Wer mit Jugendmessvergangenheit kann sich nicht an die Fotobibel erinnern, ein Neues Testament in heutigem Deutsch, garniert mit sehr frei assoziierenden und umso spektakuläreren Bildern: ein Artist balanciert im Turnvereinsdress und mit so einem Balancestecken über einem Hochgebirgsabgrund; am für die späten Siebzigerjahre typischen (in eine Verkümmerungszukunft weisenden) orangen Umschlag sah man eine startende dreistrahlige Verkehrsmaschine im Profil, unter ihr im Hintergrund eine gleißende Sonne, sehr erhebend, wirklich wahr.
Mit den Fotos und der (so nahm man an) griffigeren Sprache hat man damals versucht, junge Menschen allerlei spirituell Erhebendes – von den Ungeheuerlichkeiten der Evangelien bis zu den Visionen der Apokalypse – häppchenweise schmackhaft zu machen.
Ich kenne niemanden, dem beim Anschauen dieser bible light der Drang, Theologe zu werden eingeschossen ist. Vielleicht Stewardess.