wird’s dann wirklich Zeit, dass wir was unternehmen, weil so geht das bitte nicht weiter. Nicht mehr lange. Ist ja, zugegeben, weit weit weg das alles, aber es geht halt alles das auch sehr sehr schnell. Außerdem kann nicht mit gänzlicher Sicherheit garantiert werden, dass sich alle Neutronensterne auch wirklich immer brav neutral verhalten. Wobei dann auch noch, nachgeordnet, die Frage nach einer etwaigen Sanktionierung gestellt werden müsste.

Und irgendwo zwischen All dem wir.

Wirschtln. Alle Samt.

Unfroh

Königin Letizia verließ unter Tränen das Gelände
Korrespondentenmeldung, Radio Österreich 1

La Reina Letizia abandonó el lugar entre lágrimas
Spanisch

Dronning Letizia forlod stedet i tårer
Dänisch

Däninnen lügen manchmal. Meistens aber meinen sie es eh ehrlich, ærlig.

Honestas, todas, und soviel geht heutzutage schon automatisch.

Under Pressure

»Damit der Kelomat nicht explodiert«: Richter fordern mehr Personal von nächster Regierung
derstandard.at

Ach kochen die in ihrem Kammerl? Was denn? Erdäpfel? A gscheide Suppm? Wurscht, mit dem Kelomat kann man alle Speisezubereitungsprozesse eminent beschleunigen. Aber nur in Österreich. Anderswo müssen sie dafür einen Druckkochtopf nehmen, und das gilt auch wieder nur für den deutschsprachigen Raum. Aber anderswo haben sie ja auch ganz andere Rechtssysteme. Und Gerichte.

Thermodynamisch

Feuerbestattungen im Aufwind
orfon

Die Abbildung des Landesstudios Niederösterreich im (zumindest) weltweiten Internet verfügt zumindest die Allerheiligen über über eine eigene Rubrik »TOD«, und das gefällt uns schon einigermaßen.

Erwärmte Luft steigt auf. Niederösterreich kann ja wirklich Wärme brauchen. Dann halt wenigstens so. Gerne aber auch für die Menschen, zu Lebzeiten, und nicht nur die Unsrigen.

Seinesgleichen

In dieser Version haben wir einige Fehler behoben und noch bessere eingebaut.
Upgradeinformation (Serviervorschlag)

Früher war mehr Lametta
zutreffender Weihnachtskommentar

Jedesmal ist es das Gleiche. Es ist jedesmal das Gleiche. Das jedesmal Gleiche ist es.

Aber halt nicht ganz, und die Erinnerung macht uns sowieso immer einen Strich durch die Rechnung. (Meist mehrere.)

Soviel zu Weihnachten diesmal. Wishing you a happy whatever doesn’t offend you.

Dszilinipriet

Tiere konsumieren Alkohol öfter als gedacht
orfon

Nachher kann sich sowieso keiner mehr erinnern. Und dafürkönnen kann keiner etwas.

Versoffene Viecher, alle zusammen, Ochs und Esel. Und die ganze Vögelschar.

Kaum ein Hauch

Häufiger aber dünner: Nebel hat sich verändert
orfon

Das klingt für den Nebel etwas – tut mir leid, es so unverblümt sagen zu müssen – beschissen. Umgekehrt, wie wäre es, hätte der Nebel Verstopfung, undurchdringliche Wattewände, aus Gips gar?

Es ist ein einziges Nebelleben.

Geradezu indirekt

Bild des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße soll fehlerhaft sein
derstandard.at

Dass Schwarze Löcher die nachgerade idealtypischen Weißen Flecke(n) allen menschlichen Wissens repräsentieren, darf/muss (muss/darf) als unbestritten gelten.

Wenn dieses eine berühmte Schwarze Löchlein nun also offenbar lediglich lückenhaft dargestellt ward, hat das irgendwie auch seine höhere Richtigkeit. Schwarzen Löchern soll man sich ohnehin, wie uns immer wieder eingebläut wird (»Don’t try this at home!«), eher nicht (kei-nes-fal-ls!) auf geradem Wege annähern, wenn überhaupt.

Wollen wir uns bei dieser Gelegenheit einmal wieder an Otto M. Zykans »Auszählreim« (1986 zur Neueröffnung der Grazer Oper) erinnern, dessen finales Zitat, wie schon ein anderes Mal (26. Mai 2006, der Tag nach seinem Tod zu Christi Himmelfahrt) hierblogs erwähnt, bekanntermaßen lautet: »Die Lücke, die ihr hinterlassen werdet, wird euch restlos ersetzen.«

Von mir aus kann es von hier aus weitergehen; ganz sicher also nicht lückenlos. Löchrige Löcher aber mögen mir forthin fernbleiben.

Schienenheld

Westwärts schweift der Blick
Richard Wagner, Tristan und Isolde

Vormittags im Regionalzug, von Wien hinaus. Ein etwas devastiert wirkender buntgekleideter Mann um die fünfzig fragt den unvermutet erschienenen Schaffner in dringlichem, waggonfüllendem Ton: »Ent-schuldigung, haam Sie meine Mamma gsehn?«, »Ältere Frau«, fügt er zweckdienlich spezifizierend hinzu, und »ach« loriotisiert der Ohrenzeuge bei sich.

Hier im ersten Waggon sei sie nicht, der liebe Fahrgast möge einmal nach hinten gehen, er komme später nach, dann könnten sie gemeinsam suchen, tröstet ihn der Zugbegleiter. Wie ich ihn auf die Situation anrede, meint der Schaffner, dass er den Fahrgast wohl kenne und immer wieder auf seine aktuellen Gschichtln gespannt sei. Heute sei er eh ruhig gewesen. Generell halte er sich an die Maxime, dass, wenn ihm einer seiner Spezialgäste (er habe einige, man kennt sich) eine gute Story auftische, er sich die gerne anhöre. Einfach nur so ohne Geschichte und ohne Ticket einsteigen, das gehe selbst bei ihm aber gaar nicht.

Ob und wo die Mutter gefunden werden konnte (ob sie gar überhaupt noch lebt), ist nicht bekannt und unterliegt dem multiplen Persönlichkeitsschutz.

(Das ist doch eine schöne Geschichte zur winterlichen Sonnwend, nicht wahr?)

Kootzen

Thermovorhänge aus Filz auf Maß
Produktangebot, eigengut.de

Eigengut, bitte, gehts noch biederlicher? Ist aber voll im Trend unserer Zeit. Mit Altruismus ist ja eher kein Staat zu machen, gegenwärtig, und Gegenwart ist immer.

Hauptsache jedenfalls drin bei uns in den Herzen ist’s warm.Still, schweig!, und dass mir ja kein Lichtflinzerl nach draußen dringt.

O du selige verfilzt stille Zeit.

Williges Begehren

Katholische Kirche lehnt Eintritt für Notre-Dame ab
orfon

Probleme mit allzuvielen Eintrittswilligen fängt sich die Katholische Kirche gleich einmal gar keine an. Zumindest in Frankreich. Nicht.

Vielleicht soll man die Leute ja dann zahlen lassen, wenn sie Austritt begehren.

Worauf das noch hinauslaufen wird. (Nein, kein Fragezeichen.)

42, wieder einmal (2)

Amateur entdeckt neue Primzahl mit 41 Millionen Stellen
derstandard.at

Es kann sich nur um einen Amateur handeln, denn ein wahrer Profi würde nie von einer ›neuen‹ Primzahl reden: Es gibt deren sämtliche, unendlich viele, seit vor aller Zeit.

Jetzt sind wir auf die Profis gespannt. 42 Millionen Stellen sollten es jedenfalls sein. Dann ist aber wirklich Schluss.

Die Mathematik ist alles, womit wir zu rechnen haben, und die Welt alles, was fällt, um die Erde etwa.

Brrrr

Infektionsrisiko für Eisbären steigt
orfon

Das melden sie am 24. Oktober, zwei Monate vor Weihnachten, wo der Herbst gerade einmal so recht in die Gänge kommt.

Das wird ein Winter. Wird das ein Winter.

General Verdacht

Der Verdächtigte, so der Cobrakommandant, sei besonders gefährlich und bereits mehrmals in verschiedenen Ländern Europas beamtshandelt worden.

Bitte, wer von uns nicht!? Ich meine: beamtshandelt. Ich sage nur: Grenzübertritt. Zollkontrolle, grüner Durchgang, Halt, stehengeblieben, Meinen Sie mich?, Ja, Sie, Assooo.

