pudern

16. April 2007

dafür aber ist das salz in sämtlichen salzstreuern dieses weitesten landes von einer derartigen rieselfreude, dass man sich das in unseren mittel-, west- und südeuropäischen klumpsalzländern (rundkornreis im streuer; nützt aber nichts) überhaupt gar nicht vorstellen kann. da aber das salzen bei tisch eine üblicherweise ohne zusätzliche aufmerksamkeit ausgeführte, einfürallemal justierte verrichtung ist, passierte es ihm regelmäßig, dass er seine speisen, so geschmackfrei sie auch gnadenlos durchgegart worden sein mochten – daher wohl die notwendigkeit, (nicht nur in n.n.) salz aufs brott zu geben – salzte und versalzte.
das ging so lange, bis er an jenem frühstücksmorgen dieses quäntchen aufmerksamer war und er die körnung des russischen salzes genauer untersuchte, und augenblicklich zog er vor der russischen salzkornfeinmahlkunst seinen hut, zu recht nämlich könne man salzpuder dazu sagen, stellte er sich vor. allerdings war es, und das schien ihm die wahre kunst, genau so fein gemahlen, dass jedes körnchen aber doch groß genug war, gnadenlos schwerkraftunterworfen und also unaufhaltsam auf alles zu rieseln, wo man den streuer auch nur den bruchteil einer sekunde darüber hielt, geschweige denn, man rüttelte mit mittel-, west- oder gar südeuropäischer heftigkeit an dem hier im osten um soviel mehr geschmacksendbestimmenden tischutensil.