Es ist zwar nicht neu, aber deshalb um nichts weniger evident, dass die Müllerin weitaus tragischer ist als die Winterreise. Schließlich macht das Tragische ja nicht der Untergang an sich aus, sondern die Fallhöhe. Und die erreicht der arme Müller durch einen hoffnungsfrohen Aufstieg in höchste Sehnsuchts- und (zumindest angedeutete, wenn auch bescheidene) Erfüllungshöhen. Im Winter dann beginnt die Wanderung gewissermaßen bereits im Tiefparterre; der bricht sich nicht mehr das Genick.
Mütters Müllerin µµ/12
21. Februar 2005