Cobras werden, wenn Sie es noch nicht wissen, bekanntermaßen von Pungis, indischen Schalmeien, kommandiert, aber nur zum Schein, was aber eine andere Geschichte ist und wirklich nicht hierher, nach Europa, gehört.

(Amtsbehandelt? Beim/Am Zarzt? Am welchem?)

Ungültig verwählt

Warum haben Sie als Frau die FPÖ gewählt?
derstandard.at, Mein Forum

Hab ich nicht! Schon gar nicht als Frau! Oder muss man jetzt schon auf dem Wahlzettel so ein weiblich-männlich-divers-Kastl auch noch ankreuzern? Kommt das noch? Wo und wie kann man dagegenstimmen? Ahh, ich weiß schon — na wartet nur!

(Dieses Forum – ichbitt’: im Stan-dard! – muss regelrecht explodiert sein.)

((Scheherz.))

… und was machen Sie sonst noch so?

Ich kenne meinen Weg so wie der Bach den seinen.
Jules Renard

Es ist immer (wer oder) was im Anflug.

Dorothea Wimmer† hat das 1999 in Lienz aufgenommen.

Neben meinen hiersites dargelegten öffentlichen Aktivitäten1 gibt es, wie es sich für ein Künstlerleben gehört, auch sonst nichts alswie fruchtbare2 Momente, darf ich versichern.

(Gewisse Versprechen gibt man sich selber sogut alswie der Welt.)

Und sonst3 mache ich noch wie nebenher: Diese Website frischhalten (am einfachsten ersichtlich beim täglichen Mütterlog); weltwichtiche künstlerische4 Projekte5 und dafür Vor-, Zu- und Nachbereitungen jedweder Art; tatsächlich wichtige Fürsorge- und Liebesdienste, sowie Akte der Freundschaft, runde und eckige Geburts-, Jahres- und Todestage: Nennt mich6 einen Passagenpassagier.

Und – damit ich’s nicht vergess’7Posauneüben. Das höret bitte nimmer auf!8 Mir ist das Posaunespielen beständiger Quell der Freude, Rückhalt in allen Lebenslagen. Was für ein Glück!9

Schleppend

Tapire tragen 13 bis 14 Monate
zoologische Gewissheit

Bekanntermaßen ernähren sie sich in dieser Zeit ausschließlich von (rohem!) Topinambur, herentgegen seinerzeit der Tambourmajor Marie den Hals verdreht hat, was ihr letztlich nicht gut bekam, Woyzeck (Wozzeck) in der Folge auch nicht, dem Drama (der Oper) dafür umso mehr.

Wenden wir uns also wieder den Tapiren zu, Tapire sind possierliche Tiere: Wir wollen mit erquicklichen Nachrichten bespaßt werden, und am schönsten wäre das Leben, gestaltete es sich so erfolgreich und umundum erfreulich, wie man das gemeinhin auf/in Instagram so zu veröffentlichen pflegt.

Ich kann mit sowas nicht aufwarten. Irgendwie (und andererseits überhaupt) nicht tragisch.

Im übrigen fühle ich mich ausgezeichnet.

Freitag, 13. Dezember 2024

Steyr, Rathaus

Persönliche Benachrichtigung, Freitag, 15. November 2024

[Hansjörg = Rangger, Geschäftsbereichsleiter GB VI (Kultur, Bildung und Sport), Magistrat der Stadt Steyr]


Ehre sei dem Mütter: Sich einfach einmal unbeschwert freuen zu dürfen ist auch was Feines. Wo ich doch konkret dafür (wie für alle Ehrenzeichen) nichts (in Worten: NICHTS) unternommen habe; außer vielleicht die Fakten für die zu gewärtigende Preiswürdigkeitsbegründung (vlg. Laudatio) gegenzulesen. Und ein bissl Biographie. Aber so ist das Leben: zuhöchst biographisch, und manchmal von Ehre(n) gezeichnet.

Eine eigene Seite im Goldenen Buch; der Kuli war, man sieht’s, hernach erschöpft.

Sapperlot (1): Einstimmig! – geht ja doch zwischendurch was weiter in unserer Aufregungspostdemokratie.

Sapperlot (2): Binnen quasi exakt eines Jahres ist mir an diesem emblematischen Datum der nächste (ich kann Sie beruhigen: undotierte) Ehrenpreis – ein kleiner Distinktionssticker (für alle Tage) und eine opernballtaugliche Blätschn – übergeben worden. Allerhand, wirklich wahr!

Die Gezeichneten: Eva-Maria Pötzl, Johannes Angerbauer, Bertl Mütter (mit Posaune). Hinter uns steht die Politik, geschlossen.

Markus Vogl, unser Bürgermeister, hat sehr entspannt durch die Feier geführt, und, besonders erfreulich, er hat in freier Rede glaubwürdig persönliche Worte zu jeder/m von uns gefunden: Seltener Fall eines Politikers, den man auch bei kulturellen Veranstaltungen im Publikum findet (und der hernach auch hilft, die Sessel zu stapeln).

Welch’ Ehr’ – welch’ Bürd’: Ab nun muss (zum Glück nicht nur) ich mich permanent ausgezeichnet fühlen. Das Restleben wird anstrengend!

Auszüge meiner im Namen aller Ausgezeichneten – Johannes Angerbauer, Eva Pötzl und (Ehrenring) Karl-Heinz Rauscher – gehaltenen Dankesadresse, für die ich mich wiederum aus Dankesschreiben meiner geschätzten Komponistenkollegen Anton Bruckner (war öfter in Steyr) und, abschließend, Johannes Brahms (kein Steyraufenthalt belegt), sie – gerade noch zeitgemäß – demokratisch adaptierend, bediente:

Mit großer Rührung nehme ich im Gefühle meiner Unwürdigkeit dies große Geschenk als bischöfliche städtische Gnade und küsse voll Dank ehrfurchtsvoll Ihre Hände, bittend, mir nie Hochdero Gnade entziehen zu wollen.
(…)
Danke Frl. Martha Dem Gemeinderate recht innig für diese Auszeichnung und bitte recht zudringlich um Ihre so schöne Fotografie.
(…)
Wie groß meine Freude ist über Ihr herrliches Bild, kann ich nicht sagen. Danke aus ganzem Herzen dafür! Das durch dieß so gelungene Bild vorgestellte wesen ist kein unbedeutendes Ding, wie Sie immer meinen, ist ein hochintelligentes, prachtig erzogenes, schönes Fräulein Gremium, ausgerüstet mit den edelsten weiblichen demokratischen Tugenden! Wer Sie näher kennt, wird Sie nur bewundern und Gott bitten, daß Sie so bleiben mögen! Danke nochmal sehr.
(…)
Danke Dir für das herrliche Fleisch.
(…)
Eure Majestät Der Magistrat haben die hohe Gnade gehabt den allerunterthänigst Gezeichneten durch die Verleihung Allerhöchst Ihres Maximilian-Ordens Ehrenzeichens auszuzeichnen. Indem ich bitte Eure Majestät Der Magistrat möge geruhen meinen so unterthänigen als tiefgefühlten Dank für diese so hohe und beglückende Auszeichnung entgegen zu nehmen, empfinde ich lebhaft wie sehr mir die Worte mangeln diesem Dank den mir genügenden Ausdruck zu geben. Erscheint dem Künstler gleich in früherer Jugend kein Ziel so hoch, zu schwer zu erringen, so kommt doch wohl auch dem Größeren nicht leicht die Zeit wo er glaubt das Ziel erreicht, den Preis verdient zu haben. Einzig das sichere Bewußtsein, durch ferneres ernstliches Streben des Ordens nicht unwürdiger zu werden, lassen mich wagen das verehrte Zeichen zu tragen und Eurer Majestät Dem Magistrate meinen unterthänigsten und tiefempfundenen Dank zu sagen.

Dabei habe ich – entgegen der Einstimmigkeit der gemeinderätlichen Beschlüsse – mit meiner Posaune mehrstimmig gespielt: Es ist mir jedoch fast nur »Happy Birthday« eingefallen (das passt immer, hatten doch oder haben noch alle Anwesenden in diesem Jahr Geburtstag) und, in Ermangelung einer Steyrer Stadthymne (die ich mich bei dieser Gelegenheit explizit weigerte, komponieren zu wollen; es hätte mich auch keiner darum gefragt), S’Hoamatlånd – das habe ich zuletzt auch, vor ein paar Jahren (2007), im Park Güell zu Barcelona, nebst einer Oberösterreich repräsentierenden Hängeblutbuche (Fagus sylvatica purpurea pendula – erstgegossen mit Wasser vom Attersee und doch mehr ein, tut mir leid, mickriger, kaum hüfthoher Strauch) zum Erklingen gebracht.

