In Rennes, wie gesagt, kreisen lachend Möven um die Türme und über deinem Kopf. Es gibt Vögel, deren Lautgebung größere Sympathie hervorruft, und was wurden sie nicht schon besungen und gelobt dafür, wie sie die ganze wunderbare Schöpfung permanent lobpreisen etc., danke vielmals.
Bei all der Vielfalt als schön empfundener Vogelklänge fällt auf, dass der Mensch (zumindest der deutschsprachige) gerade einmal einem Federtier ein eigenes Lautverb verliehen hat, und das ist der Todesvogel, die Krähe. Warum gibt es nicht die Worte amseln, finken, spatzen, elstern, fichtenkreuzschnabeln, uhuhen, nicht zu vergessen nachtigallen, oder, exotischer, papageien, straußen (wie klingt ein Strauß?), emuhen? Selbst der beliebte amselähnliche Beo macht beo. Und der Hahn auf dem Mist, was muss er jeden Morgen artfremd von sich geben? – Er kräht! (Gut, wenigstens sein Hennenharem darf gackern, aber das ist ja wohl eher ein Hinweis auf den Dreck, den die von Witwe Bolte, noch mehr aber von Max und Moritz so geschätzten Viecher machen.)
Wir helfen uns mit einfallslosen und in keiner Weise den Lautwert abbildenden Hilfsbegriffen wie singen (welcher Vogel macht, bitte, lalalalalalala, mimimimimimimi oder selbst tirilirili?).
Oder, wie es der Hl. Ernst, nach Aufzählung einer Reihe tierspezifisch-onomatopoetischer Klänge (blöken, brüllen, brummen, meckern, miauen, quaken, schnurren, summen,…), sagt:
vögögögögögögögögel
zwitschern
Danke.