strahlkammer, metamorph

6. Juni 2010

bereits als er die befreundete, hypermoderne duschkabine betrat, überkam ihn dieses gewisse ungute gefühl, eine zelle anderer bestimmung betreten zu haben, und wirklich, kaum hatte er eine beidbeinig breitbeinige stabile ruheposition eingenommen (kein spielbein weit und breit), ging dieses hohe, potentiell zersetzende surren los, auf der plexiglasscheibe rechts der brausearmaturen, die auf unerklärliche weise vorerst völlig spurlos abhanden gekommen waren, blinkten mit einemmal blaue und grüne lichter, eine schattenhaft transluzente figur flimmerte über den versteckten monitor und begann mit einem merkwürdig rasanten countdown, nämlich, und das merkte er erst, als der zähler bei unter tausend angekommen war, 987, sechzehn stationen vor seinem unabwendbar unweigerlichen ende, sehr schnell wie ein schwacher kerzendocht im luftzug würde es die restliche, jene allerpopulärste fibonacci-reihe hinunter(!)rasseln, schon meinte er das brodelnde zünden von triebwerken unter seinen fußsohlen zu spüren, als es – 8! – einen ächzenden ruck gab…

(hier fehlt eine gesicherte überlieferung)

völlig durchnässt, und das war sein glück!, torkelte er durch den nach etlichen rüttelversuchen letztlich doch noch die tür freigebenden eckausstieg, wandwärts musste er sich hinauszwängen, denn die kabine hatte sich im unendlich erdmittelpunktwärts fallenden zeitschleifensog seines eingeschlossenseins um die durch die ekliptik vorgegebenen exakt 23,4385° im gegenuhrzeigersinn gedreht (und zugleich gekippt!), nichts wie hinaus, ins freie.
aber immerhin freiheit, immerhin ein besitz, schoss es ihm, als er sich abbeutelte, durch seinen hundekopf.
draußen wartete frau scotty. (ja, die gab es.)