Größte Rührung unter den Umstehenden. Tiefst empfundene Dankbarkeit, allüberall.

Folgten Umtrunk am Ort der Ehrung und, im Anschluss, Ausspeisung in einem dem Anlass angemessen würdigen Restaurationsunternehmen (geschlossene Gesellschaft).

Heuttäglich

1312
Stadelgraffito, Steinhofgründe, Wien (auch gesehen zu Salerno, 2024)

Romanes eunt domus
Protestgraffito (unkorrigiert), Brian Cohen, Jerusalem

Durch die Zuordnung der Ziffern zu den entsprechenden Buchstaben lässt sich ein Code herausfinden, der angeblich beleidigend ist. Indes, 13-12, an »M-L« lässt sich nichts Schlimmes finden.

Neinnein, Sie wissen schon, ich bin natürlich ein Schelm, und »1-3-1-2« entspricht natürlich, in zweiter Ordnung, den Buchstaben »A-C-A-B«: der bekannte, böse & dumme widerdenstachellöckerische Schmähruf juvenil (oder junggeblieben) Machtloser.

Für die Intellektuellen unter den so mutigen Widerdenstachellöckern schlage ich vor, hinfort »ML« als Chiffre dritter Ordnung zu verwenden. Die gaanz Mutigen (oder die Intelligenzbestien) gehen gleich in die vierte Runde und sprayen, most sophisticatedly (mostly sophisticated?), »1050«.

Denen haben wirs aber gegeben!

Denksport

Auch Sport nur am Wochenende hält gesund
orfon

Auch Sport hält nur am Wochenende gesund.
Sport hält am Wochenende auch nur gesund.
Nur am Wochenende hält Sport auch gesund.
Sport auch am Wochenende hält nur gesund.
Gesund hält Sport auch nur am Wochenende.
Am Wochenende gesund hält auch nur Sport.

Jetzt sind Sie am Wort.

Glamdinos

Mit Lippen: T. Rex sah gar nicht so gefährlich aus

orfon

Bußßi Bußßi
Dagobert

Der Drache Dagobert war ursprünglich ja, wie es sich gehört, fürs Horrorfach vorgesehen. Als bei seinem ersten Auftritt die Kinder jedoch in Lachen verfielen, war sein Schicksal besiegelt und er verblieb auf immer im komischen Fach, so geht jedenfalls die Mär. Jetzt also auch T. Rex. Die gleichnamige Glamrockband war ja auch recht eigentlich zum Nichtfürchten, bis auf den Namen, damals halt noch, als man sich vor dem forschungsstandesgemäß (noch) lippenlosen Monster zu fürchen hatte, rückwirkend und lange vor Jurassic Park, aber das ist ja, wie Alles, auch Fiktion.

Janine S., einst Wiener Society-, Botox- und Silikongröße, soll ja auch schon länger in ihrer ganz eigenen Welt wesen; hat aber gar nicht so ungefährlich ausgeschaut.

Öffener

Erleichterung im Ennstal: Losensteiner Hallenbad sperrt wieder auf
nachrichten.at

Der Zeitpunkt der Öffnung bleibt aber weiter offen.
Nachsatz (mit Punkt(.)), nachrichten.at

Wir warten gespannt. Manche ziehen schon einmal das Badezeug unter der Überbekleidung an, zur Sicherheit.

Wann das überregional beliebte Losensteiner Hallenbad (samt Sauna!) dann wieder zusperrt, bleibt offen, offener noch, als die Antwort auf die aktuelle Öffnungsfrage.

Es ist zum Kaumaushalten.

Anti-Blame

Vier Männer sollen in Tirol ihre Kollegin 15 Minuten mit gespreizten Beinen auf OP-Tisch fixiert haben. Der Richter entschied im Zweifel zugunsten der Angeklagten
APA

Die unzweifelhafte Eindeutigkeit der Deutschen Sprache ist immer wieder aufs neue berückend.

(Dass hier eine derart erniedrigende Handlung für ein syntaktisches Beispiel herangezogen wird, sei aber als zweifelhaftes Versagen jedweder redaktionellen Kontrolle aufs entschiedenste gebrandmarkt, was hiermit schlussendlich doch noch geschehen ist.)

Submersiv

Plankton katapultiert sich durchs Meer
orfon

Jetzt auch das noch. Die Welt steht auf kan Fall mehr lang. Wir werden, washed to the sea, alle mitsamt untergehen, katapultimativ.

Dieweil wartet ein Känguru (früher hat man Känguruh gesagt) an einer Bushaltestelle, seelenruhig, wie es heißt, wie auch sonst, man sagt ja nicht Kängunruh.

Fahrzahra

Radfahrer flüchtete nach Kollision mit Kind
orfon

Zum Glück ein Einheimischer. Aber, und das muss schon in aller Deutlichkeit gesagt werden, selbst Einheimischen ist das entführende Mitnehmen von Kindern aufs strengste untersagt, ohne Helm zumal, und den anderen sowieso.

Husten, mit Samt

DURANTE LE CELEBRAZIONI LITURGICHE SONO ASSOLUTAMENTE VIETATE LE VISITE GUIDATE
Domeingangstafelaufschrift

990 steht auf der Liederanzeigtafel für den freitäglichen Abendgottesdienst im Dom zu Trient. Während der Gottesdienste ist das Herumgehen im Kirchenraum nicht gestattet. Wir gehen also wieder hinaus. Vorne sitzen gerade einmal sechs, sieben Hansln (wie man bei uns – nichtdespektierlich! – sagt), eher Giovanne, kaum giovane, wie es halt so ist. Aber, he, im Dom, und vorn steht der Bischof? Mitsamt dem Sonderangebot auf der Liederanzeigtafel?

Roma, abbiamo un problema.

(990, ob die noch in Lire rechnen?)

Akriber

Hirscher tüftelt akribisch in Sölden
orfon

Getüftelt wird immer akribisch. Oder wer tüftelte schludrig, in Sölden oder anderswo?

Spinnen wir unsere trivialetymologischen Mutmaßungen fort, für diesmal ausnahmsweise ohne Befragung etwelcher heutzutage jederzeit auf, wie man sagt, Tastendruck verfügbarer zumindest tausendprozentig zutreffender Antwortgebeinstanzen: Akribisch, das trägt das negierende Präfix a- voran. Demgemäß muss es auch das Positivum kribisch geben. Ein Kriber (Kriberer?), das muss ein Schluderer sein, ein ordentlicher, ausgepichter.

Für die, die es nicht kennen (abgesehen von vormals in Wien Germanistik studiert habenden Menschen alle außer Hannes Krisper, der es mir einst nahelegte; notorisch-verdächtig Klaus Nüchtern; ja, und vermutlich Armin Thurnher; sowie seine Mutter): Ihnen, also Allen ans Herz gelegt sei Anton Wildgansens grandioses, in Hexametern abgefasstes Antikriegsepos Kirbisch. Akirbisch, sowas ist seither (1927) undenkbar.

Bestürztinnen

Nur wenige Minuten, nachdem die Nachricht vom Tod Paynes öffentlich geworden war, versammelten sich bestürzte Fans in der Nähe des Hotels.
APA

Wir dürfen zu einer ausnahmsweise verbalexpressiv trefflichen Wiedergabe der verständlicherweise nachvollziehbaren Stimmung der Anhängerinnen eines abrupt Verewigten gratulieren: Ein Mensch fällt – ob (allenfalls wodurch) die unidirektional-irreversible Bewegung intrinsisch aktiviert war oder nicht, tue vorderhand nichts zur Sache – aus dem dritten Stock eines Gebäudes, er stürzt – und sie können nicht anders, alswie bestürzt sein. Wenn auch mit Verzögerung. Korrekt bestürzt werden kann nur, wer schon vor dem Fall im nachmaligen Aufprallbereich diesen (den Sturz samt seinem Stürzenden) dort persönlich erwartet. (Im Nachhinein dabeigewesen sein kann Jede.) Ein derartiges, möglicherweise herausforderndes Verhalten (Hussereien wie »Springscho!«, »Traustdinie!« o. Ä.) bedürfte allerdings jedenfalls gesonderter behördlicher Hinterfragung.

