Sodawassa

31. Dezember 2004

In der U6. Zwei ca. zwölfjährige Mädchen streiten recht laut übers Trinken. Die eine wiederholt in unterschiedlichen Gereiztheitsstufen immerzu Ich trink aber kein Cola, während die andere ununterbrochen und immer lauter werdend die alleinseligmachenden Vorzüge von Coca Cola anpreist. Die Colaabstinenzlerin verläßt mit mir in der Nussdorferstraße den Wagen. Ihr Streitgegenüber schreit noch ein mich ratlos zurücklassendes Sodawassertrinker hinterher, dabei streckt sie ihre Zunge in der Art eines garstigen Kleinkinds heraus, so, wie wir das auch von Dickie Hoppenstedt (zickezacke Hühnerkacke) kennen.

Uns hat man ja damals den Genuss von Coca Cola mit der Leberprobe austreiben wollen. Wenn man eine Leber über Nacht in einen Suppenteller Cola legt, ist am Morgen von der Leber nichts mehr da. Und seht ihr, genau so geht es dann mit eurer Leber. – Es war der gleiche Biologielehrer, der uns in der Vierten vor Irish Coffee warnte: Kaffee! Zucker! Schlagobers! und!!! hochprozentiger! – Alkohol! – ein Satansgebräu! Der kleine Professor Hinterhölzl geriet richtig ins Schäumen, wenn er uns ausmalte, was für Schrecken wir unseren jungen Leibern antun würden.

In der Fünften dann hat uns Professor Steglich vieles relativiert; besonders aufgemerkt habe ich, als er erklärte, dass es zwei Organe gibt, die primär schmerzfrei bleiben: Das Hirn und die Leber.

Damit war meine spätere Pubertät gerettet.

In diesem Sinn: Guten Rutsch und hauen Sie sich nicht den Kopf an. Der tut nämlich dann schon weh.