Schule des Staunens 12.1

14. Mai 2015

Donnerstag, 21. Mai 2015, ca. 20.00
Wiener Konzerthaus (A)
, Schubert-Saal
Schule des Staunens – Pausenintervention
Auflösung – Ablösung
Übers Hinauskommen

Gäste: Sascha Hois & Leonhard Paul, Posaune

104 Jahre und drei Tage nach Mahlers Tod, und Sterben bedeutet zuallererst nichts mitnehmen können (wohin auch? womit denn?), erforschen wir zwei letztlich komplementäre Strategien der Auflösung: Einstimmiges und komplexe Verwebungen von Klanglinien.

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Es ist mir eine besondere Freude, zwei von mir verehrte Meister ihres (ich darf sagen: unseres) Instruments als Gäste begrüßen zu dürfen: Sascha Hois, den phänomenalen Soloposaunisten des RSO und meinen, hmm, alten Kumpel Leonhard Paul, der wesentlich mehr noch ist als der Weiße Clown bei Mnozil Brass.

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Wir werden aber weder phänomenal noch clownmäßig agieren, sondern schlicht einen Versuch übers An-der-Welt-Zerbröseln und Wieder-Zusammenkommen (verändert, wie das nun einmal ist, wenn es einen zerbröselt hat) unternehmen. Ein ölig verzogener, quasi gregorianischer Choral (nach Jimmy Giuffres cry, want) und eine kristalline Stelle im ersten Satz der Neunten, misterioso (wo alles auseinanderzufallen droht) sind die Pole unseres Stücks.

Spätestens seit 1908/09 wissen wir ja: die Schwerkraft ist längst nicht mehr das, was sie einmal war. Und die Posaune, selbst im Trio gespielt, sie ist ein leises Instrument, voller Ahnungen. Bis dorthin, wo nichts mehr weht.

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Worum es also im Konzert geht (meine Behauptung: siehe Überschrift), das ab 19.30 im Großen Saal stattfindet, darüber werden wir voraushörend unsere Instrumente befragen.

Interpreten

ORF Radio-Symphonie-Orchester Wien
Hilary Hahn, Violine
Cornelius Meister, Dirigent

Werke
Max Bruch
: Fantasie unter freier Benützung schottischer Volksmelodien Es-Dur op. 46 für Violine
 und Orchester „Schottische Fantasie“ (1880)
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Gustav Mahler
: Symphonie Nr. 9 (1908-1909)