rechtsstehend

24. März 2006

Ein weiteres Rolltreppenphänomen.
Wien undÖsterreich im Allgemeinen hat die größte, besser: gewaltigste Dichte Anstehungeduldiger und also Anstellunfähiger in der Welt; im öffentlichen Verkehr sind das die (© Herbert Hufnagl – du fehlst!) Fahrgasttrotteln, jene Leute, die etwa stets bei der Tür stehenbleiben und diesen Platz auch die nächsten zehn Stationen gegen Ein- und Aussteigewillige grimmig verteidigen, schließlich steigen sie ja bald aus.
So betrachtet erscheint es paradox, dass es just in Wien praktisch immer möglich ist, auf einer (in diesem Fall stets rollenden) Rolltreppe links an den (auf- oder abwärts, jedenfalls aber vorwärts) stehenden Fahrgästen vorbei zu huschen. Nur an den Stationen, wo eine größere Anzahl Außerwienerischer oder Autowienerischer (die sonst nicht die U-Bahn benutzen, aber heute Angst haben, keinen Parkplatz bei der Mariahilfer zu bekommen) ins öffentliche Verkehrsnetz strömen, ist das Linksvorbeigehen schwer bis gar nicht möglich.
Was mich aber immer wieder völlig fassungslos macht, ist, dass dieselben Menschen, die es vor zweieinhalb Stunden in Wien noch gekonnt haben, beim Auffahren aus den Unterführungskatakomben ins Koglergeschlinge des Grazer Hauptbahnhofs dieser sozialen Eigenschaft komplett verlustig gegangen sind.
(In Linz werde ich beim nächsten Mal auch aufpassen.)