Schublade
Bertl Mütter passt in eine Schublade. Indes, geschrieben steht:
Der Ausnahmekünstler Bertl Mütter passt in keine Schublade und ist aus der österreichischen Avantgardeszene nicht mehr wegzudenken.
STOPP
Ausnahmekünstler, was bitte wäre denn sowas? Einer, bei dem die Schwerkraft nicht gilt? Einer, der bei Rot über die Kreuzung fahren darf und im Parkverbot parken? Einer, der das fis auf der Ersten spielen darf oder gar kann? (…)
STOPP
Jeder von uns passt in eine Schublade, sie wartet (ohne das explizit zu wissen) auf dich, persönlich1, in der Pathologie. Bevor man da hineingelegt wird, bekommt man so ein Zetterl um die Zehe gebunden, der Bindfaden ist als finale Nabelschnur nicht wegzudenken. Soviel ist also sicher: Auch Bertl Mütter passt in eine Schublade.
STOPP
Avantgardeszene? Ich tauge nicht im mindesten dazu, in der Schlacht (welcher?) tapfer voran zu schreiten und will das keinesfalls: Musik sei ein (subtiles) Instrument des Friedens. Lassen wir also diese unselig rückwärtsgewandte, unbedachte Terminologie dort, wo sie hingehört: hinter uns; oder, wie man im Oberösterreich sagen würde, hinter sich.
STOPP
Die allerneueste künstlerische Forschung2 hat ergeben, dass es schlechterdings nicht möglich ist, irgendjemanden wegzudenken. Mit einem allfälligen Herbeidenken (eines Dings, eines Menschen, Künstlers gar) verhält es sich ähnlich.
ACHJA
Weil gerne rhetorisch belubhudelt: Einzig Gewichtheber dürfen gefragt werden, ob ihre Arbeit schwer sei; sie werden einem ihre bewältigten Lasten weisen und auf deren Schwerheit sogar bestehen. Schwierig? – Da fängt es selbst bei denen an, problematisch zu werden. Weil, wer gäbe das bitteschön zu?
WEITTER
Was bleibt: Der Ausnahmemusiker Bertl Mütter passt in keine Schublade und ist aus der österreichischen Avantgardeszene nicht mehr wegzudenken.
Mist.
Bernd das Brot
Wenn Sie mehr über meine außerordentliche Begabung erfahren wollen: Bitte, kommen Sie weiter…
- (eig. post-persönlich)
- Ersparen Sie sich (und mir), mich zu dieser vermaledeiten Interdisziplin ernsthaft befragen zu wollen. (Gilt auch für die Neozumpft der sog. Kunstvermittlung: Es wird so lange heruntervermittelt, bis alle sie verstehen – und schlussendlich vom Zauber der Kunst nichts mehr übrigbleibt.)