»Asterix«-Zeichner Uderzo ist tot
orfon, 24.3.2020
Es gibt so etwas wie den ungünstigsten Zeitpunkt, und Uderzos Tod geschieht zu einem ebensolchen. So müssen wir uns nun wirklich sehr alleingelassen (allein gelassen) fühlen. Gelassenheit bewirkt das jedoch nicht. Kann ihm doch kaum jemand das Wasser reichen, wenn es darum geht, breitenwirksame Symbolfigur der Selbstbehauptung gegen einen großmächtigen Gegner zu sein, Vergnügen schenkend, ein unschätzbarer Bonus.
Saramago taugt auch, wenn es darum geht, inmitten einer alles um sich zernagenden Katastrophe zu bestehen (oder, zumindest, sich selbst nicht allzu wichtig zu nehmen), im Idealfall: die Würde zu bewahren. Aus nachgerade chirurgisch eingerichteten Plots entwickelt er seine unerbittlich folgerichtigen Monströsitäten und flicht dabei diesen fein zwischentönigen, paraboloiden Humor ein. Fangen wir einmal an mit Eine Zeit ohne Tod. Weiter geht es in die Stadt der Blinden und, es ist keine Erlösung, der Sehenden.
Ende. Ist keines abzusehen.
[24.3.2020]