¡spitze!

5. März 2013

der könig unter den sprachfehlern: der s-fehler
harald gsaller

susi sitzt auf einem weißen sessel
logopädischer lehrsatz

ich warte auf das kurze erscheinen ihrer zungenspitze in wörtern wie cerveza
harald gsaller

hellmuth karasek
sigrid löffler
marcel reich-ranitzky

das literarische quartett (3/4)

merkwürdig (entsetzlich!), wie sich der sesselsatz in seine erinnerung, ins fleisch (konkret: ins zungenspitzlfleisch) eingeprägt, regelrecht festgebissen hatte. und immer, wenn ihn jemand durch seine nasse aussprache daran erinnerte (konkret war es der – mittlerweile gar nicht mehr ßoßehr lispelnde – allzu altkluge radiomoderator mit ebenjenem prekären konsonanten im nachnamen), musste er sich vorstellen, wie, ähnlich dem struwwelpeterschen schneider mit der scher‘, eine logopäderastin aus einer tapetentür heraushüpft, mit einem einem nagelzwicker vergrößernd nachempfundenen zungenzwicker in der hand, und sie zwickt dem zuzler das zungenspitzl ab.
dabei genügte es doch, diesem vermaledeiten zungenspitzl schlicht beizubringen (mit sesselsätzen einzubläuen), die zahnbarriere zu repektieren!
beachte jedoch: umgekehrt (als regelbestätigende ausnahme) gilt es für gewisse spanische worte seit jeher als unabdingbar, das (etwas abgeflachte, weich gemachte) zungenspitzl die oberen schneidezähne entlang bis zu einer dezenten sichtbarkeit vor-, nicht jedoch (bähhh!) herauszustrecken.
(wie man korrekt den zungenstoß beim posaunespiel auszuführen habe, wusste er immer noch nicht letztgesichert und deshalb versuchte er, beim spielen sich verselbständigende, dem nachbohrende gedanken tunlichst zu unterdrücken; es gelang, manchmal: königlich!)