Schule des Staunens 2.1

26. Oktober 2014

Mittwoch, 5. November 2014, 18.30
Wiener Konzerthaus,
Schubert-Saal
Schule des Staunens
Musikfluss aus den Händen und: Wie die Erinnerung trügt

http://www.moz.ac.at/vk_img.php?id=3208

„Der Blitz hat in eine Fabrik für Blitzableiter eingeschlagen.“
Jules Renard (1864–1910)

Bartà³ks Divertimento. Namentlich eine Aufführung der (damaligen) Camerata Academica des Mozarteums Salzburg unter Sà¡ndor Và©gh im Leipziger Gewandhaus war mir ein musikalisches Initiationserlebnis: In meiner Erinnerung (sie trog: in Wirklichkeit – aber was ist denn das, die Wirklichkeit? – handelt es sich um bzw. handeln die zweiten Violinen) sind es die Bratschen, denen die Töne zum Beginn des zweiten Satzes, Molto adagio, von den demiurgischen Basiliskenarmen Và©ghs eingegeben und zugleich aus den Efflöchern herausgezogen wurden. Michelangelo konnte es sich nur, vorausahnend, genau hier abgeschaut haben und, Gegenwart des Zukünftigen, rückwirkend an die Decke der Sixtinischen Kapelle gemalt haben.
Jawohl, die Bratschen waren es, so ist es poetisch korrekt. Ein unendlich langsamer, fortdauernder Blitz, bei dem es unerheblich ist, ob er von oben oder von unten kommt: Es ist ja ein Spannungsausgleich, haben wir gelernt.

(…)

(Ich kann nicht umfassend begründen, warum ich das Renard-Zitat oben anbringen musste; dass im danach folgenden Text ebenfalls das Wort Blitz steht, reicht nicht wirklich aus.)

______________________________

Das Konzert, auf das ich mich (derart und ganz anders) mit Posaune und Stimme erzählend implizit/explizit beziehe, beginnt um 19.30 im Großen Saal.

Interpreten
Kremerata Baltica, Orchester
Nicolas Altstaedt, Violoncello

Werke
Bela Bartà³k
: Divertimento für Streichorchester Sz 113
Joseph Haydn: Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur Hob. VIIb/1    

***
Modest Mussorgski
: Bilder einer Ausstellung (Bearbeitung für Kammerorchester)
Astor Piazzolla
: Le grand Tango