Solemann

23. März 2025

Du sollst dir kein Bildnis machen
dekalogischer Zentralerlass

PRONOMEN: WIR/UNSER | WE/OUR
fluide Anredevorgabe (Signaturelement)

Im Qualitätsradio belehrt uns ein greiser Maler, dass man, so persönlich er einem auch zugeteilt sein mag, seinem Engel keinen Namen gibt. Tut man nicht Punkt. Ob wir es grundsätzlich dürften, ist damit jedoch nicht rechtsverbindlich gesagt. Der Greis muss es wissen, sonst wäre er ja nicht so alt geworden, und weil er nicht ganz blöd ist, hat er –  sicherheitshalber? – zeitlebens abstrakt gemalt: Der wird hundertzwanzig, zumindest.

Wie wollen nun wir weitermachen? – Abstrakt reden, vor allem im Dialog, zur Sicherheit, man kann ja nie wissen. Mit dir selber aber kannst du verfahren, wie du willst. Papageno führt ja auch Selbstgespräche, trotz Schweigegebot, und kriegt trotzdem seine Papagena. Oft wird ja viel mehr gedroht alswie dann tatsächlich sanktioniert wird.

So will ich nun beginnen, mit mir selbstredend per wir zu verkehren, ein Zeitl zumindest, vorerst einmal, im Traum etwa, wo einem ja auch die Engel zu erscheinen pflegen, wenn sie echt sind. Den Griechen (und auch den Trojanern) sind ja noch die Götter erschienen, persönlich, nicht namenlos und mit all ihren praktischen Epitheta (das aber ist wirklich eine andere Geschichte, über die wir ein andermal unsere Anstellungen machen werden); war eine schöne Zeit, damals.

(Ganz so rätselhaft wie es auf den ersten Blick scheinen mag, ist die Impulsüberschrift zum heutigen Eintrag übrigens nicht.)

((Bei der routinemäßigen Kontrolllesung am Tag vor dem Erscheinenlassen dieses Texts kann ich mich aber, selbst unter größten Denkanstrengungen und beim besten Willen nicht mehr erinnern, und auch über den Namen des Malergreises hat sich dichtes Vergessen gelegt. – Helfen Sie mir!!))