Von den Mitgliedern seiner nomenestominösen One Direction genannten Popmusikkombo verlautete – mit mehr als eintägiger Schrecksekundenlatenz –, sie seien »am Boden zerstört«, was wohl auch eher für den (wie auch immer) Verunfallten als angemessen formuliert zu gelten hätte.

Harold Lloyd, der seine halsbrecherischen und schwindelerregenden Filmszenen bekanntermaßen gerne selber ausführte, ist mit seiner Berühmtheit gut zurandegekommen und ohne auffällige Skandale fast achtzig Jahre alt geworden. Er starb an Prostatakrebs, weil an irgendwas müssen wir alle sterben, schließlich. 31 indes ist kein Alter, für das Prostatakrebs als relevant angemessene Todesursache auch nur in Betracht kommt; da muss man sich schon was anderes einfallen lassen.

Schubert, ach!

Disclaimer: Never do this at home.


Nachgestellt eine persönliche Erklärung, gegeben zu Wien, den 4. Dezember 2024, 10 Uhr.

Ich räume ein: »Schubert, ach!« mag etwas unerwartet daherkommen. Je-doch: Auch er wurde 31. Völlig anders jedoch seine Starexistenz, von ganz anderem Schrot & Korn, wenn sich auch dazumal, am 19. November 1828 in der Wiener Kettenbrückengasse, vermutlich keine wie immer bestürzten Kreischteenager spontan eingefunden haben dürften.

Schubert selbst war ja nie in Palermo, nicht einmal in dem so genannten Stadtteil von Buenos Aires.


Wiederholt und ausgeweitet sei der Disclaimer: Never do this at home. Or anywhere else.

Bürotechnik

Lachüberwachung in Schweizer Büro
derstandard.at

Nein, nicht wie wir gleich denken müssen, sollen wir uns ›Schweiz‹ und ›Lachen‹ zu einem Sinnzusammenhang kombiniert vorstellen, ein letztlich undenkbares Unterfangen: Es handelt sich um eine mit Schweizer Ernsthaftigkeit erarbeitete Strategie auf Basis Künstlicher Intelligenz, mit dem Ziel, dass mehr gelacht wird, wo es nichts zu lachen gibt, und dann wird wohl auch besser gearbeitet und also mehr Profit erwirtschaftet. Um Wohlbefinden als Selbstzweck (im Sinne eines Bruttonationalglücks) kann es schweizweit nicht gehen, wo kämen wir da denn auch bitte hin, ach, Buthan ist weit weg.

Ihre oftmals turmartig hochragenden oberirdischen Teile dienen nur als Attrappen, eisberganalog: Sämtliche Schweizer Großraumbüros befinden sich in tiefen Kellergeschoßen. Und ›Geschoße‹ schreibt man dort, unmissverständlich, ›Geschosse‹, wie auch sonst. Per sofort wird sowas von gelacht. Sonst knallz. Lachkellergeschosse, riesengrosse.

Fast Food

Essenszusteller auf E-Rollern oft zu schnell unterwegs
orfon

Offenbleiben muss die Frage: Wenn »Fast Food« von Menschen, die des Englischen gleichwie des Deutschen nicht umfassend mächtig sind (deren gibt es etliche unter den elektrischen Essensherbeirollern hierzulande), oftmals (treffender als intendiert) mit »beinahe Essen« gedeutet wird, was könnte dann »Slow Food« sein, »schlau Essen«?

Gesünder soll es auch sein, das sowieso: knochenbruchlos; jedenfalls für Esser und Zusteller.

Go, tell it on the mountains

Wien ist Gurkenhauptstadt
orfon

Noch einmal, damit es wirklich Alle mitbekommen: Wien–ist–Gur-ken-haupt-sta-dt!

Alles andere ist und bleibt die Gurkenprovinz.

Früher konnten Gurken ja auch hantig sein, aber das haben sie mittlerweile im Griff, längst schon.


Kleiner Adventstupser zum Monatsersten: Wer fürs (tatsächlich!) tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, fühle sich hiermit herzlich dazu ermuntert. Meine Kontonummer findet sich immer noch im Impressum.

Sonntag, 13. bis Samstag 19. Juli 2025

Wir SPIELEN! täglich in zwei Blöcken (10–13, 14–17; flexibel nach gemeinsamer Übereinkunft) im Saal des Musilinstituts, dort sind wir herzlich willkommen – und auch inhaltlich bestens aufgehoben: Ist (unser) SPIELEN! doch ein einziger Poetischer Act, nichts weniger alswie eine musilmusikalische Parallelaktion!


AnSPIELEN: Sonntag, 13. Juli 2025, 10:00. 


Danke den lieben Leuten vom Musilinstitut und vom Verein Innenhofkultur in der Villa For Forest, wo wir am Samstag, 19. Juli 2025 um 19:30 unsere legendäre, nunmehr 21. GALANACHT DER IMPROVISATION zelebrieren werden, für ihre großzügig unterstützende Gastfreundschaft!

Ragnarök?

Glasgows Siegerin im Baumumarmen will zur Weltmeisterschaft
derstandard.at

Fliegt heim, ihr Raben
Götterdämmerung

Wo steht sie nun eigentlich, die Weltesche?, weil unter der geht’s nicht, soll’s um die Weltmeisterschaft gehen. Aber Moment, wurde die nicht bereits gefällt, da war doch was, oder? (Muss eine Heidenarbeit gewesen sein, diese finale Baumumumarmung.)

Dabei sind die umfänglichsten Bäume gar nicht die ältesten, und vorgeblich tausendjährige Linden sind oftmals keine zweihundert, wenn überhaupt.

Manches geht sich um ein Handbreit aus, manches misslingt um Armlängen, wenn nicht um mehr (um Umarmlängen?). Sowas kann zu gröberen Unannehmlichkeiten führen, etwa beim Tunnelbau.

Knallhart

Nadal beendet Ausnahmekarriere
orfon

Die Einnahmekarriere dürfte erfolgreich fortgesetzt werden. Ausschlaggebend jedoch ist, wozu die Ausgabekarriere genutzt wird. Da erlauben wir uns, Moralist zu sein. Knallhart wie der Aufschlag eines Tenniscracks.

Samstag, 19. Juli 2025, 19:00

Klagenfurt, Villa For Forest
SPIELEN! – DIE 21. GALANACHT DER IMPROVISATION
Bertl Mütte
r & Die Actuelle Capelle (DAC)

Das ist DAC 2024 (v.l.n.r.): Johnny Traar Sopransaxophon | Evelin Woitsch Prima Donna | Erich Berger E-Bass | Bertl Mütter Posaune, Spielertrainer | Anna Melach Blockflöten, Kalimba, Okarina | Johannes Maria Schwarzgruber Bassblockflöte, Bratsche, Posaune | Karin Tobisch Hackbrett | Maria Alraune Hoppe Hulusi, Kalimba, Kyl Kobys, Mundharmonika, Okarina | Markus Lorber enhanced E-Guitar | Werner Sattlegger Gitarre

Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Klängen bestehen, die Empfindungen oder Assoziationen hervorrufen können. Als Ausgangsmaterial dienen Töne, Klänge und Geräusche, sowie deren akustische Eigenschaften, wie Lautstärke, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer.
Wikipedia

»Die Natur schafft wunderbare Kunstwerke«, so oder so ähnlich lautet so manche allzuachtsamkeitliche Bildunterschrift, wie wir sie in Selbstbeauskunftungsmedien finden müssen können, abgebildet finden sich etwa Eisblumen oder spiralförmig sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien; es gibt sicher auch schöne Bilder für den Frühling und den Sommer, sowie auch mit Künstlicher Intelligenz Generiertes.

¡EINSPRUCH!
Einspruch

So schön uns erscheinen mag, was die Natur (wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) so hervorbringen mag: Erst durch die menschliche Betrachtung wird es zum Kunstwerk zurechtgedeutet. Die Natur selbst (iterum: Wer ist das eigentlich, die ›Natur‹?) hat keinerlei Gestaltungswillen, und erst recht kein Kunstwollen. Sowas ist einzigundallein dem Menschen (m/d/w/xyz) vorbehalten, und das schmälert eben nicht, was von der Natur uns erkennbar daherkommt, ästhetisch ansprechend finden zu dürfen (oder auch nicht). Nur, lassen wir die Kirche im Dorf: Die Natur kann nicht einmal nichts dafür, der Nacktmull ist ihr gleichwurscht alswie der Sibirische Tiger, und uns gefallen auch sich einen Baumstamm emporwindende Pilzkolonien, manchmal. – Da haben wir’s: Dieses ›manchmal‹ eröffnet nämlich sogleich ein neues ästhetisches Diskursfeld, dazu aber ein andermal mehr.

