Ö1 Leporello, 14.10.2014, 7.52
Posaunist Bertl Mütter und die „Schule des Staunens“
Der Posaunist Bertl Mütter hört schon Musik, bevor er überhaupt in sein Instrument bläst. Musik ist für ihn auch bereits dasÖffnen des Instrumentenkoffers, das Vorbereiten des Instruments, das Einüben des Mundes für die Position auf dem Mundstück. Bertl Mütter, mittlerweile künstlerischer Doktor der Musik, hat diese Gedanken in einem elfteiligen Werk musikwissenschaftlich, kompositorisch, als Interpret und Poet umkreist. So wurde die „Schule des Staunens“ entwickelt. Pro Monat will sich Bertl Mütter mit zwei Konzertprogrammen im Wiener Konzerthaus künstlerisch befassen, sie auf Andockstellen abhorchen, um davon ausgehend lustvoll-assoziative Umkreisungen zu vollführen. Vorweg, in der Pause oder nach dem Konzert, lädt Posaunist Bertl Mütter das Publikum ein, ihm zu lauschen und so eine Ergänzung, einen Kontrapunkt, einen Widerhall des Konzertprogramms zu bekommen.
Bertl Mütter begleitet gern. Morgen Abend (15.10.2014, Anm.) im Wiener Konzerthaus etwa die Lesung des diesjährigen Bachmann-Preisträgers Tex Rubinowitz. Mütters künstlerische Inspiration kommt aus der eingehenden Beschäftigung damit, wie Klang, wie Musik aus dem Nichts entsteht – wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel.
Gestaltung der Sendung: Irene Suchy.