sodbrennen

3. Oktober 2013

ski-wc: hirscher in den startlöchern
orfon

dem – eine wichtige, wenn nicht die wichtigste (neben jener, worthülsen mit leere zu füllen und damit platz und zeit zuungunsten tatsächlich essenziellem zu verschwenden) journalistische technik – sich anstelle und zugunsten der p.t. leser dummstellen müssenden reporter stoßen gleich mehrere nachfragen ausm magen herauf, und dabei lassen wir die allzu billige wc-metapher sogar noch links liegen, außen vor.
ein hirscher, ist das nicht ein eigennamen, belegt mit wunderbaren kräften, die in der alpinen natur zu ihrer vollen entfaltung drängen? könnte er nicht im schnee zudem durch das farbsummarische epitheon weiß als mit göttlicher sendungskraft begabt unberührbar siegreich apostrophiert sein? – es wäre ein sakrileg, so jemanden im rennen zu besiegen, vergelts gott gleichermaßen wie das erlegen des weißen hirschen! (schade – ein stimmigkeitsbruch! –, dass der hirscher nicht hubertus heißt.)
startlöcher? täts nicht ein loch? oder tloch? haben die skistars nicht so hütteln? starhütteln? was tut er dort, der hirscher, harrt er oder scharrt er? die löcher machen angst, in ihnen werden ausrangierte despoten aufgespürt. also bitte rasch rausgescharrt aus dem oder den startlöchern, katapultier dich auf dein vertikalisches schlachtfeld, zwischen die roten und die blauen stangen, die die welt bedeuten, lass rotblaue stiere links und die milkalila kuh rechts liegen oder stehen.
wir sind alle patrioten, weltweit, scharenweise harrend was da kommen mag, und ich, ich kanns kaum erwarten, ein dringender drang überkommt mich, ich derhalts nimmer –