Operation gelungen

1. Oktober 2022

Patienten verwechselt und falschen eingeäschert
orfon

Wen durchglühen beim Lesen dieser Schlagzeile nicht unwillkürlich die monströsesten Ahnungen? Kann man richtige Patienten einäschern? Dürfen’s denn das?

Nun, fangen wir uns. – Hinterher, auf dem Partezettel, ist noch ein jeder ein Übermensch gewesen, hat sein langes und schweres Leiden stets mit der allergrößten Geduld ertragen: Patient bedeutet nun einmal geduldig, und solange du nur irgend lebst, bleibst du dazu verdammt, dich als ein ebensolcher zu erweisen. Bereits die Prosekturgebühr (Tarif Nov. 2022: € 71,00) wird schon nicht mehr von der Gesundheits- (früher, trefflicher: Kranken-)kasse übernommen, was nichts anderes bedeutet, als dass diese finale Versehung nicht mehr als medizinische Leistung betrachtet wird: der Geduldsfaden gerissen, Patientenende. 

Wie können sie also den falschen eingeäschert haben? 

Alles wird teurer, und auch die Tarife der Krematorien steigen beträchtlich. Insbesondere das Aufheizen des Ofens auf die vorgeschriebene Einäscherungstemperatur verbraucht einen großen Teil der benötigten Energiemenge, sagen sie im Radio. Dann geht es aber erst los. Und man gönnt sich ja sonst nichts. Mehr.