udoman. ein traum

25. September 2007

konzert, stadthalle, heute.

udo '69

aus dem publikum nach vorn geht udo jürgens, um jahrzehnte rückgealtert, mit glatten 69er-haaren, er kann kaum das erste wort singen, – es ist merci cherie (was auch sonst, genauso wie beim songcontest 1966), das sich aber so anhört wie rock and roll music von den beatles gesungen – und schon springen alle leute, hauptsächlich männer (alle haben sie auch die gleiche frisur, mit koteletten, und durchfallbraune sakkos mit rollkragenpullovern darunter; ist es eine wienistandersrum-veranstaltung, wie damals das weiße rössl sing-a-long in der volksoper?, aber wo sind dann die geschwister pfister?), von ihren sitzen auf, ein gekreische hebt an, dass man nicht einen ton noch von udo hören kann, und so geht das mindestens eine stunde, unter seinen begleitmusikern (es muss die pepelienhardband sein, wir kennen sie auch vom songcontest 1977, swiss lady) ist ein schmächtiges, beinahe schwindsüchtiges bürschchen, das mich, bevor es, auch mitten aus der aufgeputschten masse, auf die bühne geht, bittet, nicht zu verraten, dass es in eineinhalb jahrzehnten als prince berühmt sein wird, der wirbel jetzt wäre nicht auszudenken, wir sind ja in der rückgeblendeten gegenwart undalso alle würden wissen, was später bis inkl. 18. september 2007 geschehen würde und wer etwas sein werde und wer weiterhin nicht. udo jürgens, soviel war sicher, würde es bis zuletzt schaffen.
(robespierre, von tugendhafter gesinnung aber schwächelnder stimme, hatte damals leider noch kein mikrophon zur verfügung.)