sommermütter 2009

1. Juni 2009

liebe mba.

pfingstn dunnerts, so der unvermeidlich-pawlowsche kurzkommentar meines vaters zum reizwort pfingsten (reis is xinda wia eis ist ein anderer), den auch ich nimmer aus dem kopf bekommen mag, zu oft habe ich ihn gehört, und darum fällt mir pfingstn dunnerts zuallererst ein, wenn ich weiß, dass der sommermütterbrief ansteht und das festgelegte versanddatum auf pfingstmontag fällt, pfingsten, dieses lange wochenende mit lehrergewerkschaftsbonustag, wo alljährlich im vorfeld über die bevorstehende aktion scharf der verkehrsüberwachung berichtet wird, dieses jahr wird wohl die straßenverkehrstodesstatistik positiv (immer in relation zu jahren mit durchgehendem schönwetter undalso verstärktem motorradaufkommen im kurvenreich österreich) ausfallen, ein erfolg, den sich der jeweilige verkehrsminister (gegenwärtig ist das ja eine dame) als persönliche leistung anzurechnen pflegt, wohingegen die erwischten verkehrssünder der habenseite der innenministerin zugerechnet zu werden pflegen, keiner war für diesen ressortteilbereich allein vom namen her besser geeignet, nein: prädestiniert, als der europawahlspitzenkandidat niederösterreichs undalso der österreichsichen volkspartei, strasser, eben, auch aber, dass er aus dem land mit den idealtypischen kurven stammt, gemeint sind nicht die kehren am annaberg und josefsberg zum politikerdank-, bitt- und umkehrwallfahrtsorte, sondern die unendliche ideale kurve schlechthin, niederösterreich, kreisverkehrsland, eine einzige regionaltypisch (mostviertelmostbirn, industrieviertelschrauben, eisenwurzeneisenwurzen, waldviertelwackelsteine, weinviertelweintrauben, gartenschaukunstwerke, gymnasialkunsterzieherkunstziehbrunnen, semperitreifenstapel,…) behübschte kreisverkehrsinsel, dieses möbiusschleifenland, und die insel inmitten aber ist wien, von wo ich ihnen diesmal (wie auch sonst fast immer) schreibe, womit wir mitten und ohne die geringsten umschweife bei der sache wären, die aber habe ich vergessen, was nichts zur sache tut, gilt es doch, in zeiten wie diesen, vollste geschäftigkeit (vollbeschäftigung) zu repräsentieren, was mir nachhaltigst gelungen zu sein scheint, weil waidwundes vieh wird zuerst gerissen, vom bär, vom luchs oder von der krise.

natürlich, früher wärs noch gegangen, aber heutzutage, neinnein.

nungut, geschäftigkeit, beschäftigtsein, was einen so beschäftigt halt. das gibt einem halt, und wir haltlosen, die wir so frei sind und auch, wie mein breinletternder freund in seinem letzten circular trefflich zu formulieren wusste (sollte er unlängst, als mir ein adressenverdeckmalheur passierte, in der folge irgendjemandem von ihnen einen nichtbestellten brief zugestellt haben, so lässt er die besten grüße ausrichten, verbunden mit empfehlungen auch an die frau gemahlin), über keinen nennenswerten werbeetat verfügen – den wortlaut, den ich vollundganz unterstütze, finden sie hier (punct 8; aber, weil wir schon dabei sind, lesen sie doch auch punct 7 und unterzeichnen sie bitte die petition) –, wir werbeetatlosen müssen stets den eindruck stetiger gefragtheit vermitteln (die direktesten fragen stellt das leben selbst), die gefragtheit aber, um die es hier geht, ist die, die sich in angeboten für auftritte, kompositionen und großartige projekte äußert, und wenn du nicht gefragt bist, kräht kein hahn nach dir, kikeri-no gewissermaßen, soistdas. und da lauert eine etwas merkwürdige gefahr, die fragegefahr (ein fast perfektes anagramm, das nebenbei) nämlich, dass in frage kommende nachfrager gar nicht erst nachfragen, weil sie arglos annehmen, dass man sowieso vielzuviel gefragt sei, es sich gar nicht lohne, unsereins zu fragen, weil wir ohnehin nicht zusagen können würden, da wir garso gefragt seien, ungefragt fragen die einen gar nicht erst, wodurch fraglos manches unterbleiben muss, sapperlote aber auch.
selbstverständlich, um keine missverständnisse aufkommen zu lassen, wir sind gefragt, die nachfrage ist eine stetig steigende, sonochnichtdagewesene. aber trauen sie sich trotzdem, uns zu fragen, meist findet sich doch noch ein loch im kalender, treffer, versenkt.

zu berichten sei auch von meinem neuen posauneninstrument, das ich unlängst beim schagerl abholen durfte, d.h. ich habe es gar nicht abholen können, weil ich es schon ein paar wochen hatte, aber severin distelberger, der schagerlposaunenbauer meines vertrauens, hat es mir noch einmal für einen halben tag wegnehmen müssen, zum finnischen, wie man sagt, was nicht bedeutet, dass es vorher, sagen wir: schwedisch gewesen sei oder gar ungarisch (weil dafür hat er ja die kissbone gebaut). wir haben es jedenfalls das muthorn! genannt, es ist gewissermaßen ein jaguar kombi, jawohl, sowas gehörte endlich einmal erfunden, ich brauch sowas nämlich: von ganz unten bis ganz nach oben in beachtenswerter geschwindigkeit bei höchster geschmeidigkeit. das muthorn!, meine klingende raffinerie mit den zwei ventilen und ihren nach meinen anregungen von severin aufs kunstvollste gebogenen röhrln, die in der nacht manchmal beleuchtet sind und blinken, wenn ich halt auf der bühne stehe, sowas auch und danke!

und mit diesem neuen muthorn! hatte ich schon das vergnügen, ein paarmal öffentlich zu konzertieren, stellen sie sich vor.

und kommen da auch etliche schöne anlässe, das wunderding zum klingen zu bringen. somit sind wir beim

service

1) tagesaktuell, die vorschau. ich darf besonders auf den 5. juni (nachmittags: kremsmünster; nachts: weyer – nicht nur aus mank und steyr gut erreichbar) hinweisen; leider musste die veranstaltung am 9. juni (wein hören im radiocafà©) abgesagt werden.
alle weiteren termine seien ihnen auch aufs herzlichste anempfohlen, aber wer kann sich denn das alles merken, bei der gefragtheit des protagonisten? – genau dafür gibts ja die vorschau. tagesaktuell.

2) vorbei ist vorbei.

3) verfolgen sie noch öfter das mütterlog (täglich, zumindest).

4) spielen! restplätze (so wie jedes jahr auch für z.b. daniel p.) gibt es noch, und hier haben sie den flyer-on-demand. achja, 19.-25. juli, im umundum entzückenden viktring.

5) das tonspuren-radioportrait der spaziertänzer – portrait des posaunisten bertl mütter von renate burtscher können sie kostenfrei auf muetter.at anhören bzw. herunterladen.

6) tonträger, entgeltliche, aber letztlich unbezahlbare, bitte jedes quantum hier bestellen.
herzlichst ihr,

bertl mütter