¡Wir SPIELEN es anders! Will heißen: Die Actuelle Capelle (DAC) bietet zum Hörerlebnis/Erlebnishören/Miterleben, im Acte des Erstehens: Absichtsloses Kunstwollen, sowas gibt es nämlich tatsächlich! Will heißen: Wir quadratieren diesen Kreis, kugeln diesen Würfel, in der Zeit – zumindest also vierdimensional!

Viel neugieriges Hör- und Schauvergnügen!

———————————
Hernach: Bewirtung mit Speis’, Gespräch und Trank (im Eintrittspreis inbegriffen).

 

Grüüsgootth!

Österreich erstmals freundlichstes Land Europas
derstandard.at

Der Begriff Freundlichkeit muss völlig neu definiert werden.

Haftbar

Alle sieben Angeklagten in Grazer Prozess um Falschgeld verurteilt
derstandard.at

Da das Verfahren noch nicht rechtskräftig beendet wurde, ist vorerst unbekannt, ob die vorerst einmal Verurteilten darum bitten werden, ihre Haftstrafe in eine Strafzahlung umzuwandeln und dieselbe dann in bar erlegen zu dürfen.

Zeugen

Warum die Geburt für Menschen gefährlicher ist als für Makaken
derstandard.at

Nun, weder irgendein Makake noch Mensch (auf billigen Wortwitz wird verzichtet – wodurch er erst recht herbeigeredet wird) hat sich ausgesucht, als Angehöriger seiner Spezies geboren zu werden. Außer vielleicht ein paar sehr spirituelle Makaken, extra schlaue, zugegeben.

Wir sollten uns noch mehr zurückführen: Am Ende findet sich immer Gemeinsames, und sei’s der Anfang.

Gibt’s Zeugen?

Escher mich!

(…) und hat dabei eine weitere Senkung des Leitzinses zwischen den Zeilen in den Raum gestellt.
Finanzmarktinformation (journalistisch aufbereitet)

Es ist Alles ein beständiges Vexierspiel, punktuell ist selbst auf die – zumindest fünf bis sieben (vermutlich wesentlich mehr) – Dimensionen längst schon kein zuverlässiger Verlass mehr.

Dieweil sinkt der Leitzins zwischen die Zeilen hinab, so, wie der Kaltluftseenebel im Spätestherbst die Täler bleigrau zudeckt.

Gülden sei unsre Zukunft!

Åbgang

Jeder vierte Liter Milch geht nach Deutschland
Handelsbilanzdetailinformation

Die anderen drei rinnen irgendwohin, und mancher Liter gefriert gar, in der Kombüse des Salons kundig kontrolliert, denn das allerbeste Speiseeis ist und bleibt das milchbasierte, jaja, völlig veraltet, unmodisch, unwoke und avegan – aber halt: guut.

Bekanntlich grenzt Österreich an den Schwedenplatz; heuer erstmals auch im Winter, und NöM-Milchpipeline ist keine nøtwendig dafür.

Better

Nie war Butter in Österreich teurer
derstandard.at

Meine Mutter
Ist aus Butter
Sie zerrinnt
Wenn sie spinnt
Pubertierendenvers, damals

Wird schon noch, ist es denn auch bitter.

Was sind wir gespannt, es zerreißt uns schier.

Erkenntnisreich

»Gelebt hat er (Borys Ljatoschynskyj, Anm.) ja von 1895 bis 1968, allein diese Daten lassen schon erahnen, in welchem Zeitraum er gearbeitet hat.«
Moderationsgesprächsperle, Radio Österreich 1

Jetzt echt? Lassen Sie mich nachdenken. Barock? Dreißigjähriger Krieg? Nein? Hmm, Rokoko? Französische Revolution? Auch nicht? … Ars Nova? … Ich gebe auf.

Indes, so einfach ist es wirklich nicht, allein schon bei Ljatoschynskyjs Geburtsjahr gibt es zwei widerstreitende Versionen, 1894 (Julius Cæsar) und 1895 (Gregor Papa). Überhaupt, bei unseren zentralen Lebensdaten (und frühen, späterhin innerfamiliär als Schwänke verbreiteten Heldentaten) sind wir allesamt darauf angewiesen, was uns andere (Gewährsleute, die wir uns nicht aussuchen konnten) erzählen und, teilweise, amtlich beurkunden. Insbesondere, aber, und das ist das Denbodenunterdenfüßenaufbrechenlassende, nicht nur.

Bitte, was wissen wir zweifellos? Was können wir wissen?

So geht es los. Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Drüberbelichtet

Die Sonnenseiten der Schattenseite
Rezensentenerguss, derstandard.at

Karl Fluch, der zwergschattenwurfwuchshaft Allerunfehlbarsteste. Sollte er je einmal eisverglühen, auf der dunklen Saite des Mondes, er fehlte jetzt bereits. In Erinnerung wird es eine eigene Fluch-Metapherkeitsmedaille für im Absterben aufstrebende Jungrezensenten innen auszuloben gelten.

Aaaaaaahrgh!

Mittwoch, 20. November 2024

Eferding, Festsaal der Raiffeisenbank, Schiferplatz 24
Peschka und Mütter BRUCKNERN
Text, Getrööte und Allerlei Rederei


Karin Peschka – Affiges und Gezupftes
Bertl Mütter – Briefe & Posaunentöne von, über & Anton Bruckner
Allerlei Rederei – Teil drei (intermittierend)

Da ginge es halt mal grob um das Buch/Stück »Bruckners Affe« und den Essay »Pizzicato«, ich hätt halt auch den einen oder anderen Brief gelesen, auf den ich mich beziehe, und generell find ich: eh wurscht! Wir kündigen einfach an und machen dann, was wir wollen bzw. was wir uns bis dahin überlegen. Schön wärs, wenn wir uns die Bälle zuwerfen am Abend, also nicht nach Norm und Form die Teile runterrattern. Vielleicht schaffen wir ja bis dahin auch eine Kleinigkeit Selbstgestricktes. Was uns eventuell bei Eiskaffee/Bier im Sommer unter roten Sonnenschirmen einfiele. Was meinst?
Karin Peschka an Bertl Mütter, 5. Juni 2024

👍👍👍
Bertl Mütter an Karin Peschka, 5. Juni 2024

Wir haben einander bei den Steyrer Literaturtagen (persönlich, endlich – ist ja wirklich Zeit geworden!) kennengelernt. Wie es halt so sein kann: Man ist sich sympathisch, entdeckt spontan frappierend Gemeinsames, (…), irgendwie war sogleich klar, dass wir was miteinander machen müssen, et voilà!


Karin ist eine wunderbare Kollegin, Freundin, darf ich sagen. Wir durften einen herrlich offenen Abend gestalten, an dem wir Bruckner als Menschen vorstellten, fern der ihm zugedachten Klischees, der alles nach der von ihm hervorzubringenden Musik ausgerichtet hat und sich dabei immer auf beeindruckende Weise treu geblieben ist, auch und insbesondere zum Preis einer ihn als kauzig bis vertrottelt rezipierenden Um- und Nachwelt. Volles Haus, freundlichste Aufnahme. DANKE.

Käfrig

›Fat Bear‹-Wettbewerb: Grazer setzte sich zum zweiten Mal durch

orfon

Die Person des Catch- und Telephonbuchzerreißphänomens Otto Wanz war seinerzeit in Graz äußerst populär. Mit einer Größe von 1,89 Metern und einem Gewicht von 175 Kilogramm zählte er zu den Super-Schwergewichten. Manfred Deix hat ihn einst in einem legendären Schaublatt (›Aus der Steirischen Tierwelt‹) als ›Die Otto-Wanze‹ tituliert und entsprechend deixifiziert.

Viel Erfindung war da ja nicht notwendig.

Atmotest

Nehammer und Babler testen Atmosphäre aus
orfon

Die Wiedervereinigung der beiden Koreas
Theaterstück von Joël Pommerat

Schnuppereien daunddort. Geht’s eigentlich ohne allzupeinliche Nudelwalkmetaphern?

Wie wär’s mit einem Atmoteststoppabkommen? Zumindest bilateral?

Mittlerweile ist ohnehin Alles obsolet.

Sekundär

Neuer Nationalrat steht im Wesentlichen
orfon

Bitteschön, Sie können sich jetzt gerne wieder hinsetzen.

