Schule des Staunens 5.2

17. Januar 2015

Dienstag, 20. Jänner 2015, ca. 21.30
Wiener Konzerthaus (A),
Berio-Saal
Schule des Staunens – Nachspiel
bienenfleißig – Anstellungen über eine zweifelhafte Tugend

… so ungefähr werde ich am kommenden Dienstag nach dem Kapsberger-Konzert von vivante im Berio-Saal loslegen.

Oisdaun [säuselnd]:

„Meine Damen und Herren, schön, dass Sie zur Schule des Staunens in den Berio-Saal gefunden haben. Ich eröffne meinen Vortrag einfallslos und faul mit dem einschlägigen Eintrag zum Thema (Fleiß, nicht Bienen) in der verdienstreichen Online-Enzyklopädie Wikipedia:

Das Wort Fleiß stammt von dem germanischen Wort Kampfeseifer (oder Streit) ab und bedeutet arbeitsame Zielstrebigkeit. Fleiß gilt als so genannte bürgerliche Tugend.
Seit einigen Jahrzehnten wird das Wort (nicht unbedingt die Eigenschaft) – im Rahmen einer generellen Ablehnung „bürgerlicher“ Sekundärtugenden – auch negativ konnotiert. Obwohl Fleiß als Eigenschaft sowohl privat als auch im Beruf zweifellos geschätzt wird, spielt man sie manchmal gegen andere Gaben, die teilweise konträr liegen (wie Intelligenz oder Spontaneität) aus. Dagegen sind ähnliche Wörter (aber auch des Fleißes wichtigste Bestandteile wie „arbeitsam“ oder „zielstrebig“) von diesem Wandel im Sprachgebrauch weniger betroffen.
Vielfach wird diese leicht abwertende Sicht von Fleiß mit „Bravheit“ assoziiert, in Schule oder Gruppen auch mit „Angepasstheit“. Dennoch ist diese Art der arbeitenden oder lernenden Beharrlichkeit auch in der Wissenschaft notwendig, wo der Fleiß nicht durch Intelligenz „ersetzbar“ ist. Fleiß bedeutet hier nicht nur, sich durch manche wissenschaftliche Durststrecke hindurch zu arbeiten, sondern auch das eigene Verstehen durch zielstrebiges Lernen zu fördern. Dazu kann z. B. auch manche wiederholende Tätigkeit gehören – wie das Auswendiglernen von Wendungen, Gedichten oder Formeln. Das Einprägen wichtiger Basiskenntnisse lässt sich nicht immer durch pures Verstehenwollen ersetzen, das in unserer Zeit meist höher im Kurs steht als Fleiß.

Soweit Wikipedia. Als Illustration dort dient übrigens eine „Darstellung von Fleiß in einem Glasfenster im Münchner Rathaus“. Sie raten richtig: Wir sehen einen Bienenkorb, fast, als wäre er von Wilhelm Busch gezeichnet. Zu Busch später.“

… etliche hervorragend Fleißige jedenfalls werden uns begegnen. Die Frage, ob wir paradigmatisch faule Künstler (Compositöre gar) kennen, werde ich auch stellen. Und den populären, vielschreibenden Dichter, den ich aber für faul halte: Den Teufel werde ich tun, ihn beim Namen zu nennen.

Sodala Schluss: Mehr verrate ich jetzt nicht.