Silentium

16. Januar 2005

Jetzt ist schon wieder was passiert.
Dieser Tage habe ich mein neues Stück (es handelt irgendwie vom Verstummen) fertig geschrieben, genau genommen war es, so, wie es sein muss, spät in der Nacht; etwa um halb zwei konnte ich den sechseckigen 0,4 mm dicken Faserstift in meiner schweigsamen Klausurzelle im Stift St. Lambrecht niederlegen. Entsprechend tief waren meine Träume, und ohne ein Wort (mit wem auch) geredet zu haben, habe ich mir doch wieder nichts behalten können, wird schon recht sein so.
Beim vormittäglichen Duschen war auf einmal der Wasserstrahl ohne erkennbare Ursache brennheiß. Ich hüpfte reflexartig zur Seite, touchierte die halbtransparente Kabinenwand und regulierte die Temperatur, indem ich den Einhandmischer so schnell ich konnte nach rechts bog, brrr. Der Schreck war gleich verflogen, in St. Lambrecht lauerte ganz sicher kein linkischer Sportpräfekt, der mich in der Duschkabine eingesperrt und mit für mich unverstellbarem kochend heißem Wasser überbrüht hätte.
Aber kurz habe ich mir doch vorgestellt, im Film Silentium zu sein. Und zwar nicht im trockenen Kino.