Was folgt, ist weniger wichtig.

Sci!

Schiwerigkeiten
othographische Selbstoffenbarung

Es flält usn, sad its bkanent, lhecit, enie vilölg verschriebene Nraichcht onhe jdeen Zvitruzeg zu etsnclheüslsen, ssblest bie ned arbsetutsen agramnamaschiten Beuhbstchaenvurndegern.

Naja, nicht gnaz.

Inizio

DIE ERMITTLUNGSWAERME SAISON BEGINNT
Aussendung, Thermenhotel (Abano Terme)

Manche Übersetzungen lassen sich selbst mit den allergrößten Anstrengungen nicht auf ihren Bedeutungsursprung zurückführen.

Wenn wir anderen bei Rätselaufgaben helfen wollten oder, da es Konvention war, mussten, kam oftmals das thermische Annäherungsverfahren zur Anwendung: »koid – koid – weama – a bissl weama – köda – woam – sehr warm (sic!) – haaß – koid koid koid brr – (…)«, dann war zumeist das Geschenkversteck entdeckt.

Vielleicht ist es also das, was mit ERMITTLUNGSWAERME gemeint ist, polar dazu die ERMITTLUNGSKAELTE, derer wir dann ja auch bedürften. Worin nun aber eine derartige SAISON bestünde, bleibt weiterhin rätselhaft, völlig rätselhaft.

Wohlan, so lasset uns beginnen!

Freitag, 15. November 2024

Wien, Franziskanerkirche
Festival Quintessenz
»Improvisations à trois«
Johannes Ebenbauer, Orgel
Jeremy Joseph,
Orgel
Bertl Mütter, Posaune

Quintessenz, das andere Orgelfestival in der Wiener Franziskanerkirche widmet sich in seinem fünften und letzten Konzertabend am Freitag, dem 15. November unter dem Titel »Improvisations à trois« wieder ganz der Kunst der Improvisation – diese, meist als Domäne der Orgel verstanden, ist auch anderswo zu Hause: so ist der unglaublich vielseitige Posaunist Bertl Mütter, dessen Soli allein schon begeistern, ebenso wieder dabei, wie Jeremy Joseph und der verdiente Gründer des Festivals und Hüter der Wöckherl-Orgel, Johannes Ebenbauer. Diese drei Musikerpersönlichkeiten lassen sich anhand weniger Notizen von neuesten Kompositionen – quasi »und die Tinte noch nass…« wie auch vom eigenen Spontanerlebnis inspirieren. Kontrolliert und emotional, virtuos in der Form und frei fliegend, das können nur Profis – und das tun sie auch für das treue Publikum in dieser Kirche, die vielleicht überhaupt die reichste (kirchen)musikalische Tradition in Wien aufweisen und vermitteln kann. Zwei Orgeln, die wunderbare alte Dame im Betchor und das stolze Rieger-Instrument werden alles hergeben müssen – und dazwischen Bertl Mütter, der nachdenkliche und ebenso zu fulminanten Ausbrüchen fähige Posaunist.
Ankündigungsprosa, Peter Sterzinger

Wir dürfen von einer schönen Tradition sprechen: Seit 2021 treffen wir uns einmal im Jahr zum gemeinsamen Improvisieren in der Franziskanerkirche mit ihrer zurecht vielgepriesenen Akustik.

Es gewährt mir ein großes Glücksgefühl, zwischen den beiden Orgeln stehend meine Klänge zu einer veritablen Raumsymphonie beizusteuern. Der Blick hinunter ins Kirchenschiff, als Altaranimation inmitten der Putti und goldenen Strahlen, hat seinen eigenen, durchaus auch skurrilen Reiz. Ein großes Geheimnis kann ich Ihnen hier vorweg anvertrauen (es ist so bei praktisch jeder wahren Musik): Das eigentliche Juwel beim Spielen sind die Pausen. In der Franziskanerkirche heißt das zusätzlich: Dem Zauber der nachgerade idealen Hallverläufe nachlauschen.


Jedes Jahr eine Riesenfreude, und mein runderneuertes, posaunenflüstererbeflüstertes Muthorn-SL mit dem neuen Schilcke 59er, das klingt sowas von klar und fein und rein – es hat sich in den Raum mitgeteilt, was für ein Beglück.

Tor, reflektierend

Danach aber will er reflektieren. »An einem nebligen und regnerischen Novembertag. Da setze ich mich allein hin und werde alles reflektieren.«
kurier.at

Wir setzen uns mit Thränen nieder
Christian Friedrich Henrici detto Picander, Gelegenheitsdichter

Geht doch ganz einfach. Wenn zudem Herr Thiem das, mit etwas Mut, nicht bei regnerischem und nebligem Wetter anstellen würde, könnte es sogar sein, dass der Spiegel ein scharfes Bild (von Allem!) abzeichnete. Sähe beim Alleinhinsetzen eh keiner, leider oder zum Glück (je nachdem).

Wir bräuchten gelegentlich noch mehr so Reflektoren.

Prophylaxe

Wie ungesund sind Weltraumflüge?
derstandard.at

Die Frage ist vielmehr: Wie ließen sie sich verhindern? Rasen wir doch mit ohrenbetäubender Geschwindigkeit durchs All, fast 30 Kilometer, pro Sekunde!

Eigentlich dürfte es uns ja garnicht geben, und Weltraumflüge (gesunde gleichwie möglicherweise krankmachende) lassen sich einzigundallein durch schiere Nichtexistenz vermeiden, genau, das wär’s, aber dafür ist es zu späät, jetzt.

Es heißt, Frauen stecken derartiges (Weltraumflüge, et al. & vieles mehr) womöglich besser weg alswie die Männer.

Ich fürcht mich so.

Wandel

Steiermark beschließt Nikotinbeutelverbot
orfon

Schüttle ich die großen
Schüttelst du die klein’
Aus einem alten Kinderreim (geglättet)

Jetzt wird durchgegriffen.

Mit steirischen Birnen, Äpfeln und Pflaumen darf weiterhin so derb umgegangen werden, und bald auch mit den Oliven. Unsere Steirischen Oliven werden zu den besten des Landes gehören.

In Ottakring, unweit der Tabakwerke, gibt es bereits passable Feigen. Granatäpfel sowieso.

Dienstag, 12. November 2024

St. Pölten, Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich
Zeitspuren Wienerwald
Tagung und Ausstellungseröffnung

Im Zeitraum 1938-1945 wurden im Rahmen des nationalsozialistischen Lebensborn-Programms mehr als 1.300 Kinder im Heim Wienerwald geboren. Der Lebensborn verfolgte das Ziel, die Geburtenrate von Kindern zu steigern, die nach den rassistischen Idealen der SS als besonders »wertvoll« galten.
Zum 120-jährigen Bestehen des Gebäudes beleuchtet die Tagung dessen wechselvolle Geschichte, einschließlich seiner Nutzung als Lungensanatorium, Lebensborn-Heim und Gewerkschaftsheim.
Im Rahmen der Tagung wird die Ausstellung »Am Rande des Wienerwalds. Der Lebensborn in Feichtenbach« eröffnet. Sie ist bis zum 26. November 2024 im Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich zu sehen.
Ankündigungsprosa

Wie ich zu dieser Tagung komme, ist eine lange Geschichte; eigentlich sind es zumindest zirka drei Geschichten. Ich lege hier die Spuren. Eine lässt sich bei meiner Buch-CD muetters muellerin (ARBE 13, 2006) aufnehmen: Im Text (es ist ein poetisch ausholender Essay) setze ich Franz Kafka, seinen Jäger Gracchus, Fritz Wunderlich, Berta Lux (meine Oma), weiters eine höchst erfolgreiche Schiläuferin aus der Region, Jorge Luis Borges und noch viele andere in Beziehung mit dem seit 1904 bestehenden Sanatorium Wienerwald in Feichtenbach. Dass wir mit der Familie zwei- oder dreimal im nachmaligen Karl Maisel-Urlaubsheim der Gewerkschaft der Metall- und Bergarbeiter auf Sommerurlaub waren, unterstreicht meine biographische Verstrickung mit diesem schon in den Siebzigerjahren (vor 1976; weil da ist nämlich, im nahen Waidmannsfeld, die Urgroßmutter gestorben, ausgerechnet am 1. Mai) als Lost Place offenbaren Komplex. Weiters habe ich, darauf und auf gezielten weiteren Recherchen aufbauend, im Jahr 2007 das Stück born. rondo für toy piano mit Innerer Stimme für die Pianistin Isabel Ettenauer komponiert.


