… das ist kein fußballplatz!
neulich, im mozartsaal
verschiedene konstitutiva bekräftigen diese fordernde feststellung eines erbosten konzertbesuchers: auf der stelle, an der sich die aufmerksamkeit des publikums konzentrieren sollte, hatten sich nicht zweimal elf männer im kampf um einen chaotisch zu tretenden ball versammelt, sondern lediglich vier schwarzgekleidete menschen (drei männliche, ein weiblicher), und diese hatten je ein holzstreichinstrument in ihren armen, welches sie jeweils im sitzen spielten. die oberfläche des podiums war mit holz ausgekleidet, nirgendwo rasen oder kalk, auch eckfahnen fehlten völlig: es handelte sich um ein streichquartettkonzert und kein hier auch in der tat nicht zu gewärtigendes fußballspiel. demgemäß lag der herr in der reihe vor mir in seiner einschätzung zu hundert prozent richtig, und es ließen sich noch etliche weitere zuhöchst zutreffende nicht-aussagen treffen: kein eislaufplatz (wenn auch in der nähe), kein restaurant, keine tiefgarage, ja nicht einmal ein opernhaus oder schlachthof war und ist er, der mozartsaal im wiener konzerthaus. wenn aber ein quartett so vollendet und berührend schuberts es-dur-quartett d87 spielt, erlaube ich mir (und werde dies weiterhin tun), in den applaus hinein bravo! zu rufen. und, ja, ich weiß auch, dass einen eine derartige beifallskundgebung am podium rasend freuen kann.