Nana

26. Januar 2005

Auf Wienstrom-Elektrokästen (Plakatieren verboten) und dicken, runden Straßenbahnoberleitungsmasten tauchen allerlei Veranstaltungsinformationen auf, die mich interessieren. Im Vorbeifahren lese ich von einer Großen Weltabschiedstournee einer gewissen Nana (der Familiennamen ist mir zu lang und klingt ausländisch).

Wurscht, es bringt auch so Assoziationen ins Rollen.
Ich stelle mir einen Menschen vor, der, am Ende angekommen, noch einmal die schönsten traurigen Arien aus Bachs Kantatenwerk mit so berührenden Textzeilen wie: Ich freue mich auf meinen Tod / Ach hätt‘ er sich schon eingefunden (dann diese wunderliche Koloratur) oder Ich habe genung / (…) / Nun wünsch ich noch heute mit Freuden / Von hinnen zu scheiden.
Es ist genug damit, wirklich wahr.

Niki de Saint Phalle nannte ihre dicken, bunten Pappmachà©frauenleiber Nanas. Aber die haben keine stilbildenenden Brillen und Frisuren aufgehabt.

(Postdictum:)

Hosiannanas
Hosimarianas
Hosimagdalenanas

Danke, Ernst. Du machst, wie immer, Mut.