wurmeingedenk

20. April 2010

erbleicht der wurm im sonnenschein?
das ist der fall, sagt wittgenstein

(aus einer lyrikanthologie)

die regenwürmer mussten bei regen ihre wohnungen verlassen, weil es hineinregnete und sie sonst dort ersöffen, so eine ungeschickte wohnortwahl aber auch, sie kamen also an die oberfläche, im regen, dort sah sie jedermann, drum hießen sie ja auch regenwurm, nicht erdwurm oder, was immerhin vokalisch homogenen charme hätte, humuswurm, sie flüchteten also würmlings an die asphaltierten wohnvierteloberflächen, aalten sich im regennass, das machte auch manch amsel spaß, und von den bereits wenigen, die nicht aufgepickt wurden, fanden die meisten nicht zurück ins feuchte erdreich, sie verdorrten, sehr schnell konnte sowas gehen, jedenfalls in überwurmgeschwindigkeit. so betrachtet konnte als erwiesen gelten, dass die erde selbst in ihrem schollenschoß das wurmgetier gebar, in großer anzahl, und sie vermehrten sich nicht durch teilung wie die talent genannten wurmzuggarnituren zu st. michael i. d. ostmk. (= in der obersteiermark, wasauchsonst? – vorne: richtung schladming; hinterer teil, die richtung ändernd: villach), so ein regenloch auch.