Nancy, Restaurant Le Vivier, die fünfte (und, es reicht, letzte). Während die eine Dame am Damentisch allein dasitzt (die Kollegin scheint sich eben die Nase zu pudern), betrachtet sie das Display ihres aufgeklappten Mobiltelephons. Dabei richtet sie sich, den Blick auf den kleinen Monitor geheftet, mit der rechten Hand ihre Haare. – Warum gibt es eigentlich noch keine Handys mit Spiegelfunktion?
Ich erinnere an einen Cartoon von Ivan Klein im Falter. Er zeigte Vincent van Gogh, wie er mit der Spachtel vor seiner Leinwand steht und sich mit der rechten Hand am stoppelbärtigen Kinn kratzt. Dazu die Gedankenblase Heute mal‘ ich mir einen Spiegel – und dann wird endlich rasiert! Überschrift, lakonisch bzw. informativ: Die Wahrheit über van Goghs Ohr.
Genau so war es, stelle auch ich mir vor.
Le Vivier /5 – Spiegel
25. November 2005