schwarn

27. Januar 2011

meine lieben schwäne!
(nach richard wagner)

an jenem vormittag war es, als ob ums eck, wo der größere, zähere fluss daherkam, in den jener der stadt den namen gebende sich ergoss (städte – selbst wien! – wurden oft nach den sich in ihren epizentren in größeren aufgehenden flüssen benannt), als ob ein noch unentdeckter (jedenfalls bislang unbeschriebener) biomechanismus aktiviert worden wäre, den man nicht anders als schwanspender bezeichnen hätte können: in kurzen, recht regelmäßigen abständen trieben, als wärs eine karitative gummientenrallye, gut vierzig (!) schwäne gemächlich flussabwärts, und wäre lohengrin von hier aus zur ehrenrettung elsas nach brabant aufgebrochen, wie hätte er nur den rechten schwan in diesem regelrechten (und eigentlich irregulären) schwanschwarm finden können? (sind die beiden auf ihrer reise immer nur, quasi zu fuß, geschwommen, oder sind sie schon auch geflogen und haben aufs gravitätische einherschwimmen erst im letzten möglichen moment umgestellt – aus offensichtlich dramaturgischen gründen, was hätte eine in einem solchen fall benötigte schwanlandungs- und bremsmusik auch für einen desakralisierenden effekt gehabt? und eilig nämlich haben sie es schon einigermaßen gehabt.)
schwanversäumt aber machte nichts: ging ja gleich der nächste. als wären sie durch eine bislang unbeachtete unterart eines subaquatischen erdmagnetismus zusammengehalten.