Kennen Sie das: Sie essen ein schön mürbes (meine Mama sagt mårbes) Stück Rindfleisch oder, vegetarisch, knackige (keinesfalls zu lasche, vlg. lätscherte; Laurenz, Carlas und Franzobels Sohn hat früher statt knusprig knurpig gesagt, was onomatopoetisch wesentlich zutreffender ist, wie ich finde) Sojabohnenkeimlinge, gut war es wieder. Eine Viertelstunde nach der Mahlzeit spürt Ihr Zungenspiel unwillkürlich so ein Flankerl hinten bei den Backenzähnen auf, hartnäckig ist das, und es lässt sich selbst mit dem Zahnstocher kaum entfernen. Interessant ist, dass sich dieses Zungendrama immer an der selben Stelle abspielt, und ein Blaserl auf der Spitze ist der unangenehme Preis dafür.
Ich habe diese Zahnregion bis letzten Donnerstag die üblichen Verdächtigen genannt. Seit mir aber Rudi links oben den 6er, 7er und 8er gemacht hat, ist damit Schluss, habe ich fünfzehn Minuten nach meinem jüngsten Würstlstandbesuch zufrieden feststellen können: Vor lauter Begeisterung mag meine Zunge gar nicht mehr aufhören, die nun über jeden Verdacht erhabenen Mahlzähne mit ihrer sinnlichen Glätte zu liebkosen.
Zahnärzte, für Pfarrer Hutwelker nicht ganz zu Unrecht ob ihres unwidersprechbaren Redeflusses Spießgesellen des Teufels (was kann ein nasaliertes � nicht alles bedeuten, und wie viele nutzen das nicht schamlos aus), können auch Goldengerl sein. Rudi z.B. ist so eines.
Und jetzt beatme ich wieder meine Posaune, die klingt nämlich ohne Rindfleisch- oder Bröselresonanz auch wesentlich besser. Danke, Rudi.