Lautes Froschgequake ist nicht klagbar
orfon
quamvis sunt sub aqua
sub aqua maledicere temptant
Publius Ovidius Naso, Metamorphosen (6,376)
»Obwohl sie unter Wasser sind, versuchen sie weiter zu schmähen.« –Die lykischen Bauern erkennen in ihrer Verblendung ihr Vergehen nicht1, sondern fahren, onomatopoetisch korrekt abgebildet in Frösche verwandelt, in ihrem übelwilligen Treiben fort.
Weiters dürfen wir (nach Ovid nun vom heutigen Leitmedium, dem zurechtgestutzten orfon) erfahren: »Gequake gilt als Naturgeräusch. Klagen werden deshalb immer wieder abgewiesen.« Das, wenn die Lykier nur beherzigt hätten.
Klagen und Schmähen ist zweierlei, und zu ihrem – so besehen unverdienten – Glück werden notorische Kläger heutzutage nicht mehr jedesmal in Wasauchimmer verwandelt. Jedoch, wer weiß, und wer kann schon von sich behaupten, nicht daunddort verblendet zu sein, in Verblendung zu verharren, mit quakigem Bestemm?