zackzack

4. Oktober 2010

verweile doch! du bist so schön!
goethe, faust I

als er sich am tag der feierlichkeiten zum deutschen einheitsgebot, seiner selbst zufrieden, auf die neue superzuklappgedämpfte klobrille setzte und sich eine langsame vormittagsentspannung in bzw. unter ihm ausbreitete, schaute er arglos nach rechts zur wand, wo wieessichgehört abrollbereit eine weiße weichundfestpapierrolle hing. den blick langsam klärend las er, unbewusst erst, dann aber jäh hochfahrend, sich von eingeprägten floralen mustern, die ihn an blühende landschaften erinnerten, abhebend, den, wie er fand, hier aber wirklich allzu animierenden schriftzug

tempo

und sogleich war ihm der ganze tag verschissen. überall diese anfeuernden fortschrittsparolen, als wären seit dem aufgehen der deutschen demokratischen republik in der bundesrepublik nich bereits zwanzich jahr vergangen gewesen! schnell und immer schneller war es aber seither gegangen und musste es zweifellos weitergehen. er aber wollte und würde dagegenhalten, in toilettesachen war er nämlich trotzig, hinfort, so gelobte er sich – rrruich, brauner! – verweilend, würde er sich an diesem ort nur noch produkten von (um einige zu nennen) cosy, charmin, zewa lind, hakle, hakle plus, hakle lady, hakle feucht, hakle super vlaush, saubär, kleenex, aha soft, bess deluxe, wenn es denn sein musste auch werra krepp, kokett, sanft & sicher, floralys (nur mit fl!), regina, nivea intimo, touching, lilliputz, oder alouette hingeben.
danke, happy end!