1) »schwierige, kleinliche Arbeit leisten; grübeln«
Verb dunkler Herkunft. Abl.: Tüftelei – »Arbeit, die besondere Geschicklichkeit erfordert, schwierige Überlegung«
Beachte auch die Zusammensetzungen Austüfteln – »Herausfinden« (19. Jh.), herumtüfteln – »an einer Sache langwierig arbeiten« (20. Jh.)
2) »sorgfältige Kleinarbeit machen«
mhd. tüfteln gehört zu –> tupfen und bedeutet »klopfen«; von der gleichen Grundlage kommt später ein studentisches Wort für »necken« (vgl. sticheln; –> Stichel) und schließlich die heutige Bedeutung, mit der –> bohren, –> grübeln im Sinne von »überlegen« zu vergleichen ist. Nomen agentis: Tüftler; verb: (aus-)tüfteln.
Zweierlei T., natürlich.
Zum einen die Frage, in welcher Garage (in die er niemanden hineinließ) er sich in welchen Gedankenschritten sich wie versteigend das ausget. hat. Und dann das T. a posteriori, also bohren, anklopfen, sticheln, dort, wo es mehr zu erfahren gibt, und das kann durchaus unangenehm werden. Wenn aber nur um einen Menschen weniger gegrübelt werden muss und wir das naturgemäß gar nicht erfahren werden; nicht vollzogene Taten sind eben schwer statistisch zu erfassen, um die aber geht es pro futuro und vor allem pro vita.
Alles andere wäre nämlich Verklärungsarchäologie.
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ad 1) Duden Etymologie – Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache, 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, 1989.
ad 2) Kluge etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24., durchges. und erw. Aufl., 2002.