engelsgelsengels?

23. Juni 2010

natürlich würden die dauerhyperventilierenden krawallzeitungen seines landes spätestens nach der nächsten regenfront von den insektengeschwadern, die über sein (nur über sein) land herfielen, schlagzeilen. ihn kratzte das nicht wirklich, d.h. kratzen, das war schon ein wesentliches thema, jeden sommer, und wenn man sich am abend in einen gastgarten niederließ (der garten, ein neutestamentliches symbol! – schoss es ihm in – oder sagt man: durch? – den kopf), kamen sie, die gelsenweibchen, und die fesseln sowie vorne der übergang vom unterschenkel zum fuß (wie nannte man den korrekt?) waren beliebte lande- und ruhige stechsaugplätze: während oben der sommergspritzte (udo jürgens sang einst vom blut der erde) hineinfloss und die kehle hinunterrann, sogen sie sich blutvoll. so hatte jeder seine mahlzeit, das ist mein leib, das ist mein blut. später dann – oben zunehmend anregende gespräche, unten zunehmendes jucken – das gedankenlose kratzen an den tatzen, später auch oben an den handgelenken (ein paar ganz verwegene, meist kamikazeinsekten, hatten es geschafft, ihn auch dort anzuzapfen).
so bekam er binnen kürzester zeit vier gut sichtbare krusten, vor allem die an den füßen sahen sehr dekorativ aus, und auch das anbringen einer seitenwunde würde kein allzugroßes problem darstellen: bald würde er vor eine einschlägige kirchliche kommission gezerrt, die seine heilandsähnlichkeit zweifellos bescheinigen würde müssen, du großer schmerzensmann.
jetzt, was machen damit.
es gäbe aber auch gels.