Winterfrösche

21. Februar 2006

Lichtmess war es hell und klar, das bedeutet, dass das warme Wetter, das einem das Schlafzimmerfenster zu kippen erlaubt, einem Trugvorfühling angehört. Gegen Morgen erstmals im Hinterhof schüchternes Finkengepiepse, das in den Hintergrund gedrängt wird, sobald sich die Krähen sammeln. Ich stelle mir vor, dass, bevor sie zur Arbeit nach Transdanubien fliegen, höflich und gesellig, wie sie untereinander sind, alle allen einen guten Morgen wünschen, dazu ein paar kurze Bemerkungen übers Wetter austauschen und darüber, dass es nach einem mehr oder weniger erholsamen Wochenende nun wieder ans werktägliche Geschäft gehe. Wenn das nur (und es sind sicher mehr) fünfzig Krähen sind, die sich einander versichern, sind das gleichzeitig zweitausendvierhundertfünfzig Einzelfloskeln, während, sagen wir, etwa zwanzig Minuten.
Das ist kein Krähen mehr, es ähnelt eher einem Quaken. Die schwarzen Vögel sind die Frösche des Winters, so ist es ganz bestimmt. Spätestens Mitte März werden sie ablaichen. Umgeschult, in Zeiten der Geflügelpest.

Ganz schön gerissen, diese Viecher.