zip – unzip

15. September 2008

im sommer war er doch auch auto gefahren, zuletzt aus dem ausseeerland in den slowenischen collio und zurück, zeit für komplette opern (2008, ein wagner-jahr), unterbrochen nur vom schnellsten verkehrsdienst österreichs. gleich dem fernsehen in der kulturtechnik des verkehrsradiohörens ungeübt reagierte er allzu aufmerksam, ja, sensibel auf die allen autofahrern unterwegs zugedachten mitteilungen. ihm fiel auf, dass man vor allem für berüchtigte autobahntunnel mit einem gewissermaßen rot blinkendem wort warb, und das lautete: zeitverlust.
auf einen schönen sommer zurückblickend wollte er hoffen, dass sowohl die nach süden als auch jene nach norden strebenden ihre zeitverluste wider wettmachen hatten können, aber wo bekämen sie diese dann zurück, etwa ab der tunnelmitte im tausch gegen die entgegenwartende autoschlange? oder dürfe man es sich so vorstellen, wie friedrich torberg, im alter von etwa siebzig jahren seine leiden und wehwehchen aufzählend, meinte, wenn er gesünder, gesund gar gelebt hätte, wer weiß, vielleicht wäre er jetzt schon fünfundsiebzig oder achtzig.
könne man sich also derart (wartend; rauchend, saufend, sein leben woesnurgeht verlotternd) unnötige leerräume sparen, wie uns das ja auch in der computerwissenschaft vermittelst der möglichkeit, daten zu komprimieren, äh, vorgelebt wird?