heutzutage sind ja die meisten werbebotschaften mehrsprachlich, man gibt sich international oder zumindest global: shopping city süd (engl.-dt.), shopping city nord (engl.-dt.), auhof center (dt.-engl.), plus city (lat.-engl.); ich habe deshalb großeinkaufszentren als beispiele gewählt, weil dort in vervielfältigster weise waren zum verkauf kommen, die ihrerseits sich schnittiger polyglotter slogans bedienen.
bet-at-home steht auf plakaten, die ein sich zungenverklumpend küssendes paar mit atavistisch-ritueller gesichtsbemalung zeigen, man will uns weismachen (wir wissen es aus der fernsehwerbung), es sei ihr eigentliches, ureigenstes wesen, das sich durch fantomasgleiches abziehen ihrer im alltag der öffentlichkeit präsentierten visage unter einer gewöhnlichkeitsfratze verborgen halten musste, was für eine befreiung im kuss auf der brücke, festgehalten im bild.
bet-at-home, zweisprachige message, wohl eine fernseh- undoder internetkirche, ganzsicher ein evangelikaler verein, wie jene während der europermeisterschaft in der wiener innenstadt in großer anzahl ihre jugend zu einem jesusgeschenk machenden internationalistischen agitatorenhorden, sie locken die menschen aus den kirchen, bleib daheim, praise the lord und bete für den sieg, auf dass er unser sei und jesus loves you hallelujanuamoi, wenn du, bequem daheim, den elektronischen klingelbeutel angeklikkt hast und brav zu ihm beten tust, ämen!
warum das buntbemalte paar aber im freien herumschmusen muss, ich verstehe es nicht. sollen heimgehen, beting-at-home (es wäre okkulter undalso katholischer und so soll es sein).
aber das mit den vorbildern ist sowieso so eine sache, mehr dazu einandermal.
telekirche
11. Juli 2008