Das Tagungsprogramm hatte zu seinem Ende hin eine Podiumsdiskussion vorgesehen: »Das Unsichtbare sichtbar machen. Künstlerische Zugänge zur Geschichte des Heimes Wienerwald«. Dazu wurde ich also gemeinsam mit dem Großen Valentin Erben (geboren 1945 dortselbst), sowie Eleonore Rodler und Darrel Toulon geladen, moderiert hat die charmante und kundige Nadjeschda Stoffers. Valentin hat das Podium mit dem Präludium zur emblematischen Ersten Cellosuite von Johann Sebastian Bach, BWV 1007, eingeleitet, ich es mit einer Schubertaneignung geschlossen. Dazwischen berührende Beiträge über im besten Sinn originelle Herangehensweisen an diese monströse Thematik, was hoffentlich auch für mein Reden und Tun gelten darf; den Rückmeldungen nach dürfte es so gewesen sein: Im Anschluss gab es interessante Gespräche, neue Vernetzungen dürften sich auftun. DANKE. 

Besser

Vor ihr wurde Mexiko 200 Jahre von sechzig Männern regiert.
Präsidentinnenantrittsnähererklärung, Radio Österreich 1

Von historischen Triumviraten ist einiges bekannt, sie überdauerten meist nicht recht lange. Wie sie das aber in Mexiko hingekriegt haben, das beinhaltet doch einige nachgerade monströse Rekorde (¡hombre!, sechzig sicherlich sehr stolze Senõres!!; und so lange!!!). Dass wir davon so gar nichts gehört haben, verstört doch einigermaßen.

(Welche Nachrichten uns darob noch vorenthalten werden, wir sollten’s besser garnicht wissen wollen.)

Unterrockocko

Im Wiener Konzerthaus werden die Rokoko-Variationen mit Nina Hagen am Cello aufgeführt
Schon gehört?, die Ö1-Clubsendung

Auch bei der zweiten Ausstrahlung (abends, knapp vor zehn) wird auf das sensationelle Debüt der deutschsprachigen Punkmutti im nun dann völlich klassischen Fach mit keiner weiteren Silbe, die einigermaßen angemessen auf den doch einigermaßen unerwartbaren Genrewechsel rekurrierte, hingewiesen.

Tschaikowsky hatte es ja auch mächtig hinter den Ohren, und expect the unexpected dürfen wir getrost als gelebtes Lebensmotto der Adoptivtochter Wolf Biermanns annehmen.

Jetzt sind wir gespannt, wo und als was die junge Julia Hagen demnächst aufpoppen wird.

Sprung

Zweiter Anlauf für schnelles Internet aus Glasfaser in Steyr
nachrichten.at

Wie schnell kann so ein Netz sein, ein schnelles, mit Anlauf?

Bei den Gladiatoren hat es bekanntermaßen, ähnlich wie heute beim Wrestling, fixe Rollenfächer gegeben. Eines war der Retiarius (auch: Iaculator, Werfer), mit Dreizack, Netz und Dolch, ein fieser Kerl, wenn er seine Gegner mit seinem Netz gefangen hatte.

Einen Glasfaserdolch mag wohl auch heute keiner in seinem Oberschenkel (oder sonstwo) stecken haben: Das rauszubekommen bedarf es langwieriger mikroskopischer Fitzelei.

Machen wir also einen zweiten Anlauf.

Verworfen

Auto gegen Felswand geschleudert
orfon

Bitte, wer macht sowas?

(Mehr noch interessierte mich, wie denn einer eine derartige Kraft haben kann, sowas zu tun. Das muss ein Hulk sein, zumindest.)

Eindringlich

Es wird vor weiteren Eskalationen gewarnt.

Es kommt zu weiteren Eskalationen.

Die E-Skala, treppauf, treppab.

Optimismus ist eine Frage der Positionierung des Betrachtenden, zumeist als Privileg.

Das wird ins Auge gehen.

(Oft einmal, wenn etwas extra kryptisch daherkommt, ist sowas von gar nichts dahinter; aber Obacht, man kann nie wissen.)

🎾 7.–17. November 2024 🎾

Wien, Dschungel Wien
Wien Modern
Margareta Ferek-Petrić
Die Prinzessin – Ein Schönbergmärchen

Musiktheater für Kinder ab 4 Jahren
Nach einer Geschichte von Arnold Schönberg
mit einem Dialog von Gertrud Schönberg

Wer ist die Prinzessin? © Franzi Kreis

Jesse Inman Stimme, Performance
Stefanie Sourial Stimme, Performance
Florian Fennes Saxophone, Klarinetten, Flöte
Bogdan Laketic Akkordeon
Bertl Mütter Posaune
Ana Topalovic Violoncello
Tina Žerdin Harfe
Selina Traun Bühne; Alexandra Trummer Kostüme; Anna Horn & Götz Leineweber Dramaturgie, Outside Eye; Hannes Röbisch Licht; Ada Günther Regieassistenz
Nina Kusturica Regie

»Der arme, arme Arnold ist gar so übel dran, er sitzt allein am Tisch, und niemand will ihn hab’n …« Da läuft die Tochter zu ihm hin und umarmt ihn: »Aber nein, Papa, da sind wir schon! Erzähl uns eine Geschichte!« Und Schönberg erzählt: »Am Nachmittag hat die Prinzessin wie gewöhnlich ihr Tennis‐Game mit der Herzogin gespielt. Es war Matchball für sie, five to three: and Advantage für die Prinzessin. Da gibt die Herzogin plötzlich einen cross cut Ball, einen backhand corner auf das Feld der Prinzessin. Und die Prinzessin läuft und hätte ihn auch beinahe erreicht, aber plötzlich fällt sie nieder und schreit: Au, mein Knie!«
Kurz und lustig waren die Geschichten von Arnold Schönberg. Er erzählte beim Essen, im Exil, wenn Zeit dafür war. Seine Kinder wurden zu Held:innen darin, er schnitt mit großem Vergnügen Grimassen, verstellte seine Stimme und verkörperte alle Figuren: die ungeduldige Prinzessin, der vertrottelte Wolf, die geistreiche Großmutter. Der einflussreiche Lehrer und Musik‐Erneuerer war witzig, seine Familie die große Konstante in unruhigen Zeiten, und wer sich liebt, erzählt sich Geschichten: Nach einer davon, die Schönberg seinen Kindern beim Essen erzählte, komponiert Margareta Ferek‐Petrić zu Schönbergs 150. Geburtstag ein neues Musiktheater.
Ankündigungsprosa, Wien Modern

Ob ich da nicht mitmachen wolle? – Na guut.

Hee, die Musik von Margareta Ferek-Petrić ist sowas von kreativ und witzig (im umfassendsten Sinn des Wortes).


Ganz Großes Theater, mit einem zau-ber-haf-ten Team! Die Kinder (das Poblikum) werden zwischendurch regelrecht ekstatisch!


🎾 Première: 7. November 2024 🎾
🎾🎾🎾 8.-10. und 12.-16. November 2024 🎾🎾🎾🎾🎾
🎾 Dernière (b.a.w.): 17. November 2024 🏁

Es wird (wieder einmal)

Andre Heller gestaltet Park an Alter Donau
orfon

Éndlich. Alt genug wär er ja nun schön langsam, keinesfalls aber donaualt, und schon garnicht donaualtarm.

Soll sich also beeilen. Wir brauchen Andre –

– aber nicht ganz
Erste Allgemeine Verunsicherung

Lebenslanges Lernen

Beim von einem hochrangigen burgenländischen Polizeibeamten entwendeten Klopapier handle es sich übrigens nicht um das zweilagige Papier, das für Streifenbeamte bereitgestellt werde, sondern ausschließlich um qualitativ hochwertige Ware, wie sie für Schüler in der Polizeiausbildung gedacht sei.

Streifenbeamter, wie schnell sich doch so eine Bedeutungsverschiebung ergeben kann. Und schon auch irgendwie fein, wenn sich ein hohes Viech nicht geniert, einzugestehen, des Schülerdaseins nicht gänzlich entwachsen zu sein.

Wir brauchen mehr Wertschätzung, in alle Richtungen. Burgenland, Polizistenland in des Wortes edelster Ausprägung.

