Nasengedanken

1. Juli 2006

Die in Verkühlungszeiten als Rotzrinne bekannte Region unter der Nase, deren schnauzerartiges Zuwachsen in seinem Land seit jeher unerlässliche Aufnahmebedingung für sämtliche Polizeischüler (bis zum 1. Juli 2005 auch der an diesem unseligen Datum ins Nichtexistieren verbannnten und seither polizeilich incorporierten Gendarmenaspiranten) war, erwies sich bei jedem Rasieren aufs Neue als Problemregion; da man die Klinge nie gegen die Wuchsrichtung der Bartstoppeln setzen durfte – seine Haut war, darauf war er stolz, empfindlich, was sich auch im Kauf von After-Shave-Balsam für die sensible Männerhaut niederschlug -, den letzten Härchen direkt unter den Nasenlöchern aber nur so beizukommen war, stellte er sich jedesmal vor, wie praktisch es wäre, könnte man für diesen unvermeidlichen und manchesmal schmerzhaften, weil die Haut reizenden Vorgang die Nasenkuppe einfach wegklappen, wie das ja auch bei den Seitenspiegeln moderner Autos längst schon gang und gäbe war, wenn man z.B. eine schmale Toreinfahrt zu passieren hatte.

(morgen: Schnauzererkenntnis)