St. Johann im Pongau, kultur:plattform
Ort des Gedenkens – Eröffnung
Mieze Medusa und Markus Köhle, Spoken Word
Bertl Mütter, Posaune
Im Rahmen dieser Eröffnungsveranstaltung wird das temporäre Kunstprojekt Was geht zuhause vor von Tatiana Lecomte präsentiert. Es greift zentrale Forschungen der Projektgruppe auf und initiiert damit auf zweierlei Weise eine Auseinandersetzung mit der Geschichte: Ein Jahr lang erscheinen in den Pongauer Nachrichten monatlich Beilagen, die wie Rezeptkarten zum Sammeln gestaltet sind und auf irritierende Weise mit dem Unterstützungswiderstand von Theresia und Alois Buder für den Kriegsdienstverweigerer Karl Rupitsch verknüpft werden. Darüber hinaus wird die Künstlerin markante Zeichen im Stadtraum setzen, die in die Un/Sichtbarkeit nationalsozialistischer Hinterlassenschaft intervenieren.
Nach der auch künstlerisch sehr gelungenen Gedenkveranstaltung zur Bücherverbrennung in Salzburg im April 2023 ist es das zweite Mal, dass uns Albert Lichtblau gebeten hat, uns dem monströsen Thema ›Verfolgung und Widerstand‹ zu widmen.
Eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Orte des Gedenkens.
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Eine hochgradig berührende Veranstaltung in einem erfreulich übervollen Saal. Zum Abschluss gab es die Enthüllung zweier Gedenktafeln im Ort, dazu die Benennung einer Brücke, Symbol der Verbindung über Abgründe hinweg.
Und das Spiel(en) mit Mieze Medusa und Markus Köhle darf schlichtweg als traumwandlerisch bezeichnet werden. Große Kunst mit Botschaft.