slow food (2)

5. September 2007

auch portugal scheint bereits von der verlangsamenden essbewegung erfasst.
jawohl, diese langsamkeit. sie muss, zumindest für europa, hier erfunden worden sein und hat überhaupt nichts passiv-destruktives dienstnachvorschriftmäßiges, wie wir das vom in wien beginnenden balkan bzw. ebenfalls hier angehängten ehem. ostblock oder aus der verstaatlichten industrie wie z.b. den steyrwerken und – erschreckend – ihren privatisierten nachfolgefirmen kennen (ja, heute noch werden ferialpraktikanten von ihrer partie in der schicht zuerst im tachinieren eingeschult).
eine langsamkeit, die jeder speise, ist sie einmal im kochtopf, ausgiebig zeit lässt, bis sie wirklich gar ist, d.h., so lange, bis (bsp: karotte) eine breiige, mehr khakirote denn orange, nunja: entität überbleibt, oder (bsp: fleisch) jegliche ahnung von geschmack den fasern entweichen musste, oder (bsp: fisch, gegrillt) eine flächendeckende schwarze schutzschicht das vorher tadellos frische meeresgetier überzieht.
meine kulturhistorische frage also: wer hat da von wem abgeschaut, die engländer von den portugiesen oder umgekehrt?

morgen: und doch