Auf den Ausgang gespannt

Chefinspektor als Klopapierdieb
orfon

Ich hatte vor Jahren eine Phase, da hatte mich das Anagramm gefangen. Sowas kann zur Sucht ausarten, jedoch sind die gefundenen Lösungen einer zunehmend erdschwerer werdenden Tendenz unterworfen. Rechtzeitig bevor es depressiv geworden wäre, bin ich ausgestiegen und konnte so zu einer, wie mir scheint, gesunden Distanz finden. Eine Versuchsreihe der leichten Art beruhte – ein Freund hatte gerade begonnen, dort zu unterrichten – auf der Ausgangszeile

HOEHERE BUNDELEHRANSTALT STEYR

Eine der gefundenen Lösungen lautete

HOHE STEYRER BAUERN ALS TESTHENDL

Das fiel mir, ich weiß nicht, warum, beim Lesen der oben zitierten Schlagzeile ein. Wie hat also der Ausgangssatz (es muss einen geben!) gelautet?

PEPPI DAS SCHNABELTIER FROR EKLIK?
POKALSCHAF PROBIERT DIE EKLIPSEN?
PAPI ERKOR BEIDE FICHTEN ALS KLOPS?
BALKONSICHT: RAPIDSPIELERKOEPFE?
ALKOPOPSPEIER FINDET SCHREIKALB?
DEBILE KARIESKLOPFER NACH PI-POST?

Wir bleiben gespannt.

Saftbirnen

Wie sich der Klimawandel auf Birnen auswirkt
orfon

All: We done the passion fruit.
Sergeant: What?
1st Man: We done the passion fruit.
2nd Man: We done oranges, apples, grapefruit…
3rd Man: Whole and segments.
2nd Man: Pomegranates, greengages…
1st Man: Grapes, passion fruit…
2nd Man: Lemons…
3rd Man: Plums…
1st Man: Mangoes in syrup…
Sergeant: How about cherries?
All: We did them.
Sergeant: Red *and* black?
All: Yes!
Sergeant: All right, bananas.
(All sigh.)
Sergeant: We haven’t done them, have we? Right. Bananas. How to defend yourself against a man armed with a banana. Now you, come at me with this banana. Catch! Now, it’s quite simple to defend yourself against a man armed with a banana. First of all you force him to drop the banana; then, second, you eat the banana, thus disarming him. You have now rendered him ’elpless.
Monty Python, Self-defense against Fresh Fruit (Erstausstrahlung: 26.10.1969)

Fun Fact: Bei diesem heute mehr denn je wesentlichen Sketch hatte das 16-ton weight seinen ersten Auftritt. Es fällt unvermittelt herunter, wenn es so nicht mehr weitergehen kann. Wie schwer es wohl heute sein müsste, veranschlagten (veranschlügen?) wir die Inflation mit hinein?

Wir brauchen neue Erzählungen.

Birnen, genau, Birnen hatten wir noch nicht, schon 1969 wurden sie vergessen. Wie also ließe es sich gegen einen (unvermittelten, brutalen) Angriff mit einer Birne wappnen?

Wir brauchen taugliche Antworten. Auch, aber, da, generell, unvergleichlich, anders, apfelmäßig.

(Ich würde, konfliktvermeidungsklug, insbesondere vor Birnen: abreißen.)

Verhaltung, optimistische

Ich möge bitte mit halbvoller Blase erscheinen, lädt man mich zur magnetresonatorischen Untersuchung. Diesem dezent optimistischen Spin ist indes alles andere als leicht nachzukommen. Wohl bieten sie in der Praxis dafür Mineralwasser zur freien Ent- und Einnahme an, jedoch: Wie geht das, seine Blase halb füllen? Muss man sie dafür nicht zuerst einmal ganz anfüllen, daraufhin halb leeren (aber keinesfalls mehr)? Wo bliebe da also der so freundlich insinuierte Optimismus?

Hoffen sei immer angesagt, und wie durch ein Wunder gelang die Untersuchung, halbwegs.

Motto

Demenzbus on Tour – Nicht vergessen!
Informationsveranstaltungsreihendevise

Mache Worte im Deutschen sind so lang, da kannst du dich am Ende nicht mehr an ihren Anfang erinnern, beim besten Willen nicht.

Kapitalverbrecher

Kurz nach Grenzübertritt verhaftet
orfon

Ist aber auch Zeit geworden für diese charmante Meldung.

Indes, heutzutage unübliches genaueres Hinschauen ergibt eine völlig andere Sachlage: Es handelt sich um eine Zwischenüberschrift in völlig anderem Zusammenhang.

Trotzdem: Beim nächsten Mal besser aufpassen!

Einen Satzanfang nicht mit einem Großbuchstaben zu beginnen, könnte man als Kapitalverbrechen bezeichnen.


Der bekannte Stupser zum Monatsersten: Wer fürs tägliche Erscheinen des mütterlogs eine freundschaftliche Spende leisten möchte, fühle sich hiermit herzlich dazu ermuntert. Meine Kontonummer findet sich im Impressum.

Mahlzeit!

Maus an Bord: Flugzeug musste zwischenlanden
orfon

Ach wenns doch eine Fledermaus gewesen wär.

Flughunde sind keine Fledermäuse.

Meteorit

Bagger stürzte in Wörthersee
orfon

Die Frage ist: Von wo aus ist er gestürzt?

Als gesichert gilt, dass der Baggerfahrer gerade Arbeiten durchführte. Keine krummen, auf der schiefen Ebene oder Bahn gar.

Allesinallem ist die Meldung wieder so ein – bittedanke: völlig unnötiges! – Memento, wie sehr unserer Zeit Dichter vom Schrot eines Gert Jonke fehlen, aufs nachgerade schmerzhafteste fehlen! In seiner versunkenen Kathedrale hat er ja bekanntlich den Wörthersee von der Feuerwehr wieder auffüllen lassen, von wem auch sonst, und jetzt der Baggerfahrer, der wird’s ihm danken, dass ich nicht lache!

YYY

Stilikone Twiggy ist 75
orfon

Neben Mireille Mathieu und Karel Gott hätten seinerzeit auch Twiggy und Rod Stewart ein perfekt gecastetes Traumpaar abgegeben. Aus sehr verschiedenen Gründen wurde daraus jedoch dawiedort nichts, nicht einmal kreuzweise, was, im Gegensatz zu den erfreulicherweise erlaubten Verzweigungen heute, lediglich eine weitere, durchaus charmante Doppelverpaarungsoption offengelassen hätte.

Lesley Hornby a/k/a Twiggy, zugleich erste und eine der letzten ihrer Art: Indes, eine Silikone war das so erfrischend natürliche Mannequin zu keiner Zeit.

Wir gratulieren.

Feueröl

Ernst, wie ist die Lage?
Korrespondentenfrage

Es gibt auch einen Feuerwehrkommandanten der Löscher heißt, hat die rezente Flutberichterstattung zutage gespült. Keinem war nach Tränenlachen zumute.

Jetzt gilt es, nicht zu handeln. Von Ursachen darf nicht geredet werden vor der Wahl, und das ist immer.

Was wir unbedingt brauchen, sind mehr Parkplätze, umso hochgelegenere, je tieftullner das Feld. Für die Feuerwehrautos. Wen aber pumpen wir an?

Die Lage, daran kann kein Zweifel bestehen, ist Ernst.

Multilokation

Sehr geehrte Fahrgäste: Bitte benutzen Sie alle Einstiege. Sie verzögern die Abfahrt!
Durchsage, Wiener Linien

Wie von der eigenschaftslosen Durchsagestimme gewünscht, schlängle ich mich durch, so schnell ich kann: Ich benütze bitte alle Einstiege und verzögere so die Abfahrt.

Geschafft! Gleich geht’s weiter.

Preisung

Jede zweite Person in Österreich kauft bereits Second Hand
Agenturmeldung

EXTRA AVSTRIA NVLLA SALVS
Preiswarnung zum Tag (nationalfeiertagsgemäß latinisiert)

Hochrechnung: Durch wieviele Hands kann etwas gehen, und was wäre der Endpreis?

Außerhalb Österreichs und erst recht in den notorischen Drittländern ist sowieso Alles anders.

Oben bleiben

Diskuswerfer Weißhaidinger beendet Saison auf Podest
orfon

Welche Sportart denn als insbesondere diese antike käme für eine derartige, nachgerade philosophische Geste in Frage?

Säulenheilige waren ein Phänomen der Spätantike, manche blieben gar bis zu ihrem Tod oben und, streng genommen, darüber hinaus.

Der wahre Sportsmann kennt keine Saison.